Dienstag, 21. April 2015

Huch!

Schrieb ich irgendwo, dass 2015 ein ruhigeres Jahr werden würde? Schrieb ich das wirklich? Dann muss ich mit der Frau Gabathuler, die das irgendwo und irgendwann schrieb, mal reden. However, wie Eric sagen würde - ja, der Eric aus der "White Sky" Widmung - also, however: Ich bin gerade Wandernomadin. Letzte Woche Italien (Leseferien!), diese Woche geht's ins Südtirol (in einer Stunde) auf Lesetour.

Eigentlich wollte ich ja endlich einmal einen Laptop kaufen, mit dem ich auch unterwegs bloggen und twittern kann, ohne dass die Maschine einen Herzanfall bekommt und kollabiert, aber ich bin noch nicht dazu gekommen. Weshalb das mit dem Bloggen und Twittern und Facebooken auch diesmal nicht gehen wird. Und NEIN: Ich habe immer noch kein Smartphone. Weil, es ist eigentlich auch ohne Social Media sehr schön.

Und darum programmiere ich jetzt noch das Fundstück für den Donnerstag, gelobe, in der Offline-Zeit einen oder mehrere Tracks für die Spuren der Lost Souls zu schreiben und verabschiede mich herzlich für den Rest der Woche. Tragt euch Sorge.

Das hier, das war irgendwo im Südtirol, ich tippe mal auf Bozen, bin aber nicht sicher:


Samstag, 18. April 2015

"Schach&Matt" - Ein Höllenritt.

Zurück aus den Ferien. Mit vier gelesenen Büchern im Koffer. Witzigerweise las ich das schwächste zuerst und dann die drei wirklich guten, wobei das letzte das beste war.

(Anmerkung: Die Kurzbeschreibungen zu den Büchern findet ihr im dazugehörigen Blogeintrag.)

Nummer 1: T.C. Boyle: Hart auf Hart
Hat mich nicht gepackt. Weder sprachlich noch von den Figuren her. Die Grundidee ist gut, aber damit hat es sich - für mich - auch schon.

Ab Nummer 2 wurde das Lesen zum Nevenkitzel. Drei Pageturner mit genialen Plots. Drei absolut empfehlenswerte Bücher:

Martin Suter: Montecristo
Geniale Plotidee! Extrem süffig und spannend geschrieben. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht (ein konsequenteres), aber da ich erst kürzlich hier geschrieben habe, dass ich aus meinen Büchern genau das mache, was ich will, billige ich das auch Suter zu.

Philipp Probst: Boulevard-Ratten
WOW! Auch hier eine geniale Plotidee, exterm gut umgesetzt, total süffig zu lesen. Für mich noch einen Zacken besser als Montecristo. Was mir - nebst dem Plot - total gut gefallen hat: Der Einblick in die Welt der Sensationsmedien (gerade deshalb so interessant, weil Philipp Probst sich darin bestens auskennt).

Severin Schwendener: Schach&Matt
Ein Höllenritt. Der Wahnsinn. Absolut unbegreiflich, warum dieses Buch nicht zum Bestseller wurde und seinen Autor über die Landesgrenzen berühmt gemacht hat. Figuren, wie ich sie noch nie "gelesen" habe, eine absolut kompromisslose Handlung, spannend bis weit übers Nägelkauen hinaus. Nein, mehr will ich nicht verraten. Jeder Satz wäre einer zu viel. Selber lesen!

Sonntag, 12. April 2015

Auf den Spuren der Lost Souls - Track 4: Trailer

Ich habe die letzten zwei Wochen intensiv Band 4 der Serie feingeschliffen und hänge etwas in den Seilen. Deshalb gibt es heute so etwas wie Sendepause. Nur viel besser. Weil ich nicht das Testbild einstelle, sondern die bisherigen drei Buchtrailer zur Serie. Gemacht hat sie alle Fabian Stieger. Zur Musik dazu gibt es im Rahmen dieser Serie dann noch ausführliche Beiträge.






Freitag, 10. April 2015

Leseferien!!!

Ich bin fertig mit dem allerletzten Feinschliff. Jetzt gibt's Leseferien.


Severin Schwendener: Schach&Matt
1992 ist das Zürcher Nobelhotel Baur au Lac Schauplatz eines grausamen Mordes. Das Opfer: Rosi, eine schillernde Luxusprostituierte, die mit allen in der Szene verbandelt war und die trotzdem niemand wirklich kannte. Der Ermittler: Thomas K. Hilvert, der als junger, vielversprechender Polizist von der Sitte zur Kriminalpolizei gestossen ist und seinen ersten Mordfall lösen muss. Was keiner weiss: Hilvert hat Rosi gekannt, und er ist felsenfest überzeugt, dass ihr Mörder schon früher getötet hat. Und dass er weiter mordet. Jahrelang liegt Hilvert seinen Vorgesetzten und der Staatsanwaltschaft mit seiner These in den Ohren. Irgendwann gibt er auf, nicht zuletzt, weil die Morde aufgehört haben. So bleibt die Bluttat an Rosi ungeklärt, die Akten setzen Staub an.Fast zwanzig Jahre später wird in Zürich eine tote Prostituierte gefunden. Und Hilvert, nunmehr designierter Polizeikommandant, erkennt das alte Tatmuster wieder. Doch selbst Hilverts treuer Assistent Bruno Jaun findet die Serienkiller-These seines schrägen Chefs ziemlich abwegig.... - See more at: http://www.buchhaus.ch/start/detail/ISBN-2244007859232/Schwendener-Severin/Schach--Matt#sthash.4G9nqNK0.dpuf
1992 ist das Zürcher Nobelhotel Baur au Lac Schauplatz eines grausamen Mordes. Das Opfer: Rosi, eine schillernde Luxusprostituierte, die mit allen in der Szene verbandelt war und die trotzdem niemand wirklich kannte. Der Ermittler: Thomas K. Hilvert, der als junger, vielversprechender Polizist von der Sitte zur Kriminalpolizei gestossen ist und seinen ersten Mordfall lösen muss. Was keiner weiss: Hilvert hat Rosi gekannt, und er ist felsenfest überzeugt, dass ihr Mörder schon früher getötet hat. Und dass er weiter mordet. Jahrelang liegt Hilvert seinen Vorgesetzten und der Staatsanwaltschaft mit seiner These in den Ohren. Irgendwann gibt er auf, nicht zuletzt, weil die Morde aufgehört haben. So bleibt die Bluttat an Rosi ungeklärt, die Akten setzen Staub an.Fast zwanzig Jahre später wird in Zürich eine tote Prostituierte gefunden. Und Hilvert, nunmehr designierter Polizeikommandant, erkennt das alte Tatmuster wieder. Doch selbst Hilverts treuer Assistent Bruno Jaun findet die Serienkiller-These seines schrägen Chefs ziemlich abwegig. Bis er die Akten studiert und auf schlüssige Hinweise stösst. Gemeinsam folgen die beiden den längst erkalteten Spuren. Sie führen in die Vergangenheit der Stadt und in die Vergangenheit des Hauptmanns Thomas K. Hilvert. Auch der Mörder ist ein Teil dieser Geschichte, an deren Anfang der Fall Rosi steht. Jetzt setzt er zum letzten Akt des Dramas an. Als Bruno Jaun die Zusammenhänge erkennt, ist es fast zu spät.

