Über meinem Arbeitsplatz hängt eine Postkarte, auf der genau diese Frage steht. Und dann habe ich zwei Optionen:
Abbrechen / Erschiessen
Vor zwei Minuten war ich fast so weit, auf "Erschiessen" zu klicken.
Zuvor hatte ich an meiner Webseite gebastelt. Eigentlich nichts Grosses. Die Lesungen für 2010 aufgeschaltet (jene, deren Daten ich schon kenne) ... und mit Entsetzen gesehen, dass mein neues Buch Starkstrom noch gar nicht auf der Seite war. Und das passiert mir, dem Internet-Freak! Also, das war schon mal Ärger Nummer 1. Der ist im Laufe der Bastelei an der Seite stetig gewachsen. Erst wollte die Tabelle nicht wie ich, dann wollte das Bild nicht auf die Seite ...
Als dann doch noch alles schön drauf war (wobei man über "schön" diskutieren kann), dachte ich, jetzt käme der lockere Teil. Schnell die Daten der Lesungen auf diese Seite übertragen und dann fertig, finito, fini, Tagwerk getan. Denkste. Der Mozilla Browser gab den Geist auf und mein Internet Explorer grinste mir frech ins Gesicht. Und dann liess er mich - wohl aus Strafe, dass ich ihn so lange nicht mehr benutzt habe - eiskalt stehen. Weshalb die Daten jetzt zwar drauf sind. Aber nicht formatiert. Weil irgendwas in meinem Machinchen das nicht wollte. Formatieren. Darum bin ich kurz davor, besagtes Maschinchen zu erschiessen. Aber eben, morgen würde mir das leid tun.
PS: Die unformatierten Daten der Lesungen findet ihr hier. Wenn mein Mozilla morgen - vielleicht - wieder funktioniert, werde ich das zu ändern versuchen. ABER NICHT MEHR HEUTE!
Update: Und siehe da, heute Morgen läuft alles wie geschmiert. Die Lesedaten sind formatiert :-)
Montag, 21. Dezember 2009
Dienstag, 15. Dezember 2009
Guten (Lese)Appetit - Weihnachtsverlosung, die Gewinner
"Diesmal will ich alleine aufs Foto!", rief der Verlosungshut. "Ganz alleine!"
Ich fand das ein bisschen öd und so starteten wir Verhandlungen.
Jetzt, gefühlte 1397 Stunden später (wahrscheinlich waren es nur zwei oder drei), haben wir uns auf einen Kompromiss geeinigt: Keine Glücksfee, kein Glückswichtel, keine Namenszettel. Dafür der Gewinn plus Hut ... HALT ... STOPP ... der Hut plus Gewinn.
Und die Gewinner sind: Joshua A. und Barbara P. Herzlichen Glückwünsch, Ihr beiden. Ich wünsche guten Leseappetit :-)
PS: Glückswichtel war der - unbestechliche - Sohnemann.
PPS: Und schon mault er herum der Hut. "Unvorteilhaft" ... "Zerknittert" .... "Hat sie extra gemacht" ... "Nie wieder" ...
PPS: "GRMPF" (das war ich!)
Ich fand das ein bisschen öd und so starteten wir Verhandlungen.
Jetzt, gefühlte 1397 Stunden später (wahrscheinlich waren es nur zwei oder drei), haben wir uns auf einen Kompromiss geeinigt: Keine Glücksfee, kein Glückswichtel, keine Namenszettel. Dafür der Gewinn plus Hut ... HALT ... STOPP ... der Hut plus Gewinn.
Und die Gewinner sind: Joshua A. und Barbara P. Herzlichen Glückwünsch, Ihr beiden. Ich wünsche guten Leseappetit :-)
PS: Glückswichtel war der - unbestechliche - Sohnemann.
PPS: Und schon mault er herum der Hut. "Unvorteilhaft" ... "Zerknittert" .... "Hat sie extra gemacht" ... "Nie wieder" ...
PPS: "GRMPF" (das war ich!)
Donnerstag, 3. Dezember 2009
Weihnachtsverlosung - 4 auf einen Streich!
Mein Verlosungshut ist sauer. So richtig heftig sauer. Er fühlt sich vernachlässigt, weil er schon lange keine Zettel mehr anknabbern konnte. "Tu endlich was!", brüllte er am 1. Dezember. "Weihnachten ist um die Ecke und du hast immer noch keine neue Verlosungsrunde gestartet!"
Nun ist mein Verlosungshut ja sowieso ein ziemlich schwieriger Charakter, aber auf Zettelentzug ist er überhaupt nicht auszuhalten. Deshalb gebe ich ihm, was er will - eine neue Verlosungsrunde. Füttern müsst ihr ihn. Wenn ihr den SUPERPREIS gewinnen wollt, der diesmal auf dem Programm steht, müsst ihr bis spätestens am 13. Dezember 2009 folgende Frage beantworten:
Welches Menu stammt von mir? Schreibt entweder die Nummer oder den Titel auf und packt sie in einen Kommentar zu diesem Beitrag oder schickt sie an alicegabathuler[at]gmx.ch (at durch entsprechendes Zeichen ersetzen).
Zu gewinnen gibt es die ganze Mahlzeit mit allen vier Gängen - rechtzeitig auf Weihnachten.
Viel Glück :-)
Nun ist mein Verlosungshut ja sowieso ein ziemlich schwieriger Charakter, aber auf Zettelentzug ist er überhaupt nicht auszuhalten. Deshalb gebe ich ihm, was er will - eine neue Verlosungsrunde. Füttern müsst ihr ihn. Wenn ihr den SUPERPREIS gewinnen wollt, der diesmal auf dem Programm steht, müsst ihr bis spätestens am 13. Dezember 2009 folgende Frage beantworten:
Welches Menu stammt von mir? Schreibt entweder die Nummer oder den Titel auf und packt sie in einen Kommentar zu diesem Beitrag oder schickt sie an alicegabathuler[at]gmx.ch (at durch entsprechendes Zeichen ersetzen).
Zu gewinnen gibt es die ganze Mahlzeit mit allen vier Gängen - rechtzeitig auf Weihnachten.
Viel Glück :-)
Freitag, 27. November 2009
Es.Tut.Mir.So.Leid.
Meine grenzenlose Begeisterung für Kevin Brooks und seine genial unkonventionelle Erzählsprache ist auch meiner Lektorin nicht entgangen. Kunststück. Ich glaube, ich habe so ziemlich jede und jeden damit ein- und zugedeckt.
"Ich hab da was für dich", hat sie bei meinem Besuch in Stuttgart gesagt und mir ein knallgrünes Buch in die Hand gedrückt. "Wenn du Brooks magst, wird dir das gefallen."
Ich las den Text auf der Rückseite:
Stell dir vor,
du beobachtest etwas Schlimmes.
Stell dir vor,
das passiert deinem besten Freund.
Stell dir vor,
du tust nichts, um ihm zu helfen.
Dann begann ich zu lesen und konnte nicht mehr aufhören. Ann Dee Ellis findet in diesem Buch, genau wie Kevin Brooks, eine ureigene Erzählsprache. Mehr noch. Sie findet einen Weg, das Schweigen eines Jungen ohne Worte einzufangen.
Die Besprechung zum Buch, der ich mich nur anschliessen kann, findet ihr hier und zur Leseprobe geht es hier.
"Ich hab da was für dich", hat sie bei meinem Besuch in Stuttgart gesagt und mir ein knallgrünes Buch in die Hand gedrückt. "Wenn du Brooks magst, wird dir das gefallen."
Ich las den Text auf der Rückseite:
Stell dir vor,
du beobachtest etwas Schlimmes.
Stell dir vor,
das passiert deinem besten Freund.
Stell dir vor,
du tust nichts, um ihm zu helfen.
Dann begann ich zu lesen und konnte nicht mehr aufhören. Ann Dee Ellis findet in diesem Buch, genau wie Kevin Brooks, eine ureigene Erzählsprache. Mehr noch. Sie findet einen Weg, das Schweigen eines Jungen ohne Worte einzufangen.
Die Besprechung zum Buch, der ich mich nur anschliessen kann, findet ihr hier und zur Leseprobe geht es hier.
Eine Million Dinge - der längst überfällige Teil III
Es ist nicht so, dass ich nichts getan hätte. Ich habe nur hier für eine Weile nicht gebloggt, weil ich anderswo eine Million Dinge getan habe. Und irgendwie scheinen im Moment gerade jeden Tag eine Million Dinge auf mich zuzurasen, alle mit einem einzigen Ziel: Mich bloss nicht zu verfehlen.
Ich hab's mit Wegducken probiert ... funktioniert nicht.
Jetzt aber zu Teil III (und weil Teil I und Teil II schon fast nicht mehr wahr sind, folgt nun eine Schnelldurchgangsversion in Stichworten):
Stuttgart ab 16.54 Uhr. Mit S-Bahn nach Marbach. Lesen (dazu separater Blogeintrag ein anderes Mal). Von Harald Maurer, dem besten Organisator, den man sich nur wünschen kann, im Hotel untergebracht worden. Eine Stunde Pause. Lesen und ein kurzes Nickerchen. Essen in einer Trattoria. Unschlagbar gutes Essen und interessante Gespräche. Verdauungsspaziergang zu Schillers Geburthaus. Ehrfurcht. Ehrfurcht. Ehrfurcht. Und Gänsehaut. Zurück ins Hotel. Gelesen statt geschlafen.
Am Morgen früh aufgewacht und gelesen. Frühstück. Abgeholt von Harald Maurer. Wunderbarer Empfang an der Schule. Presse. Rockstarfeeling. Begegnung mit den Gewinnern von Schulprojekten. Beeindruckt. Gesprächsrunde mit Schulleitern und Bürgermeister und Jugendlichen. Ich stelle fest: Ähnliche Probleme im Bildungswesen wie bei uns.
Vorprogramm zur Lesung: Jugendliche die den schulinternen Slam Poetry Wettbewerb gewonnen haben. Wer sagt, dass die Jugend mit der Sprache auf Kriegsfuss steht, hat nichts verstanden. Köstlich amüsiert. Lesung: Improvisiert und mit viel Spass bei der Sache. Lieblingsstellen vorgelesen und übers Schreiben erzählt. Anschliessendes Workshopgespräch: Spannende Fragen. Und dann war es - leider, leider, leider - auch schon fertig.
Zurück mit der S-Bahn. Buch fertig gelesen. Von eben dem Buch inspiriert auf der Bahnfahrt nach Hause geschrieben wie eine Besessene. Total zufrieden zuhause angekommen.
DANKE, Marbach!
Ich hab's mit Wegducken probiert ... funktioniert nicht.
Jetzt aber zu Teil III (und weil Teil I und Teil II schon fast nicht mehr wahr sind, folgt nun eine Schnelldurchgangsversion in Stichworten):
Stuttgart ab 16.54 Uhr. Mit S-Bahn nach Marbach. Lesen (dazu separater Blogeintrag ein anderes Mal). Von Harald Maurer, dem besten Organisator, den man sich nur wünschen kann, im Hotel untergebracht worden. Eine Stunde Pause. Lesen und ein kurzes Nickerchen. Essen in einer Trattoria. Unschlagbar gutes Essen und interessante Gespräche. Verdauungsspaziergang zu Schillers Geburthaus. Ehrfurcht. Ehrfurcht. Ehrfurcht. Und Gänsehaut. Zurück ins Hotel. Gelesen statt geschlafen.
Am Morgen früh aufgewacht und gelesen. Frühstück. Abgeholt von Harald Maurer. Wunderbarer Empfang an der Schule. Presse. Rockstarfeeling. Begegnung mit den Gewinnern von Schulprojekten. Beeindruckt. Gesprächsrunde mit Schulleitern und Bürgermeister und Jugendlichen. Ich stelle fest: Ähnliche Probleme im Bildungswesen wie bei uns.
Vorprogramm zur Lesung: Jugendliche die den schulinternen Slam Poetry Wettbewerb gewonnen haben. Wer sagt, dass die Jugend mit der Sprache auf Kriegsfuss steht, hat nichts verstanden. Köstlich amüsiert. Lesung: Improvisiert und mit viel Spass bei der Sache. Lieblingsstellen vorgelesen und übers Schreiben erzählt. Anschliessendes Workshopgespräch: Spannende Fragen. Und dann war es - leider, leider, leider - auch schon fertig.
Zurück mit der S-Bahn. Buch fertig gelesen. Von eben dem Buch inspiriert auf der Bahnfahrt nach Hause geschrieben wie eine Besessene. Total zufrieden zuhause angekommen.
DANKE, Marbach!
Samstag, 14. November 2009
Eine Million Dinge - Teil II
In Stuttgart fühlte ich mich dann erstmal wie das typische Landei. Gross kam er mir vor, der Bahnhof, kalt und abweisend. Ich suchte die Schliessfächer und als ich endlich vor ihnen stand, hatte ich zuwenig Kleingeld. Also wieder hoch zu den Ticketmaschinen, einen Fünfeuroschein reingeschoben und mit dem Ticket und dem Wechselgeld zurück zu den Schliessfächern, wo ich mein Köfferchen deponierte.
Das Köfferchen ist ja wirklich nur ein Köfferchen. So ein kleines Dingelchen mit Rädern. Die Kleider und die Toilettensachen haben praktisch kein Gewicht, die Bücher und alles, was ich sonst noch für meine Lesungen mitschleppe, umso mehr. So was zieht kein Mensch freiwillig hinter sich her, wenn er in die Stadt geht!
Das Köfferchen war also versorgt. Nun musste ich die U-Bahn suchen. Ich ging zurück an den Ausgangspunkt und was entdeckte ich: Da hatte es auch Schliessfächer (ich bin manchmal blind wie eine Fledermaus). Na ja. Nächstes Mal ....
Ich guckte nach rechts, ich guckte nach links, und weil ich nirgendwo ein U-Bahn-Zeichen sah, guckte ich nach oben. Auf der Schrifttafel fand ich schliesslich ein grünes S. und folgte dem Pfeil, nur um dann herauszufinden, dass es in Stuttgart eine S- und eine U-Bahn gibt (ich war tief beeindruckt!) Also rüber zur U-Bahn, mit der ausgedruckten Mail meiner Lektorin mit den genauen Instruktionen, wie ich zum Verlag komme.
Also. Die U-Bahn in Stuttgart ist nicht blau, sondern gelb (Die S-Bahn ist auch nicht grün, sondern irgendwie so rot-orange). Und ziemlich alt. Und wenn sie nicht gerade U-Bahn-mässig unterwegs ist, eher ein Tram (Tram = sächlich in CH). Das fand ich noch ganz witzig. Weniger witzig war das Wetter. Nass, grau und grässlich.
Und ganz öd war dann die Blumenstrasse ohne Blumen. Zur Ehrenrettung der Blumenstrasse muss ich sagen, dass sie bei schönem Wetter vielleicht blumiger und freundlicher aussehen würde. An meinem Stuttgart-Tag guckte sie mich aber sehr unfreundlich an. Zum Glück lachten mir der Räuber Hotzenplotz und Jim Knopf entgegen. Für so schusselige fledermausblinde Menschen wie mich, die etwas direkt vor der Nase haben und es trotzdem nicht sehen können, ist eine Fassade wie die meines Verlags sehr hilfreich.
Ich klingelte. Aus der Gegensprechanlage güsste mich eine nette, leicht scherbelnde Stimme (ich grüsste zurück) und verkündigte gleich danach entschuldigend: "Der Aufzug geht nicht, Sie finden uns im dritten Stock." (Ich war froh, mein schweres Köfferchen nicht bei mir zu haben.) Es summte und ich trat in ein leicht düsteres Treppenhaus, dem ein roter Teppich das Leben einhauchte, das es sonst nicht hätte.
Ich erklomm die Treppen in den dritten Stock, wo man mir sagte, dass meine Lektorin im Untergeschoss ist. Weil sie mir das schon an der Buchmesse verraten hatte, haute mich diese Nachricht nicht wirklich um und ich fragte ganz gelassen: "Soll ich runter oder kommt sie hoch?" Sie kam hoch und wir gingen gemeinsam wieder runter. Ganz runter. Ins Lektorat. Dort schnappten wir uns einen Regenschirm und stürzten uns in den regnerischen Novembertag.
Nach einem köstlichen Essen (Danke!) und einem angeregten Gespräch (ha, wenn ich da auch noch drauf eingehe, sprenge ich den Blog) gings zurück in den Verlag. Meine Lektorin führte mich durch alle Abteilungen. Es gab Wiedersehen und neue Begegnungen. Es gab sehr viel Interessantes (zum Beispiel die Abteilung, in der man sich mit dem E-Book befasst), Spannendes (zum Beispiel die Abteilung, die sich mit den Covers beschäftigt), Beeindruckendes (zum Beispiel das Thienemann Archiv mit allen Büchern, die der Verlag je herausgegeben hat), Witziges (die koreanischen Übersetzungen), Berührendes (die Originalzeichnungen zu Büchern, die zu einer Zeit herauskamen, als man noch nicht alles am Computer gemacht hat). Den Gratissport in Form von Treppensteigen gabs gleich mit. Und wer sich für das Innenleben von Gebäuden interessiert: Die neuen Lektoratsbüros im Untergeschoss sind wunderschön und im obersten Stock des Gebäudes könnte man schon fast neidisch werden (und wird dann damit getröstet, dass es im Sommer unterm Dach sehr heiss werden kann).
Vielleicht ahnt ihr es: Der Besuch dauerte sehr lange :-). Bis ich zurück im Bahnhof war (wo ich mich in der Zwischenzeit auskannte), mein Köfferchen geholt und mich gemeinsam mit ihm zur S-Bahn verschoben hatte, wurde es ziemlich spät. Ich nahm die Bahn um 16.54 Uhr und rief meine Kontaktperson in Marbach an.
In Teil III erzähle ich euch, wer meine Kontaktperson war, was ich in Marbach zu suchen hatte und wie es mir dabei erging.
