Freitag, 28. April 2017

Widerstand

Heute Morgen bin ich mitten im Winter erwacht. Kurz nach sechs habe ich sämtliche Topfpflanzen ins Haus gerettet und den schweren Schnee von Büschen und Bäumen geschüttelt. Die Hortensien sind schon letzte Woche erfroren. Das Tränende Herz brach ebenfalls letzte Woche und lag zerstört am Boden. Dem Rittersporn ging es schlecht, doch er begann sich zu erholen. Dass er sich nach dem heutigen Schneefall noch einmal aufraffen mag, wage ich zu bezweifeln. Seit Stunden fallen die weissen Flocken ohne Unterbruch, und es sieht nicht so aus, als ob das jemals wieder aufhören würde. Zum Glück schmilzt mittlerweile alles gleich wieder von den Blättern.

Aber da, mitten drin, da stehen sie, die Tulpen, chiibig ufrächt, wie wir sagen. Ab heute sind Tulpen für mich das Symbol für Widerstand.


Mittwoch, 26. April 2017

Der Postbote war hier

Er hat sogar zwei Mal geklingelt ...  (ich war ihm wohl zu wenig schnell)

In den beiden Paketen waren die Lesezeichen und die Poster zum Buch Mörderbruder. Ich habe gleich getestet, wie der weisse Stift auf den Lesezeichen aussieht. Perfekt!

 

Dienstag, 25. April 2017

Bahnschreiben

Der öffentliche Verkehr und ich haben es nicht immer gut zusammen. Das liegt zum einen an den nicht immer idealen Verbindungen (um es einmal nett zu sagen), zum anderen aber auch an mir: Ich ertrage dichte Menschenansammlungen nur sehr schlecht. Im besten Fall geht meine gute Laune den Bach runter, im schlechtesten werde ich aggressiv und bin nach der Ankunft am Zielort erst einmal total fertig. Schreiben im Zug? Habe ich zu Stosszeiten längst aufgegeben. Da bin ich froh, wenn ich und mein Gepäck irgendwie ins Abteil passen und ich so wenig wie möglich Körperkontakt mit dem Sitznachbarn habe.

Manchmal jedoch bin ich zu Zeiten unterwegs, in denen ich viel Platz habe. Und manchmal  erwische ich sogar einen meiner Lieblingszüge - also entweder den Railjet oder einen deutschen ICE Zug. Dann habe ich ein rollendes Büro der Extraklasse. Mit Platz, Tisch und Aussicht.

Gestern, auf dem Weg zu einem Workshop in Merenschwand hatte ich alles: einen fast leeren ICE (bis Zürich), bestes Wetter, schönste Aussicht und einen Tisch für mich. Ich habe mich in mein aktuelles Projekt vertieft, bei dem die ganze Geschichte und das ganze Buchpersonal auf mich warten, aber ich den Einstieg einfach nicht gefunden habe. Ich weiss zwar, aus welchen Perspektiven ich die Geschichte schreiben möchte, habe aber die richtige Erzählform noch nicht gefunden, und ich hatte mich in eine Zeitachse verbissen, die alles ziemlich kompliziert gemacht hat. Irgendwo zwischen Walenstadt und Wesen - also dem Walensee entlang - hat sich der Knoten geöffnet. Alles war total klar. Mein Buchpersonal hat aufgeatmet, denn es wurde langsam ungeduldig, ich auch, denn ich brenne darauf, die Geschichte zu schreiben.

Mittwoch, 19. April 2017

Es ist da!

Mein Self Publishing Buch ist da - also, eigentlich sind 25 Exemplare da. So viele habe ich als Grundstock bestellt, und heute hat sie der DHL-Bote gebracht.

Zuerst: Das Cover ist noch viel schöner als auf den Ausdrucken und den Computerdateien. Dann: Ich habe ein wenig gezittert wegen der Schriftwahl (eine Light-Schrift). Völlig grundlos, wie sich nun herausstellt. Sie ist ebenfalls total schön und vor allem sehr gut lesbar. Hach. Und grad noch einmal Hach. Ist das ein Gefühl!

Die Printversion von Mörderbruder ist ab sofort im Buchhandel und in Onlineshops erhältlich. Das eBook sollte in Kürze folgen. Man kann das Buch - mit Widmung, Signatur und zwei tollen Extras (Lesezeichen und Poster) - auch direkt bei mir bestellen. Mehr Infos zum Buch findet ihr hier.

Ein riesiges Danke an alle, die das möglich gemacht haben: Tabea Hüberli (Grafikerin mit dem perfekten Gespür für Buchstoff und Wünsche der Autorin), Heike Brillmann-Ede (viel mehr als nur eine Korrekturleserin), Michaela Hanauer (meine motivierende, unterstützende Agentin, die auf meine Frage: "Ich gehe ins Self Publishing, kommst du mit?" mit einem überzeugten "Ja" geantwortet hat) und last but not least at all Herrn Ehemann (love ya!)


Dienstag, 18. April 2017

Logistikproblem - oder: Leben ist das ....

... was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu schmieden.

Auf meiner Januar Lesetour im Kanton Zürich waren zwei Lesungen in Grüningen geplant. Ich hatte mich in Uster einquartiert, eine knappe Viertelstunde Autofahrt von Grüningen entfernt - aber die Lesungen mussten wegen terminlicher Probleme einer Schulklasse verschoben werden. Ich guckte auf den SBB-Fahrplan, schüttelte den Kopf und entschied: Wir schieben in den Frühling, damit ich mit dem Auto anreisen kann. Ist auch dann noch Anreise genug.

