Warum gerade diese Figuren? Warum diese Namen? Warum dieser Plot? Warum diese Erzählperspektiven? Warum dieser Aufbau? Warum so und nicht anders? Warum ... Warum ... Warum?
Mit Auf den Spuren der Lost Souls gehe ich diesen und anderen Fragen nach. Immer sonntags. So, wie theoretisch immer am Donnerstag ein Fundstück seinen Weg in den Blog finden sollte. Sollte, weil es dieses Mal nicht geklappt hat. Ich war offline, hatte den Fundstücke-Beitrag auf den Donnerstag zur Freischaltung geplant - aber irgendwo hat es geharkt. Also: Theoretisch immer am Sonntag, praktisch wohl eher dann, wenn die Technik es will oder ich den Beitrag manuell freischalte.
Nun aber zu Track 1: Welcher Bahnhof?
"Der Zug verlangsamte die Fahrt, passierte das zerfallende Gebäude im Kieswerk und rollte vorbei an den Güterhallen, die selbst an diesem strahlenden Sommertag düster wirkten."
Der Ort, in den Kata am Anfang von Blue Blue Eyes einfährt, hat im Buch keinen Namen. Aber wie so vieles, über das ich schreibe, gibt es ihn. Es ist der Bahnhof, in den ich einfahre, wenn ich weg war, der Bahnhof jenes Ortes, bei dem ich wohne. Das Gebäude im Kieswerk ist eines meiner Lieblingsgebäude, so wie die Hallen vor und nach dem Bahnhof. Sie haben einen Charme und eine Ausstrahlung, denen ich mich nicht entziehen kann. Gleichzeitig wecken sie die Wehmut in mir, denn wie viele andere Gebäude werden sie wohl irgendwann den grossen, rechteckigen Gebäuden mit den grossen Fenstern weichen müssen, den modernen seelenlosen Bauten, die den Kern des Ortes bilden, in dem ich die Gemütlichkeit, den Charakter, das Spezielle vermisse.
"Katas Blick suchte die Aussenseiter, die es wie an jedem Bahnhof auch hier gab. Sie sassen auf der Mauer hinter den Buswartehäuschen."
Auch die Aussenseiter gab es. Es sind die Menschen aus der Widmung in meinem Buch #no_way_out. Sie sassen auf der Mauer hinter den Buswartehäuschen. Ich vermisse sie, die bunten Gestalten, die sich nicht einordnen lassen wollten. Sehr.
"Etwas Schreckliches wird passieren. - Die unheilvollen Worte hatten sich in ihr Gedächtnis gebrannt und bildeten einen bizarren Kontrast zu den bunten Vorgärten, an denen sie auf ihrem Weg nach Hause vorbeikam."
Zum Glück gibt es diese Vorgärten. Zum Glück die Häuser mit Charakter. Sie beginnen gleich hinter den grossen, rechteckigen Gebäuden. Einige dieser Viertel sind wunderschön. Und einige dieser Häuser darf man getrost als Villen bezeichnen, doch ein wirkliches Villenviertel gibt es hier höchstens im Kleinstformat. Und so mischen sich Wirklichkeit und Fiktion, wie an so manchen Orten, die ich in meinen Büchern beschreibe. Das ist auch der Grund, weshalb viele meiner Orte zwar ein Vorbild haben, aber nicht eins zu eins real existieren.
Zurück zum Bahnhof: Es gibt ihn. Er ist nicht wirklich ein Bild wert. Das hier sieht man, wenn man von Süden her einfährt:
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