Bis dann.
Das Köfferchen ist ja wirklich nur ein Köfferchen. So ein kleines Dingelchen mit Rädern. Die Kleider und die Toilettensachen haben praktisch kein Gewicht, die Bücher und alles, was ich sonst noch für meine Lesungen mitschleppe, umso mehr. So was zieht kein Mensch freiwillig hinter sich her, wenn er in die Stadt geht!
Das Köfferchen war also versorgt. Nun musste ich die U-Bahn suchen. Ich ging zurück an den Ausgangspunkt und was entdeckte ich: Da hatte es auch Schliessfächer (ich bin manchmal blind wie eine Fledermaus). Na ja. Nächstes Mal ....
Ich guckte nach rechts, ich guckte nach links, und weil ich nirgendwo ein U-Bahn-Zeichen sah, guckte ich nach oben. Auf der Schrifttafel fand ich schliesslich ein grünes S. und folgte dem Pfeil, nur um dann herauszufinden, dass es in Stuttgart eine S- und eine U-Bahn gibt (ich war tief beeindruckt!) Also rüber zur U-Bahn, mit der ausgedruckten Mail meiner Lektorin mit den genauen Instruktionen, wie ich zum Verlag komme.
Also. Die U-Bahn in Stuttgart ist nicht blau, sondern gelb (Die S-Bahn ist auch nicht grün, sondern irgendwie so rot-orange). Und ziemlich alt. Und wenn sie nicht gerade U-Bahn-mässig unterwegs ist, eher ein Tram (Tram = sächlich in CH). Das fand ich noch ganz witzig. Weniger witzig war das Wetter. Nass, grau und grässlich.
Und ganz öd war dann die Blumenstrasse ohne Blumen. Zur Ehrenrettung der Blumenstrasse muss ich sagen, dass sie bei schönem Wetter vielleicht blumiger und freundlicher aussehen würde. An meinem Stuttgart-Tag guckte sie mich aber sehr unfreundlich an. Zum Glück lachten mir der Räuber Hotzenplotz und Jim Knopf entgegen. Für so schusselige fledermausblinde Menschen wie mich, die etwas direkt vor der Nase haben und es trotzdem nicht sehen können, ist eine Fassade wie die meines Verlags sehr hilfreich.
Ich klingelte. Aus der Gegensprechanlage güsste mich eine nette, leicht scherbelnde Stimme (ich grüsste zurück) und verkündigte gleich danach entschuldigend: "Der Aufzug geht nicht, Sie finden uns im dritten Stock." (Ich war froh, mein schweres Köfferchen nicht bei mir zu haben.) Es summte und ich trat in ein leicht düsteres Treppenhaus, dem ein roter Teppich das Leben einhauchte, das es sonst nicht hätte.
Ich erklomm die Treppen in den dritten Stock, wo man mir sagte, dass meine Lektorin im Untergeschoss ist. Weil sie mir das schon an der Buchmesse verraten hatte, haute mich diese Nachricht nicht wirklich um und ich fragte ganz gelassen: "Soll ich runter oder kommt sie hoch?" Sie kam hoch und wir gingen gemeinsam wieder runter. Ganz runter. Ins Lektorat. Dort schnappten wir uns einen Regenschirm und stürzten uns in den regnerischen Novembertag.
Nach einem köstlichen Essen (Danke!) und einem angeregten Gespräch (ha, wenn ich da auch noch drauf eingehe, sprenge ich den Blog) gings zurück in den Verlag. Meine Lektorin führte mich durch alle Abteilungen. Es gab Wiedersehen und neue Begegnungen. Es gab sehr viel Interessantes (zum Beispiel die Abteilung, in der man sich mit dem E-Book befasst), Spannendes (zum Beispiel die Abteilung, die sich mit den Covers beschäftigt), Beeindruckendes (zum Beispiel das Thienemann Archiv mit allen Büchern, die der Verlag je herausgegeben hat), Witziges (die koreanischen Übersetzungen), Berührendes (die Originalzeichnungen zu Büchern, die zu einer Zeit herauskamen, als man noch nicht alles am Computer gemacht hat). Den Gratissport in Form von Treppensteigen gabs gleich mit. Und wer sich für das Innenleben von Gebäuden interessiert: Die neuen Lektoratsbüros im Untergeschoss sind wunderschön und im obersten Stock des Gebäudes könnte man schon fast neidisch werden (und wird dann damit getröstet, dass es im Sommer unterm Dach sehr heiss werden kann).
Vielleicht ahnt ihr es: Der Besuch dauerte sehr lange :-). Bis ich zurück im Bahnhof war (wo ich mich in der Zwischenzeit auskannte), mein Köfferchen geholt und mich gemeinsam mit ihm zur S-Bahn verschoben hatte, wurde es ziemlich spät. Ich nahm die Bahn um 16.54 Uhr und rief meine Kontaktperson in Marbach an.
In Teil III erzähle ich euch, wer meine Kontaktperson war, was ich in Marbach zu suchen hatte und wie es mir dabei erging.
Bis dann.
Mittwoch, 11. November 2009
Eine Million Dinge - Teil I
So viel. So viel habe ich zu erzählen. Mir platzt beinahe der Kopf, weil ich nicht weiss, wo ich anfangen soll.
Da ich immer noch keine Fotos vom ABRAXAS Kinder- und Jugendliteraturfestival habe, verschiebe ich diesen Bericht noch ein Weilchen. Also dann Deutschland ...
Am Montagmorgen ganz früh fuhr ich mit der Bahn los. Im Gepäck alle meine Bücher (so langsam läppert sich das zu einem ganz schönen Gewicht zusammen), meine Lesesachen, die ich immer mitnehme (nochmals ziemlich viel Papier also, darunter ein lektoriertes Originalmanuskript), ein paar Sachen zum Anziehen und meine Toilettensachen (das wird ja mit dem Alter auch immer mehr *hüstel*). Im Rucksack mein Notizbuch und mein Handtaschenmaschinchen mit 10-Stunden-Akku.
Aus Gründen, die ich nicht kenne, bin ich auf Bahnfahrten am produktivsten. Also packte ich mein Maschinchen aus und begann zu tippen. So ganz Kevin-Brooks-mässig. Ha! Das flutschte nur so. Ich war Julian, meine Hauptfigur, und litt bis nach Zürich wie ein Schwein (während sich die Autorin in mir freute wie sonst was). In Zürich musste ich umsteigen. Die Wartezeit vertrieb ich mir mit Kaffee und dem Notizbuch. Ich strukturierte die nächsten drei Kapitel und nahm sie gleich nach dem Einsteigen in Angriff. Diesmal litt ich mit meinem Ermittler Marek wie ein Schwein (während ... blablabla => siehe Klammern weiter oben).
Also, wenn sich das jetzt nach einer ganz dramatischen Sache anhört: Ist es schon auch, aber nicht nur. Es war einfach eine Passage des Buchs, wo beide grad ganz arg gebeutelt werden. Das ist ja das Schöne am Autorenleben: Man sitzt gesund und absolut gefahrlos in einem fahrenden Zug, während man seine Figuren körperlich und seelisch durch die Hölle schickt. Schreiben ist Eintauchen in eine andere Welt, das Leben anderer leben. Eine wirklich gute Sache. Vor allem, wenn es mal nicht klemmt und knorzt.
Nach fünf Stunden in Stuttgart hatte ich schon eine ganze Menge erlebt - dabei war ich nur reglos auf einem Sessel gesessen ....
In Teil II berichte ich dann von meinem Besuch im Thienemann-Verlag. Kleine Vorschau: Der Aufzug funktionierte nicht, der rote Teppich ins Untergeschoss ist neu und unterm Dach ist es einfach total wahnsinnig schön.
Bis dann.
Da ich immer noch keine Fotos vom ABRAXAS Kinder- und Jugendliteraturfestival habe, verschiebe ich diesen Bericht noch ein Weilchen. Also dann Deutschland ...
Am Montagmorgen ganz früh fuhr ich mit der Bahn los. Im Gepäck alle meine Bücher (so langsam läppert sich das zu einem ganz schönen Gewicht zusammen), meine Lesesachen, die ich immer mitnehme (nochmals ziemlich viel Papier also, darunter ein lektoriertes Originalmanuskript), ein paar Sachen zum Anziehen und meine Toilettensachen (das wird ja mit dem Alter auch immer mehr *hüstel*). Im Rucksack mein Notizbuch und mein Handtaschenmaschinchen mit 10-Stunden-Akku.
Aus Gründen, die ich nicht kenne, bin ich auf Bahnfahrten am produktivsten. Also packte ich mein Maschinchen aus und begann zu tippen. So ganz Kevin-Brooks-mässig. Ha! Das flutschte nur so. Ich war Julian, meine Hauptfigur, und litt bis nach Zürich wie ein Schwein (während sich die Autorin in mir freute wie sonst was). In Zürich musste ich umsteigen. Die Wartezeit vertrieb ich mir mit Kaffee und dem Notizbuch. Ich strukturierte die nächsten drei Kapitel und nahm sie gleich nach dem Einsteigen in Angriff. Diesmal litt ich mit meinem Ermittler Marek wie ein Schwein (während ... blablabla => siehe Klammern weiter oben).
Also, wenn sich das jetzt nach einer ganz dramatischen Sache anhört: Ist es schon auch, aber nicht nur. Es war einfach eine Passage des Buchs, wo beide grad ganz arg gebeutelt werden. Das ist ja das Schöne am Autorenleben: Man sitzt gesund und absolut gefahrlos in einem fahrenden Zug, während man seine Figuren körperlich und seelisch durch die Hölle schickt. Schreiben ist Eintauchen in eine andere Welt, das Leben anderer leben. Eine wirklich gute Sache. Vor allem, wenn es mal nicht klemmt und knorzt.
Nach fünf Stunden in Stuttgart hatte ich schon eine ganze Menge erlebt - dabei war ich nur reglos auf einem Sessel gesessen ....
In Teil II berichte ich dann von meinem Besuch im Thienemann-Verlag. Kleine Vorschau: Der Aufzug funktionierte nicht, der rote Teppich ins Untergeschoss ist neu und unterm Dach ist es einfach total wahnsinnig schön.
Bis dann.
Sonntag, 8. November 2009
Ab nach Deutschland ...
Zur ABRAXAS-Lesung so viel: Die Schüler waren absolute Klasse. Die szenische Lesung dauerte genau eine Stunde - als hätten wir das 100 Mal geübt; dabei war die Vorstellung gleichzeitig auch die Hauptprobe, oder umgekehrt :-)
Ich hatte die Digicam dabei, aber wie immer, wenn ich total selbstvergessen etwas tue, kommt mir das Fotografieren nicht in den Sinn. Erst hinterher. Und dann könnte ich mir jedesmal in den eigenen Hintern beissen.
Morgen fahre ich nach Deutschland. Am Dienstagmorgen lese ich in Marbach und weil die Anreise fast ewig dauert (5 Stunden), reise ich am Vortag an. Was für einmal wirklich eine gute Sache ist. So kann ich nämlich in Stuttgart einen Halt machen und ENDLICH einmal beim Thienemann-Verlag vorbeischauen. Und mit meiner Lektorin essen gehen. Auf beides freue ich mich total.
PS: An unserer szenischen Lesung wurde fotografiert. Bis ich zurück bin, sollte ich Bilder haben. Und nach Deutschland nehme ich die Digicam wieder mit. Voller guter Vorsätze. Hach.
Bis dann.
Ich hatte die Digicam dabei, aber wie immer, wenn ich total selbstvergessen etwas tue, kommt mir das Fotografieren nicht in den Sinn. Erst hinterher. Und dann könnte ich mir jedesmal in den eigenen Hintern beissen.
Morgen fahre ich nach Deutschland. Am Dienstagmorgen lese ich in Marbach und weil die Anreise fast ewig dauert (5 Stunden), reise ich am Vortag an. Was für einmal wirklich eine gute Sache ist. So kann ich nämlich in Stuttgart einen Halt machen und ENDLICH einmal beim Thienemann-Verlag vorbeischauen. Und mit meiner Lektorin essen gehen. Auf beides freue ich mich total.
PS: An unserer szenischen Lesung wurde fotografiert. Bis ich zurück bin, sollte ich Bilder haben. Und nach Deutschland nehme ich die Digicam wieder mit. Voller guter Vorsätze. Hach.
Bis dann.
Samstag, 7. November 2009
ABRAXAS! HEUTE und morgen
Dieses Wochenende findet in Zug das Kinder- und Jugendliteraturfestival ABRAXAS statt. Hinkommen! Gucken! Zuhören!
Die zwei Oberstufenklassen aus Steinhausen und ich sind von 14.30 - 15.30 Uhr dran. Zum ganzen Programm geht es hier.
Ich fahre in 50 Minuten los. Furchtbar aufgeregt und nervös. Aber auch mit viel Vorfreude.
Die zwei Oberstufenklassen aus Steinhausen und ich sind von 14.30 - 15.30 Uhr dran. Zum ganzen Programm geht es hier.
Ich fahre in 50 Minuten los. Furchtbar aufgeregt und nervös. Aber auch mit viel Vorfreude.
Sonntag, 1. November 2009
Geknorze und Gewürge - but I'm not quitting!
Heute Nachmittag habe ich mich durch ein Kapitel meines neuen Buches gekämpft. Es war einer dieser Geknorze- und Gewürge-Nachmittage.
Zur Belohnung surfte ich danach eine Weile im Internet ... und fand in einem Twitterbeitrag von Petra van Cronenburg einen Link, der auf einen Blogeintrag eines Autores hinwies, der dieses Geknorze und Gewürge wohl auch in- und auswendig kennt.
Here's the truth. Sometimes I hate writing this fucking book.
I know this isn't something most of you want to hear. You want to hear that it's going well. (Which is it.) You also want to hear that I love every moment of writing it. It's my baby, right? You have to love your baby...
Zum ganzen Blogartikel von Patrick Rothfuss geht es hier. Lesen. Unbedingt lesen. Damit ihr wisst, wovon ich spreche, wenn ich das nächste Mal schreibe, mein Schreiben hänge gerade ziemlich fest und meine Zweifel hätten die Gelegenheit ergriffen, mich zu umzingeln. Und immer daran denken:
The truth is, sometimes I'm so sick of sitting in front of this computer I could shit bile. There. That's all. I'm not quitting. I'm not even taking the night off. I just needed to vent.
Zur Belohnung surfte ich danach eine Weile im Internet ... und fand in einem Twitterbeitrag von Petra van Cronenburg einen Link, der auf einen Blogeintrag eines Autores hinwies, der dieses Geknorze und Gewürge wohl auch in- und auswendig kennt.
Here's the truth. Sometimes I hate writing this fucking book.
I know this isn't something most of you want to hear. You want to hear that it's going well. (Which is it.) You also want to hear that I love every moment of writing it. It's my baby, right? You have to love your baby...
Zum ganzen Blogartikel von Patrick Rothfuss geht es hier. Lesen. Unbedingt lesen. Damit ihr wisst, wovon ich spreche, wenn ich das nächste Mal schreibe, mein Schreiben hänge gerade ziemlich fest und meine Zweifel hätten die Gelegenheit ergriffen, mich zu umzingeln. Und immer daran denken:
The truth is, sometimes I'm so sick of sitting in front of this computer I could shit bile. There. That's all. I'm not quitting. I'm not even taking the night off. I just needed to vent.
Von wegen die Polizei hat keinen Humor
Zwecks Ideensammlung und Recherche habe ich den Newsletter "meiner" Kantonalpolizei abonniert und erhalte so alle Pressemeldungen frei Haus - ungefiltert und sozusagen im Rohzustand, wie sie an die Medien weitergegeben werden.
Heute kam unter anderem folgende Meldung rein:
Fehlalarm während des Gottesdienstes
Am Sonntagvormittag (01.11.2009) ging bei der kantonalen Notrufzentrale die Meldung einer automatischen Brandmeldung der Kirche Kobelwald ein. Die sofort alarmierte Feuerwehr Oberriet rückte aus. In Kirche war der Gottesdienst in Gang. Die Feuerwehrmänner stellten fest, dass in der Sakristei der Weihrauch die Brandmeldeanlage aktiviert hatte. Die Kirchgänger konnten ihre Messe ohne Unterbruch weiterfeiern, Gott sei Dank?
Besonders angetan hat es mir der letzte Satz :-) Und da sag noch mal einer, die Polizei hätte keinen Humor.
Heute kam unter anderem folgende Meldung rein:
Fehlalarm während des Gottesdienstes
Am Sonntagvormittag (01.11.2009) ging bei der kantonalen Notrufzentrale die Meldung einer automatischen Brandmeldung der Kirche Kobelwald ein. Die sofort alarmierte Feuerwehr Oberriet rückte aus. In Kirche war der Gottesdienst in Gang. Die Feuerwehrmänner stellten fest, dass in der Sakristei der Weihrauch die Brandmeldeanlage aktiviert hatte. Die Kirchgänger konnten ihre Messe ohne Unterbruch weiterfeiern, Gott sei Dank?
Besonders angetan hat es mir der letzte Satz :-) Und da sag noch mal einer, die Polizei hätte keinen Humor.
Mittwoch, 28. Oktober 2009
ABRAXAS - das Projekt kommt voran
Gestern fuhr ich zum dritten Mal nach Steinhausen, wo ich zusammen mit zwei Schulklassen eine szenische Lesung für das ABRAXAS Kinder- und Jugendliteraturfestival in Zug vorbereite. Wie ich in meinem ersten Bericht darüber ganz am Schluss schrieb:
Mich würde es eigentlich gar nicht brauchen :-)
Die Schüler haben in der Zwischenzeit ihre Ideen umgesetzt. Ich habe die Funktion des Roten Fadens übernommen, d.h. ich leite von Szene zu Szene. Das Grobkonzept steht, gestern haben wir geprobt. Mit der Klasse von Jasmine Jeker ging's in die Halle. :
Mich würde es eigentlich gar nicht brauchen :-)
Die Schüler haben in der Zwischenzeit ihre Ideen umgesetzt. Ich habe die Funktion des Roten Fadens übernommen, d.h. ich leite von Szene zu Szene. Das Grobkonzept steht, gestern haben wir geprobt. Mit der Klasse von Jasmine Jeker ging's in die Halle. :
Probe der Personenportraits ("Ich bin KT." "Ich bin Nils") - und dann will die Autorin auch noch die Texte auseinanderreissen. Mal gucken.