Morgen habe ich Lesungen in Grüningen. Und heute hat Petrus entschieden, den ganzen nicht stattgefundenen Winter an einem Tag über uns niedergehen zu lassen. Riesige Schneeflocken, Schneegestöber, das ganze Programm. Die Blumen im Garten tragen Weiss, das Auto hat Sommerpneus drauf - und ich habe ein Logistikproblem.

Wenn morgen früh Schnee auf den Strassen liegt, kann ich die Anfahrt mit dem Auto vergessen. Also Bahn. Zwanzig Minuten Fussmarsch zum Bahnhof, dann 105 Minuten Fahrt, verteilt auf vier Streckenabschnitte, mit jeweils drei Minuten Umsteigezeit. Mögen alle Bahnen pünktlich fahren. Oder wenigstens aufeinander warten. Zum Glück hängt in meinem Büro zu jeder Situation der passende Spruch (na ja, der von John Lennon, der fehlt mir noch, aber den kann ich eh auswendig).

Montag, 17. April 2017

Was das Wandern mit dem Schreiben zu tun hat - oder: Vom Verschieben von Grenzen

Wandern und das Schreiben von Büchern haben eine Menge gemeinsam. Für beides braucht man Kondition und Ausdauer. Beides ist zuweilen anstrengend, manchmal hart und mühsam.

Ich gestehe: Ich bin keine Gipfelstürmerin, wenn es zum Wandern kommt. Mir reicht es, irgendwann nach anstrengenden Aufstiegsminuten in den Höhenweg einzubiegen, ihm zu folgen und dann den Abstieg unter die Füsse zu nehmen. Ich sammle keine Gipfel, muss nicht ganz oben gewesen sein. Es gibt wunderschöne Orte und Plätze entlang der Höhenwege, und die Aussicht ist auch von etwas weiter unten schön.

Beim Schreiben ist es ein wenig anders: Da brauche ich die Ausdauer, um ans Ende der Geschichte und des Manuskripts zu kommen. Und ich brauche den Willen, Gipfel zu erklimmen, denn der Text muss felsenfest sitzen. Ja, vielleicht wäre er nach den ersten paar Überarbeitungsrunden gut. Aber ich will ihn so perfekt, wie ich es nur hinbekommen kann. Und deshalb ist mir für einen Text eigentlich kein Gipfel zu steil.

Ab und zu kraxle ich auch beim richtigen Wandern bis ganz nach oben. Manchmal gehe ich dabei an meine Grenzen und sehr selten auch darüber hinaus. Einmal, da war ich derart in Form, dass wir nicht einfach eine Passüberquerung gemacht haben, sondern gleich noch auf den nächsten Gipfel sind. Ich erinnere mich, wie ich die letzten paar Meter auf Knien bis zum Gipfelkreuz kroch, weil es auf drei Seiten einfach endlos ins Bodenlose ging - und ich nicht schwindelfrei bin. Mir war schlecht, mir war schwindlig, und ich war auch nur kurz ganz oben, aber ich war da. An das Gefühl kann ich mich heute noch erinnern. Alles war möglich, einfach alles. Ich hatte eine Grenze verschoben.

Vor ein paar Tagen hatte ich ein ähnliches Erlebnis. Herr Ehemann und ich hatten uns eine Wanderung herausgesucht. Die Karte war schlecht, in der Beschreibung stand, man umrunde die Felsnase auf der linken Seite, es gäbe aber auch einen Weg, der die Besteigung des Gipfels erlaube. Kein Problem, dachte ich, ich nehme die Umrundung und schenke mir den Gipfel. Bestens gelaunt nahmen wir den Weg unter die Füsse. Erst einmal hoch zur Felswand. Im obersten Drittel wurde es steil wie die Hölle und dann standen wir vor der Felswand.


Ich war tief beeindruckt und dachte, nun würde die linksseitige Umgehung kommen.
Kam sie auch. Aber irgendwie ging es auch immer weiter nach oben. Immer noch steil wie die Hölle. Ich wartete auf die Abzweigung. Sie kam nicht. Stattdessen ging der Weg in Fels über, von oben baumelten Seile, an denen man sich festhalten konnte. "Willst du umkehren?", fragte Herr Ehemann. Tja, wollen schon, aber ich konnte nicht. Der Gedanke an einen höllensteilen Abstieg war noch weniger verlockend als der Gedanke an das Kraxeln nach oben.

Also kletterten wir hoch. Nein, es war nicht so dramatisch, wie es klingt. Es gefiel mir sogar, weil damals, als ich noch schwindelfrei war, machten mir solche Touren Spass (ist allerdings mehr als 40 Jahre her). Irgendwann waren wir oben. Und wieder hatte ich das Gefühl, eine Grenze verschoben zu haben. Es fühlte sich an wie eine Bestätigung dafür, in den letzten paar Wochen die richtigen Entscheidungen in Sachen Schreiben getroffen zu haben. Aber auch wie ein: Ich kann das, ich packe das.

Samstag, 15. April 2017

Dem Gras beim Wachsen zusehen

Wir schraubten uns über Haarnadelkuven in die Höhe. Das überforderte GPS fand weder die eingetippte Hausnummer, noch kam es mit der Strassenführung zurecht. Zum Glück hatten wir vorher auf einer Karte nachgeschaut und wussten, dass sich unsere Ferienwohnung ganz in der Nähe einer Trattoria befindet. Also folgten wir den Hinweisschildern zur Trattoria. Dort jedoch schien die Strasse zu enden. Ende. Fertig. Basta.

Ich stieg aus und ging zu Fuss nachgucken. Und siehe da: Neben der Trattoria führte ein holpriger Weg ein paar Meter nasengerade runter, dann noch ein paar Meter geradeaus. Am Ende des Weges wartete ein weisshaariger Mann auf uns. Er stand in der herrlichen Gartenlandschaft, die uns schon im Internet so gut gefallen hatte (Grund genug, die Ferienwohnung zu buchen).


