Dienstag, 26. September 2017

Und sonst so?

(in Random Order und bestimmt nicht vollständig)

- Habe ich letzte Woche die erste Trockenmauer meines Lebens selber gebaut - ganz allein (und bin verdammt stolz drauf).

- Habe ich letzte Woche dank einem jungen Buchblogger Buchpremiere von Hundert Lügen gefeiert.

- Bin ich zum ersten Mal seit vielen Jahren vertragslos.

- Liegen ziemliche Ausnahmewochen hinter mir (zu privat, um gebloggt zu werden).

- Hat unsere Buchband da bux die zweite Edition veröffentlicht und gefeiert.

- Macht mich die Arbeit für da bux sehr glücklich.

- Sind die Rahmenbedingungen für Kinder- und JugendbuchautorInnen mittlerweile derart schlecht, dass die Sinnfrage zu mächtig wurde und ich mir eine Auszeit vom Schreiben gönne. (Ausnahme: Schreiben für da bux)

- Bin ich dieses Jahr viel gereist, weil auch Herr Ehemann eine Auszeit vom Beruf nimmt.

- Merke ich einmal mehr, wie sehr ich meine Familie liebe und wie wichtig sie mir ist.

- Bin ich bei der Ausschreibung einer Hörserie fürs Radio Zweite geworden - und darf wahrscheinlich die Idee trotzdem umsetzen, einfach kürzer.

- Liegt bei mir beim Nähen von Vorhängen und Kissen noch Luft nach oben drin.

- Sollte ich endlich wissen, wie das Tattoo aussehen wird, das ich mir dieses Jahr stechen werde (ein Versprechen an Herrn Freund von Frau Tochter)

- Träume ich von neuen Projekten abseits vom Schreiben.

- Habe ich Hausfrau Hanna getroffen, eine wunderbare Frau, die mir unendlich guttut.

- Habe ich mir vorgenommen, wieder mehr zu bloggen.

- Könnte ich mal wieder Mützen stricken. (Will jemand eine?)

Montag, 25. September 2017

Buchpremieren sind so was von gestern - Eventitis ist in

Einen Tag vor der Schweizer Buchpremiere von "Hundert Lügen" guckte ich auf der FB-Seite des Verlags nach, ob da ein Veranstaltungshinweis zu finden ist. Es war einer da. Aber nicht auf die Buchpremiere, sondern auf einen Live-Event bei Facebook. 30 Minuten lang konnte man zuschauen, wie ein Buch auftaut. "Aha", sagte ich mir. "Frau Autorin, Premierenlesungen sind für Leute von gestern. Du musst was bieten. Etwas Neues. Etwas Besonderes. Etwas Krasses. Etwas Ultimatives."

Ultimativ, dachte ich. Das klingt gut. Ultimativ ist das neue Ding. Also habe ich mich ultimativ wegrationalisiert (wer braucht schon so altertümliche Autorinnen wie mich) und das Buch die Lesung selber machen lassen. Ja, genau. Bei mir hat das Buch selber gelesen. Mittels Gedankenübertragung. Hat funktioniert (das Video beweist es). Die Leute haben sich bestens unterhalten. Auch ohne mich.

Blöderweise hatte ich die Folgen nicht bedacht: Das Buch wollte das ganze Honorar für sich. Es hat sich damit ein Bahnticket nach Italien gekauft und ist gleich nach der Lesung losgefahren. Gestern lag eine Postkarte in meinem Briefkasten: "Habe da so ein schnuckeliges rosa Buch kennengelernt. Bleibe länger. Schick mehr Geld."

Ich habe heute als Putzkraft in einer Bäckerei angeheuert.

PS: Der Hinweis auf die Lesung wurde dann doch noch aufgeschaltet, weil Frau Autorin ... ach, lassen wir das und gucken lieber Eventitis.



Sonntag, 27. August 2017

Ich habe Post bekommen!

Gleich zwei tolle Pakete an einem Tag! Der Zytglogge Verlag hat mir ein Belegsexemplar der "Villa Wahnsinn" geschickt, und Kinderthur hat sich für meine Teilnahme an ihrem Lesesommer bedankt.