Erschöpfung nach der Probe :-)
Jetzt ein Geständnis und eine Entschuldigung: Mit der Klasse von Tanja Dettling haben wir im Schulzimmer geprobt. Mich hat es dabei so mitgerissen, dass ich vergessen habe, die Digicam auszupacken (wofür ich mich gerade vor Ärger in den Hintern beissen könnte). Entschuldigung!
Montag, 26. Oktober 2009
Was einem beim Schreiben so alles aus dem Ruder laufen kann ODER Wenn du denkst, du bist bestens vorbereitet
Mein erstes Buch gab's als Film in meinem Kopf, dann in unzähligen Versionen auf dem Laptop und viel später als Endversion zwischen zwei Buchdeckeln. Planung? Nein. Plotausarbeitung? Nein. Notizen: Ja, ganz am Ende, um die losen Fäden zusammenzubringen, Plotlöcher zu füllen und vor allem, um mich an die Nachnamen der Figuren zu erinnern (dazu mehr in einem anderen Beitrag).
Seither ist viel passiert. Mit jedem Buch habe ich der Planung mehr Gewicht gegeben. Meine Notizbücher wurden voller und vor allem bunter, weil ich gerne mit verschiedenen Farben arbeite.
Kürzlich fragte mich eine gute Freundin, ob das mit dem Schreiben eigentlich irgendwann einfacher gehe. Ob man professioneller werde. Meine Antwort: Nein. Nicht in meinem Fall. Die Erstversion ist oft ein grausamer Murks, ich bin immer noch Langsamschreiberin und Zweiflerin. Vielleicht mehr denn je. Bevor jetzt jemand in Mitleid ausbricht: Dazu besteht kein Grund. Ich bin der tiefen Überzeugung, dass ich meine Zweifel brauche. Sie halten mich ganz schön auf dem Teppich, lassen mich meine Texte hinterfragen und spornen mich zu besserem Schreiben an.
Was (bei mir) professioneller wurde, ist die Planung eines Buches. Noch nie war ein Plot so ausgereift wie jener zu meinem neuen Krimi. Ich kenne den Täter/ die Täterin (HA, ich werde doch nicht verraten, ob Männlein oder Weiblein am Ende der Böse / die Böse ist), das Motiv, die anderen Tatverdächtigen und ihre Motive, habe plausible Gründe, weshalb diese Leute verdächtig sind und wunderbare Ideen, weshalb sie kein Alibi oder ein falsches Alibi haben. Ich kenne die ganze Geschichte von A bis Z. Alles in Butter also.
Denkste. Wie in einem früheren Posting berichtet, kickte ich meinen ursprünglichen Ermittler nach dem ersten Viertel der Geschichte kurzerhand über Bord, weil er einfach nicht hineinpasste, und fand einen wunderbaren neuen, wesentlich jüngeren Ermittler. Und so schrieb ich glücklich motiviert weiter, bis ... ja ... bis mir aufging, dass irgendetwas einfach noch nicht stimmte.
Diesmal dauerte es nicht so lange, bis ich dahinter kam, woran es lag. Und so wechselte ich mitten in der Geschichte die Erzählzeit. Von der Vergangenheit in die Gegenwart, sprich, in den Präsens, denn bei Geschichten im Präsens hat man das Gefühl, live dabeizusein. Man schaut nicht auf etwas zurück, das die Figuren im Buch schon abgeschlossen haben, sondern geht neben den Figuren her. Tappt mit ihnen im Dunkeln. Sucht mit ihnen die Lösung. Hofft und bangt direkt mit ihnen. Das Tempo und die Spannung steigen.
Das ist ja wunderschön und gut. Nur: Ich bin jetzt dabei, den Anfang des Buches zum zweiten Mal anzupassen. Das erste Mal musste die Handlung neu auf meinen jungen Ermittler zugeschnitten werden. Jetzt muss ich im ganzen Text die Zeitform und auch meine Erzählsprache anpassen. Ach ja, und Kevin Brooks hat sich auch noch in die Geschichte geschlichen. Er hat mir eine zusätzliche Figur beschert, die nun auch eingebaut werden muss.
Sagte ich gerade irgendwo weiter oben, ich hätte meinen neuen Krimi total durchgeplant?
Seither ist viel passiert. Mit jedem Buch habe ich der Planung mehr Gewicht gegeben. Meine Notizbücher wurden voller und vor allem bunter, weil ich gerne mit verschiedenen Farben arbeite.
Kürzlich fragte mich eine gute Freundin, ob das mit dem Schreiben eigentlich irgendwann einfacher gehe. Ob man professioneller werde. Meine Antwort: Nein. Nicht in meinem Fall. Die Erstversion ist oft ein grausamer Murks, ich bin immer noch Langsamschreiberin und Zweiflerin. Vielleicht mehr denn je. Bevor jetzt jemand in Mitleid ausbricht: Dazu besteht kein Grund. Ich bin der tiefen Überzeugung, dass ich meine Zweifel brauche. Sie halten mich ganz schön auf dem Teppich, lassen mich meine Texte hinterfragen und spornen mich zu besserem Schreiben an.
Was (bei mir) professioneller wurde, ist die Planung eines Buches. Noch nie war ein Plot so ausgereift wie jener zu meinem neuen Krimi. Ich kenne den Täter/ die Täterin (HA, ich werde doch nicht verraten, ob Männlein oder Weiblein am Ende der Böse / die Böse ist), das Motiv, die anderen Tatverdächtigen und ihre Motive, habe plausible Gründe, weshalb diese Leute verdächtig sind und wunderbare Ideen, weshalb sie kein Alibi oder ein falsches Alibi haben. Ich kenne die ganze Geschichte von A bis Z. Alles in Butter also.
Denkste. Wie in einem früheren Posting berichtet, kickte ich meinen ursprünglichen Ermittler nach dem ersten Viertel der Geschichte kurzerhand über Bord, weil er einfach nicht hineinpasste, und fand einen wunderbaren neuen, wesentlich jüngeren Ermittler. Und so schrieb ich glücklich motiviert weiter, bis ... ja ... bis mir aufging, dass irgendetwas einfach noch nicht stimmte.
Diesmal dauerte es nicht so lange, bis ich dahinter kam, woran es lag. Und so wechselte ich mitten in der Geschichte die Erzählzeit. Von der Vergangenheit in die Gegenwart, sprich, in den Präsens, denn bei Geschichten im Präsens hat man das Gefühl, live dabeizusein. Man schaut nicht auf etwas zurück, das die Figuren im Buch schon abgeschlossen haben, sondern geht neben den Figuren her. Tappt mit ihnen im Dunkeln. Sucht mit ihnen die Lösung. Hofft und bangt direkt mit ihnen. Das Tempo und die Spannung steigen.
Das ist ja wunderschön und gut. Nur: Ich bin jetzt dabei, den Anfang des Buches zum zweiten Mal anzupassen. Das erste Mal musste die Handlung neu auf meinen jungen Ermittler zugeschnitten werden. Jetzt muss ich im ganzen Text die Zeitform und auch meine Erzählsprache anpassen. Ach ja, und Kevin Brooks hat sich auch noch in die Geschichte geschlichen. Er hat mir eine zusätzliche Figur beschert, die nun auch eingebaut werden muss.
Sagte ich gerade irgendwo weiter oben, ich hätte meinen neuen Krimi total durchgeplant?
Samstag, 24. Oktober 2009
Buchmesse - Mittelteil
Einer der Gründe, warum ich (gerne) blogge, ist die Freiheit, die ich dabei geniesse. Ich kann von Thema zu Thema hüpfen, wie es mir gefällt. Ich kann kurze oder lange Texte einstellen. Ich muss nichts schreiben, wenn ich nicht will - und wenn es mich packt, darf es auch mehr als ein Text pro Tag sein. Ich muss mich nicht an "man sollte"-Strukturen halten. Weshalb nun endlich der Mittelteil meines Berichts über die Buchmesse folgt. (Teil 1 gibt es hier, Teil 3 hier).
Ich wollte ja nur kurz in die Kevin Brooks Lesung reinhören, blieb dann aber an meinem Sitz kleben und es hätte schon einen Feueralarm oder etwas ähnlich Drastisches benötigt, mich von meinem Sitz zu wegzubekommen. Die Lesung begann um 12.15 Uhr. Das Autorentreffen, das der eigentliche Grund meines Besuches der Messe war, um 12.30 Uhr. Man rechne. Richtig. Ich habe den grössten Teil verpasst. Natürlich wegen der Lesung, aber auch wegen des langen Wegs zum Restaurant (die Hallen in Frankfurt haben gewaltige Dimensionen!).
Als ich endlich eintraf, hatten alle schon gegessen. Und ich schwebte noch so sehr in meiner Brooks-Blase, dass ich die Namen der meisten nicht auf die Reihe bekam. Dabei habe ich ihre Fotos im Forum unzählige Male gesehen und mir vor der Reise nochmals einzuprägen versucht, welches Gesicht zu welchem Namen gehört. Alles weg. War das peinlich. Und ich glaube, die Charlie war mir ein wenig böse (ENTSCHULDIGUNG!).
Zum Glück bestellte die Runde dann Schokoladekuchen. Er solle einfach paradisisch gut sein, sagte man mir. Also bestellte ich auch so ein Paradishäppchen. Und blabberte dann die Jutta Wilke voll. Viel Zeit hatte ich nicht. Ich hatte mit Michael Borlik abgemacht, dass ich ihn am Thienemann-Stand abholen würde. Mittlerweile wusste ich, dass der Stand nicht einfach um die Ecke liegt, sondern ziemlich viele Meter entfernt. Also machte ich mich auf den Weg.
Irgendwie tummelten und drängten sich in den Hallen und Gängen nach dem Essen noch mehr Leute als vor dem Essen. Trotzdem bog ich einige Zeit später in Halle 3 ein ... und fand den Stand meines Verlages nicht mehr (andere Leute merken sich für solche Fälle die Standnummer, aber ich bin leider nicht andere Leute). War ich am späten Vormittag noch rein zufällig über den Stand gestolpert, suchte ich ihn nun 10 Minuten lang. Ich dachte schon, ich käme zu spät, aber Michael sass immer noch in seiner Besprechung und ich hatte Zeit, mit verschiedenen Leuten aus dem Verlag zu plaudern. Allen voran mit Frau Böttler, meiner Lektorin - eine schlicht und einfach wunderbare Frau.
Ein langes Gespräch mit Michael Borlik bildete den Abschluss meines Messebesuchs. Zusammen suchten wir danach den Ausgang. Was soll ich sagen? Besser nichts. Nur so viel: Wir fanden die S-Bahn-Station doch noch und erwischten sogar beide unseren Zug in Frankfurt.
Was wir besprochen haben? Vieles. Privates. Das Schreiben. Das Leben als Autor. Pläne und Wünsche für die Zukunft. Es hat gut getan. Wie die ganze Messe gut getan hat. Ich werde nächstes Jahr wieder dabeisein (und mir die Standnummer meines Verlags merken).
Ich wollte ja nur kurz in die Kevin Brooks Lesung reinhören, blieb dann aber an meinem Sitz kleben und es hätte schon einen Feueralarm oder etwas ähnlich Drastisches benötigt, mich von meinem Sitz zu wegzubekommen. Die Lesung begann um 12.15 Uhr. Das Autorentreffen, das der eigentliche Grund meines Besuches der Messe war, um 12.30 Uhr. Man rechne. Richtig. Ich habe den grössten Teil verpasst. Natürlich wegen der Lesung, aber auch wegen des langen Wegs zum Restaurant (die Hallen in Frankfurt haben gewaltige Dimensionen!).
Als ich endlich eintraf, hatten alle schon gegessen. Und ich schwebte noch so sehr in meiner Brooks-Blase, dass ich die Namen der meisten nicht auf die Reihe bekam. Dabei habe ich ihre Fotos im Forum unzählige Male gesehen und mir vor der Reise nochmals einzuprägen versucht, welches Gesicht zu welchem Namen gehört. Alles weg. War das peinlich. Und ich glaube, die Charlie war mir ein wenig böse (ENTSCHULDIGUNG!).
Zum Glück bestellte die Runde dann Schokoladekuchen. Er solle einfach paradisisch gut sein, sagte man mir. Also bestellte ich auch so ein Paradishäppchen. Und blabberte dann die Jutta Wilke voll. Viel Zeit hatte ich nicht. Ich hatte mit Michael Borlik abgemacht, dass ich ihn am Thienemann-Stand abholen würde. Mittlerweile wusste ich, dass der Stand nicht einfach um die Ecke liegt, sondern ziemlich viele Meter entfernt. Also machte ich mich auf den Weg.
Irgendwie tummelten und drängten sich in den Hallen und Gängen nach dem Essen noch mehr Leute als vor dem Essen. Trotzdem bog ich einige Zeit später in Halle 3 ein ... und fand den Stand meines Verlages nicht mehr (andere Leute merken sich für solche Fälle die Standnummer, aber ich bin leider nicht andere Leute). War ich am späten Vormittag noch rein zufällig über den Stand gestolpert, suchte ich ihn nun 10 Minuten lang. Ich dachte schon, ich käme zu spät, aber Michael sass immer noch in seiner Besprechung und ich hatte Zeit, mit verschiedenen Leuten aus dem Verlag zu plaudern. Allen voran mit Frau Böttler, meiner Lektorin - eine schlicht und einfach wunderbare Frau.
Ein langes Gespräch mit Michael Borlik bildete den Abschluss meines Messebesuchs. Zusammen suchten wir danach den Ausgang. Was soll ich sagen? Besser nichts. Nur so viel: Wir fanden die S-Bahn-Station doch noch und erwischten sogar beide unseren Zug in Frankfurt.
Was wir besprochen haben? Vieles. Privates. Das Schreiben. Das Leben als Autor. Pläne und Wünsche für die Zukunft. Es hat gut getan. Wie die ganze Messe gut getan hat. Ich werde nächstes Jahr wieder dabeisein (und mir die Standnummer meines Verlags merken).
Donnerstag, 22. Oktober 2009
Buchmesse - Konsequenzen
Zurück zur Buchmesse. Den Mittelteil meines Berichts überhüpfe ich aus aktuellem Anlass und komme erst einmal zu den Konsequenzen.
Aus Gründen, die viel mit Kevin Brooks und dem (überhüpften) Mittelteil (der in den nächsten Tagen folgt) zu tun haben, berichte ich heute über die Auswirkungen der Buchmesse auf mich.
Nach vielen guten Begegnungen kam ich total motiviert zurück - und richtete mir meine Schreibecke neu ein.
So sah sie vorher aus (die Katze gehört dazu - sie schläft meistens neben mir, wenn ich arbeite):
Mein riesiger Schreibtisch steht in der Ecke des Raumes, gleich daneben ist das Fenster, aus dem ich einen herrlichen Überblick über die Berge habe. Davor stand bis jetzt eine Kommode - das Schreinergesellenstück meines Grossvaters. Ich habe die Kommode verschoben und mir eine gemütliche Ecke eingerichtet. Wenn ich jetzt von Schreiben hochblicke, sehe ich direkt auf die Berge.
Auf dem Tisch seht ihr mein neues Handtaschenmaschinchen mit dem 10-Stunden Akku. Es funktioniert so gut, dass ich nur noch auf diesem Gerät schreibe.
Die zwei Karten haben eine ganz besondere Bedeutung. Die auf der rechten Seite ist von Hausfrau Hanna, die mit ihrer Erklärung zum waagrechten und senkrechten Schreiben die Dinge an ihren Platz gerückt hat.
Die Karte links ist von Jutta Wilke. Sie steckte in einem etwas grösseren Umschlag. In diesem Umschlag befand sich ein pinkes Poster mit der Unterschrift von Preisträger Kevin Brooks. Es hängt am Eingang zu meinem Schreibbereich und wird mir Motivation zum Schreiben sein.
Die Pflanzen im Hintergrund sind ebenfalls neu. Weil ich sonst immer meinen ganzen Gerümpel auf diesen Flächen lagere. Das Grünzeug ist doch viel schöner als unaufgeräumte Stapel :-)
Ich schicke ein RIESENGROSSES Dankeschön an Hausfrau Hanna und Jutta Wilke. Schön, dass es Euch gibt!
Aus Gründen, die viel mit Kevin Brooks und dem (überhüpften) Mittelteil (der in den nächsten Tagen folgt) zu tun haben, berichte ich heute über die Auswirkungen der Buchmesse auf mich.
Nach vielen guten Begegnungen kam ich total motiviert zurück - und richtete mir meine Schreibecke neu ein.
So sah sie vorher aus (die Katze gehört dazu - sie schläft meistens neben mir, wenn ich arbeite):
Mein riesiger Schreibtisch steht in der Ecke des Raumes, gleich daneben ist das Fenster, aus dem ich einen herrlichen Überblick über die Berge habe. Davor stand bis jetzt eine Kommode - das Schreinergesellenstück meines Grossvaters. Ich habe die Kommode verschoben und mir eine gemütliche Ecke eingerichtet. Wenn ich jetzt von Schreiben hochblicke, sehe ich direkt auf die Berge.
Auf dem Tisch seht ihr mein neues Handtaschenmaschinchen mit dem 10-Stunden Akku. Es funktioniert so gut, dass ich nur noch auf diesem Gerät schreibe.
Die zwei Karten haben eine ganz besondere Bedeutung. Die auf der rechten Seite ist von Hausfrau Hanna, die mit ihrer Erklärung zum waagrechten und senkrechten Schreiben die Dinge an ihren Platz gerückt hat.