Carlo, so heisst er, der weisshaarige Mann, lud uns erst einmal auf einen Kaffee ein, stellte uns seine Esel vor und zeigte uns voller Stolz seinen Garten. Zu unserer Wohnung gehört der Garten vor dem Haus. Und da fehlt ... das Gras in der Mitte. Carlo hat es gesät und wartet jetzt darauf, dass es spriesst. Wenn es dann da ist, gibt es einen Grill und eine Schaukel.

Wir haben mit Carlo zusammen gewartet. Ein erster Blick am Morgen, einer nach der Rückkehr von der Wanderung, dann ganze Nachmittage lang und am Schluss der Blick vor der Fahrt hinunter in den Borgo, wo sich ein tolles Lokal ans andere reiht.

Ende Woche konnten wir sagen: Momoll, ein bisschen was ist schon gegangen. Nicht viel, aber so ganz zaghaft gucken ein paar vorwitzige Hälmchen aus der sandigen Erde.

Was wir sonst noch getan haben - ausser dem Gras beim Wachsen zuzusehen: Wir sind viel gewandert, haben viel gelesen, gut gegessen, und ich habe Ideen in Notizbücher geschrieben, bevor sie sich am Horizont verflüchtigen konnten. Und: Wir haben einen Berg bestiegen. Das haben wir schon öfter, aber diesmal war es ein Kletterberg. Wir sind zwar nicht die Felswände hochgeklettert, aber doch geklettert. So richtig. Dazu gibt es dann einen separaten Blogeintrag.

Es war eine langsame Woche. Eine gute Woche. Nächsten Monat schreibe ich Carlo und frage ihn, ob das Gras gewachsen ist.



Donnerstag, 6. April 2017

u-turn back to the roots

Ich hatte einen grässlichen Traum. Der ist schuld daran, dass es heute trotz Donnerstag kein Fundstück gibt, sondern einen Blogeintrag.

Es ist der Eintrag, den ich schon eine Weile vor mich herschiebe, jenen, der mit dem Surfen und dem Wind im Gesicht zu tun hat. Das ist gar nicht so einfach, denn es geht um all die Dinge, über die ich hier nie schreibe. Um das, was mich an meinem Beruf verzweifeln lassen könnte und gelegentlich auch tut. Um die Dinge, über die man nicht spricht. Ich habe bis heute keinen Weg gefunden, über das, was mich in schlechten Momenten umtreibt, offen und ehrlich zu schreiben, und ich werde diesen Weg wohl auch in diesem Blogeintrag nicht finden, denn es gibt Dinge, die nun mal nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind (so, wie in ziemlich jedem anderen Beruf auch). Was ich kann und auch tue: Diese Dinge meinen Geschäftspartnern gegenüber offen formulieren. Ich mache damit gute Erfahrungen und hatte auch gute Gespräche.

Was ich zudem in all den Jahren gefunden habe: Gelassenheit und Galgenhumor. Ich kann mittlerweile über fast alles lachen, das in meinem Beruf eigentlich zum Weinen ist. Und ich habe gelernt, für mich zu entscheiden, was ich einstecken kann und was ich nicht einstecken will (meinem Gitarrenlehrer sei an dieser Stelle herzlich gedankt - er hat mich mit wenigen Worten vor ein paar Jahren auf die richtige Spur gebracht).

Ende 2016 / Anfang 2017 sind aber ein paar Dinge passiert, die mich vollends aus dem Takt gebracht haben. Ich weiss mittlerweile sehr genau, warum es mich im Februar - bildlich gesprochen - gnadenlos in den Sand gesteckt hat. Es waren, nebst den im "Wind im Gesicht" angesprochenen Begebenheiten, unter anderem zu viel Gelassenheit und zu viel Galgenhumor. Aus der Gelassenheit wurde ein gefährliches "mir egal", aus dem Galgenhumor Zynismus. Wenn ich aber eins weiss, dann das: Ich will kein "mir egal" Leben führen, und ich will nicht im Zynismus landen. Dazu liebe ich das Leben zu sehr, dazu ist es mir zu wertvoll.

Es gibt Berufskollegen von mir, die sich zusammengeschlossen haben und gemeinsam für bessere Bedingungen in der Branche kämpfen. Ich war sogar zum Kämpfen zu müde. (Was ich selten bin.)

Und dann kam diese Fahrt nach Zug, wo ich mir im Zug genau das überlegte, was ich damals mit meinem Gitarrenlehrer besprochen hatte. Ich habe mir aufgeschrieben, was ich einstecken kann und will - und was eben nicht.

Die Folge davon: Ich habe zwei geplante Projekte aus Verlagen zurückgezogen. Weil ich eine Kehrtwende mache, einen u-turn, wie das im Englischen so schön heisst. Ich kehre zu meinen Wurzeln zurück. Zurück an den Anfang. Ich schreibe für mich. Denn: Es ist nicht das Schreiben, das mir an meinem Beruf schwer fällt. Es sind nicht die Lesungen, nicht die Begegnungen mit all den Menschen, die ich treffe, es ist nicht mein Beruf (den mag ich sehr), es ist schlicht der Zustand der Kinder- und Jugendbuchbranche - und der Stellenwert, den die Kinder- und Jugendliteratur in der Schweiz hat (so ziemlich keinen). Ich habe nach meinem Entscheid gute Gespräche geführt (siehe oben), natürlich mit meiner Familie, aber auch mit meiner Agentin und meinem Verlag.