"Villa Wahnsinn" habe ich fürs Zambo von Radio srf geschrieben, Elena Rutmann hat es toll vertont, und zu meiner grossen Freude bringt es der Zytglogge Verlag jetzt mit einem wunderschönen Umschlag als CD raus.

Bei Kinderthur durfte ich dieses Jahr mit Lesetipps am Lesesommer teilnehmen - und habe dafür auch noch ein im wahrsten Sinne des Wortes süss verpacktes Danke erhalten.


Dienstag, 22. August 2017

Darf ich vorstellen: Unsere Vorgartenbibliothek

Was endlos lange währt ...
 
Woran eigentlich nur noch ich geglaubt habe: Unsere Vorgartenbibliothek ist tatsächlich fertig geworden. Wir haben uns zudem in letzter Sekunde entschieden, die Bibliothek dort aufzustellen, wo bis jetzt unser (potthässlicher) Briefkasten an die Stallwand geschraubt war. Und deshalb ist das Knuffelhäuschen jetzt Bibliothek und Briefkasten gleichzeitig. Es fehlt nur noch ein wenig Deko unter dem neckischen Dach.

Ein paar Fakten: Es hat Platz für 20 Bücher. Man kann sie ausleihen oder auch behalten. Die Lücken werden laufend aufgefüllt und die Bücher generell immer mal wieder ausgetauscht. Beim Einräumen habe ich gemerkt, dass das Angebot doch sehr krimi- und thrillerlastig ist und Fantasy gänzlich fehlt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

PS: Ja, wir hätten das Dach weiter runterziehen müssen. Zu spät. Und: Nobody is perfect.
 

Samstag, 19. August 2017

Schweizer Buchpremiere von "Hundert Lügen"

Am 19. September lese ich in der Bibliothek zum Chutz in Muttenz aus "Hundert Lügen." Organisiert hat die Schweizer Buchpremiere Josia Jourdan, der jüngste Buchblogger der Schweiz. Er wird die Lesung auch moderieren.




Mittwoch, 9. August 2017

Auszeit

Ich sass da, vor dem Ferienhaus auf meiner Lieblingsinsel, plottete an einem Konzept herum, schaute über die Bucht und hing meinen Gedanken nach. Es war friedlich, es war ruhig in mir, es war wunderschön. Die Tage auf der Insel taten mir gut. Ich stellte das Konzept fertig und kam zu einem Entschluss: Ich nehme, was das Schreiben angeht, eine Auszeit, konzentriere mich auf unseren da bux Verlag, setze in aller Ruhe den Text meines nächsten SP Projekts (eine Neuauflage eines vergriffenen Titels) und mache erst einmal ganz viele andere Dinge. Keine Bange, Lesestoff von mir gibt es trotzdem genug: Während ich in den Ferien war, ist "Hundert Lügen" erschienen, und im September kommt "Voll Risiko" heraus.

Dienstag, 18. Juli 2017

Hundert Lügen ist unterwegs zu euch!

Musik spielt immer eine grosse Rolle beim Entstehen meiner Bücher. Bei Hundert Lügen ist sie der Ursprung zur Geschichte. So fing es vor beinahe drei Jahren an:

Ich stand im Konzert von The Beauty of Gemina. Die Musiker stimmten den Song Dragon an und mich traf so etwas wie der Blitz. Ich wusste in jenem Moment, dass ich zu diesem Lied ein Buch schreiben würde. Dabei ging ich von der Stimmung im Song aus, liess mich von einzelnen Songzeilen inspirieren und schuf die Romanfiguren aus dieser Stimmung heraus. Auch die Geschichte wuchs nach und nach den Songzeilen entlang, wobei ich noch andere Lieder der CD Ghost Prayers mit hinein fliessen liess. Hier könnt ihr in den Song Dragon reinhören.