Philipp Probst: Die Boulevard-Ratten
Ein Paparazzo-Bild sorgt für einen Skandal: Der verheiratete Bundesrat und Familienvater Battista flirtet mit der Tochter eines deutschen Konzernchefs. Dass in dieser Firmengruppe lebensgefährliche Viren entwickelt und an Ratten getestet werden, macht die Sache zusätzlich brisant. Fotograf Joël wird Opfer eines Mordanschlags, Bundesrat Battista verschwindet, und kurz darauf entdeckt ein Fischer in der Algarve Battistas Auto und eine Leiche. Auf das involvierte People-Magazin prasselt ein Shitstorm sondergleichen nieder. Aber Chefredakteurin Myrta Tennemann lässt nicht locker. Zusammen mit Kollegen vom Boulevardblatt "Aktuell" stöbert sie in Portugal Battistas Geliebte auf. Fotograf Jöel forscht in dessen privatem Umfeld in Basel nach Fakten. Zusammen decken sie nach und nach auf, was das Ganze mit dem Virus zu tun hat, das die gesamte Menschheit bedroht. Eine Geschichte über People-Journalismus, die Pharmaindustrie und die Sucht nach Ruhm, Ehre und TV-Präsenz.

T.C. Boyle: Hart auf Hart
T. C. Boyle erkundet in seinem neuen Roman die dunkle Seite der USA. Adam, den seine Eltern nach etlichen Schulverweisen und Therapiesitzungen aufgegeben haben, ist eine wandelnde Zeitbombe: In der Wildnis, wo er ein Schlafmohnfeld angelegt hat, führt er ein Einsiedlerleben und hortet Waffen gegen imaginäre Feinde. Aber es gibt jemanden, der sich in ihn verliebt. Sara hat ebenfalls ausreichend Feindbilder: Spießertum, Globalisierung, Verschwörer und die Staatsgewalt. Als sie Adam am Straßenrand aufgabelt, beginnt eine leidenschaftliche Liaison. Doch bald merkt Sara, dass Adam es ernst meint mit den Feinden, sehr ernst.

Martin Suter: Montecristo
Ein Personenschaden bei einer Fahrt im Intercity und zwei Hundertfrankenscheine mit identischer Seriennummer: Auf den ersten Blick hat beides nichts miteinander zu tun. Auf den zweiten Blick schon. Und Videojournalist Jonas Brand ahnt bald, dass es sich nur um die Spitze eines Eisbergs handelt. Ein aktueller, hochspannender Thriller aus der Welt der Banker, Börsenhändler, Journalisten und Politiker – das abgründige Szenario eines folgenreichen Finanzskandals.
1992 ist das Zürcher Nobelhotel Baur au Lac Schauplatz eines grausamen Mordes. Das Opfer: Rosi, eine schillernde Luxusprostituierte, die mit allen in der Szene verbandelt war und die trotzdem niemand wirklich kannte. Der Ermittler: Thomas K. Hilvert, der als junger, vielversprechender Polizist von der Sitte zur Kriminalpolizei gestossen ist und seinen ersten Mordfall lösen muss. Was keiner weiss: Hilvert hat Rosi gekannt, und er ist felsenfest überzeugt, dass ihr Mörder schon früher getötet hat. Und dass er weiter mordet. Jahrelang liegt Hilvert seinen Vorgesetzten und der Staatsanwaltschaft mit seiner These in den Ohren. Irgendwann gibt er auf, nicht zuletzt, weil die Morde aufgehört haben. So bleibt die Bluttat an Rosi ungeklärt, die Akten setzen Staub an.Fast zwanzig Jahre später wird in Zürich eine tote Prostituierte gefunden. Und Hilvert, nunmehr designierter Polizeikommandant, erkennt das alte Tatmuster wieder. Doch selbst Hilverts treuer Assistent Bruno Jaun findet die Serienkiller-These seines schrägen Chefs ziemlich abwegig.... - See more at: http://www.buchhaus.ch/start/detail/ISBN-2244007859232/Schwendener-Severin/Schach--Matt#sthash.4G9nqNK0.dpuf
1992 ist das Zürcher Nobelhotel Baur au Lac Schauplatz eines grausamen Mordes. Das Opfer: Rosi, eine schillernde Luxusprostituierte, die mit allen in der Szene verbandelt war und die trotzdem niemand wirklich kannte. Der Ermittler: Thomas K. Hilvert, der als junger, vielversprechender Polizist von der Sitte zur Kriminalpolizei gestossen ist und seinen ersten Mordfall lösen muss. Was keiner weiss: Hilvert hat Rosi gekannt, und er ist felsenfest überzeugt, dass ihr Mörder schon früher getötet hat. Und dass er weiter mordet. Jahrelang liegt Hilvert seinen Vorgesetzten und der Staatsanwaltschaft mit seiner These in den Ohren. Irgendwann gibt er auf, nicht zuletzt, weil die Morde aufgehört haben. So bleibt die Bluttat an Rosi ungeklärt, die Akten setzen Staub an.Fast zwanzig Jahre später wird in Zürich eine tote Prostituierte gefunden. Und Hilvert, nunmehr designierter Polizeikommandant, erkennt das alte Tatmuster wieder. Doch selbst Hilverts treuer Assistent Bruno Jaun findet die Serienkiller-These seines schrägen Chefs ziemlich abwegig.... - See more at: http://www.buchhaus.ch/start/detail/ISBN-2244007859232/Schwendener-Severin/Schach--Matt#sthash.4G9nqNK0.dpuf
1992 ist das Zürcher Nobelhotel Baur au Lac Schauplatz eines grausamen Mordes. Das Opfer: Rosi, eine schillernde Luxusprostituierte, die mit allen in der Szene verbandelt war und die trotzdem niemand wirklich kannte. Der Ermittler: Thomas K. Hilvert, der als junger, vielversprechender Polizist von der Sitte zur Kriminalpolizei gestossen ist und seinen ersten Mordfall lösen muss. Was keiner weiss: Hilvert hat Rosi gekannt, und er ist felsenfest überzeugt, dass ihr Mörder schon früher getötet hat. Und dass er weiter mordet. Jahrelang liegt Hilvert seinen Vorgesetzten und der Staatsanwaltschaft mit seiner These in den Ohren. Irgendwann gibt er auf, nicht zuletzt, weil die Morde aufgehört haben. So bleibt die Bluttat an Rosi ungeklärt, die Akten setzen Staub an.Fast zwanzig Jahre später wird in Zürich eine tote Prostituierte gefunden. Und Hilvert, nunmehr designierter Polizeikommandant, erkennt das alte Tatmuster wieder. Doch selbst Hilverts treuer Assistent Bruno Jaun findet die Serienkiller-These seines schrägen Chefs ziemlich abwegig.... - See more at: http://www.buchhaus.ch/start/detail/ISBN-2244007859232/Schwendener-Severin/Schach--Matt#sthash.4G9nqNK0.dpuf

