Dienstag, 18. Juni 2013

Der ganz normal wahnsinnige Nichtalltag

Gestern, als ich den Blog zurück zu seiner Ursprungsfunktion entrümpelte, suchte ich einen neuen Untertitel zu Kreuz und Quer. Dabei fiel mir eine Frage ein, die bei Lesungen häufig gestellt wird. "Wie sieht denn Ihr typischer Alltag aus?"

Ich habe keinen typischen Alltag. Jeder Tag ist anders. Genaugenommen habe ich also einen Nichtalltag. Ich stehe zwar meistens ungefähr zur gleichen Zeit auf. Früh. Weil ich den frühen Morgen total gerne habe. Wenn ich Lesungen habe, kann es auch sehr früh sein (sogar mir zu früh). Aber damit hat es sich dann schon. Je nachdem nehmen meine Tage dann einen ganz anderen Verlauf, denn ich habe es nie geschafft, mir fixe Schreibzeiten einzurichten. Selbst wenn ich die hätte: Ich könnte sie oft nicht einhalten. An Lesetagen zum Beispiel. Oder an Tagen, an denen ich sehr viel Administration zu erledigen habe (ich bin gleichzeitig meine Sekretärin). Oder an Tagen, an denen es im Haushalt rund geht (ich bin gleichzeitig Hausfrau). Oder an Tagen, an denen ich für Autillus arbeite, den Verein der Kinder- und Jugendbuchschaffenden der Schweiz (ich bin leidenschaftliche Ehrenamtliche dort). Oder an Tagen, an denen ich andere Termine habe (aus den verschiedensten Gründen). Und dann gibt es noch die Tage in den Bergen, wo sowieso alles ganz anders läuft als hier im Tal unten.

Bleibt der im Titel erwähnte Wahnsinn. Ich habe einige Berufe ausgeübt, als Angestellte oder selbständig Erwerbende, aber in keinem habe ich solchen Wahnsinn erlebt wie im Leben als Autorin. Wenn ihr zum Beispiel denkt, zwei Wochen auf eine Antwort zu warten sei lang, versucht es mal in meinem Beruf. Da kann es auch mal ein Jahr und länger dauern. Zudem bekommt man den Umbruch der Branche sehr stark zu spüren und erlebt hautnah mit, was der Druck auf die Branche und das Suchen nach neuen Wegen für die Verlage und einen selber für Folgen haben kann. Kurz: Als Autor fährt man irgendwie das ganze Jahr Achterbahn. Ich wage jetzt einmal zu behaupten, dass man seine geistige Gesundheit in diesem Beruf nur behält, wenn man sich ganz viel Gelassenheit und (Galgen)humor zulegt. Das Gute an der Sache: Man gewöhnt sich daran. Meistens. Und empfindet Dinge als nomal, bei denen normale Menschen aus dem persönlichen Umfeld nur den Kopf schütteln. Trotzdem möchte ich keinen anderen Beruf. Meistens.

Montag, 17. Juni 2013

Back to the roots

Kreuz und Quer. So hiess dieser Blog, als ich 2006 damit online ging. Irgendwann funktionierte ich den Blog zu einer Webseite um und änderte den Blognamen auf meinen Autorennamen. Gleichzeitig lief auch meine alte Webseite weiter. Diese Zeiten sind vorbei. Ich habe eine neue Webseite, auf der alle Infos zu finden sind, die ich im Laufe der Zeit in den Blog aufgenommen habe. Der Blog ist darin integriert, läuft aber weiterhin über den Anbieter blogger (also auch eigenständig).

Weil der Blog jetzt wieder einfach Blog sein darf, habe ich ihn heute entrümpelt und zu seinen Wurzeln zurückgeführt. Er heisst nun wieder so, wie er damals hiess. Kreuz und Quer.

Danke für die Rückmeldungen zur Webseite, vor allem der Hinweis, dass der Menupunkt "Blog" irgendwie doppelt beschriftet ist. Das hängt damit zusammen, dass ich entschieden habe, den Blog auf der Webseite nicht in einem eigenen Fenster öffnen zu lassen, sondern direkt in die Seite zu integrieren. Mit dem neuen alten Blognamen und der entrümpelten Menuleiste sollte die Verwirrung kleiner sein.

Allerdings sieht man auf der Webseite den Blog nicht in seiner vollen Grösse, sondern nur die Einträge (ausser man macht sich die Mühe, wild im Gemüse herumzuscrollen). Auch das ist Absicht. Für den Moment lasse ich das mal so stehen und schaue, was an Rückmeldungen noch so kommt.