Einmal mehr hat mich Michael Sele inspiriert - und einmal mehr durfte ich seine Songtexte auch im Buch verwenden. Dafür kann ich ihm nicht genug danken.

Weil ich keine Fantasy schreibe, musste ich mir für den Drachen und die Prinzessin etwas einfallen lassen. Was? Das könnt ihr in Hundert Lügen nachlesen.

Wie viele Lügen haben in zehn Jahren Platz? Hundert? Tausend? Hunderttausend? Zu viele.
Die Geschwister Manon und Kris waren unzertrennlich. Bis ein Sommercamp ihre unbeschwerte Kindheit brutal beendete. Ihre Familie zerbrach, ihre Leben drifteten auseinander. Während Kris seinem inneren Monster davonläuft, verliert sich seine Schwester Manon in ihren Gefühlen. Drohbriefe an ihren Vater bringen die beiden wieder zusammen – und aus den Spielen von einst wird zum zweiten Mal blutiger Ernst. Verdächtigungen. Anschuldigungen. Lügen. Und am Ende aller Lügen wartet unbarmherzig die Wahrheit.

PS: Das Buch kommt diese, nächste und an einigen Orten vielleicht auch übernächste Woche in die Buchläden. Sollte der Buchladen eures Vertrauens das Buch nicht führen, wäre ich dankbar, wenn ihr den Buchhändler / die Buchhändlerin auf Hundert Lügen aufmerksam machen würdet.

Montag, 10. Juli 2017

Inspiration pur

Sommerzeit ist immer auch Schreibzeit. Am besten (weil am konzentriertesten und fokussiertesten) schreibe ich im Haus in den Bergen, wo ich nicht nach der Uhr lebe, kein Internet habe, keine Nachrichten höre und mich zwischen den Schreibblöcken als Landschaftsgärtnerin betätige. Der Garten in den Bergen ist steil und wild, es wächst nur das, was besonders zäh und widerstandsfähig ist (also vor allem Unkraut). Die Arbeit ist hart (Steilhang!), aber total schön und befriedigend. Und wenn ich Lust auf Abkühlung habe, stelle ich mich einfach in den Bach, der durch das Grundstück fliesst.

Dieses Leben in und mit der Natur ist eine unendliche Inspirationsquelle: Obwohl ich stundenlang im Gelände herumgewuselt bin, ist die letzten vier Tage ein ganzes Konzept mit Langexposé und Leseprobe entstanden. Ich habe jetzt Zeit bis Ende Juli, es zu feilen und zu schleifen. Dann schicke ich es ein - danach gilt es: Daumen drücken!









Samstag, 1. Juli 2017

Bestseller-Luft schnuppern

Ich lege hier gerade ein kleines Freudentänzchen hin. Mein "Blackout" schnuppert bei Buchhaus.ch ein wenig Bestseller-Luft.


Das Buchhaus (Balmer, Lüthy und Stocker) ist in der Schweiz so ziemlich die einzige Buchladenkette, die meine Bücher gut sichtbar im Laden führt. Es gibt Ketten, die meine Bücher gar nicht in den Regalen haben und dann noch jene, auf denen irgendwo in einem Regal unter dem Buchstaben G eins oder zwei meiner Bücher praktisch unsichtbar eingequetscht sind. Ganz ehrlich: Ja, das nervt, vor allem in der Schweiz. In Deutschland verstehe ich das (die haben selber sehr viele gute deutsche AutorInnen), aber in der Schweiz erwarte ich, dass die eigenen AutorInnen ein besseres Plätzchen bekommen (oder wenigstens ein Plätzchen).