Die Karte links ist von Jutta Wilke. Sie steckte in einem etwas grösseren Umschlag. In diesem Umschlag befand sich ein pinkes Poster mit der Unterschrift von Preisträger Kevin Brooks. Es hängt am Eingang zu meinem Schreibbereich und wird mir Motivation zum Schreiben sein.
Die Pflanzen im Hintergrund sind ebenfalls neu. Weil ich sonst immer meinen ganzen Gerümpel auf diesen Flächen lagere. Das Grünzeug ist doch viel schöner als unaufgeräumte Stapel :-)
Ich schicke ein RIESENGROSSES Dankeschön an Hausfrau Hanna und Jutta Wilke. Schön, dass es Euch gibt!
Dienstag, 20. Oktober 2009
Killing God
Wenn ich mir in den nächsten 12 Monaten nur ein einziges Buch kaufen dürfte, ein einziges nur, dann wäre das Killing God von Kevin Brooks.
Wenn ich in den nächsten 12 Monaten nur ein einziges Buch lesen dürfte, dann wäre das Killing God von Kevin Brooks.
Wenn ich als Autorin einen Wunsch frei hätte, dann würde ich mir wünschen, einen Buchanfang so hinzubekommen wie Kevin Brooks in Killing God.
Zwei ganz kurze Passagen daraus
Die ganze erste Seite gibt es hier, und wer sie nicht liest, verpasst etwas.
Wenn ich in den nächsten 12 Monaten nur ein einziges Buch lesen dürfte, dann wäre das Killing God von Kevin Brooks.
Wenn ich als Autorin einen Wunsch frei hätte, dann würde ich mir wünschen, einen Buchanfang so hinzubekommen wie Kevin Brooks in Killing God.
Zwei ganz kurze Passagen daraus
Fourth thing – I’m totally unattractive and I don’t give a shit.
And last thing – today is the first day of January, the start of a brand-new year. And tomorrow I’m going to start killing God.
And last thing – today is the first day of January, the start of a brand-new year. And tomorrow I’m going to start killing God.
Die ganze erste Seite gibt es hier, und wer sie nicht liest, verpasst etwas.
Montag, 19. Oktober 2009
Ich bin platt - Was Autoren schreiben und Leser lesen
Eigentlich wollte ich diese Woche ausführlich über meine Erlebnisse an der Buchmesse berichten, aber mir ist etwas dazwischengekommen: Buchbesprechungen zu meinem letzten Buch Starkstrom.
Davon habe ich am Wochenende und heute gleich drei gelesen. Am Wochenende habe ich mich leicht gewundert, dass gleich zwei Besprechungen fanden, ich hätte etwas viele verschiedene Themen in das Buch hineingepackt, und heute Morgen sass ich mit offenem Mund vor einer Besprechung, die eigentlich mehr eine Analyse war. Und plötzlich wurde mir bewusst, wie tief die Gräben sein können zwischen dem, was Autoren schreiben und Leser lesen - auch wenn es sich dabei um genau dasselbe Buch handelt.
Konkret: Starkstrom ist ein etwas irres Rock-Märchen, geschrieben mit viel Spass und dem einzigen Ziel, die Leser zu unterhalten. Ich habe Bücher mit Tiefgang geschrieben (allen voran "Das Projekt") und ich mag den Tiefgang in Büchern sehr, aber Starkstrom ist nun wahrlich kein Beispiel für ein Werk des Tiefgangs (mehr dazu weiter unten im Text).
Einige Besprechungen merken an, dass ich den Finger auf das Thema Medien lege . Das stimmt insofern, als dass ich das Thema Sensationsjournalismus aufgreifen wollte, aber nicht in erster Linie kritisch hinterfragend, sondern als etwas, das schon lange zu unserem Alltag gehört - und eigentlich war es meine Absicht, das Thema so überspitzt (und witzig) rüberzubringen, dass der Irrsinn dahinter auch ohne erhobenen Zeigefinger deutlich wird.
Dann geht es im Buch auch um Musik, das heisst, es geht vor allem um Musik. Und darüber macht sich in der eingangs erwähnten Rezension jemand sehr viele Gedanken. Solche zum Beispiel:
"Indem das explizite Intertextualitätssignal ein umfassendes auserliterarisches Verweissystem in die literarische Textgestaltung mit einbringt, werden Grundstimmung und Grundhaltung des Erzählens eingenommen."
Ich finde das extrem spannend. Und hochinteressant. Und vielleicht las ich mich deshalb heute Morgen am Küchentisch ziemlich schuldbewusst durch die Analyse von Dr. Heidi Lexe in der Zeitschrift Buch und Maus. Denn: All diese interessanten Gedanken, die sich die Rezensentin gemacht hat, habe ich mir nicht gemacht. Weder vor dem Schreiben, während des Schreibens, noch nach dem Schreiben. Vielleicht wäre, wenn ich mir diese Gedanken gemacht hätte, ein ganz anderes Buch herausgekommen.
Jetzt - eine gute Stunde später - sinkt die Analyse allmählich ein. Und ich mache mir die Gedanken, die ich mir während des Schreibens nicht gemacht habe. Nämlich: Dass AC/DC sehr, sehr simple Musik macht, ohne allzuviel Tiefgang, puren Rock'n'Roll zur Unterhaltung. Dass es deshalb gar nicht nötig ist, Soundtrack in den Text einzuschreiben, der das Geschehen der Figuren oder deren Beziehung zueinander über das konkret Ausformulierte hinaus weitererzählt.
Starkstrom ist ein simples Buch über eine komplizierte Geschichte. Und vielleicht fehlen ihm die Zwischentöne, weil die Musik von AC/DC auch keine hat. Wobei: Eigentlich sollten sie schon da sein, die Zwischentöne. Ich habe mich bemüht, sie anklingen zu lassen - ohne sie mit der Dampfwalze breitzudrücken. Wenn mir das nicht gelungen ist, dann habe ich es nicht richtig hinbekommen. Das täte mir dann leid.
Um meine Analyse zu einem Ende zu bringen: Vielleicht bedauert Jonas den gesamten Roman über, dass er keine Tickets für das Konzert bekommen hat, weil es mir genau gleich ging - und dem Vorbild der Figur zu Jonas sowieso (man durfte besagten Jugendlichen gar nicht mehr auf die Tickets ansprechen!). Vielleicht ist ja der Schluss so wahnsinnig überdreht "happy" und simpel, weil das die Musik von AC/DC auch ist. Aber wie gesagt, solche Analysen habe ich während des Schreibens nicht gemacht. Ich habe selten solchen Spass gehabt beim Schreiben (vor allem über Danusers Arche und die Boten der Erlösung). So viel Spass halt wie bei einem AC/DC Konzert :-)
Ulf Cronenberg hat das in seiner Besprechung erkannt: Auch “Starkstrom” ist kein schlechtes Buch – aber eher ein Buch für Zwischendurch, das ein paar interessante Fäden (Flutkatastrophe, Rangeleien in einem Dorf, Medien) aufgreift und zusammenführt.
Genau das soll das Buch sein: Ein unterhaltsames Buch für Zwischendurch. Simpel wie ein Song von AC/DC.
PS: Dr. Heidi Lexe beendet ihre Analyse mit einem erfrischenden ... LOL. Das passt.
PPS: Ich danke beiden Rezensenten für die Einblicke, die ich in meinen eigenen Text gewinnen konnte. Und nicht zu vergessen meinem Kollegen Bobsmile, der das Buch hier besprochen hat.
Davon habe ich am Wochenende und heute gleich drei gelesen. Am Wochenende habe ich mich leicht gewundert, dass gleich zwei Besprechungen fanden, ich hätte etwas viele verschiedene Themen in das Buch hineingepackt, und heute Morgen sass ich mit offenem Mund vor einer Besprechung, die eigentlich mehr eine Analyse war. Und plötzlich wurde mir bewusst, wie tief die Gräben sein können zwischen dem, was Autoren schreiben und Leser lesen - auch wenn es sich dabei um genau dasselbe Buch handelt.
Konkret: Starkstrom ist ein etwas irres Rock-Märchen, geschrieben mit viel Spass und dem einzigen Ziel, die Leser zu unterhalten. Ich habe Bücher mit Tiefgang geschrieben (allen voran "Das Projekt") und ich mag den Tiefgang in Büchern sehr, aber Starkstrom ist nun wahrlich kein Beispiel für ein Werk des Tiefgangs (mehr dazu weiter unten im Text).
Einige Besprechungen merken an, dass ich den Finger auf das Thema Medien lege . Das stimmt insofern, als dass ich das Thema Sensationsjournalismus aufgreifen wollte, aber nicht in erster Linie kritisch hinterfragend, sondern als etwas, das schon lange zu unserem Alltag gehört - und eigentlich war es meine Absicht, das Thema so überspitzt (und witzig) rüberzubringen, dass der Irrsinn dahinter auch ohne erhobenen Zeigefinger deutlich wird.
Dann geht es im Buch auch um Musik, das heisst, es geht vor allem um Musik. Und darüber macht sich in der eingangs erwähnten Rezension jemand sehr viele Gedanken. Solche zum Beispiel:
"Indem das explizite Intertextualitätssignal ein umfassendes auserliterarisches Verweissystem in die literarische Textgestaltung mit einbringt, werden Grundstimmung und Grundhaltung des Erzählens eingenommen."
Ich finde das extrem spannend. Und hochinteressant. Und vielleicht las ich mich deshalb heute Morgen am Küchentisch ziemlich schuldbewusst durch die Analyse von Dr. Heidi Lexe in der Zeitschrift Buch und Maus. Denn: All diese interessanten Gedanken, die sich die Rezensentin gemacht hat, habe ich mir nicht gemacht. Weder vor dem Schreiben, während des Schreibens, noch nach dem Schreiben. Vielleicht wäre, wenn ich mir diese Gedanken gemacht hätte, ein ganz anderes Buch herausgekommen.
Jetzt - eine gute Stunde später - sinkt die Analyse allmählich ein. Und ich mache mir die Gedanken, die ich mir während des Schreibens nicht gemacht habe. Nämlich: Dass AC/DC sehr, sehr simple Musik macht, ohne allzuviel Tiefgang, puren Rock'n'Roll zur Unterhaltung. Dass es deshalb gar nicht nötig ist, Soundtrack in den Text einzuschreiben, der das Geschehen der Figuren oder deren Beziehung zueinander über das konkret Ausformulierte hinaus weitererzählt.
Starkstrom ist ein simples Buch über eine komplizierte Geschichte. Und vielleicht fehlen ihm die Zwischentöne, weil die Musik von AC/DC auch keine hat. Wobei: Eigentlich sollten sie schon da sein, die Zwischentöne. Ich habe mich bemüht, sie anklingen zu lassen - ohne sie mit der Dampfwalze breitzudrücken. Wenn mir das nicht gelungen ist, dann habe ich es nicht richtig hinbekommen. Das täte mir dann leid.
Um meine Analyse zu einem Ende zu bringen: Vielleicht bedauert Jonas den gesamten Roman über, dass er keine Tickets für das Konzert bekommen hat, weil es mir genau gleich ging - und dem Vorbild der Figur zu Jonas sowieso (man durfte besagten Jugendlichen gar nicht mehr auf die Tickets ansprechen!). Vielleicht ist ja der Schluss so wahnsinnig überdreht "happy" und simpel, weil das die Musik von AC/DC auch ist. Aber wie gesagt, solche Analysen habe ich während des Schreibens nicht gemacht. Ich habe selten solchen Spass gehabt beim Schreiben (vor allem über Danusers Arche und die Boten der Erlösung). So viel Spass halt wie bei einem AC/DC Konzert :-)
Ulf Cronenberg hat das in seiner Besprechung erkannt: Auch “Starkstrom” ist kein schlechtes Buch – aber eher ein Buch für Zwischendurch, das ein paar interessante Fäden (Flutkatastrophe, Rangeleien in einem Dorf, Medien) aufgreift und zusammenführt.
Genau das soll das Buch sein: Ein unterhaltsames Buch für Zwischendurch. Simpel wie ein Song von AC/DC.
PS: Dr. Heidi Lexe beendet ihre Analyse mit einem erfrischenden ... LOL. Das passt.
PPS: Ich danke beiden Rezensenten für die Einblicke, die ich in meinen eigenen Text gewinnen konnte. Und nicht zu vergessen meinem Kollegen Bobsmile, der das Buch hier besprochen hat.
Sonntag, 18. Oktober 2009
Buchmesse - Sprache, die sich in die Haut ritzt und das Herz zum Explodieren bringt
Von der S-Bahn Haltestelle Frankfurt Messe gelangt man geradewegs in die Messehallen. "Oh, das ist ja einfach", dachte ich, aber mit Einfach war schon nach dem Betreten der Halle fertig.
Erst einmal musste ich den Eintrittsgutschein meines Verlages gegen ein richtiges Eintrittsticket eintauschen. Alleine, mit Hilfe einer Maschine. Wer meinen letzten Blogeintrag gelesen hat, weiss, dass Maschinen und ich nicht unbedingt gut miteinander können. Ich konnte dann aber doch. Eintauschen, meine ich. Mit der sehr netten Unterstützung zweier Messedamen klickte ich mich durch das Programm und am Ende spuckte die Maschine tatsächlich mein Eintrittsticket aus. Alice Gabathuler stand da drauf. Ich war beeindruckt.
Dann musste ich gefühlte 100 Kilometer durch ein Labyrinth von Gängen und Rolltreppen irren, zusammen mit einer Million geschätzter anderer Lesefreaks auf der Suche nach ihrem Zielort.
Mein Zielort war Halle 3, die mit den Kinder- und Jugendbüchern. Als ich endlich dort ankam, erschlug mich die Vielzahl von Ständen und mein Instinkt drängte mich nach rechts, der Wand entlang, dort, wo das Getümmel am kleinsten war. Drei Minuten später hätte ich meinen Instinkt küssen können.
Ich stand vor einem Plakat, das für 12.15 Uhr Kevin Brooks ankündigte. Regelmässige Leser dieses Blogs wissen, dass Kevin Brooks mein Schreibidol ist, mein Held der Buchstaben und Sätze, mein grosses Vorbild. Seine Sprache ritzt sich in die Haut und bringt das Herz zum Explodieren. Er hat die verrücktesten (und genialsten) Plotideen und absolut wahnsinnge Umsetzungen dieser Ideen. Seine Erzählsprache ist nicht nur Erzählsprache, sondern auch Musik und Rhythmus. Und er hat den Mut zur Realität und zum totalen Nicht-Happy-End. Kurz: Dieser Mann schreibt, wie ich gerne schreiben würde.
UND DIESER MANN WÜRDE IN 30 MINUTEN VOR MIR SITZEN UND LESEN!
Völlig aufgedreht vor Freude stürzte ich mich in die Menge, lief an Ständen vorbei, suchte jenen meines Verlages und wandelte irgendwann beinahe daran vorbei (blindes Huhn, ich!). Eine nette Dame winkte, eine andere kam lachend auf mich zu. Meine Lektorin! Ich hatte sie noch nie persönlich getroffen, hätte sie auch nicht erkannt, aber sie mich, und so kam sie mit ausgebreiteten Armen auf mich zu und ich wusste: Das ist sie, meine Frau Böttler, meine Lektorin, die ich so sehr mag.
Kaum hatten wir zu schwatzen begonnen, winkte die Jutta Wilke begeistert in unsere Richtung. Jutta Wilke und ich sind im gleichen Schreibforum tätig und haben uns in München kennengelernt. Auch hier wurde herzlich umarmt und vorgestellt - und so lernte ich Katja Selig kennen, ebenfalls eine Autorin aus unserem Schreibforum, die mit Jutta unterwegs war.
Ich erklärte Jutta, dass ich später zu unserem Treffen kommen würde, da ich U.N.B.E.D.I.N.G.T. an die Lesung von Kevin Brooks wollte, und machte mich von dannen.
Kaum sass ich auf einem der bequemen Sitzbänke, steuerte eine Frau auf mich zu. "Du bist Alice", sagte sie. Ich guckte sie an und sagte: "Und du die Barbara." (Zum Glück zeigen die Avatare in unserem Schreibforum unsere Gesichter - das macht das Erkennen einfacher). Barbara und ich plauderten, und dann ging es los.
Kevin Brooks und sein Übersetzer lasen aus dem Roman "Black Rabbit Summer", dann konnten wir Fragen stellen (auf meine gabs eine ausführliche Antwort) ... und dann stürmte ich nach vorn, weil ich noch ein paar private Worte mit Kevin Brooks wechseln wollte. Was ich auch tat, während er in mein Notizbuch schrieb.
Zum Autorentreffen kam ich viel zu spät und war viel zu aufgeregt, um viel mitzubekommen. Aber davon erzähle ich das nächste Mal. Genauso wie von der längeren Begegnung mit meiner Lektorin und dem Kollegen Michael Borlik.
PS: Kevin Brooks hat am gleichen Abend für "The Road of the Dead" den Jugendbuchpreis erhalten.
PPS: Zuhause lachen sie mich aus, weil ich mich anhöre wie ein fanender Teenie, wenn ich von Kevin Brooks spreche. Mir wurscht. Es war eine der besten Begegnungen, die ich je hatte.
PPPS: Hier mein Notizbuch mit dem Eintrag von Kevin Brooks:
Erst einmal musste ich den Eintrittsgutschein meines Verlages gegen ein richtiges Eintrittsticket eintauschen. Alleine, mit Hilfe einer Maschine. Wer meinen letzten Blogeintrag gelesen hat, weiss, dass Maschinen und ich nicht unbedingt gut miteinander können. Ich konnte dann aber doch. Eintauschen, meine ich. Mit der sehr netten Unterstützung zweier Messedamen klickte ich mich durch das Programm und am Ende spuckte die Maschine tatsächlich mein Eintrittsticket aus. Alice Gabathuler stand da drauf. Ich war beeindruckt.