Was heisst das nun: Ich schreibe für mich?
Das heisst, ich schreibe ohne Vertrag für ein Projekt, ohne Vorschuss, ohne Sicherheitsnetz (das man in meinem Beruf ohnehin nicht unbedingt hat), ich schreibe genau das, was ich schreiben will, ob das nun massentauglich ist oder nicht (eher nicht). Wenn die Geschichten fertig sind, werde ich versuchen, sie bei einem Verlag unterzubringen, aber nicht zu jedem Preis und zu jeder Kondition. Sollte niemand daran Interesse haben, mache ich die Bücher selber.

Seit ich diesen Entscheid getroffen und auch klar formuliert habe, geht es mir wieder richtig gut. Ich habe so viele Ideen für Geschichten, dass ich kaum weiss, wo ich anfangen soll. Zum Glück ist da da bux, der Verlag, den ich mit zwei Kollegen führe: Der gibt grad sehr heftig den Takt an, weil das zweite Verlagsprogramm im September 2017 erscheint. Es ist eine Freude, daran zu arbeiten.

Leichter wird das Leben als Autorin durch diesen Entscheid nicht werden, dafür freier. Auch das totale Scheitern ist möglich. Ich kann damit leben. Weil es keine Alternative gibt zu diesem Entscheid, zumindest keine, bei der ich mich nicht selber verlieren würde.

PS: Das mit dem Stellenwert von Schweizer Kinder- und Jugendbuchschaffenden treibt mich weiter um. Da habe ich noch kein Rezept gefunden, nicht ab und zu zornig zu werden, oder in der totalen Frustration zu ersaufen. Ich arbeite daran. Hier wäre ich sogar tatsächlich froh um ein totales "mir egal".

Mittwoch, 5. April 2017

Es war super-geil

Du weisst, dass du den richtigen Beruf hast, wenn du auf deine Lesungen solche Feedbacks bekommst.



Dienstag, 4. April 2017

Kein Zurück

Ich habe den letzten Knopf gedrückt. Das 2. Self Publishing Projekt ist bei BoD hochgeladen. Und ich bin nervös wie sonst was. Habe ich wirklich, wirklich alle Fehler gefunden? Alles richtig gemacht? Der Puls rast in ungesunden Höhenlagen. Das Herz wummert. Freude stellt sich noch keine ein. Dazu bin ich zu aufgeregt. Neben mir schläft die Katze den Schlaf der Unbelasteten. Ich warte auf die Freigabe durch BoD. Sobald man das Buch bestellen kann, gebe ich Bescheid. Hier schon mal die ersten Einblicke.

Für alle, die dieses Projekt mitverfolgt haben: Beim Cover sind wir beim Wasser geblieben. Tabea Hüberli hat die Stimmung des Texts perfekt eingefangen. Der Titel, um den ich so lange gerungen habe, war plötzlich einfach da. Er hat nichts mit Wasser zu tun ...

Klappentext:
Jay und Luca hätten nie zurückkommen sollen. Zurück in dieses Dorf, in dem sie keine Chance auf ein neues Leben haben, weil das alte sie verfolgt. Nun ist es zu spät. Im Kieswerk liegt ein Toter. Vom tatverdächtigen Luca fehlt jede Spur. Für die Polizei ist Jay ein möglicher Komplize, für die Leute im Ort ein krimineller Mörderbruder, für die Medien die perfekte Story.
Doch da ist Sarah. Stark und mutig. Nicht bereit, alles zu glauben, was man sich über die Brüder erzählt. Und obwohl eine Menge gegen Jay spricht, steht sie zu ihm. Gemeinsam nehmen sie den Kampf auf und suchen nach Luca und der Wahrheit. 



Samstag, 1. April 2017

Lesung am 4. internationalen Jugendliteratur-Festival in Pullach

Gestern Morgen bin ich in den Zug nach München gestiegen - und eine Minute zu früh dort angekommen. Empfangen wurde ich von meiner gut gelaunten Agentin Michaela Hanauer. Wir hatten uns beide sehr auf unser Treffen gefreut und haben es dann auch sehr genossen. Über Projekte geredet haben wir nicht, weil eigentlich schon alles gesagt war (ich schulde euch dazu immer noch einen Blogeintrag; er kommt nächste Woche, versprochen). Aber keine Bange: Uns geht der Gesprächstoff auch so nicht aus.

Am späteren Nachmittag nahm ich die S-Bahn nach Pullach, wo ein wunderschönes Zimmer in einem wunderschönen Hotel auf mich wartete. Und ein Umschlag mit den vier Kurzgeschichten von Jugendlichen, die es im Schreibwettbewerb auf die Shortlist geschafft hatten. Ich setzte mich nach draussen an die Sonne und las die Texte. Dabei hatte ich zwei Favoriten und war gespannt, welche der Geschichten meinen Kollegen aus der Jury am besten gefielen.

In der Charlotte-Dressecker-Bücherei wurde ich von Eveline Petraschka herzlich empfangen und fühlte mich auf Anhieb extrem wohl. Nach und trafen die KurzgeschichtenautorInnen und die zwei jungen Frauen, die mich vorstellen würden, ein. Wir gingen den Programmablauf durch und danach starteten wir.

Ich habe die Lesung genossen (dead.end.com), genauso wie die Präsentationen der Kurzgeschichten, die Diskussion in der Jury, die Preisverleihung und die anschliessenden Gespräche.

Weil die erste wirklich gute Zugverbindung zurück in die Ostschweiz erst am Mittag ging, blieb mir Zeit, das schöne Hotel zu geniessen. Irgendwann sass ich draussen mitten im Frühling, vor mir mein Tagebuch und eine Tasse Kaffee und dachte einmal mehr, dass ich einen wirklich tollen Beruf habe.