Sonntag, 5. April 2015

Auf den Spuren der Lost Souls - Track 3: Ayden

Von all meinen Figuren kenne ich Ayden am längsten. Ich glaube, ich war noch nicht einmal zwanzig, als er sich das erste Mal in meine Gedanken schlich. Es war in England, am Meer. Ich tagträumte Geschichten. In ihrem Mittelpunkt stand dieser verlorene Junge. Ich gab ihm einen Namen. Ein Leben. Eine Vergangenheit und eine Gegenwart. Wann immer ich nach England kam: Er war da. Er und seine Geschichte. Viel später wurde er zum Nick aus Blackout, allerdings verlegte ich den Blackout irgendwann während des Schreibens in die Schweiz und damit änderte sich auch Nicks Geschichte.

Es gibt Elemente aus der Geschichte des Jungen, die in andere Bücher geflossen sind: Jays Sprung in den Kanal in Schlechte Karten. Seine Rettung durch Sarah. Der Diebstahl in Annas Laden und die anschliessende Szene, in der Jay von einem Dorfbewohner angegriffen wird. Oder Nils' Begegnung mit KT auf dem Bootssteg in Mordsangst.

Der Junge in meinen taggeträumten Geschichten hiess Aidan. Er war abgehauen, wurde von einem Polizisten aufgegriffen und später von ihm aufgenommen. Er verliebte sich in ein Mädchen, lief weg und fand Unterschlupf bei einem Fotografen. Er lernte das Fotografieren und eines Tages stand seine grosse Liebe bei ihm im Laden. (Wer die Lost Souls Bücher liest oder gelesen hat, erkennt die Geschichte). Der Laden steht im alten Teil von Plymouth (den neuen finde ich grässlich), ganz in der Nähe des Hafens. Und genau wie Aidan bin auch ich fasziniert von den alten Fischerbooten im Hafen.

Nach zehn Büchern, die alle in der Schweiz spielten, war es Zeit, endlich nach England zu gehen. Zu meinem Jungen und seiner Geschichte. Ich fügte eine Komponente hinzu, die sich beim Schreiben von dead.end.com in mir festgesetzt hatte. Es sollte um eine Untergrundorganisation gehen, um junge Leute, die ein Verbrechen überlebt haben, aber seelisch und körperlich versehrt sind. Der Junge aus meinen taggeträumten Geschichten wurde der Kopf der Organisation Lost Souls Ltd.

Ich erfand weitere Figuren für die Lost Souls Reihe. Unter anderem einen Rockstar, den ich Nathan MacArran nannte. Ich habe wochenlang nach dem Namen gesucht, bis er wirklich zur Figur passte. Erst nach monatelangem Schreiben fiel mir aber auf, wie ähnlich sich die beiden Namen sind, wenn man sie ausspricht: Aidan und Nathan. Ändern wollte ich keinen der beiden Namen. Aber damit man sie wenigstens beim Lesen etwas besser auseinander halten kann, machte ich aus Aidan Ayden. Klingen tut beides genau gleich :-)

Im Augenblick beende ich die letzte Überarbeitungsrunde des vierten Bandes. In diesem Band erzähle ich unter anderem Aydens Vorgeschichte. Wie und warum er zu Sam kam und weshalb er weglief. Ich hätte eigentlich alleine dafür 300 Seiten gebraucht. Die hatte ich nicht. Ich hatte viel weniger. Weil dieser Teil der kleinste Teil der Geschichte ist - es geht schliesslich um die grosse, finale Abrechnung.

