Dienstag, 29. März 2022
Wie ein Buch entsteht - meine Arbeit als Lektorin (und mehr)
Donnerstag, 10. März 2022
Wenn sich die Schneefräse in den Mistzettler verliebt ...
Mittwoch, 9. März 2022
BiblioWeekend - Nach den Sternen greifen
Am 27. März darf ich in der Bibliothek Buchs SG eine Schreibwerkstatt leiten. Dies im Rahmen des ersten BiblioWeekends (25. - 27. März), an dem in der ganzen Schweiz die Bibliotheken unter dem Motto "Nach den Sternen greifen" ihre Türen für alle Bevölkerungsgruppen zu allen möglichen (und unmöglichen) Zeiten öffnen. Die Bibliothek Buchs ist natürlich mit dabei. Sie hat an allen 3 Tagen von 9-21 Uhr offen und bietet zahlreiche Veranstaltungen an. Es freut mich riesig, das ich ein Teil davon sein darf.
Mittwoch, 2. März 2022
Grenzgängerin
Mit einem vollen Kopf und einem bangen Herz begab ich mich am Montag auf meine - fast - tägliche Wanderung. Sie führte mich von Triesen nach Werdenberg, entlang der Grenze, zuerst auf der Liechtensteiner, dann der Schweizer Seite. In dem Moment, in dem ich auf den Auslöser für dieses Foto drückte, war das Thema für meine Qultur-Kolumne klar. Ich wollte über Grenzen schreiben, offene, geschlossene und gewaltsam überrollte. Darüber, was der Krieg in der Ukraine mit mir und meinem Schreiben macht. Es ist eine etwas zerfledderte Kolumne geworden, ohne klaren Fokus. Sie widerspiegelt, wie es mir geht, ist eine Momentaufnahme in einer Zeit, in der sich für mich, wie für wohl die meisten von uns, grad sehr viel ändert und sich Grenzen in und um uns verschieben.
Sonntag, 27. Februar 2022
Vom Mut und was er mit Blumen zu tun hat
Gestern
habe ich von einer ukrainischen Frau gelesen, die eigentlich am Samstag
(also gestern) Tulpen pflanzen wollte im Garten. Jetzt hängt um ihre
Schulter ein schweres Gewehr, sie ist bereit zu kämpfen. Blumen pflanzen
könne sie auch nächsten Samstag.
Ich kann gar nicht ausdrücken,
wie sehr ich diese Frau bewundere. Oder jene Frau, die einem russischen
Soldaten Sonnenblumenkerne in die Hand drückt. Er solle sie in seine
Hosentaschen stecken, denn wenn er tot und begraben sei, sollen dort
Blumen wachsen.
Ich würde diesen mutigen Menschen gerne Blumen
schicken. Und mit den Blumen Zuversicht, aber ich ahne, dass sie eine
ganze Weile keine Zeit für Blumen haben werden und das bricht mir das
Herz.
Der Mut der Menschen in der Ukraine führt mich zu Gedanken, die ich so noch nie hatte. Ich frage mich, wie mutig ich wäre. Was ich tun würde. Bis vor kurzem hätte ich gesagt: Fliehen, einfach nur fliehen. Weg vom Krieg, raus aus dem Elend. Heute bin ich nicht mehr sicher. Ich glaube, denke und hoffe, dass ich bleiben würde. Dass ich den Mut hätte, mich diesem Feind zu stellen, im Wissen darum, dass es mein Leben kosten könnte und wahrscheinlich auch würde. Ich merke, wie sich etwas in mir verschiebt. Ich beginne mich zu fragen, wo die rote Linie liegt, bei der ich sagen würde: Ich bleibe. Zu jedem Preis.
Die meisten von uns haben das Glück, dass wir uns diese Frage nie stellen mussten, denn wir sind im Frieden und mit friedlichen Nachbarn aufgewachsen. In einer Demokratie, in der zwar ab und an etwas gewaltig nervt, aber nichts wirklich tödlich ist. Das ist ein wahnsinniges Privileg und ein noch viel wahnsinnigeres Glück.
Die Frau in Kiew, die einfach nur ihre Tulpen pflanzen wollte, wurde jäh (aber nicht unerwartet) aus ihrem normalen Leben hinauskatapultiert. Von jetzt auf sofort. Sie stellt sich ihrem neuen Leben in einer für mich fast unvorstellbaren Konsequenz. Ich ging heute durch meinen Garten und fragte mich, ob ich das auch tun würde oder könnte. Ob ich diesen Mut hätte. Und was daraus wachsen würde.