Und stellt euch vor: Ich habe für einmal daran gedacht, Fotos zu machen!!! (Bildlegenden ganz unten)







Bildlegenden:
1) Gruppenfoto mit der Organisatorin Eveline Petraschka, der Oberbürgermeisterin, der Jury, der Autorin (ich) und den vier vier besten KurzgeschichtenverfasserInnen (Lisa Gebauer, Florian Leeb, Kim Resech und Julia Goldbrunner).
2) Plakat für das 4. internationale Jugendliteratur-Festival (guckt mal, in welch illustrer Gesellschaft ich war!)
3) Wunderschöne Unterkunft im Hotel Seitner Hof
4/5) Eindrücke aus Pullach

Dienstag, 28. März 2017

Zwischen den Lesungen - im Schreibbüro

Hinter mir liegt eine Woche voller Lesungen und Workshops. Heute ist endlich wieder einmal Bürotag. Gerade habe ich eine Schachtel mit signierten Büchern, Lesezeichen und Postkarten für eine Schulklasse in Gossau eingepackt (sie möchten im Voraus etwas von mir lesen) und ein Poster beigelegt. So macht auch Büroarbeit Spass!

Im Ganzen habe ich die ersten drei Monate dieses Jahres 40 Lesungen gemacht und 4 Workshops gehalten. Ende Woche lese ich noch in Pullach, danach lege ich eine kleine Pause ein, denn auf mich wartet Verlags- und Schreibarbeit. Im Mai tanzt dann wieder der (Lesungs)bär: 30 Lesungen werden es sein. Eine davon in Gossau, bei den 5./6. Klässlern vom Gallus.

Sonntag, 19. März 2017

Bücher direkt von der Autorin

Meine Bücher erhält man in Buchhandlungen und so ziemlich allen Online-Buchshops. Neu kann man sie auch direkt bei mir beziehen. Das hat zwei Gründe:

- Bei Schullesungen gibt es, im Gegensatz zu öffentlichen Lesungen, keinen Büchertisch. Und damit auch nicht die Möglichkeit, zu einem signierten Exemplar zu kommen.
- Manchmal sucht man für ein Geschenk das Besondere, sprich: Man möchte ein signiertes Exemplar mit Widmung.

Zusätzlich zu den signierten Büchern gibt es ein kleines Extra: Auf jeden Fall ein signiertes Lesezeichen und - je nach Buch - auch eine Postkarte und / oder ein Poster. Mehr dazu hier.

Diese Woche habe ich 45 "Mutproben" mit einem Zitat versehen, signiert und ein Lesezeichen dazugelegt. Sie kommen zur nächsten Lesung in Zürich mit.

Dienstag, 14. März 2017

Voll das (Autorinnen)Leben

Auch das ist Autorinnenleben oder das #writerslife, wie es auf Twitter so schön gehashtagged ist: Ich habe gerade einen Abend lang Fahrpläne und Stadtpläne studiert und ausdruckt. Grund: Nächsten Montag fahre ich nach Stuttgart, besuche meine Lektorin bei Verlag Thienemann-Esslinger Verlag, treffe mich am Abend mit Autorenkollegen Tobias Elsäßer und lese am Dienstagmorgen am Neuen Gymnasium in Stuttgart-Feuerbach, im Rahmen der 4. Stuttgarter KinderKrimiWochen.

Nach der Lesung fahre ich nicht nach Hause, sondern nach Winterthur, wo ich am Mittwoch und Donnerstag Schreibworkshops gebe.

Danach geht's für eine Nacht nach Hause und dann nach Zürich zu Lesungen.
Ihr seht, nächste Woche ist "voll das (Autorinnen)Leben". Ich freue mich darauf.

PS: Frage mich jetzt niemand, wann um Himmels Willen ich denn schreibe. (Ich weiss es nicht.)

Dienstag, 7. März 2017

Das Leben ist voller Geschichten und Freundlichkeiten

Heute Morgen stand ich um 7.25 Uhr vor der Autogarage, weil die Windschutzscheibe ersetzt werden muss. Eigentlich fünf Minuten zu früh - offizielle Öffnungszeit ist um 7.30 Uhr. Ein aufmerksamer Arbeiter entdeckte mich, öffnete die Tür und besprach den Auftrag mit mir. Seine Freundlichkeit ersetzte die fehlende Sonne und brachte die Wärme ins Herz. Gutgelaunt spazierte ich durch das Huddelwetter in Richtung Stadtzentrum, wo ich mir einen Kaffee genehmigte, die Zeitung las und von einer freundlichen Dame bedient wurde. Dieselbe Freundlichkeit erlebte ich in der Migros und kurz danach im Farbgeschäft.  (Dort bestellte ich einen Eimer Farbe, weil zu Hause ein Kleinmöbel darauf wartet, einen schönen Anstrich zu bekommen.) Der Mann hinter der Theke: Die Freundlichkeit in Person, wie jedes Mal.

Vom Farbgeschäft ging's dann Richtung heimwärts. Kurz nach der Kirche - ganz in Zentrumsnähe - spazierte eine Henne fröhlich die Strasse entlang. Der Fahrer eines Lieferwagens wartete geduldig, bis sie an ihm vorbei war und er in die Strasse einbiegen konnte. Ich hatte noch nicht mal fertig gelacht, kam mir ein orangefarbenes Gemeindefahrzeug (also seit neustem ja Stadtfahrzeug) entgegen. Der Wagen steuerte direkt auf mich zu, hinter der Scheibe die grinsenden Gesichter meines Bruders und seines Arbeitskollegen. Wir wechselten ein paar Worte, danach fuhren sie weiter in Richtung Friedhof, um ein Grab auszuheben, und ich dachte die nächsten paar Gehminuten darüber nach, dass ich nicht kurz vor dem Frühling sterben möchte, sondern lieber Ende Herbst.