Dann musste ich gefühlte 100 Kilometer durch ein Labyrinth von Gängen und Rolltreppen irren, zusammen mit einer Million geschätzter anderer Lesefreaks auf der Suche nach ihrem Zielort.
Mein Zielort war Halle 3, die mit den Kinder- und Jugendbüchern. Als ich endlich dort ankam, erschlug mich die Vielzahl von Ständen und mein Instinkt drängte mich nach rechts, der Wand entlang, dort, wo das Getümmel am kleinsten war. Drei Minuten später hätte ich meinen Instinkt küssen können.
Ich stand vor einem Plakat, das für 12.15 Uhr Kevin Brooks ankündigte. Regelmässige Leser dieses Blogs wissen, dass Kevin Brooks mein Schreibidol ist, mein Held der Buchstaben und Sätze, mein grosses Vorbild. Seine Sprache ritzt sich in die Haut und bringt das Herz zum Explodieren. Er hat die verrücktesten (und genialsten) Plotideen und absolut wahnsinnge Umsetzungen dieser Ideen. Seine Erzählsprache ist nicht nur Erzählsprache, sondern auch Musik und Rhythmus. Und er hat den Mut zur Realität und zum totalen Nicht-Happy-End. Kurz: Dieser Mann schreibt, wie ich gerne schreiben würde.
UND DIESER MANN WÜRDE IN 30 MINUTEN VOR MIR SITZEN UND LESEN!
Völlig aufgedreht vor Freude stürzte ich mich in die Menge, lief an Ständen vorbei, suchte jenen meines Verlages und wandelte irgendwann beinahe daran vorbei (blindes Huhn, ich!). Eine nette Dame winkte, eine andere kam lachend auf mich zu. Meine Lektorin! Ich hatte sie noch nie persönlich getroffen, hätte sie auch nicht erkannt, aber sie mich, und so kam sie mit ausgebreiteten Armen auf mich zu und ich wusste: Das ist sie, meine Frau Böttler, meine Lektorin, die ich so sehr mag.
Kaum hatten wir zu schwatzen begonnen, winkte die Jutta Wilke begeistert in unsere Richtung. Jutta Wilke und ich sind im gleichen Schreibforum tätig und haben uns in München kennengelernt. Auch hier wurde herzlich umarmt und vorgestellt - und so lernte ich Katja Selig kennen, ebenfalls eine Autorin aus unserem Schreibforum, die mit Jutta unterwegs war.
Ich erklärte Jutta, dass ich später zu unserem Treffen kommen würde, da ich U.N.B.E.D.I.N.G.T. an die Lesung von Kevin Brooks wollte, und machte mich von dannen.
Kaum sass ich auf einem der bequemen Sitzbänke, steuerte eine Frau auf mich zu. "Du bist Alice", sagte sie. Ich guckte sie an und sagte: "Und du die Barbara." (Zum Glück zeigen die Avatare in unserem Schreibforum unsere Gesichter - das macht das Erkennen einfacher). Barbara und ich plauderten, und dann ging es los.
Kevin Brooks und sein Übersetzer lasen aus dem Roman "Black Rabbit Summer", dann konnten wir Fragen stellen (auf meine gabs eine ausführliche Antwort) ... und dann stürmte ich nach vorn, weil ich noch ein paar private Worte mit Kevin Brooks wechseln wollte. Was ich auch tat, während er in mein Notizbuch schrieb.
Zum Autorentreffen kam ich viel zu spät und war viel zu aufgeregt, um viel mitzubekommen. Aber davon erzähle ich das nächste Mal. Genauso wie von der längeren Begegnung mit meiner Lektorin und dem Kollegen Michael Borlik.
PS: Kevin Brooks hat am gleichen Abend für "The Road of the Dead" den Jugendbuchpreis erhalten.
PPS: Zuhause lachen sie mich aus, weil ich mich anhöre wie ein fanender Teenie, wenn ich von Kevin Brooks spreche. Mir wurscht. Es war eine der besten Begegnungen, die ich je hatte.
PPPS: Hier mein Notizbuch mit dem Eintrag von Kevin Brooks:
Mittwoch, 14. Oktober 2009
Die Technik und ich
Ich bin bekennende Technikbanausin. Die Maschinen bei mir zuhause müssen funktionieren - und wenn sie es nicht tun, schreie ich laut um Hilfe. Das gilt für die Waschmaschine, und das gilt für meinen Computer. Denn: Ich käme nie im Leben auf die Idee, meine Waschmaschine selber flicken zu wollen. Warum also sollte ich meinen Computer reparieren wollen?
Nun ist es nicht so, dass mein Computer kaputt ist (ganz schnell auf Holz klopfen an dieser Stelle!). Auch mein Laptop funktioniert.
(Zwischenbemerkung: Nur weil ich Technikbanausin bin, heisst das noch lange nicht, dass ich nicht den Narren an den elektronischen Medien gefressen habe.)
Zurück zum Laptop, denn hier kommt das ABER: Auch mein Laptop funktioniert, ABER er ist ein Museumsmodell. Will heissen, er ist aus dem Jahre 2001. In der Welt der Computer bedeutet das, mein Laptop ist ein Dinosaurier. Das stört mich meistens nicht, ausser wenn ich ihn zu Lesungen mitnehme, denn diese alten Modelle sind gross, sperrig und unverschämt schwer. Und ihre Akkus schwächeln.
Eine erste Akku-Auswechselrunde habe ich hinter mir. Das war ungefähr 2006. Da hat der gute Mann im Computershop einen Lachanfall bekommen und gefragt, ob ich für ein solch altes Möbel wirklich einen neuen Akku kaufen wolle. Worauf ich zu einem längeren Vortrag über sackteure Laptops ansetzte, die man (ICH!) nicht einfach aufgibt, bloss weil der Akku langsam ins Altersheim muss. Danach bezahlte ich zähneknirschend einen sackteuren Akku ... Aber irgendwie werden Akkus noch schneller alt als ich.
(Zwischenbemerkung: Bin ich die Einzige, die das beängstigend findet?)
Also, auch der zweite Akku wird alt und müde. 90 Minuten bekommt er noch hin, aber er kränkelt mit jedem Tag mehr. Und das ausgerechnet jetzt, wo ich mich bald (in weniger als 24 Stunden!) in einen Zug setzen und 6 Stunden damit fahren werde. Zudem stehen ab November Lesungen mit laaaaaaangen Anfahrtswegen an.
Kurzentschlossen trat ich am Montag in Obamas Fussstapfen und rief "It's time for a change!" Will heissen, ein neues Maschinchen. Konkret: Einer flachgedrückten Schreibmaschine mit einem langlebigen Akku. Ich düste in den Computershop und bestellte mir das kleine Brüderchen anständiger Laptops, eines dieser Kleingeräte in der Grösse eines Buches, die in fast jedem Handtäschchen Platz haben.
(Zwischenbemerkung: Ich habe zwar eine ganze Sammlung von Handtaschen, nehme aber nie eine mit, wenn ich ausgehe. - Mehr dazu ein anderes Mal.)
Als ich das Gerät einen Tag später in meinem Comutershop abholte, fragte mich die nette Dame, ob die Fachleute bei ihnen die Installation vornehmen sollten. Ich winkte ab.
(Zwischenbemerkung: Ja, ich habe diese irren Momente, wo ich Dinge tue, die ich besser nicht tun würde.)
Frau Tochter hat einen Freund, der so was kann. Und sowieso. Ich wollte zuerst den Akku aufladen. Weil man das machen muss, bevor man das Maschinchen in Betrieb nimmt (sagt Freund ... und die Gebrauchsanweisung).
Dummerweise war ich zu blöd, mein Handtaschenmaschinchen richtig einzustecken (wer produziert aber auch so kleine Kleinststecker?). Weshalb der Akku immer noch leer war, als der Freund kam. Auch, als er wieder ging.
Jetzt bin ich allein. Mit der flachgedrückten Schreibmaschine, an der das rote Lämpchen einfach nicht auf Grün umschalten will. Ab und zu gucke ich es an, das Lichtchen, schlucke leer und denke ... (ah, das schreibe ich jetzt lieber nicht, was ich denke ...)
Selbst wenn das Lämpchen die Farbe wechseln sollte, sitze ich immer noch tief im Schlamassel. Weil: Danach muss ich mir das Open Windows herunterladen. Wo ich noch nicht einmal weiss, wie ich das Maschinchen ans Netz bekommen soll. Und überhaupt.
Gut möglich, dass ich morgen mit meinem schweren, sperrigen Museumsmodell in den Zug steige und die Hälfte der Fahrt damit verbringe, nicht vorhandene Steckdosen zu suchen.
Erst einmal gehe ich aber einkaufen. Und warte, bis das Lämpchen auf Grün umstellt. Dann sehen wir weiter. Drückt mir die Daumen.
Update: Ein sehr netter, aufmerksamer Leser hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es Open Windows nicht gibt. Also bei mir schon, zwecks Durchlüften der Zimmer. Aber in der Technikwelt allem Anschein nach nicht. Jetzt muss ich auch noch hirnen, welches Open irgendwas ich herunterladen muss. Hoffungslos. Und ich habe noch gedacht, das müsse ich mir nicht aufschreiben, weil, so etwas Einfaches könne sogar ich mir merken ...
Update II: Es war der Akku. Der wollte nicht. Also brachte ich das Gerät heute Morgen um 8.30 Uhr zurück in den Laden ... und um 10.30 Uhr (gleich) kann ich es auf dem Weg zum Bahnhof abholen. Das werden wunderbare 6 Stunden Bahnfahrt :-)
Nun ist es nicht so, dass mein Computer kaputt ist (ganz schnell auf Holz klopfen an dieser Stelle!). Auch mein Laptop funktioniert.
(Zwischenbemerkung: Nur weil ich Technikbanausin bin, heisst das noch lange nicht, dass ich nicht den Narren an den elektronischen Medien gefressen habe.)
Zurück zum Laptop, denn hier kommt das ABER: Auch mein Laptop funktioniert, ABER er ist ein Museumsmodell. Will heissen, er ist aus dem Jahre 2001. In der Welt der Computer bedeutet das, mein Laptop ist ein Dinosaurier. Das stört mich meistens nicht, ausser wenn ich ihn zu Lesungen mitnehme, denn diese alten Modelle sind gross, sperrig und unverschämt schwer. Und ihre Akkus schwächeln.
Eine erste Akku-Auswechselrunde habe ich hinter mir. Das war ungefähr 2006. Da hat der gute Mann im Computershop einen Lachanfall bekommen und gefragt, ob ich für ein solch altes Möbel wirklich einen neuen Akku kaufen wolle. Worauf ich zu einem längeren Vortrag über sackteure Laptops ansetzte, die man (ICH!) nicht einfach aufgibt, bloss weil der Akku langsam ins Altersheim muss. Danach bezahlte ich zähneknirschend einen sackteuren Akku ... Aber irgendwie werden Akkus noch schneller alt als ich.
(Zwischenbemerkung: Bin ich die Einzige, die das beängstigend findet?)
Also, auch der zweite Akku wird alt und müde. 90 Minuten bekommt er noch hin, aber er kränkelt mit jedem Tag mehr. Und das ausgerechnet jetzt, wo ich mich bald (in weniger als 24 Stunden!) in einen Zug setzen und 6 Stunden damit fahren werde. Zudem stehen ab November Lesungen mit laaaaaaangen Anfahrtswegen an.
Kurzentschlossen trat ich am Montag in Obamas Fussstapfen und rief "It's time for a change!" Will heissen, ein neues Maschinchen. Konkret: Einer flachgedrückten Schreibmaschine mit einem langlebigen Akku. Ich düste in den Computershop und bestellte mir das kleine Brüderchen anständiger Laptops, eines dieser Kleingeräte in der Grösse eines Buches, die in fast jedem Handtäschchen Platz haben.
(Zwischenbemerkung: Ich habe zwar eine ganze Sammlung von Handtaschen, nehme aber nie eine mit, wenn ich ausgehe. - Mehr dazu ein anderes Mal.)
Als ich das Gerät einen Tag später in meinem Comutershop abholte, fragte mich die nette Dame, ob die Fachleute bei ihnen die Installation vornehmen sollten. Ich winkte ab.
(Zwischenbemerkung: Ja, ich habe diese irren Momente, wo ich Dinge tue, die ich besser nicht tun würde.)
Frau Tochter hat einen Freund, der so was kann. Und sowieso. Ich wollte zuerst den Akku aufladen. Weil man das machen muss, bevor man das Maschinchen in Betrieb nimmt (sagt Freund ... und die Gebrauchsanweisung).
Dummerweise war ich zu blöd, mein Handtaschenmaschinchen richtig einzustecken (wer produziert aber auch so kleine Kleinststecker?). Weshalb der Akku immer noch leer war, als der Freund kam. Auch, als er wieder ging.
Jetzt bin ich allein. Mit der flachgedrückten Schreibmaschine, an der das rote Lämpchen einfach nicht auf Grün umschalten will. Ab und zu gucke ich es an, das Lichtchen, schlucke leer und denke ... (ah, das schreibe ich jetzt lieber nicht, was ich denke ...)
Selbst wenn das Lämpchen die Farbe wechseln sollte, sitze ich immer noch tief im Schlamassel. Weil: Danach muss ich mir das Open Windows herunterladen. Wo ich noch nicht einmal weiss, wie ich das Maschinchen ans Netz bekommen soll. Und überhaupt.
Gut möglich, dass ich morgen mit meinem schweren, sperrigen Museumsmodell in den Zug steige und die Hälfte der Fahrt damit verbringe, nicht vorhandene Steckdosen zu suchen.
Erst einmal gehe ich aber einkaufen. Und warte, bis das Lämpchen auf Grün umstellt. Dann sehen wir weiter. Drückt mir die Daumen.
Update: Ein sehr netter, aufmerksamer Leser hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es Open Windows nicht gibt. Also bei mir schon, zwecks Durchlüften der Zimmer. Aber in der Technikwelt allem Anschein nach nicht. Jetzt muss ich auch noch hirnen, welches Open irgendwas ich herunterladen muss. Hoffungslos. Und ich habe noch gedacht, das müsse ich mir nicht aufschreiben, weil, so etwas Einfaches könne sogar ich mir merken ...
Update II: Es war der Akku. Der wollte nicht. Also brachte ich das Gerät heute Morgen um 8.30 Uhr zurück in den Laden ... und um 10.30 Uhr (gleich) kann ich es auf dem Weg zum Bahnhof abholen. Das werden wunderbare 6 Stunden Bahnfahrt :-)
Dienstag, 13. Oktober 2009
Gut war's ...
... das Treffen mit gestern Abend mit Schweizer Krimiautoren.
Worüber wir geredet haben? Über das Schreiben natürlich, über unsere Projekte, über unsere Arbeit abseits vom Schreiben.
Immer wieder spannend: Wie die einzelnen Autoren an ihre Arbeit herangehen, wie sie schreiben, wo sie schreiben, was sie am Schreiben hindert und was sie brauchen, um so richtig in Fahrt zu kommen.
Worüber wir geredet haben? Über das Schreiben natürlich, über unsere Projekte, über unsere Arbeit abseits vom Schreiben.
Immer wieder spannend: Wie die einzelnen Autoren an ihre Arbeit herangehen, wie sie schreiben, wo sie schreiben, was sie am Schreiben hindert und was sie brauchen, um so richtig in Fahrt zu kommen.
Montag, 12. Oktober 2009
Ganz real
Normalerweise leben Autoren nicht gerade Tür an Tür. Ja, nicht einmal im gleichen Dorf oder in der gleichen Gegend. Besonders nicht Autorinnen, die auf dem Land leben, wie ich es tue. Die Wahrscheinlichkeit, beim Einkaufen oder Spazieren einem Berufskollegen über den Weg zu laufen, liegt irgendwo zwischen 0 und 2 Prozent.
Dem Internet sei Dank ist die Welt näher zusammengerückt. So kann ich schon morgens um 8 Uhr meinen Kaffee plaudernd mit anderen Autorinnen trinken - in meinem Kinder- und Jugendbuchforum, einer Art virtuelles Café für Autorinnen und Autoren.
Manchmal verlagern wir die Treffen vom virtuellen in den realen Raum. Diesen Sommer zum Beispiel zog eine vergnügte, laut schnatternde und lachende Runde Frauen durch Münchens Strassen und liess sich dann im Englischen Garten nieder. Ums Schreiben gings. Und ums Leben. Den Alltag mit seinen Höhen und Tiefen.
Nächsten Freitag trifft sich die Runde in etwas anderer Zusammensetzung wieder. An der Buchmesse in Frankfurt. Danach husche ich zum Thienemann-Stand, wo ich endlich meine Lektorin persönlich kennenlerne. Und dann Michael Borlik, einen Schreibkollegen, mit dem ich mich bis jetzt nur per Mail ausgetauscht habe.
Erst einmal aber fahre ich heute Abend nach Zürich, wo ich am Stammtisch der Krimiautoren Platz nehmen werde. Dieses Treffen ist Neuland für mich, denn ich kenne die anwesenden Autorinnen und Autoren nur dem Namen nach. Entweder habe ich sie in der virtuellen Welt verpasst, oder sie bewegen sich hauptsächlich in der realen Welt.
Diese Woche ist also Begegnungswoche. Ganz real.
Dem Internet sei Dank ist die Welt näher zusammengerückt. So kann ich schon morgens um 8 Uhr meinen Kaffee plaudernd mit anderen Autorinnen trinken - in meinem Kinder- und Jugendbuchforum, einer Art virtuelles Café für Autorinnen und Autoren.
Manchmal verlagern wir die Treffen vom virtuellen in den realen Raum. Diesen Sommer zum Beispiel zog eine vergnügte, laut schnatternde und lachende Runde Frauen durch Münchens Strassen und liess sich dann im Englischen Garten nieder. Ums Schreiben gings. Und ums Leben. Den Alltag mit seinen Höhen und Tiefen.