Aber mir bleiben meine Tagträume. Das ist das Schönste. Ich kann die Geschichten weiterspinnen. Mit Aydens neuen Freunden. In meinem Kopf reift schon die Geschichte für einen fünften Band. Was?, fragt ihr euch jetzt vielleicht. Es sind doch nur vier. Sind es. Aber wer sagt denn, dass ich nicht irgendwann einen fünften schreibe? Einfach so. Für mich und all jene, die Ayden und seinen Lost Souls mögen. Vielleicht sogar als Fortsetzungsgeschichte hier im Blog. Wer weiss?

Zu den Bildern: Der Hafen von Plymouth. Mit den Booten, die ich so mag. Das auf dem letzten Bild, ganz unten, das könnte die Flogging Molly sein :-)




Samstag, 4. April 2015

Red Rage - aus dem Manuskript

Ich überarbeite. Hier ein kleiner Blick in den Text. Die gewählte Stelle ist dem Wetter vor dem Fenster angepasst. Im Gegensatz zu Ayden hat mein Aufenthaltsort nämlich Fenster. Zur Figur von Ayden gibt es morgen in der Reihe "Auf den Spuren der Lost Souls" übrigens einige Hintergrundinformationen.


Das Wasser sammelte sich in den kleinen Zwischenräumen der steinernen Mauern und rann von dort auf den Boden. Erst nur in dünnen Rinnsalen, doch als das Grollen des Donners näher kam und das Gewitter heftiger wurde, strömte es in das Verlies, weichte den Boden auf, füllte erst die Unebenheiten zu Pfützen auf und verwandelte dann die ganze Zelle in eine stinkende Kloake. Ayden rettete die letzten verbliebenen Essensreste in seine Hosentaschen. Eine halbe Packung Chips. Ein zu zwei Dritteln aufgegessener Schokoriegel. Nach der langen Gefangenschaft kostete ihn die Aktion seine ganze Kraft. Zittrig wie ein alter Mann stützte er sich mit den Händen gegen die Mauer und wartete auf das Nachlassen des Schwindels, der ihn mittlerweile bei jeder Bewegung erfasste. An die zwei angegammelten Brotscheiben erinnerte er sich erst, als es zu spät war. Bestimmt schwammen sie längst aufgeweicht in der Brühe zwischen seinen Füßen. Sehen konnte er sie nicht, nur fühlen und riechen.
Das Verlies hatte keine Fenster. Wände und Decke waren aus Stein, die verriegelte Tür über den zwei Stufen aus hartem, metallbeschlagenem Holz, der Boden aus Lehm. Ayden hatte jeden Quadratzentimeter abgetastet. Es gab keine Pritsche, auf die er sich legen konnte, keine Decke gegen die feuchte Kälte, keinen Eimer, wenn er mal musste. Nur ein paar wenige Nahrungsmittel. Fünf Flaschen mit Wasser. Und Zeit. Sehr viel Zeit.


PS: Stand im Moment: S. 292

Freitag, 3. April 2015

Eigentlich oder Warum hier nicht steht, was ich hier schreiben wollte

Eigentlich treibt mich ein Artikel eines Zeitungsmenschen um, der die Medienkritik nach dem Germanwings Absturz für ziemlich ungerechtfertigt hält. Ich habe in Gedanken eine lange Antwort verfasst, in der ich praktisch jeden einzelnen seiner Punkte widerlegt habe. Aber eigentlich kann - und vor allem will - ich es kurz machen: Nein, ich fand die Berichterstattung nicht sachlich, und sich damit herauszureden, die Medien hätten den Lesern das Unglück näher gebracht, nicht zuletzt, damit sie es überwinden können, ist angesichts all der Live-Ticker, Schlagzeilen, Bilder und des rücksichtslosen Verhaltens der Medienleute vor Ort geradezu unsäglich.

Ich habe kurz bei meinem Alter Ego Zappadong vorbeigeschaut. Die hätte dazu eine Menge zu sagen, dachte ich mir. Aber Zap hat ihr Hochhaus ohne Lift eingefahren und das getan, was auch ich immer öfter mache: Sie hat sich zusammen mit Mr Doorman ausgeklinkt. An der Drehtür hängt ein Schild: "Es gibt ein Leben jenseits." Ich denke, sie meint damit nicht das Paradies, sondern das Leben abseits der Live-Ticker dieser Welt.

(Ein kleines Update im Nachhinein. Der Tweet von Hansruedi Widmer bringt es auf den Punkt. Er gilt ausdrücklich nicht nur für den oben genannten Artikel, sondern generell für den Umgang der Medien mit ihrer eigenen Berichterstattung: Wenn Journalisten ihr Blatt dazu nutzen, jene, von denen sie der Unsachlichkeit bezichtigt wurden, unsachlich abzuqualifizieren. #Tatbeweis)

Ich klinke mich jetzt ein. Nicht in Zaps Jenseits, sondern in den Feinschliff-Endspurt. Heftigst. Denn da fehlen nämlich noch ein paar Seiten.

Dienstag, 31. März 2015

Im Dschungel der Rezensionen (eine Antwort)

Heute vor einer Woche ging es hier im Blog um Rezensionen und meinen Umgang damit. Ich schrieb den Beitrag und vertiefte mich dann ins Feinschleifen von "Red Rage", Band 4 meiner Lost Souls Reihe. Dadurch entging mir doch glatt die Antwort von Wenke Bönisch vom Kinderbuchblog. Ich fand sie erst gestern, als ich kurz aus meinem Text auftauchte und mich ein wenig umguckte.

Rezensieren ist (freudige) Arbeit schreibt sie im Titel. In ihrem - sehr lesenswerten - Blogeintrag beschreibt sie, wie sie ans Rezensieren herangeht und was ihr dabei wichtig ist. Ich kenne andere Buchrezensentinnen, die ähnlich an ihre Arbeit herangehen wie Wenke Böning. Das Resultat sind Rezensionen, die wir Autoren schätzen, denn es ist immer eine gründliche Auseinandesetzung mit dem Buch. Wenn sie dann auch noch gut ausfallen, lassen sie selbst an schlechten Tagen die Sonne scheinen, geben uns ein gutes Gefühl, manchmal auch ein dringend benötigtes Stück Selbstwertgefühl und eine Portion Weitermach-Mut und Motivation.

