Es gibt noch einen weiteren Grund, weshalb "es" nicht schreiben will: Einflüsse von aussen, die sich im Kopf so heftig breit machen, dass sie alles andere ersticken. So ein Grund führte mich gestern statt an den Laptop in eine Gallerie, in der ein befreundeter Maler seine Bilder ausstellt. Ich entdeckte Bilder, die ich noch nicht kannte, staunte einmal mehr über die Vielfalt der Techniken und Stile und sass dann einen Nachmittag lang in diesem uralten Haus im Städtli Werdenberg mit zwei Malern an einem Holztisch, tief in ein herrliches Gespräch über das Malen und die Kunst vertieft. Ich verliess die Ausstellung mit einem Bild (na ja, es hängt noch da, aber es gehört jetzt mir - ich hätte es euch gerne gezeigt, aber genau das fehlt auf Franz' Webseite) und Motivation, ganz viel Motivation, aber auch mit einer neuen Perspektive.
Wenn ich so darüber nachdenke, kenne ich sogar den Auslöser: In die Ausstellungsräume fällt nur wenig Tageslicht durch die alten Scheiben; die Bilder sind also den ganzen Tag beleuchtet. Wir machten das Licht aus - und die Gemälde zeigten sich von einer ganz anderen Seite. Zum Teil weicher, zum Teil schimmerten Farben durch, die man unter den Spotlichtern nicht gesehen hatte.
Genauso ist es mit den Schreibbedingungen: Sie ändern nicht. Aber man kann sie in einem anderen Licht sehen. Heute wird ein Schreibtag.
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