Nächsten Freitag trifft sich die Runde in etwas anderer Zusammensetzung wieder. An der Buchmesse in Frankfurt. Danach husche ich zum Thienemann-Stand, wo ich endlich meine Lektorin persönlich kennenlerne. Und dann Michael Borlik, einen Schreibkollegen, mit dem ich mich bis jetzt nur per Mail ausgetauscht habe.
Erst einmal aber fahre ich heute Abend nach Zürich, wo ich am Stammtisch der Krimiautoren Platz nehmen werde. Dieses Treffen ist Neuland für mich, denn ich kenne die anwesenden Autorinnen und Autoren nur dem Namen nach. Entweder habe ich sie in der virtuellen Welt verpasst, oder sie bewegen sich hauptsächlich in der realen Welt.
Diese Woche ist also Begegnungswoche. Ganz real.
Freitag, 9. Oktober 2009
Endlich ...
Seit Wochen habe ich mir vorgenommen, einen Newsletter zu schreiben. Heute habe ich mich endlich, endlich, endlich dahinter gemacht und über den ganzen Tag verteilt daran gearbeitet.
Nun ist er weg. An Menschen, die ich gut kenne. An Lehrkräfte, bei denen ich gelesen habe. An Freunde, Verwandte und Bekannte. Und wenn es mir jetzt dann geht, wie den Machern meiner Tageszeitung, die mit ihrem Neudesign eine ganze Welle von negativem Feedback ausgelöst haben, setze ich mir den Verlosungshut auf und ziehe ihn bis zum Kinn runter.
Wer den Newsletter nicht erhalten hat, ihn aber gerne hätte, kann sich bei mir melden. Wer ihn erhalten hat, ihn aber nicht möchte, kann ihn leicht abbestellen (die Gebrauchsanweisung habe ich gleich mitgeliefert).
Und obwohl ich den Text von vorne nach hinten und dann von hinten nach vorne durchgelesen habe, graust mir jetzt schon davor, dass jemand den ersten Schreibfehler findet ...
Nun ist er weg. An Menschen, die ich gut kenne. An Lehrkräfte, bei denen ich gelesen habe. An Freunde, Verwandte und Bekannte. Und wenn es mir jetzt dann geht, wie den Machern meiner Tageszeitung, die mit ihrem Neudesign eine ganze Welle von negativem Feedback ausgelöst haben, setze ich mir den Verlosungshut auf und ziehe ihn bis zum Kinn runter.
Wer den Newsletter nicht erhalten hat, ihn aber gerne hätte, kann sich bei mir melden. Wer ihn erhalten hat, ihn aber nicht möchte, kann ihn leicht abbestellen (die Gebrauchsanweisung habe ich gleich mitgeliefert).
Und obwohl ich den Text von vorne nach hinten und dann von hinten nach vorne durchgelesen habe, graust mir jetzt schon davor, dass jemand den ersten Schreibfehler findet ...
Donnerstag, 8. Oktober 2009
FAQ - Wie schreiben Sie Ihre Bücher? - Teil 1 - Buchsoundtrack
Auf diese Frage gibt es keine klare Antwort. Weil: Ich schreibe jedes anders. Und doch jedes gleich. Verwirrend? Macht nichts. Hier ein erster Teil eines Erklärungsversuchs. Ich nehme dazu mein aktuelles Projekt und beginne mit dem Faktor Musik. Denn: Wie die meisten meiner anderen Bücher, hat auch dieses sehr viel mit Musik zu tun.
Ich war im Auto unterwegs, der ganze Wagen gefüllt mit extrem lauter Musik von Everlast (ich höre gerne laut Musik). Und plötzlich waren die Bilder in meinem Kopf. Ich sah die ganze Eingangsszene, hatte den Anfang meiner Story. Sämtliche Ideen zu diesem neuen Krimi entstanden unter dem Einfluss der Musik von Everlast. Wenn ich in die richtige Schreibstimmung kommen will, muss ich nur diese Musik spielen - und schon bin ich drin in der Geschichte.
Gestern Nachmittag schrieb ich wie getrieben ein ganzes Kapitel - aus den Kopfhörern dröhnte dank der Hilfe der Repetiertaste ein einziger Song, der genau passte. Während ich schrieb hatte ich einen Film im Kopf - und den Buchsoundtrack dazu.
Nicht alles, was ich schreibe, schreibe ich mit Musik. Oft brauche ich auch die totale Stille. Aber es gibt so Momente wie gestern, da geht es nur mit Musik.
Nicht alle Bücher stehen so sehr unter dem Einfluss von Musik wie mein Neues. Aber doch die meisten davon.
Was ich mir für die Leser wünsche? Dass sie beim Lesen einen Film sehen. Und einen Buchsoundtrack dazu hören. Es muss weder derselbe Film sein, den ich sehe, und schon gar nicht die gleiche Musik, die ich höre. Aber für mich ist ein Buch dann gelungen, wenn jemand Bilder im Kopf und Musik im Herzen hat während des Lesens.
Eine Klasse, bei der ich gelesen habe, hat für mich ihren Buchsoundtrack zu Blackout aufgenommen. Faszinierend daran: Jeder hat etwas anderes gehört während des Lesens - jeder verbindet eine andere Musik mit dem Buch oder der Figur von Nick. Es war alles dabei von der langsamen Ballade über den Hip-Hopp bis zum Heavy Metal.
Ich war im Auto unterwegs, der ganze Wagen gefüllt mit extrem lauter Musik von Everlast (ich höre gerne laut Musik). Und plötzlich waren die Bilder in meinem Kopf. Ich sah die ganze Eingangsszene, hatte den Anfang meiner Story. Sämtliche Ideen zu diesem neuen Krimi entstanden unter dem Einfluss der Musik von Everlast. Wenn ich in die richtige Schreibstimmung kommen will, muss ich nur diese Musik spielen - und schon bin ich drin in der Geschichte.
Gestern Nachmittag schrieb ich wie getrieben ein ganzes Kapitel - aus den Kopfhörern dröhnte dank der Hilfe der Repetiertaste ein einziger Song, der genau passte. Während ich schrieb hatte ich einen Film im Kopf - und den Buchsoundtrack dazu.
Nicht alles, was ich schreibe, schreibe ich mit Musik. Oft brauche ich auch die totale Stille. Aber es gibt so Momente wie gestern, da geht es nur mit Musik.
Nicht alle Bücher stehen so sehr unter dem Einfluss von Musik wie mein Neues. Aber doch die meisten davon.
Was ich mir für die Leser wünsche? Dass sie beim Lesen einen Film sehen. Und einen Buchsoundtrack dazu hören. Es muss weder derselbe Film sein, den ich sehe, und schon gar nicht die gleiche Musik, die ich höre. Aber für mich ist ein Buch dann gelungen, wenn jemand Bilder im Kopf und Musik im Herzen hat während des Lesens.
Eine Klasse, bei der ich gelesen habe, hat für mich ihren Buchsoundtrack zu Blackout aufgenommen. Faszinierend daran: Jeder hat etwas anderes gehört während des Lesens - jeder verbindet eine andere Musik mit dem Buch oder der Figur von Nick. Es war alles dabei von der langsamen Ballade über den Hip-Hopp bis zum Heavy Metal.
Montag, 5. Oktober 2009
Vom Abhandenkommen und Wiederfinden
Machmal kommen mir Dinge abhanden. Schlüssel. Geldbeutel. Bücher. Ideen. Dann suche ich mehr oder weniger genervt danach - und meistens finde ich das Gesuchte früher oder später auch wieder.
Manchmal komme ich mir selber abhanden. Weiss nicht mehr, wer ich wirklich bin und was ich eigentlich will. In diesen Zeiten wabbert mein ganzes Leben wie Wackelpudding. Ich verliere mich in Nebensächlichkeiten, treibe auf der Zeit wie ein Stück Schwemmholz, um jeweils am Abend irgendwo angespült zu werden und mich erstaunt zu fragen, was ich hier eigentlich soll. Oder ich renne mit dem Kopf gegen irgendwelche Wände, hinter denen nichts liegt, was mich weiterbringen würde.
Irgendwann kommt dann jeweils der Zeitpunkt, an dem ich anhalte. Mir eingestehe, dass ich mir abhanden gekommen bin. Und mich dann suchen gehe. Am allerliebsten tue ich das in den Bergen - weit weg von allem.
Dieses Wochenende war Suchen angesagt. Hier:
Am Ende war da diese Hängebrücke. Sie hat ganz schön gewackelt. Vor allem von einer Seite zur anderen, fast so, als wolle sie einen ausleeren. Hat sie aber nicht. Und so bin ich wieder hier. Mit mir. Gefunden.
Manchmal komme ich mir selber abhanden. Weiss nicht mehr, wer ich wirklich bin und was ich eigentlich will. In diesen Zeiten wabbert mein ganzes Leben wie Wackelpudding. Ich verliere mich in Nebensächlichkeiten, treibe auf der Zeit wie ein Stück Schwemmholz, um jeweils am Abend irgendwo angespült zu werden und mich erstaunt zu fragen, was ich hier eigentlich soll. Oder ich renne mit dem Kopf gegen irgendwelche Wände, hinter denen nichts liegt, was mich weiterbringen würde.
Irgendwann kommt dann jeweils der Zeitpunkt, an dem ich anhalte. Mir eingestehe, dass ich mir abhanden gekommen bin. Und mich dann suchen gehe. Am allerliebsten tue ich das in den Bergen - weit weg von allem.
Dieses Wochenende war Suchen angesagt. Hier:
Am Ende war da diese Hängebrücke. Sie hat ganz schön gewackelt. Vor allem von einer Seite zur anderen, fast so, als wolle sie einen ausleeren. Hat sie aber nicht. Und so bin ich wieder hier. Mit mir. Gefunden.
Freitag, 2. Oktober 2009
Neustart
Neustart. Diesen Titel hat meine Autorenkollegin Gabriele Gfrerer über ihren neuesten Blogeintrag gesetzt. Und weil er so schön passt, klaue ich mir den.
Ich habe meinen Blog neu eingekleidet. Aber nicht nur das! Ich habe ihn erweitert. Zu einer Kombination aus Blog und Webseite. Und so ist nun alles, was auf meiner Webseite zu finden ist, auch hier im Blog untergebracht - unter dem Menüpunkt "Über mich". Na ja, fast alles. Ich habe bei einem ersten Kontrollgang durch die Blogroll gemerkt, dass da schon noch ein paar Dinge fehlen. Ich werde sie so schnell wie möglich hinzufügen.
Mit dem Neueinkleiden habe ich mich von meinem geliebten Schwarz verabschiedet. Zugegeben, das tut etwas weh. Schwarz ist nämlich meine Lieblingsfarbe. Damit ich nicht ganz auf sie verzichten muss, bleibt meine "klassische" Webseite (d.h. meine gute, alte, nicht interaktive Webseite) schwarz gewandet. Ihr findet sie ganz einfach, wenn ihr den Menüpunkt "Links" (unter "Über mich") anklickt.
Ganz nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel" ist es gut möglich, dass ich das Gewand noch leicht anpasse. Ich muss erst einmal hineinwachsenen, um zu sehen, wie es sich trägt.
Viel Spass beim Erkunden.
Update: Heute - nach tagelanger Bastelarbeit - bei BodeständiX vorbeigeschaut ... und vor Neid in den Tisch gebissen. Dann: eine Runde rumpelstilzchengeüpft, nachgefragt, fachkundig gemacht, Vorlagen gesucht und gefunden, aber nicht herunterladen können, noch mehr Hilfe gesucht, sie kurz vor Mitternacht erhalten (Danke, Migi), gebastelt und voilà! HA! Also, das gefällt mir schon besser als die stiere Vorlage von vorher.
Update II: Oh je ... bei einigen Seiten unter "über mich" ist Text verschwunden. Ich repariere das, wenn ich vom Wanderwochenende zurück bin.
Alice
Ich habe meinen Blog neu eingekleidet. Aber nicht nur das! Ich habe ihn erweitert. Zu einer Kombination aus Blog und Webseite. Und so ist nun alles, was auf meiner Webseite zu finden ist, auch hier im Blog untergebracht - unter dem Menüpunkt "Über mich". Na ja, fast alles. Ich habe bei einem ersten Kontrollgang durch die Blogroll gemerkt, dass da schon noch ein paar Dinge fehlen. Ich werde sie so schnell wie möglich hinzufügen.
Mit dem Neueinkleiden habe ich mich von meinem geliebten Schwarz verabschiedet. Zugegeben, das tut etwas weh. Schwarz ist nämlich meine Lieblingsfarbe. Damit ich nicht ganz auf sie verzichten muss, bleibt meine "klassische" Webseite (d.h. meine gute, alte, nicht interaktive Webseite) schwarz gewandet. Ihr findet sie ganz einfach, wenn ihr den Menüpunkt "Links" (unter "Über mich") anklickt.
Ganz nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel" ist es gut möglich, dass ich das Gewand noch leicht anpasse. Ich muss erst einmal hineinwachsenen, um zu sehen, wie es sich trägt.
Viel Spass beim Erkunden.
Update: Heute - nach tagelanger Bastelarbeit - bei BodeständiX vorbeigeschaut ... und vor Neid in den Tisch gebissen. Dann: eine Runde rumpelstilzchengeüpft, nachgefragt, fachkundig gemacht, Vorlagen gesucht und gefunden, aber nicht herunterladen können, noch mehr Hilfe gesucht, sie kurz vor Mitternacht erhalten (Danke, Migi), gebastelt und voilà! HA! Also, das gefällt mir schon besser als die stiere Vorlage von vorher.
Update II: Oh je ... bei einigen Seiten unter "über mich" ist Text verschwunden. Ich repariere das, wenn ich vom Wanderwochenende zurück bin.
Alice
Donnerstag, 1. Oktober 2009
Buchverlosung "Starkstrom" - and the winners are ...
Da sassen sie mal wieder, meine zwei Glücksfeen, zwischen sich den Hut, der ob so nett lächelnden Wesen ganz brav in der Mitte ausharrte und darauf wartete, dass man ihn schüttelte und in ihm herumwühlte.
Genau das haben die zwei Feen gemacht. Und dann ohne zu gucken die drei Namenszettel gezogen.
Hier sind die glücklichen drei Gewinner:
Herzliche Gratulation an Madleina, Cyril und Joe. Die Bücher werden in den nächsten Tagen bei euch eintrudeln. Und für all jene, denen es noch nie gelangt hat (gell, Hausfrau Hanna), kommt schon bald eine neue Chance. Nicht aufgeben!
Genau das haben die zwei Feen gemacht. Und dann ohne zu gucken die drei Namenszettel gezogen.
Hier sind die glücklichen drei Gewinner:
Herzliche Gratulation an Madleina, Cyril und Joe. Die Bücher werden in den nächsten Tagen bei euch eintrudeln. Und für all jene, denen es noch nie gelangt hat (gell, Hausfrau Hanna), kommt schon bald eine neue Chance. Nicht aufgeben!
Mittwoch, 30. September 2009
Und schon waren sie drin, im Fernsehen
Heute Morgen lagen amerikan beauty auf Rang 96. Das ist eine gute Nachricht, denn: Je mehr Stimmen eine Band erhält, desto höher klettert sie in der Rangliste. Erreicht sie eine Spitzenplatzierung, wird ihr Videoclip im Fernsehen ausgestrahlt - und danach fängt die Band wieder mit Null Stimmen an. Was in diesem Falle bedeutet: Der Clip von amerikan beauty wurde im Fernsehen gesendet. Jetzt heisst es, fleissig weiter zu stimmen, damit der Clip so oft wie möglich zu sehen sein wird. Also HIER klicken und Song Nummer 80 wählen.
Herzlichen Dank, an alle, die amerikan beauty ihren TV-Auftritt ermöglicht haben und weiter ermöglichen werden.
Herzlichen Dank, an alle, die amerikan beauty ihren TV-Auftritt ermöglicht haben und weiter ermöglichen werden.
Dienstag, 29. September 2009
Gewinnen ...
... kannst du, wenn du heute oder morgen an der Starkstrom-Buchverlosung mitmachst. Zu gewinnen gibt es drei signierte Exemplare, Einsendeschluss ist der 30. September. Wie das geht? Eine kurze Mail an alicegabathuler[at] gmx.ch (Achtung: Das [at] durch das richtige Zeichen ersetzen) schicken, darin die Lieblingsgruppe und den Lieblingssong auflisten - und schon ist man dabei. Viel Glück.
... können auch amerikan beauty. Nach einem grandiosen Einstieg in die Roboclip-Charts sind sie - nicht zuletzt dank eurer Hilfe - heute Morgen auf Rang 16. Es fehlt also nicht mehr viel bis in die Top 10 oder gar die Top 5. Ganz toll wäre natürlich die Pole Position. Also bitte klickt auch heute 5 (fünf) Mal den Song Nummer 80 an. Hier. Danke.
... können auch amerikan beauty. Nach einem grandiosen Einstieg in die Roboclip-Charts sind sie - nicht zuletzt dank eurer Hilfe - heute Morgen auf Rang 16. Es fehlt also nicht mehr viel bis in die Top 10 oder gar die Top 5. Ganz toll wäre natürlich die Pole Position. Also bitte klickt auch heute 5 (fünf) Mal den Song Nummer 80 an. Hier. Danke.
Donnerstag, 24. September 2009
Waschzettel im Schnellgang
Der Waschzettel zu Starkstrom muss die Lokalpresse begeistert haben. Am Montag an die Redaktion gemailt, am Dienstag in der Zeitung ...
Mittwoch, 23. September 2009
Die Polizei macht mir das Leben schwer
Na ja, eigentlich kann sie nichts dafür. Sie handelt einfach nur korrekt. Nämlich, indem sie Jugendliche siezt.
Das Problem: Das liest sich saublöd.