Ich mag auch die direkten, ungefilterten Rückmeldung meiner jugendlichen Leser. Sogar das frustiert hingeknallte Wort "Scheissbuch" auf der Extra-Seite zum "Blackout". (Das ist meistens irgendein armer Kerl, der das Buch mit der Klasse lesen muss und es überhaupt nicht mag.)

Wo, so mag sich nun der Blogleser fragen, liegt denn das Problem?

Wenke Böning beschreibt das so: "Seit dem Aufkommen der Blogs und übrigen Social Media Gedöns ist die Buchbewertung nicht mehr dem Feuilleton vorbehalten, sondern ein Jedermanns Privileg. In diesem Dschungel die guten, fähigen Rezensenten ausfindig zu machen, ist eine große Schwierigkeit der Autoren und Verlage"

Ich füge noch hinzu, dass es manchmal nicht nur eine Schwierigkeit ist, sondern ein Ärgernis. Wenn ein Kinder- oder Jugendbuch zum Beispiel in der Luft zerfetzt wird, weil das Buch klingt, als wäre es für Kinder / Jugendliche geschrieben (Hallo???). Oder - und jetzt begebe ich mich mal total aufs Glatteis - wenn sich Leute auf diversen Buchplattformen um die von den Verlagen angebotenen Gratisexemplare reissen, auch solche, die in keiner Art und Weise ihren Lesevorlieben entsprechen (Hauptsache gratis!) und dann überhaupt nicht zufrieden sind, wenn das Buch nicht ihrem Geschmack entspricht. ("Was soll dieses Liebesgegurke? Ich wollte eine Kettensäge! Langweiles Geschmonz, das!" - Bevor ihr googelt: Das ist frei erfunden.)

Abschliessend der für mich absolute Killersatz in einer Rezension: "Da hätte man mehr daraus machen können." NEIN! Ich mache aus jedem Buch genau das, was ich daraus machen will. Nicht mehr. Nicht weniger. Sondern genau das, was mir wichtig und richtig ist. Wenn es nicht reicht, findet von mir aus das Buch schlecht oder grottenschlecht. Aber sagt mir nicht, ich hätte mehr daraus machen können. Schreibt, dass ihr euch mehr oder etwas anderes gewünscht hättet.

Nun aber zurück zur Schwierigkeit, von der Wenke Böning schreibt. Wer sich in diesem Dschungel als Autor auch schon verirrt hat und an Orten gelandet ist, die er lieber nicht besucht hätte, kommt irgendwann zum Schluss, sich nicht mehr überall hin zu wagen oder sich gewisse Wege zu ersparen. Bis er dann auf dem Weg zur nächsten Lichtung über eine wunderschöne Rezi stolpert, die den Kern des Buches genau trifft, und sich daran freut wie an einem bunten Schmetterling.

Sonntag, 29. März 2015

Auf den Spuren der Lost Souls - Track 2: Nathans Insel

Es war Liebe auf den ersten Blick. Sie hält bis heute an. Allein der Gedanke an die Isle of Skye löst in mir eine Flut von Gefühlen aus. Und so war es völlig klar, dass Nathans Insel diese Insel und keine andere sein muss. Selbst als Internetrecherchen mir sehr deutlich die Grenzen aufzeigten und jede Vernunft für einen Landstrich weiter südlich sprach, konnte ich nicht loslassen.

Die Fahrt mit dem Auto von der Inselhauptstadt Portree nach London beträgt gute elf Stunden. Von Nathans Bucht zur Hauptstadt ist es locker noch einmal eine Stunde. Die öffentlichen Verkehrsverbindungen muss man nicht knicken, aber doch beinahe vergessen. Wenn Kata aus Cornwall anreist, ist sie mehr als einen Tag unterwegs - mit Bus und Bahn. Das letzte Stück zu Nathan hinaus ist eine schlechte Naturstrasse ohne jegliche Verkehrsverbindung. Zu Fuss ist man endlos unterwegs. Umständlicher und unpraktischer geht beinahe nicht.

Zum Glück hat Nathan Geld. Wenn es eilt, kann er auf einen Helikopter zurückgreifen. Fliegen tut ihn Peter. Der Name ist eine Referenz an Felix Peter, wahrscheinlich einer der coolsten Helikopterpiloten auf diesem Planeten. Er wohnt ganz in der Nähe von mir und hat mir bereitwillig einen Abend lang über Helikopter, Privatjets, das Fliegen und jede Menge anderer interessanter Dinge Auskunft gegeben. Selten war Recherche so unterhaltsam, spannend und witzig.

Das Irrste: Nathans Bucht habe ich erfunden. Es gibt sie nicht. Dachte ich. Bis Herr Ehemann und ich letztes Jahr über eine Naturstrasse in Richtung Meer wanderten. Alles sah genauso aus, wie ich es mir vorgestellt und in Band 1 und 2 beschrieben hatte. Samt den Schafen, die uns entgegengetrottet kamen. Und dann bogen wir in die Bucht ein. Nathans Bucht. Es gibt sie doch.





Freitag, 27. März 2015

Wollen wir das wirklich?

"Aber die Leser/User wollen das."

Wirklich?

Wollen wir wirklich all die Bilder sehen, die man uns die letzten Tage gezeigt hat?
Wollen wir wirklich Texte von "Journalisten" lesen, die sich in die Köpfe von Angehörigen, Freunden und umgekommenen Menschen denken und schreiben? Zum Teil in einer Sprache, die einfach nur erbärmlich ist, mit Sätzen, die noch viel erbärmlicher sind. In einer Anmassung, die das Wort "erbärmlich" weit hinter sich zurücklässt.