In meiner Wohnstrasse traf ich eine Nachbarin, die mit dem Hund ihrer Tochter unterwegs war. Sie fragte nach meiner Tochter, wir kamen ins Gespräch und ich entschied, mit ihr zusammen auf die Hundespaziergangsrunde zu gehen. Irgendwann zwischen viertel nach neun und halb zehn war ich dann daheim. Aufgetankt mit Freundlichkeit, zufrieden und mit vielen kleinen Szenen für Bücher und Geschichten im Kopf.

Freitag, 3. März 2017

Carlo Meier, die Zoom Crew und das Paradise Valley - ein Autorenportait

Sinnkrisen sind immer auch zu etwas gut. Abgesehen davon, dass man irgendwann seine Wellen oder seinen Weg wieder findet, wachsen daraus häufig auch andere Projekte und Träume. In meinem Fall war das ein Autorenportrait für youtube. Die Idee dazu kam mir, als mir Carlo Meier von seinem neuen Buchprojekt erzählte. Ich wollte mehr wissen. Und ich fand das, was er mir erzählte, so spannend, dass ich unbedingt etwas für meinen youtube-Kanal machen wollte.

Wir haben das Gespräch doppelt geführt, einmal in Schweizerdeutsch und einmal auf Hochdeutsch. Die Schweizer Version ist etwas länger geworden, sozusagen eine Extended Version. Sie ist heute Nachmittag online gegangen. Die Version, die dann auch unsere deutschen und österreichischen Leserinnen und Leser verstehen, folgt Anfang nächster Woche. Hier schon mal die CH-Edition.


Mittwoch, 1. März 2017

Den Wind im Gesicht - vom (Über)leben als Autorin

Eben surfst du noch die perfekte Welle - und dann spuckt dich das Leben an den Strand. Nachdem du herausgefunden hast, wo oben und wo unten ist, setzt du dich hin, spuckst den Sand aus deinem Mund und fragst dich, wie das geschehen konnte. Hast du es kommen sehen? Warst du zu übermütig? Hast du eine falsche Bewegung gemacht?

Okay, sei ehrlich, du hast es kommen sehen. Es gab Anzeichen. Dinge, die an dir nagten. Ganz konkret: Das Schreiben der Verlage, ob du - anonym natürlich - freiwillig auf einen Teil der VG-Wort Beiträge an dich verzichtest und sie dem Verlag überlässt. Darüber hast du dir so deine Gedanken gemacht, zusammen mit ganz allgemeinen Gedanken über die Branche, in der du arbeitest. Zum Beispiel darüber, dass JEDER in dieser Branche erwartet, von der Kinder- und Jugendliteratur leben zu können und zu dürfen. Ist ja logo. Für alle. Ausser für jene, die die Texte schreiben (oder die Illus liefern). Wenn ihr auf die Pointe zu diesem Witz wartet - es kommt keine. Allenfalls noch diese: Wenn man nicht zu den Bestseller-Autoren gehört, wird es immer schwieriger, sich als Autorin / Autor seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Du machst dir also so deine Gedanken zu den Briefen, die du bekommst, triffst deine Entscheidung, denkst es sei gut. Und dann bist bescheuert genug, dich hoffnungsfroh auf ein klärendes Gespräch einzulassen, das ebenfalls mit den Umständen deines Berufs als Jugendbuchautorin zu tun hat, allerdings in einem ganz anderen Bereich. Nach diesem Gespräch bist du dermassen durch den Wind, dass du auf dem Weg zu einer Versammlung in Zürich am Gebäude vorbeiläufst und das erst fünf Minuten später bemerkst. Sprich: Du bist wirklich durch den Wind. Und du fühlst dich klein und zittrig.

Aber du denkst immer noch, es zu packen. Die Versammlung ist toll. Mit deinem Verlag da bux läuft es hammermässig gut. Du arbeitest mit tollen Verlegerkollegen und Autoren, bekommst Wahnsinnstexte und freust dich jetzt schon wie ein Kind auf das Herbstprogramm 17. Dein Self Publishing Projekt kommt voran. Eigentlich, so denkst du, haderst du nur mit einem Teil des Berufs.

Wirklich? Ja. Das Blöde: Es ist ein ziemlich entscheidender Teil.

Du sitzt am Strand, spuckst eine weitere Ladung Sand aus dem Mund, siehst die Wellen da draussen und willst dich wieder auf dein Surfbrett stellen. Hey, du kannst das! Lass dich nicht unterkriegen. Musst nur wieder weggkommen vom Strand. Zurück auf die Wellen.

Stattdessen hängst du an Twitter und liest jeden Tag fassungsloser, was der neue Präsident in Amerika so alles von sich gibt. Stopp, sagst du dir. Du kannst Amerika nicht ändern. Kommst ja nicht mal von deinem Strand weg.

Du willst da aber weg. Legst dich aufs Brett und paddeldst hinaus, den Wellen entgegen. Keine Kraft in den Armen. Du kehrst um, sitzt im Sand und überlegst dir, den Rest deines Lebens als Gärtnerin zu verbringen. Oder Verlegerin. Oder Self Publisherin. Oder Näherin. Oder Möbelrestaurateurin.

Damit hast du immer noch ein Problem an der Backe. Weil du eigentlich gerne schreibst. Nur: Willst du wirklich Kinder- und Jugendbücher schreiben? Eine rhetorische Frage. Weil die Antwort ein Ja ist.

Also: Dann leb damit, dass deine Arbeitsbedingungen beschissen sind. Dass du ein Jahr an einem Buch arbeitest und damit so viel verdienst, wie du als Verkäuferin in zwei Monaten bekommst - wenn du Glück hast. Leb auch damit, dass die Kinder- und Jugendliteratur in der Schweiz einen Stellenwert hat, der ... ähm ... Stellenwert? Nö, auf dieser Skala gibts für dich nur Minuszahlen, bestenfalls eine knallharte Null.