Bis jetzt haben meine Polizisten die Jugendlichen immer mit "Du" angesprochen, aber in Wirklichkeit ist das falsch. Also habe ich beim neuen Krimi mit dem Siezen begonnen - was zwar korrekt ist, auf dem Papier jedoch einfach nur falsch aussieht und wirkt. Trotzdem: zu meinem Ermittler passt es irgendwie. Er ist nämlich sehr jung, hat früher das gleiche Hobby gehabt wie die Jugendlichen, mit denen er es zu tun bekommt, und hat deshalb Angst, die innerliche Distanz zu verlieren, die er für den Fall brauchen würde.
Ich habe jetzt in ein paar Labyrinthe-Krimis herumgestöbert. Bis jetzt habe ich nur duzende Polizisten gefunden.
Hmmmmmm ... mal schauen.
Das Problem: Das liest sich saublöd.
Bis jetzt haben meine Polizisten die Jugendlichen immer mit "Du" angesprochen, aber in Wirklichkeit ist das falsch. Also habe ich beim neuen Krimi mit dem Siezen begonnen - was zwar korrekt ist, auf dem Papier jedoch einfach nur falsch aussieht und wirkt. Trotzdem: zu meinem Ermittler passt es irgendwie. Er ist nämlich sehr jung, hat früher das gleiche Hobby gehabt wie die Jugendlichen, mit denen er es zu tun bekommt, und hat deshalb Angst, die innerliche Distanz zu verlieren, die er für den Fall brauchen würde.
Ich habe jetzt in ein paar Labyrinthe-Krimis herumgestöbert. Bis jetzt habe ich nur duzende Polizisten gefunden.
Hmmmmmm ... mal schauen.
Dienstag, 22. September 2009
Waschzettel für Bücher
.
Sachen gibt's! Da suchte ich am Wochenende für jemanden meine Neuerscheinungen von 2009 zusammen und klickte mich zu diesem Zweck durch die neu gestaltete Webseite meines Verlags. Unter Presse stiess ich auf die gesuchten Downloads und stutzte: Cover und Waschzettel stand da.
"Ich will meine Bücher aber nicht waschen", dachte ich. Trotzdem öffnete ich das Dokument, denn mich hatte die Neugier gepackt.
Ich muss meine Bücher auch nicht waschen. Ein Waschzettel ist ein Informationsblatt, das der Verlag zu jedem Buch gestaltet. Darauf stehen erst mal die nackten Fakten:
Dann folgt der innere Klappentext:
Gleich darunter findet sich eine etwas längere - neugierig machende - Zusammenfassung:
Es folgen die Angaben zur Autorin:
Und Pressestimmen. Im Fall von Starkstrom ist es eine Pressestimme zu "Das Projekt".
Und so sieht das Ganze dann aus:
Eine coole Sache, nicht wahr?
Sachen gibt's! Da suchte ich am Wochenende für jemanden meine Neuerscheinungen von 2009 zusammen und klickte mich zu diesem Zweck durch die neu gestaltete Webseite meines Verlags. Unter Presse stiess ich auf die gesuchten Downloads und stutzte: Cover und Waschzettel stand da.
"Ich will meine Bücher aber nicht waschen", dachte ich. Trotzdem öffnete ich das Dokument, denn mich hatte die Neugier gepackt.
Ich muss meine Bücher auch nicht waschen. Ein Waschzettel ist ein Informationsblatt, das der Verlag zu jedem Buch gestaltet. Darauf stehen erst mal die nackten Fakten:
Dann folgt der innere Klappentext:
Gleich darunter findet sich eine etwas längere - neugierig machende - Zusammenfassung:
Es folgen die Angaben zur Autorin:
Und Pressestimmen. Im Fall von Starkstrom ist es eine Pressestimme zu "Das Projekt".
Und so sieht das Ganze dann aus:
Eine coole Sache, nicht wahr?
Montag, 21. September 2009
FAQ - Lieblingsstelle in Mordsangst
.
Heute starte ich eine neue Rubrik. FQA - auf gut Neu-Deutsch: Frequently asked Questions und auf gut Deutsch: Häufig gestellte Fragen.
Bei meinen Lesungen werde ich mit den verschiedensten Fragen konfrontiert - einige davon werden fast jedes Mal gestellt, andere sind einzigartig :-).
Letzten Freitag, in Steinhausen (ABRAXAS Projekt), fragte mich eine Gruppe: Welches ist Ihre Lieblingsstelle in Mordsangst? Nun, ich habe immer mehrere Lieblingsstellen, aber die liebste meiner Lieblingsstellen in Mordsangst geht so:
KT betrat den Steg und ging ganz hinaus, bis ans Ende. Lass mich allein, schien sie ihm sagen zu wollen, aber Nils schaffte es nicht, wegzugehen. Er folgte ihr, blieb jedoch in einigem Abstand stehen, nicht zu weit weg, aber auch nicht zu nah.
"Ist das nicht irre?", fragte KT. "Mein zweiter Vorname ist der Name einer Insel und ich kann nicht schwimmen." Sie schob ihren linken Fuss zur Hälfte über den Rand des Stegs. Nils hielt den Atem an. Sie tastete sich auch mit dem rechten Fuss an die Kante.
"Meine Eltern haben mich nach Nils Holgersson benannt", sagte Nils leise und bewegte sich behutsam in KTs Richtung. "Du weisst schon, diesem Jungen, der mit den Gänsen herumzog, aber ich kann nicht fliegen."
"Das ist kein wirklich guter Vergleich." KT drehte sich zu Nils um und geriet aus dem Gleichgewicht. Er packte sie und zog sie an sich, doch sie wand sich aus seinem Griff.
"Vielleicht hätte ich es ja gekonnt", sagte KT.
"Was?"
"Schwimmen."
"Und wenn nicht?", fragte Nils.
Sie zuckte mit den Schultern. Die Sommersprossen hoben sich deutlich von ihrem blassen Gesicht ab, in ihren Augen standen Tränen.
(aus Mordsangst)
Heute starte ich eine neue Rubrik. FQA - auf gut Neu-Deutsch: Frequently asked Questions und auf gut Deutsch: Häufig gestellte Fragen.
Bei meinen Lesungen werde ich mit den verschiedensten Fragen konfrontiert - einige davon werden fast jedes Mal gestellt, andere sind einzigartig :-).
Letzten Freitag, in Steinhausen (ABRAXAS Projekt), fragte mich eine Gruppe: Welches ist Ihre Lieblingsstelle in Mordsangst? Nun, ich habe immer mehrere Lieblingsstellen, aber die liebste meiner Lieblingsstellen in Mordsangst geht so:
KT betrat den Steg und ging ganz hinaus, bis ans Ende. Lass mich allein, schien sie ihm sagen zu wollen, aber Nils schaffte es nicht, wegzugehen. Er folgte ihr, blieb jedoch in einigem Abstand stehen, nicht zu weit weg, aber auch nicht zu nah.
"Ist das nicht irre?", fragte KT. "Mein zweiter Vorname ist der Name einer Insel und ich kann nicht schwimmen." Sie schob ihren linken Fuss zur Hälfte über den Rand des Stegs. Nils hielt den Atem an. Sie tastete sich auch mit dem rechten Fuss an die Kante.
"Meine Eltern haben mich nach Nils Holgersson benannt", sagte Nils leise und bewegte sich behutsam in KTs Richtung. "Du weisst schon, diesem Jungen, der mit den Gänsen herumzog, aber ich kann nicht fliegen."
"Das ist kein wirklich guter Vergleich." KT drehte sich zu Nils um und geriet aus dem Gleichgewicht. Er packte sie und zog sie an sich, doch sie wand sich aus seinem Griff.
"Vielleicht hätte ich es ja gekonnt", sagte KT.
"Was?"
"Schwimmen."
"Und wenn nicht?", fragte Nils.
Sie zuckte mit den Schultern. Die Sommersprossen hoben sich deutlich von ihrem blassen Gesicht ab, in ihren Augen standen Tränen.
(aus Mordsangst)
Freitag, 18. September 2009
Rolling Thunder, Pouring Rain - Starkstrom ist da!
.
Als ich heute von Steinhausen (Projekt ABRAXAS) nach Hause kam - verspätet, wegen einer Buspanne, die alle sehr gelassen nahmen - wartete das da auf mich:
Das heisst: Es kann losgehen mit dem Buchverkauf! Und für den Wettbewerb ist auch alles parat. Ausser mein Hut. Der grummelt vor sich hin und kaut auf den Zetteln herum, die bis jetzt todesmutig in ihn hineingehüpft sind.
Mitmachen geht so: Eine Mail an alicegabathuler [at] gmx.ch (das "at" durch das richtige Zeichen ersetzen) mit eurem Namen, eurer Lieblingsband und eurem Lieblingssong. Und dann Augen zu und in den Hut.
Für all jene, die verpasst haben, worum es in Starkstrom geht:
Manchmal hat das Leben einen ganz eigenen Soundtrack. Für Jonas sind das eindeutig die Songs von AC/DC. Zu den Klängen von Hells Bells überflutet der Gebirgsbach sein Elternhaus, mit TNT räumt er die Trümmer aus dem Weg, auf dem Highway to Hell soll das Leben weitergehen ... und dann trifft er Lili mit den Bergseenaugen - ein klarer Fall von Thunderstruck.
PS: I'm rolling thunder, pouring rain ... sind die Eingangszeilen zu Hells Bells.
Als ich heute von Steinhausen (Projekt ABRAXAS) nach Hause kam - verspätet, wegen einer Buspanne, die alle sehr gelassen nahmen - wartete das da auf mich:
Meine Belegsexemplare von "Starkstrom"! Es waren sogar die richtigen Bücher drin! (Ihr erinnert euch vielleicht: Anstelle von "Mordsangst" erhielt ich Anfang Jahr eine Ladung rosa Mädchenratgeber ... ähm ... ja ... genau.)
Das heisst: Es kann losgehen mit dem Buchverkauf! Und für den Wettbewerb ist auch alles parat. Ausser mein Hut. Der grummelt vor sich hin und kaut auf den Zetteln herum, die bis jetzt todesmutig in ihn hineingehüpft sind.
Mitmachen geht so: Eine Mail an alicegabathuler [at] gmx.ch (das "at" durch das richtige Zeichen ersetzen) mit eurem Namen, eurer Lieblingsband und eurem Lieblingssong. Und dann Augen zu und in den Hut.
Für all jene, die verpasst haben, worum es in Starkstrom geht:
Manchmal hat das Leben einen ganz eigenen Soundtrack. Für Jonas sind das eindeutig die Songs von AC/DC. Zu den Klängen von Hells Bells überflutet der Gebirgsbach sein Elternhaus, mit TNT räumt er die Trümmer aus dem Weg, auf dem Highway to Hell soll das Leben weitergehen ... und dann trifft er Lili mit den Bergseenaugen - ein klarer Fall von Thunderstruck.
PS: I'm rolling thunder, pouring rain ... sind die Eingangszeilen zu Hells Bells.
Donnerstag, 17. September 2009
Gewürge und Geknorze
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Zwei Stunden an den ersten zehn Sätzen eines Kapitels herumgewürgt und geknorzt. Schlussendlich auch das letzte herausgepresste unnütze Textstück gelöscht. Auf den Bildschirm gestarrt. Analysiert: Zu viel Recherchewissen, zu viel auf einmal zu vermitteln versucht. Ja, ja, verdammt noch mal. Weiss ich doch. Funktioniert aber trotzdem nicht.
In die Küche gewuselt und dort Sohnemann (der nach einem Abendessen suchte, das ich weder eingekauft noch vorbereitet hatte) meinen Frust an den Kopf geworfen. Und während des Werfens die zündende Idee gehabt.
Ich brauche einen anderen Ermittler. Ja, ja, so was könnte einem auch früher einfallen, nicht wahr! Einen TOTAL anderen Ermittler. Die Lösung leuchtete vor mir auf wie das Feuerwerk, das der Fürst des Nachbarländles Liechtenstein jeweils am 15. August zündet.
Jetzt funktioniert alles. Auch das, was vorher nicht funktioniert hat. Kleiner (Untertreibung) Haken: Ich muss den schon geschriebenen Text anpassen. Und all das schöne Recherchewissen bleibt vorerst noch in einer Kiste und wird nur nach und nach hervorgeholt.
Hach.
Zwei Stunden an den ersten zehn Sätzen eines Kapitels herumgewürgt und geknorzt. Schlussendlich auch das letzte herausgepresste unnütze Textstück gelöscht. Auf den Bildschirm gestarrt. Analysiert: Zu viel Recherchewissen, zu viel auf einmal zu vermitteln versucht. Ja, ja, verdammt noch mal. Weiss ich doch. Funktioniert aber trotzdem nicht.
In die Küche gewuselt und dort Sohnemann (der nach einem Abendessen suchte, das ich weder eingekauft noch vorbereitet hatte) meinen Frust an den Kopf geworfen. Und während des Werfens die zündende Idee gehabt.
Ich brauche einen anderen Ermittler. Ja, ja, so was könnte einem auch früher einfallen, nicht wahr! Einen TOTAL anderen Ermittler. Die Lösung leuchtete vor mir auf wie das Feuerwerk, das der Fürst des Nachbarländles Liechtenstein jeweils am 15. August zündet.
Jetzt funktioniert alles. Auch das, was vorher nicht funktioniert hat. Kleiner (Untertreibung) Haken: Ich muss den schon geschriebenen Text anpassen. Und all das schöne Recherchewissen bleibt vorerst noch in einer Kiste und wird nur nach und nach hervorgeholt.
Hach.
Schachzüge
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Und gleich noch ein Buch, auf das ich mich freue.
Zum Labyrinthe-Autorenteam ist eine "Neue" gestossen. Gabriele Gfrerer heisst sie und ihr Erstling erscheint in diesen Tagen. Ich warte gespannt wie ein Pfeilbogen (CH-deutsch für Flitzebogen) auf ihre Schachzüge. Bestellt habe ich den Titel schon mal - in einem meiner zwei kleinen, lokalen Buchläden.
Zum Inhalt: Als Josch erzählt, dass sie jemanden im Internet kennengelernt hat, der ihr einen Job als Modell anbietet, reagiert ihre Freundin Charlie skeptisch. Wer ist der Mann? Und warum sucht er junge Frauen übers Netz? Doch Josch schlägt alle Warnungen in den Wind – und taucht nach ihrem Date nicht mehr auf. Die Polizei beginnt zu ermitteln, aber das genügt Charlie nicht. Zusammen mit ihrer Schwester Mel und ihrem Freund Matt macht sie sich auf die Suche – und dann verschwindet auch noch Mel ...
HIER gehts zur Leseprobe.
Auch der zweite Labyrinthe-Krimi, der diesen Herbst erscheint, klingt sehr spannend. Arne Sommer nimmt die Leser mit nach Honkong, wo sein Protagonist Jesper der einzige ist, der ein entführtes Mädchen retten kann.
Für einen spannenden Leseherbst ist also gesorgt!
Bis die Beiden bei mir im Buchhandel sind - in der Schweiz trudeln die Bücher leicht später in den Laden als in Deutschland - versorge ich mich heute Nachmittag mit zwei Büchern von Kevin Brooks.
Mittwoch, 16. September 2009
Reset
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Nur langsam findet sich Nicole in ihrer neuen Umgebung in Zürich-Aussersihl zurecht. Zum Glück gibt es ihre kosovarische Klassenkameradin Julie, deren Bruder Leo und Chris Cavalli! Sie nehmen Nicole nicht nur zum Midnight-Basketball mit, sondern lassen sie auch an ihrem Familienleben teilhaben. Auch als bei Nicole eingebrochen wird, halten Julie und Leo zu ihr – obwohl sie nicht verstehen, warum Nicole nicht die Polizei ruft. Hat das Ganze mit den Recherchen zu tun, die Julie und Nicole für ein Schulprojekt bei der Firma «Staub Recycling» anstellen? Oder passt es jemandem nicht, dass Nicole, Tochter des wegen Betrugs angeklagten Investmentbankers Ritzi, dort einen Ferienjob ergattert hat?
Ich kenne nur wenige Schweizer Autoren persönlich; ehrlich gesagt sind es sind so wenige, dass ich sie an einer Hand abzählen kann. Woran das liegt, muss ich irgendwann in diesem Blog mal erörtern (ich kenne nämlich mehr deutsche Autoren als ich Finger an beiden Händen habe - komisch, nicht wahr?), aber nicht jetzt. Jetzt möchte ich euch eine Schweizer Autorin vorstellen, die ich an einer Lesung kennengelernt habe und mit der ich mich seither regelmässig austausche.
Petra Ivanov ist eine wahnsinnig spannende Frau, die sehr gute Bücher schreibt. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so genau recherchiert wie Petra. Das letzte Mal, als ich sie traf, machte sie gerade ein Praktium am Rechtsmedizinischen Institut in St. Gallen. Ich war tief beeindruckt und habe ihr ein grosses Loch in den Bauch gefragt. Buchstäblich. Wir sind nämlich vor lauter Reden fast nicht zum Essen gekommen :-)
Bisher hat Petra Krimis für Erwachsene geschrieben (absolut lesenswert!). Neu schreibt sie auch für Jugendliche. Und wie! Ihr Erstling im Jugendbuchbereich heisst Reset. Und darum geht es:
Nur langsam findet sich Nicole in ihrer neuen Umgebung in Zürich-Aussersihl zurecht. Zum Glück gibt es ihre kosovarische Klassenkameradin Julie, deren Bruder Leo und Chris Cavalli! Sie nehmen Nicole nicht nur zum Midnight-Basketball mit, sondern lassen sie auch an ihrem Familienleben teilhaben. Auch als bei Nicole eingebrochen wird, halten Julie und Leo zu ihr – obwohl sie nicht verstehen, warum Nicole nicht die Polizei ruft. Hat das Ganze mit den Recherchen zu tun, die Julie und Nicole für ein Schulprojekt bei der Firma «Staub Recycling» anstellen? Oder passt es jemandem nicht, dass Nicole, Tochter des wegen Betrugs angeklagten Investmentbankers Ritzi, dort einen Ferienjob ergattert hat?