Frau Meike bringt meine Gedanken in ihrem Blogeintrag "Die verlorene Ehre der schreibenden Zunft" auf den Punkt. Ein sehr lesenswerter Text. Doch er gilt nicht nur für die Zeitung, die Frau Meike in ihrem Text hauptsächlich anprangert. Er gilt für viele andere Medien leider auch. Sogar sogenannt seriöse, die sich dem Sog nicht entziehen zu können glauben. Aus Angst vor Klickverlust?

Mir scheint, der mediale Irrsinn wird bei jedem Unglück oder Verbrechen grösser. Ein Ende ist nicht in Sicht. Es gäbe da zwar einen Pressekodex. Gäbe. Leider im Konjunktiv. Weil dieser selbstauferlegte Ehrenkodex längst hinfällig geworden ist. Heute verkaufen der rasende Reporter und sein zuständiger Chefredaktor nicht nur ihre Grossmütter, sondern auch sich selber. Samt Seele. Für ein Bild, einen Text oder ein Interview, das noch einen Meter weiter hinter dem Tabu liegt, das irgendein anderer Medienmensch gerade gebrochen hat. Es ist also an uns. Dem - entschuldigt den Ausdruck - Klickvieh, das den einleitenden Satz dieses Beitrags bestätigen oder widerlegen kann.


Dienstag, 24. März 2015

Der Autor und die (schlechten) Rezensionen

In den letzten beiden Wochen bin ich auffällig oft über das Thema Rezensionen gestolpert:
- Eine Schulklasse, dich ich morgen besuche, will wissen, wie ich mit Rezensionen umgehe.
- Ich war gerade mit einer Rezension konfrontiert, auf die ich, entgegen aller Vorsätze, geantwortet habe.
- Rezis und der Umgang damit sind zurzeit ein Thema in unserem Schreibforum.
Anlass genug, hier einmal ein paar Worte zum Thema zu schreiben:

Am Anfang liest man jede. Später nicht mehr. Auf die Gefahr hin, wirklich tolle Buchbesprechungen glatt zu verpassen. Im ruhigen Bewusstsein, sich die schlechten Rezensionen erspart zu haben. Irgendwann erklärt fast jeder Autor abgebrüht: "Ich lese keine Rezis mehr." Oder etwas markiger: "Das tue ich mir nicht mehr an."

Genau so weit war ich vor einer guten Woche an der Buchmesse in Leipzig. Ich sass in einer Runde von Autorinnen und erklärte ziemlich bestimmt: "Ich lese keine mehr." Um dann nach Hause zu kommen, eine Zweisterne-Rezi auf Amazon zu finden und sie trotz allem zu lesen. Da stand dann etwas von "unterirdischem Schreibstil", "konstruierter Handlung" und "schade, dabei mochte ich die Schweiz so gerne." Es war der dritte Satz, der mich zu einer Antwort verleitete.

Warum nicht die ersten beiden? Weil man solche Rückmeldungen als Autorin aushalten können muss. Weil Geschmäcker verschieden sind und auch mehr oder weniger blumig oder eben knallhart auf den Punkt gebracht werden können. Weil jede Antwort als (eingeschnappte) Rechtfertigung wahrgenommen werden würde (und es vielleicht sogar wäre), selbst wenn man total recht hätte (manchmal fragt man sich nämlich, ob der rezensierende Mensch das Buch gelesen hat, das man geschrieben hat). Und selbst wenn man denkt, dass der Rezensent den Finger tatsächlich auf einen wunden Punkt gelegt hat, antwortet man nicht, sondern macht sich eine mentale Notiz, beim nächsten Buch auf diesen Schwachpunkt zu achten.

Es war also der dritte Punkt, der mich zu einer spontanen Antwort verleitete. Dabei ignorierte ich die Punkte eins und zwei und kam direkt zur Schweiz. Humorvoll. Und bekam promt eine - ebenfalls humorvolle - Antwort. Unter anderem, dass ich als gelobte Autorin eine solche Besprechung bestimmt verschmerzen könne.

Schön wär's. Und es wäre in meinem Fall eine Lüge, wenn ich sagen würde: "Klar doch." Ich habe zurückgeschrieben. Unter anderem das da: "Locker verschmerzen tut solche Rückmeldungen fast kein Autor (ich auch nicht), denn das Schreiben ist ein sehr persönlicher Vorgang, bei dem man auf eine Art auch immer seine Seele freilegt. Und ein guter Autor liebt seine Figuren und Geschichten. Was man liebt, möchte man verteidigen." Doch: Wenn ein Text dem Leser oder der Leserin nicht gefällt, ist das einfach so. Da nützt alles Verteidigen und Erklären nichts. Mir gefällt ja auch nicht alles. Kann es gar nicht.

Also Augen zu und keine Rezensionen mehr lesen? Das war eigentlich mein Ziel, meinem Seelenfrieden zuliebe. Aber dann schickte mir die Presseabteilung meines Verlags eine wunderbare Rezi, die ich zum Glück las. Also doch alle Rezensionen lesen, die man findet? Ich habe mich für einen Mittelweg entschieden: jene Rezensionen zu Ende zu lesen und zu Herzen zu nehmen, in denen der Rezensent auf das Buch eingeht und sich ernsthaft damit auseinandersetzt, unabhängig davon, ob das Resultat dann ein "gefreutes" oder weniger "gefreutes" ist. 

Schenken oder tatsächlich weniger zu Herzen nehmen tue ich mir folgende zwei Kategorien:
- Rezis, die in wenigen Sätzen und ohne Begründung den Text in Grund und Boden stampfen oder,  noch schlimmer, auf den Autor zielen statt auf den Text.
- Rezis, bei denen der Rezensent sich um Runden wichtiger nimmt als das Buch (ähnlich wie die Fussball"fans" in den Südkurven, die dem Spielfeld den Rücken zukehren und mehr auf das eigene Tun als auf das Spiel konzentriert sind - und denken, ohne sie wäre die Fussballwelt nur halb so spannend).