Viel Spass im neuen alten Blog!

Meine neue Webseite ist online

Da sage ich doch gar nicht viel dazu, ausser: DANKE, Michael. Und: Guckt sie euch an. www.alicegabathuler.ch

Montag, 10. Juni 2013

Ich bin viel mehr Social Media als ich dachte

Die Arbeit an der neuen Webseite ging trotz meinem fünftägigen Offlinen zünftig voran. Ich delegierte den Hintergrund, der mich total überforderte, an Frau Tochter und meinen Webdesigner Michael Borlik. Zusammen haben sie einen für mich gefunden, der mir gut gefällt (auch wenn ich den Ziegelsteinen der Mauer immer noch ein wenig nachtraure, aber sie waren einfach zu unruhig).

Am meisten erstaunt beim Zusammentragen der Informationen für die Webseite hat mich der Umfang meiner Social Media Präsenz. Als es darum ging, die Symbole einzubauen, fiel mir plötzlich ein, dass ich ja auch einen youtube Kanal habe. Dass ich jedes Mal beim Hochladen eines Buchtrailers mindestens eine Viertelstunde brauche, bis ich wieder weiss, wie es geht, ist eine andere Geschichte ...

Ich guckte also auf all diese Symbole und dachte: Oh! Und dann Aha! Und dann habe ich gelacht. Das bin also ich, dachte ich. Die überzeugte Teilzeit-Offlinerin. Die kritische Medienfrau. Dann kam die Erkenntnis über mich: Ich sträube mich nicht mehr gegen diese Kanäle, sondern habe einen eigenen Weg gefunden, damit umzugehen. Ich muss nicht immer überall sein. Ich kann tagelang offlinen, ohne etwas zu vermissen. Ich kann auch tagelang online sein und nichts auf die diversen Kanäle einstellen, einfach, weil ich nichts zu sagen habe oder gerade nichts Interessantes für die Allgemeinheit zu sagen finde ... oder weil ich schlicht keine Lust dazu habe. Aber wenn ich Lust und Zeit habe, dann bin ich aktiv, mittlerweile total ohne das Gefühl, das tun zu müssen, weil man es eben tun muss.

Denn: Ich tue es sowieso falsch. Es gibt unzählige Anleitungen, wie man richtig twittert, richtig facebooked, richtig Google plust, oder - am allerschlimmsten - wie ein richtiger Blogeintrag aufgebaut sein sollte. Ich stelle mir dann vor, dass wir uns alle an diese Anleitungen halten und plötzlich alle gleich bloggen, gleich twittern, gleich facebooken, gleich googleplussen. Immer schön marktgerecht, effizient und zielgruppenorientiert. Total langweilig. Womit ich nicht sagen will, meine Beiträge seien spannend(er). Sie sind einfach ich. Mir geht es gut damit. Ob es für mich als Autorin etwas bringt? Diese Frage stelle ich mir immer weniger. Ich tendiere jedoch immer noch zu einem "Nein, nicht wirklich". Aber für mich als Person stimmt es jetzt.

PS: Ich bin heute und morgen online. Danach geht's wieder - offline -  in die Berge. Wenn ich mich richtig reinhänge und die Hausaufgaben, die mir Michael Borlik gegeben hat, heute und morgen fleissig erledige, geht die neue Seite diese Woche online.

Sonntag, 9. Juni 2013

Und was, bitte sehr, hat das mit dem Schreiben zu tun? (Teil 1)

Ich war in den Bergen. Fünf Tage. Dabei habe ich viel geschrieben, aber auch viele andere Dinge gemacht. Hier eine erste kleine Auswahl:

Ankunft: Erst einmal eine halbe Stunde auf dem Balkon gestanden und einfach nur darüber gestaunt, wie schön die Welt ist.

Berge und in der Mitte der Steilhang unterm Haus - mit Hermann, unserem hart geplagten, aber tapferen Zwetschgenbaum.


Dann ein Rundgang ums Haus. Was auf Mauern alles wachsen kann ...

 
... wie schön ein Bergdschungel ist ...


.... und wie anders jedesmal der Wasserfall.


Zum Einkaufen habe ich den etwas längeren Weg überm Dorf genommen.


Und was, bitte sehr, hat das mit dem Schreiben zu tun? Alles. Denn in dieser Umgebung finde ich die Ruhe, die Kraft und die Konzentration, die mich durch das Schreiben tragen. Es gibt noch mehr, da oben, in den Bergen, das mich zu mir bringt und damit zum Schreiben. Dazu dann mehr in einem zweiten Teil. Demnächst hier in diesem Blog :-)