STOPP: Wisch dir das Salz aus dem Gesicht und hör auf zu jammern. Das hast du von Anfang an gewusst. Niemand hat dir Illusionen gemacht. DU wolltest das so. Also schwing dich verdammt noch mal auf dein Surfbrett und paddle wieder raus. Ist Himmel noch mal dein Beruf.

Statt zu paddeln entscheidest du dich, dir was Gutes zu tun. Etwas, mit dem du sowieso keine Kohle verdienst, das dich aber glücklich macht. Fürs Gärtnern ist es noch zu früh. Also fragst du einen Autorenkollegen, ob du mit ihm ein Interview machen darfst für deinen youtube-Kanal. Denn genau das ist es, worauf du jetzt Lust hast. Der Kollege auch. Du machst ab.

Am Vormittag, an dem du losfährst, ist schönstes Wetter. Du sitzt in der Bahn, einen Kaffee und dein Tagebuch vor dir und sortierst dein Leben aus. Guckst aus dem Fenster. Siehst Seen und Berge. Fühlst, wie die Energie zurückkommt. Weisst auf einmal wieder sehr genau, was du willst. Notierst dir das. Einfach für den Fall der Fälle. (Oder anders gesagt: Falls du das bei der Rückkehr an den Strand wieder vergessen hast.)

Du triffst deinen Kollegen. Redest, filmst, begeisterst dich total für sein Projekt. Bekommst ein paar Dinge bestätigt. Unter anderem, dass  ... lassen wir das. Aber auch: Dass wir einen tollen Beruf haben. Dass wir genau das machen, was wir machen wollen. Dass wir dabei ziemlich frei sind. Viel freier als viele andere. Dass es so viele gute Dinge an unserem Beruf gibt. So unendlich viele gute Dinge. Und wir zum Rest eine Einstellung finden müssen, mit der wir leben können.

Du fährst nach Hause. Glücklich. Voller Energie. Nimmst mit Herrn Ehemann eine Auszeit, gehst wandern, ackerst dich im Gelände ab, bringst deinen Körper an und über seine Grenzen und fühlst dich stark. Stark genug, um an den Strand zu gehen, das Surfbrett zu packen, zu den Wellen hinauspaddeln und dich aufs Brett zu stellen. Dann surfst du los. Den Wind im Gesicht. Den Mut im Herzen. Der Strand ist weit weg. Du reitest deine Wellen. Und du weisst: Das Leben wird dich noch unendliche Male an den Strand spucken. Aber jetzt, jetzt fliegst du übers Wasser und das Leben ist gut.

EDIT (einen Tag später): Wie's so ist im Leben: Es hat mich schon heute auf die Probe gestellt. Ich habe eine Entscheidung getroffen - und dazu nicht mal die Notizen für den Fall der Fälle gebraucht. (Ich muss mir die nicht nur ins Tagebuch, sondern auch unter die Haut geritzt haben.)

Montag, 23. Januar 2017

10 Jahre

Letzte Woche auf Lesetour im Kanton Zürich - schöner und besser geht nicht. 13 Lesungen bei wunderbaren Menschen. Es hat sich ein wenig angefühlt wie eine grosse Umarmung. Ein Highlight: Die Jugendlichen aus Kloten. Sie haben gerechnet, etwas herausgefunden und mir herzlich gratuliert.


Vor zehn Jahren ist mein erstes Buch erschienen und ich wurde damit ganz offiziell Autorin. Natürlich kommen da unendlich viele Gedanken und Erinnerungen hoch. Darüber wollte ich eigentlich heute in diesem Blogeintrag schreiben. Aber ganz ehrlich: Es ist zu viel für einen Eintrag. Vielleicht so viel: Bei meiner letzten Lesung am Freitagnachmittag fragte ein Junge, ob ich zufrieden sei. Ich konnte aus tiefstem Herzen JA sagen. Ja, ich bin zufrieden. Das war nicht immer so und es gibt da im Augenblick auch ein paar Dinge, an denen ich mich mehr aufreibe, als ich will und es mir guttut, aber auch denen gegenüber werde ich Gelassenheit entwickeln und vielleicht einfach wieder ein wenig die (Denk)Richtung ändern. Darüber später mehr. Heute denke ich einfach mit sehr viel Freude zurück an die Lesetour der letzten Woche und danke allen, die mir diese herrliche Woche geschenkt haben.

Samstag, 7. Januar 2017

Klappentext - ich brauche eure Hilfe

Es geht um die Rückseitengestaltung meines Self Publishing Projekts. Mein Klappentext für das Self Publishing Projekt steht im Entwurf. Er bezieht sich - bis jetzt - ausschliesslich auf den Inhalt.

Nun gibt es Bücher, bei denen nur ein Zitat aus dem Inhalt steht - oder eine kurze Passage. Und dann gibt es noch jene, die eine Definition zur Art des Buches liefern. ("ein surrealer Thriller mit Tiefgang", "atemlos, emotional, philosophisch", "ein atemberaubender Endzeitthriller" - um nur drei Beispiele zu nennen.") Oder es steht irgendeine Lobhymnenzeile auf den Autor dort ("preisgekrönter Autor blablabla"). Oder die verschiedensten Kombinationen der obengenannten Möglichkeiten.

Meine Fragen:
- Mögt ihr zusätzlich zu den Angaben zum Inhalt eine kurze Passage aus dem Buch?
- Mögt ihr diese Definitionen? (aufwühlend, erschütternd, herzergreifend ...)
- Mögt ihr ein Zitat über den Autor?
- Was erwartet ihr generell vom Text auf der Rückseite des Buches?
- Was nervt euch?
- Was gefällt euch?