Herzhaft lachen darf man über solche Rezis:
"Ich gebe diesem Buch einen Stern, weil es nie geliefert wurde." Oder: "Die Lieferung erfolgte überraschend schnell und der Schutzumschlag war in tadellosem Zustand. Deshalb: Fünf Sterne."

Und notfalls gilt das da:

Sonntag, 22. März 2015

Auf den Spuren der Lost Souls - Track 1: Welcher Bahnhof?

Warum gerade diese Figuren? Warum diese Namen? Warum dieser Plot? Warum diese Erzählperspektiven? Warum dieser Aufbau? Warum so und nicht anders? Warum ... Warum ... Warum?

Mit Auf den Spuren der Lost Souls gehe ich diesen und anderen Fragen nach. Immer sonntags. So, wie theoretisch immer am Donnerstag ein Fundstück seinen Weg in den Blog finden sollte. Sollte, weil es dieses Mal nicht geklappt hat. Ich war offline, hatte den Fundstücke-Beitrag auf den Donnerstag zur Freischaltung geplant - aber irgendwo hat es geharkt. Also: Theoretisch immer am Sonntag, praktisch wohl eher dann, wenn die Technik es will oder ich den Beitrag manuell freischalte.

Nun aber zu Track 1: Welcher Bahnhof?

"Der Zug verlangsamte die Fahrt, passierte das zerfallende Gebäude im Kieswerk und rollte vorbei an den Güterhallen, die selbst an diesem strahlenden Sommertag düster wirkten."

Der Ort, in den Kata am Anfang von Blue Blue Eyes einfährt, hat im Buch keinen Namen. Aber wie so vieles, über das ich schreibe, gibt es ihn. Es ist der Bahnhof, in den ich einfahre, wenn ich weg war, der Bahnhof jenes Ortes, bei dem ich wohne. Das Gebäude im Kieswerk ist eines meiner Lieblingsgebäude, so wie die Hallen vor und nach dem Bahnhof. Sie haben einen Charme und eine Ausstrahlung, denen ich mich nicht entziehen kann. Gleichzeitig wecken sie die Wehmut in mir, denn wie viele andere Gebäude werden sie wohl irgendwann den grossen, rechteckigen Gebäuden mit den grossen Fenstern weichen müssen, den modernen seelenlosen Bauten, die den Kern des Ortes bilden, in dem ich die Gemütlichkeit, den Charakter, das Spezielle vermisse.

"Katas Blick suchte die Aussenseiter, die es wie an jedem Bahnhof auch hier gab. Sie sassen auf der Mauer hinter den Buswartehäuschen."

Auch die Aussenseiter gab es. Es sind die Menschen aus der Widmung in meinem Buch #no_way_out. Sie sassen auf der Mauer hinter den Buswartehäuschen. Ich vermisse sie, die bunten Gestalten, die sich nicht einordnen lassen wollten. Sehr.

"Etwas Schreckliches wird passieren. - Die unheilvollen Worte hatten sich in ihr Gedächtnis gebrannt und bildeten einen bizarren Kontrast zu den bunten Vorgärten, an denen sie auf ihrem Weg nach Hause vorbeikam."

Zum Glück gibt es diese Vorgärten. Zum Glück die Häuser mit Charakter. Sie beginnen gleich hinter den grossen, rechteckigen Gebäuden. Einige dieser Viertel sind wunderschön. Und einige dieser Häuser darf man getrost als Villen bezeichnen, doch ein wirkliches Villenviertel gibt es hier höchstens im Kleinstformat. Und so mischen sich Wirklichkeit und Fiktion, wie an so manchen Orten, die ich in meinen Büchern beschreibe. Das ist auch der Grund, weshalb viele meiner Orte zwar ein Vorbild haben, aber nicht eins zu eins real existieren.

Zurück zum Bahnhof: Es gibt ihn. Er ist nicht wirklich ein Bild wert. Das hier sieht man, wenn man von Süden her einfährt:

Donnerstag, 19. März 2015

Fundstück Nr. 5

Eigentlich stehen die Fundstücke für sich. Ohne Worte. Heute brauche ich drei.
I love you.



Dienstag, 17. März 2015

Papierkram, Erkenntnisse und jede Menge Spass

Papierkram und Spass im selben Titel? Geht so was? Ja, es geht. Aber der Reihe nach.

Ich werde im April im Südtirol lesen. Darauf freue ich mich wie sonstwas, denn ich finde das Südtirol schlicht und einfach wunderschön und mag die Menschen dort. Das Problem ist der vorausgehende Papierkram. Der Veranstalter benötigt unter anderem eine Wohnsitzbestätigung und eine "Erklärung für die Entlastung der Besteuerung der Einkünfte" (mit Stempel und Unterschrift vom Steueramt). Zum Glück ist mein Ansprechpartner in Meran ein sehr organisierter Mensch, der die Sache im Griff und im Blick hat.

So bin ich denn am Montagmorgen zu Fuss zum Rathaus spaziert und habe dort zwei schöne Stempel und zwei schöne Unterschriften abgeholt. Das Formular vom Steueramt bestätigt, dass ich die im Südtirol verdienten Einkünfte hier an meinem Wohnort versteuern werde. Die Wohnsitzbestätigung, die bestätigt, dass ich tatsächlich hier an meinem Wohnohrt wohne, sieht übrigens total edel aus. Farbig ausgedruckt. Könnte ich sie glatt an die Wand hängen und es würde echt was hergeben :-)

Nachdem ich die Gebühr für die Wohnsitzbestätigung bezahlt hatte,  bin ich zurück nach Hause spaziert. Alles in allem ein wunderschöner Morgenspaziergang von einer Stunde, mit lustigen Begegnungen im Rathaus. Womit das Notwendige mit dem Angenehmen verbunden war. Und die Erkenntnis gewonnen, dass auch Papierkram Spass machen kann.