Ein kleines Kostpröbchen: Ich war in der Mitte des Trägers angekommen, genau über der Schrottschere. Plötzlich schien die Halle zu explodieren. Der Lärm brachte mich aus dem Gleichgewicht, und ich ruderte verzweifelt mit den Armen. Dann machte ich einen riesigen Fehler. Ich sah nach unten, direkt in den Mund der Schrottschere. Wie ein Ungeheuer drehte sich die Walze und wartete auf Nahrung.
Ich wünsche euch viel Lesespass und Lesespannung. Und für mich, dass es mit dem geplanten Treffen (das gestern wegen eines Sporttages bachab ging) doch noch was wird.
Dienstag, 15. September 2009
Könnte ich bitte ein Body-Double haben?
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Dank eines Freundes gibt es doch noch ein Foto der Lesung auf Schloss Werdenberg. Ich sehe bescheuert wie immer aus.
Zwischenbemerkung: Ja, genau deshalb finden sich auf meiner Webseite all diese bedeppert witzigen Ausschussfotos - mich kann man sonst zu nichts gebrauchen, fotografisch, meine ich. Jetzt aber weiter im Text ... und zum Grund, weshalb ich das Foto trotz allem einstelle:
Ist sie nicht wunderbar, diese Leselampe? Und erst die Atmosphäre! (Und stellt euch mal vor, wie in dieser Kulisse ein "TNT" von AC/DC eingefahren ist :-)
PS: Das Mikro hängt, weil ich auch ohne laut genug bin. Hihi.
Dank eines Freundes gibt es doch noch ein Foto der Lesung auf Schloss Werdenberg. Ich sehe bescheuert wie immer aus.
Zwischenbemerkung: Ja, genau deshalb finden sich auf meiner Webseite all diese bedeppert witzigen Ausschussfotos - mich kann man sonst zu nichts gebrauchen, fotografisch, meine ich. Jetzt aber weiter im Text ... und zum Grund, weshalb ich das Foto trotz allem einstelle:
Ist sie nicht wunderbar, diese Leselampe? Und erst die Atmosphäre! (Und stellt euch mal vor, wie in dieser Kulisse ein "TNT" von AC/DC eingefahren ist :-)
PS: Das Mikro hängt, weil ich auch ohne laut genug bin. Hihi.
Montag, 14. September 2009
So was müssen Sie mal schreiben!
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Heute Morgen, beim Reingucken bei Autorinnenkollegin Henrike Heiland, habe ich mich kringelig gelacht.
Heute Morgen, beim Reingucken bei Autorinnenkollegin Henrike Heiland, habe ich mich kringelig gelacht.
Die Meyer und ich
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Ein herrliches Fundstück! Die ersten 6 Ränge der Teenagerliteratur bei buchhaus.ch. Fünf Mal die Meyer mit viel Biss und dann die Gabathuler mit ihren 50 Riesen. Gewisse Momente im Leben muss man geniessen. So wie diesen hier:
Ein herrliches Fundstück! Die ersten 6 Ränge der Teenagerliteratur bei buchhaus.ch. Fünf Mal die Meyer mit viel Biss und dann die Gabathuler mit ihren 50 Riesen. Gewisse Momente im Leben muss man geniessen. So wie diesen hier:
Sonntag, 13. September 2009
ABRAXAS-Projekt mit Jugendlichen aus Steinhausen
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Am 7./8. November findet in Zug das Zentralschweizer Kinder- und Literaturfestival ABRAXAS statt.
Im Frühling wurde ich angefragt, ob ich im Rahmen dieses Festivals zusammen mit Schülern eine szenische Lesung machen würde. "Aber klar doch", sagte ich ... und fragte dann: "Was ist das?"
Nun, die Definition liess viele Möglichkeiten offen. So, wie ich das verstand, findet die Lesung auf einer Bühne statt und statt einfach vorzulesen, ist sie (etwas salopp ausgedrückt) mit Action angereichert. Wie genau diese Action aussehen soll, überliess man mir und den beteiligten Schulklassen.
Es dauerte dann eine Weile, bis zwei Schulklassen gefunden wurden. Kurz vor den Sommerferien waren die ersten Kontakte hergestellt und letzten Dienstag fuhr ich das erste Mal nach Steinhausen. Im Gepäck das Buch "Mordsangst", das die Klassen gewählt haben und ein paar Ideen - für den Fall, dass die Jugendlichen keine hätten.
Die Jugendlichen hatten aber. Ideen. Und wie! Ich war begeistert. So haben wir an einem Vormittag zuerst über das Buch gesprochen, dann haben die Jugendlichen in Gruppen Ideen entwickelt. Drei davon haben wir herausgepickt und dann drei Gruppen gebildet, von denen jede für eine Idee verantwortlich ist. Was sie genau machen, sei an dieser Stelle noch nicht verraten. Nur so viel: Alle drei Ideen sind klasse.
Nächste Woche treffe ich die zweite Schulklasse. Ich bin gespannt, was ihnen für diese szenische Lesung einfällt.
Nur so viel: Mich würde es schon fast nicht mehr brauchen ;-).
Am 7./8. November findet in Zug das Zentralschweizer Kinder- und Literaturfestival ABRAXAS statt.
Im Frühling wurde ich angefragt, ob ich im Rahmen dieses Festivals zusammen mit Schülern eine szenische Lesung machen würde. "Aber klar doch", sagte ich ... und fragte dann: "Was ist das?"
Nun, die Definition liess viele Möglichkeiten offen. So, wie ich das verstand, findet die Lesung auf einer Bühne statt und statt einfach vorzulesen, ist sie (etwas salopp ausgedrückt) mit Action angereichert. Wie genau diese Action aussehen soll, überliess man mir und den beteiligten Schulklassen.
Es dauerte dann eine Weile, bis zwei Schulklassen gefunden wurden. Kurz vor den Sommerferien waren die ersten Kontakte hergestellt und letzten Dienstag fuhr ich das erste Mal nach Steinhausen. Im Gepäck das Buch "Mordsangst", das die Klassen gewählt haben und ein paar Ideen - für den Fall, dass die Jugendlichen keine hätten.
Die Jugendlichen hatten aber. Ideen. Und wie! Ich war begeistert. So haben wir an einem Vormittag zuerst über das Buch gesprochen, dann haben die Jugendlichen in Gruppen Ideen entwickelt. Drei davon haben wir herausgepickt und dann drei Gruppen gebildet, von denen jede für eine Idee verantwortlich ist. Was sie genau machen, sei an dieser Stelle noch nicht verraten. Nur so viel: Alle drei Ideen sind klasse.
Nächste Woche treffe ich die zweite Schulklasse. Ich bin gespannt, was ihnen für diese szenische Lesung einfällt.
Nur so viel: Mich würde es schon fast nicht mehr brauchen ;-).
Donnerstag, 3. September 2009
Buchverlosung "Starkstrom"
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Nachdem ich den Jugendlichen in der Gemeinde Köniz versprochen habe, die neue Buchverlosungsrunde zu starten, sobald ich wieder zuhause bin, muss ich jetzt Gas geben ...
Auf Netlog ist sie schon. Jetzt also auch noch hier:
Der Verlosungshut ist bereit. Bis zum 30. September verschlingt er die Namenszettel all jener, die gerne eine signierte Ausgabe von "Starkstrom" gewinnen möchten.
Mitmachen geht so:
Schreibe in einem kurzen Kommentar entweder im Netlog-Blog oder an alicegabathuler[at]gmx.ch, welches DEINE Lieblingsband ist (die Lieblingsband von Jonas im "Starkstrom" ist AC/DC). Das ist Teilnahmebedingung. Wenn du eine Lieblingssongzeile hast, würde mich die auch interessieren. Das ist nicht Teilnahmebedingung, sondern ein kleines Extra, über das ich mich freuen würde.
Also dann ... Viel Glück :-)
PS und Update: Huch, habe die genaue Preisliste vergessen! Anfang Oktober zieht eine Glücksfee drei dieser Namenszettel aus dem Hut - und die glücklichen Gewinner erhalten dann je eine signierte Ausgabe von "Starkstrom".
Nachdem ich den Jugendlichen in der Gemeinde Köniz versprochen habe, die neue Buchverlosungsrunde zu starten, sobald ich wieder zuhause bin, muss ich jetzt Gas geben ...
Auf Netlog ist sie schon. Jetzt also auch noch hier:
Der Verlosungshut ist bereit. Bis zum 30. September verschlingt er die Namenszettel all jener, die gerne eine signierte Ausgabe von "Starkstrom" gewinnen möchten.
Mitmachen geht so:
Schreibe in einem kurzen Kommentar entweder im Netlog-Blog oder an alicegabathuler[at]gmx.ch, welches DEINE Lieblingsband ist (die Lieblingsband von Jonas im "Starkstrom" ist AC/DC). Das ist Teilnahmebedingung. Wenn du eine Lieblingssongzeile hast, würde mich die auch interessieren. Das ist nicht Teilnahmebedingung, sondern ein kleines Extra, über das ich mich freuen würde.
Also dann ... Viel Glück :-)
PS und Update: Huch, habe die genaue Preisliste vergessen! Anfang Oktober zieht eine Glücksfee drei dieser Namenszettel aus dem Hut - und die glücklichen Gewinner erhalten dann je eine signierte Ausgabe von "Starkstrom".
Montag, 31. August 2009
Lesung auf Schloss Werdenberg
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Ja. Und dann war es dann plötzlich Zeit, sich auf den Weg zu machen. Ich glaube, das war der Moment, wo die Nerven am allermeisten flatterten. So sehr, dass ich vergass, die AC/DC CD einzupacken, mit der ich die Lesung eröffnen wollte. Zum Glück habe ich in meiner Aufregung ungefähr 200 Meter nach Abmarsch von zuhause noch einmal mein Gepäck gecheckt.
Also, nochmals zurück und dann statt zu Fuss mit dem Fahrrad bis zum Schlosshügel. Es wurde nämlich etwas knapp und ich wollte auf keinen Fall die Lesung von Elsbeth Maag verpassen. Ich keuchte also den Schlosshügel hoch und dann noch die ganzen Treppen ins Dachgeschoss des Schlosses.
Zwischenbemerkung: Ich bin definitv zu wenig fit und muss dringend mehr Sport treiben - könnte man mich bitte bei Gelegenheit daran erinnern? Danke.
Elsbeth Maag hat dann mit ihrer schlicht und einfach wunderbaren Lyrik ganz viel Ruhe in mich hineingelesen, hat mich geerdet, nicht nur für den Tag, sondern für viele weitere Tage. "Ich gehöre hierher" heisst eines ihrer Gedichte (leider ist genau dieses Gedicht nicht veröffentlicht!), und ich habe beim Zuhören gedacht: Ja, ich gehöre hierher, in dieses Tal, in diese Berge, ich fühle die Wurzeln, hierher gehöre ich. Ein guter Gedanke, nachdem ich in den letzten Monaten immer und immer wieder lesen musste, dass gute Schweizer Autoren jene sind, die in die Ferne gehen, weil sonst der offene Horizont fehlt, den man für das Schreiben braucht. Aber der Horizont liegt im Herzen, nicht in der Ferne, das Weite kann man auch in der Enge finden und die Enge auch in der Weite. Und manchmal ist es sogar so:
manchmal verlässt dich
das eigene Land
es sucht neue Wege
(Elsbeth Maag, deren Gedichtbände man übrigens kaufen kann!)
Der erste, der dann breit grinsend den Dachboden betrat, war - dani. Ein toller Kerl, den ich dank Twitter kennengelernt habe. Er kam zusammen mit seiner Tochter, den ganzen Weg von St. Gallen. Was für eine wunderbare Überraschung! Es gab noch weitere solcher Überraschungen; Freunde, die ich länger nicht mehr gesehen habe, tauchten auf, die Familie war da (samt Gottakind). Die Leute strömten herein, so viele, dass ich gar nicht alle begrüssen konnte, gar nicht alle sah. Plötzlich war der Dachboden voll, es war 15.oo Uhr, die Nervosität hatte sich irgendein anderes Opfer gesucht, bei mir war sie nicht mehr.
Natürlich habe ich mich beim einleitenden Erzählen verheddert, weil ich wie immer zu viel aufs Mal erzählen wollte. Natürlich fiel mir erst zuhause im Bett ein, wo ich überall lose Enden habe herumliegen lassen. Natürlich habe ich lange nicht alles erzählen können, das ich eigentlich gerne erzählt hätte (aber ehrlich gesagt, dann würden jetzt noch im Dachgeschoss sitzen).
Vor dem Vorlesen füllten AC/DC den Dachboden, krachten und rasselten über die Zuhörer hinweg - zum Glück stand niemand auf und ging; Übel nehmen hätte ich es niemandem können.
Und - um zum letzten "natürlich" zu kommen - natürlich hatte ich viel mehr Lesestoff vorbereitet. Aber irgendwann musste fertig sein. Ich machte Platz für Tim Krohn, signierte Bücher, hätte gerne für alle mehr Zeit gehabt.
Es war ein guter Tag, gestern. Aber auch vorher schon. Auf die Einladung folgten Anfeuerungsrufe von Menschen, denen die Anfahrt einfach zu weit war ("mein" Tal liegt halt wirklich am Rande der Schweiz) oder die schon andere Dinge vorhatten. Auch ihnen sei gedankt.
Und bevor ich jetzt vollends in Sentimentalität ersaufe, schliesse ich diesen Beitrag mit einem herzlichen DANKE an alle, die den Schlosshügel und die Treppen ins Dachgeschoss hochgekeucht sind - und jene, die mir ein "Viel Glück" oder ein "Let it roll" gewünscht haben.
Ja. Und dann war es dann plötzlich Zeit, sich auf den Weg zu machen. Ich glaube, das war der Moment, wo die Nerven am allermeisten flatterten. So sehr, dass ich vergass, die AC/DC CD einzupacken, mit der ich die Lesung eröffnen wollte. Zum Glück habe ich in meiner Aufregung ungefähr 200 Meter nach Abmarsch von zuhause noch einmal mein Gepäck gecheckt.
Also, nochmals zurück und dann statt zu Fuss mit dem Fahrrad bis zum Schlosshügel. Es wurde nämlich etwas knapp und ich wollte auf keinen Fall die Lesung von Elsbeth Maag verpassen. Ich keuchte also den Schlosshügel hoch und dann noch die ganzen Treppen ins Dachgeschoss des Schlosses.
Zwischenbemerkung: Ich bin definitv zu wenig fit und muss dringend mehr Sport treiben - könnte man mich bitte bei Gelegenheit daran erinnern? Danke.
Elsbeth Maag hat dann mit ihrer schlicht und einfach wunderbaren Lyrik ganz viel Ruhe in mich hineingelesen, hat mich geerdet, nicht nur für den Tag, sondern für viele weitere Tage. "Ich gehöre hierher" heisst eines ihrer Gedichte (leider ist genau dieses Gedicht nicht veröffentlicht!), und ich habe beim Zuhören gedacht: Ja, ich gehöre hierher, in dieses Tal, in diese Berge, ich fühle die Wurzeln, hierher gehöre ich. Ein guter Gedanke, nachdem ich in den letzten Monaten immer und immer wieder lesen musste, dass gute Schweizer Autoren jene sind, die in die Ferne gehen, weil sonst der offene Horizont fehlt, den man für das Schreiben braucht. Aber der Horizont liegt im Herzen, nicht in der Ferne, das Weite kann man auch in der Enge finden und die Enge auch in der Weite. Und manchmal ist es sogar so:
manchmal verlässt dich
das eigene Land
es sucht neue Wege
(Elsbeth Maag, deren Gedichtbände man übrigens kaufen kann!)
Der erste, der dann breit grinsend den Dachboden betrat, war - dani. Ein toller Kerl, den ich dank Twitter kennengelernt habe. Er kam zusammen mit seiner Tochter, den ganzen Weg von St. Gallen. Was für eine wunderbare Überraschung! Es gab noch weitere solcher Überraschungen; Freunde, die ich länger nicht mehr gesehen habe, tauchten auf, die Familie war da (samt Gottakind). Die Leute strömten herein, so viele, dass ich gar nicht alle begrüssen konnte, gar nicht alle sah. Plötzlich war der Dachboden voll, es war 15.oo Uhr, die Nervosität hatte sich irgendein anderes Opfer gesucht, bei mir war sie nicht mehr.
Natürlich habe ich mich beim einleitenden Erzählen verheddert, weil ich wie immer zu viel aufs Mal erzählen wollte. Natürlich fiel mir erst zuhause im Bett ein, wo ich überall lose Enden habe herumliegen lassen. Natürlich habe ich lange nicht alles erzählen können, das ich eigentlich gerne erzählt hätte (aber ehrlich gesagt, dann würden jetzt noch im Dachgeschoss sitzen).
Vor dem Vorlesen füllten AC/DC den Dachboden, krachten und rasselten über die Zuhörer hinweg - zum Glück stand niemand auf und ging; Übel nehmen hätte ich es niemandem können.
Und - um zum letzten "natürlich" zu kommen - natürlich hatte ich viel mehr Lesestoff vorbereitet. Aber irgendwann musste fertig sein. Ich machte Platz für Tim Krohn, signierte Bücher, hätte gerne für alle mehr Zeit gehabt.
Es war ein guter Tag, gestern. Aber auch vorher schon. Auf die Einladung folgten Anfeuerungsrufe von Menschen, denen die Anfahrt einfach zu weit war ("mein" Tal liegt halt wirklich am Rande der Schweiz) oder die schon andere Dinge vorhatten. Auch ihnen sei gedankt.
Und bevor ich jetzt vollends in Sentimentalität ersaufe, schliesse ich diesen Beitrag mit einem herzlichen DANKE an alle, die den Schlosshügel und die Treppen ins Dachgeschoss hochgekeucht sind - und jene, die mir ein "Viel Glück" oder ein "Let it roll" gewünscht haben.
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