Freitag, 6. Januar 2017

In die Sackgasse geschrieben?

Aus aktuellem Anlass - weil grad gestern wieder jemand gefragt hat - meine Tipps, was ich mache, wenn ich mich in den Schilf oder die Sackgasse geschrieben habe:

Was tun Sie, wenn Sie sich in eine Sackgasse schreiben? Schreibstau … 

Drei Möglichkeiten:

- Ich überlege, was meine Figuren machen würden und was die Konsequenzen ihres Handelns wären. Je nachdem enden diese Gedankengänge beim Tod meiner Protas (SEHR ungünstig!), in Gefängnisaufenthalten (auch nicht das Wahre) oder in einer Sackgasse, aus der weder meine Figuren noch ich herauskommen. Ich gehe Möglichkeit um Möglichkeit durch, bis ich einen Ausweg habe. In dieser Zeit schreibe ich zwar nicht, aber ich setze mich intensiv mit der Geschichte auseinander.
- Ich höre Musik. Ich habe zu jedem Buch einen eigenen Buchsoundtrack, der die Figuren und die Handlung spiegelt. In diesen Song / diese Songs tauche ich ein, bis ich mich darin verliere und mir neue Ideen kommen.
- Ich überarbeite, was ich schon geschrieben habe. Das muss ich sowieso irgendwann tun, warum also nicht dann, wenn ich sowieso nicht weiter komme? Manchmal muss ich nur weiter vorne etwas ändern  - und schon geht es dann mit der Geschichte weiter.

Ich reich die Frage gerne weiter: Was tut ihr, wenn ihr euch in die Sackgasse geschrieben habt?

Mittwoch, 4. Januar 2017

Wenn ein Song schlummernde Ideen weckt

Ich weiss gar nicht mehr, was zuerst da war. Der Song? Das Cave? Der Ort? Das Wandern in den Bergen? Wahrscheinlich ist das alles ziemlich still und leise in mir gewachsen, um dann beim Hören eines Songs voll auszubrechen. Von da an fügte sich eins zum anderen - und über die Feiertage hat mich die Muse glatt weggetragen. Gestern ging das Exposé für ein neues Buch an meine Agentin. Kaum war es unterwegs in ihren virtuellen Briefkasten, hatte ich die nächste Erleuchtung: Nämlich, aus welcher Perspektive ich es schreiben möchte. Und daran ist, glaub ich, Joel Dicker schuld. Ich habe in den Ferien nämlich seinen seinen zweiten Roman gelesen.

Zum Song: Sommertime Sadness. Da könnt ihr jetzt sagen, was ihr wollt (ja, ich weiss!), aber genau dieser Song hat extrem starke Bilder hervorgerufen und die schlummernden Ideen geweckt. Gestern Abend habe ich dann zum ersten Mal das Video dazu geschaut. Grässlich. Ich bin froh, habe ich nur den Song im Kopf gehabt.

Zum Cave:  Das heisst eigentlich Lion-Cave, steht in Trübbach, also der Gemeinde, in der ich aufgewachsen bin, und gehört Jonny, einem tollen Typen, den ich seit meiner Kindheit kenne. Genau dieses Lion-Cave möchte ich in der neuen Geschichte haben, samt Jonny. Ich habe bei ihm nachgefragt und darf. Allerdings muss ich das Cave dazu geografisch in den Kanton Graubünden schieben, Jonny jünger machen und ihm eine fiktive Nichte, meine Hauptprota, geben.

Der Ort: Da bin ich, wie schon bei White Sky, in der Surselva gelandet. Es gibt ein ganz reales Vorbild, das ich aber nicht konkret nehmen kann, weil ich sonst Ärger bekommen könnte. Also muss ich einen fiktiven Ort erschaffen.

Die Figuren: Es ist ein bisschen wie im neuen Roman von Joel Dicker. Klickt mal auf diesen Link und lest den Anfang des ersten Kapitels. Seite 9 unten und Seite 10 oben. So geht's mir gerade. Die Figuren sind, nachdem sich die Idee zu einem Ganzen gefügt hat, gleich in einer Busladung angekommen. Und genau wie im Buch möchte jetzt jeder seine Rolle.

Die Erzählperspektive: Blame it on Joel Dicker.  Ich wollte meine Hauptprota erzählen lassen, aber dann hat Monsieur Dicker eine Idee in meinen Kopf gesetzt. Womit nicht nur die Erzählperspektive, sondern auch die Form der Geschichte steht.

Die Autorin: Die möchte jetzt gleich loslegen. Noch weiss ich nicht, ob die Idee bei Agentin und Verlag ankommen, aber was ich weiss: Ich will diese Geschichte unbedingt schreiben.

Das Notebook: Gibt's auch schon.

Montag, 2. Januar 2017

2017

Ich mag Anfänge. Neue Jahre liegen wie Versprechen vor einem. Oder wie neuer Schnee, in den man seine ersten Spuren setzen kann. Die grosse Welt kann ich nicht verändern. Aber meine kleine beeinflussen. Genau das möchte ich 2017 tun. Indem ich mir meinen Optimismus nicht nehmen lasse. Indem ich meinen Mitmenschen mit Respekt und Anstand begegnen möchte. Indem ich mich nicht von Hetze voran- oder eintreiben lasse. Ich glaube daran, dass es ganz viele Menschen gibt, die genau das auch tun werden.

Ich wünsche euch allen einen guten Start in diesen neuen Anfang. Und vor allem alles Liebe und Gute für 2017. Mögen sich ein paar eurer Wünsche und Träume erfüllen - und den Rest heben wir uns einfach für später auf, ja?