Das Video zu Lost Souls Ltd. Band 4 für die Verlagsvertreterkonferenz ist klasse geworden. Was aber genauso wichtig ist: Ich habe jede Menge Spass gehabt und nicht eine Sekunde das Gefühl, ich arbeite. Danach war ich so richtig in der Stimmung auf mehr, weshalb ich über die Leipziger Lesung gleich auch noch etwas gebastelt habe. Die Erkenntnis daraus: Ich mag diese Videoarbeit und ich mag meinen youtube-Kanal, der sich so langsam füllt. Pläne und Ideen für weitere Videos habe ich auch schon.

Und zu guter Letzt: Michael und ich sind fertig geworden mit dem Konzept und der Leseprobe für unser gemeinsames Buchprojekt. Es war eine gute, intensive, witzige Zusammenarbeit, die ... ihr ahnt es ... total Spass gemacht hat. Jetzt geht es auf Verlagssuche mit unserer Geschichte.

Manchmal habe ich schon den tollsten Beruf dieser Welt. Und während ich diesen Blogeintrag geschrieben habe, hat sich der Himmel vor meinem Arbeitszimmerfenster rot verfärbt, um danach zu dem da zu werden:


Schön, gell?

Montag, 16. März 2015

Lesung an der Buchmesse in Leipzig

Ich habe die Bilder meiner Leipziger "White Sky" Lesung zu einem kurzen Film zusammengestellt, gewürzt mit Textpassagen und garniert mit dem Soundtrack zum Buch.

Was man nicht sieht: Der Hintergrundlärm war höllisch. Während man mich übers Mikro in der ganzen Lesebude gehört hat, sass ich vorn auf dem Sessel, die Ohren voller Trommelwirbel, Lautsprecherdurchsagen und einem ziemlich beträchtlichen Lärmpegel. Selten war ich so weit von mir selber und meinem Lesepublikum weg. Es war eine ganz neue Lese-Erfahrung, eine, die ich in dieser Form nicht unbedingt wiederholen möchte.


Donnerstag, 12. März 2015

Auf einen Zwischenhüpfer zuhause

Heute Nachmittag kamen Herr Ehemann und ich von der Lesereise durch Tübingen zurück. Wir haben die Zeit genossen; die Landschaft, die Leute, die Treffen mit Autorenkolleginnen, die ruhigen Momente zwischendurch. Und ich einmal mehr die Lesungen bei wunderbaren Jugendlichen in teilweise unschlagbar schönen Bibliotheken, bei netten Menschen.

Zuhause dann das Übliche: Auspacken, Wäsche in die Waschmaschine, Administration erledigen, Mails beantworten. Alles ein wenig im Zeitraffer, weil es morgen früh schon wieder losgeht. Weg von zuhause, ab nach Leipzig. Mein Flug sollte um 11 Uhr in Leipzig eintreffen. Um 13 Uhr ist meine Lesung. Es wird knapp. Hoffentlich nicht zu knapp. Viel Verspätung liegt nicht drin.

Am Samstagabend bin ich dann schon wieder zuhause. Es warten Texte zur Überarbeitung auf mich. Einer dringend. Zudem höllischer Papierkram (Lesungen im Südtirol sind eine Sache für sich, über die ich berichte, wenn ich den Papierkram einigermassen geistig gesund durch habe - das glaubt mir sonst keiner.) Ein Video, das ich für die Vertreterkonferenz meines Verlags machen möchte. Und dann Band 4 der Lost Souls. Er geht in die ulitmative Schleif- und Feilrunde. Ich glaube, mir wird auch ohne viele Lesungen für den Rest des Monats nicht langweilig.

Hier ein paar Eindrücke der Lesetour:






Fundstück Nr. 4


Sonntag, 8. März 2015

Sehen wir uns? - Und sonst?

Sehen wir uns? Vielleicht in Leipzig, wo ich eine Lesung habe. Am Freitag, 13. März, 13.00 Uhr in der Halle 2, Lesebude 1. Oder an der "Buch am Bach" im Juni. Oder sonst an einer Lesung.

Falls wir uns verpassen: Mich gibt's auch virtuell. Zum Beispiel hier im Blog. Oder in den Social Media (siehe Blogroll auf der rechten Seite). Oder ganz neu auf einer Facebookseite, die ich für die Lost Souls eingerichtet habe. Die Seite ist öffentlich und kann auch ohne FB-Account gelesen und angeguckt werden.

Und sonst? War eine Menge los letzte Woche. Ich war auf Lesetour im Kanton Aargau. Einmal mehr mit total netten Lehrern und aufgestellten, motivierten Jugendlichen. Und einmal mehr kann ich sagen: Schöner und besser geht nicht. Ein herzlicher Dank deshalb an alle, bei denen ich letzte Woche lesen und erzählen durfte.

Dann war da noch diese eine, wunderbare Begegnung. Ein SEHR langes Gespräch, gutes Essen, ein Spaziergang an der Frühlingssonne und reden, reden, reden. Drei oder vier Jahre im Schnellraffer nachholen und sich trotzdem fühlen, als wäre man erst gerade zusammengesessen. Das war schön. Und gut. Ich winke dann mal fröhlich in Richtung Wettingen!

Und nicht zuletzt: Am Abend im Hotel ankommen. Einchecken via Codewort und Schlüsselbox und am nächsten Morgen direkt am See erwachen. Ein leckeres Frühstück geniessen und wissen, dass man einen Platz gefunden hat, an dem man nicht zum letzten Mal gewesen ist.

Nicht fehlen darf das PS: Heute den ganzen Tag geschrieben. An der Leseprobe zum Projekt, an dem Michael Hamannt und ich gemeinsam arbeiten. Schreibfreude und Schreibspass pur. Dazwischen ein Spaziergang und Zeitung lesen auf dem Balkon an der Sonne.

Morgen früh brechen mein Mann und ich gemeinsam zur Lesetour nach Deutschland auf. Das Haus samt vierbeinigen Bewohnern überlassen wir der nächsten Generation. Den Kindern und deren Freunden.

Manchmal ist das Leben schon fast perfekt!