Vor ungefähr zwei Jahren habe ich deshalb eine der Ketten angeschrieben. Ich war damals auf Zürcher Lesetour und auf die Frage, wo man meine Bücher denn kaufen könne, konnte ich nicht einmal auf diese Kette verweisen, denn ich wusste, dass meine Bücher dort nur in absoluten Kleinstmengen (wobei hier Menge das total falsche Wort ist) im Laden zu kaufen waren. Meine Mail war zugegebenermassen etwas direkt, aber nicht unhöflich. Unter anderem schrieb ich, dass ich es langsam leid bin, bei allen meinen Lesungen auf die Frage "Wo bekomme ich Ihr Buch?" auf den lokalen Handel hinzweisen, wenn ich doch genau weiss, dass der lokale Handel meine Bücher höchst selten führt - und ich so langsam zur Antwort "bei Amazon" tendiere. Der einzige Grund, dies nicht zu tun, liegt an den kleinen Buchläden und Ketten wie dem Buchhaus. Also an Buchhandlungen, in denen engagierte BuchhändlerInnen nicht einfach nur die Massenware verkaufen, sondern eben auch Bücher wie meine.

PS: Die Antwort der angeschriebenen Ladenkette hat mich dazu gebracht, dort im ganzen Leben nie mehr ein Buch zu kaufen: "Empfehlen Sie doch statt Amazon unseren Online-Shop." Nö, Leute. Einfach nö. Ich empfehle immer noch die kleinen, lokalen Buchläden - und das Buchhaus :-)

Freitag, 30. Juni 2017

Voll Risiko

Die Idee verdanke ich meiner Tochter. Sie machte ein Praktikum an einer Heilpädagogischen Schule und bat mich um Lesefutter für ihre Jugendlichen. Ich gab ihr das einfachste Buch, das ich finden konnte.

Sie: Zu schwierig.
Ich: Dann schreib ich was für diese Jungs und Mädels.

Das war vor mehr als zwei Jahren. Erst einmal gründete ich zusammen mit Tom Zai und Stephan Sigg den da bux Verlag, in dem wir einfache, aber packende Geschichten für leseschwache Jugendliche veröffentlichen. Im zweiten Programm ist nun mein Buch für Heilpädagogische Schulen sowie den Deutschunterricht für jugendliche Migranten und extrem leseschwache Jugendliche dabei.

Ich wusste, dass sehr einfach schreiben sehr schwierig ist. Und so war es dann auch, vor allem, weil ich mich nicht an die Normen der "einfachen Sprache" halten wollte, sondern lebensechte Geschichten aus dem Herz und dem Bauch heraus schreiben wollte. Zum Glück hatte ich mit Tom Zai einen wunderbaren Lektor an meiner Seite (DANKE!)

Im September geht das Buch in den Praxistest, also in die Klassenzimmer zu den Jugendlichen. Ich bin gespannt! Zu weiteren Infos und zur Leseprobe geht es hier.


Sonntag, 25. Juni 2017

Wie ich fast youtube-Star wurde

Ich wollte ja youtuber-mässig auf megacool machen. Auch mal so ein "unboxing"-Video drehen, wo aufgeregte booktuber gefühlte zwei Stunden lang mit Scheren herumfuchteln, Schachteln in die Höhe halten, um sie dann wie Wundertüten zu öffnen, natürlich nicht, ohne mindestens 100 Mal zu erwähnen,von wem denn die tollen Artikel kommen, für wen sie sind, wie sehr sie sich darauf freuen, sie "gleich" zu sehen und was sie dann damit machen, falls sie es noch in diesem Leben schaffen, die Box zu knacken. Kurz: Ich wollte auch mal aus dem Öffnen einer Schachtel eine abendfüllende Show mit grenzenlosem Unterhaltungswert machen.

Und dann hat Herr Ehemann das Paket geöffnet, während ich meine Blümchen im Garten gegossen habe. Tja, das war's dann mit den 100'000 Klicks und dem grossen Ruhm.

Deshalb ohne Video, ohne Scheren, ohne Show: Hier sind sie, die Autogrammkarten zu meinem neuen Buch.


PS: Ihr könnt meinen youtube-Kanal auch boosten, indem ihr ihn abonniert. DANKE.

Mittwoch, 21. Juni 2017

Mit Krönchen, aber keine Prinzessin

Stell dir vor, du bekommst einen Preis und hast keine Ahnung.

Das kam so: Herr Ehemann und ich fuhren Anfang Juni in die Ferien, und in den Ferien bin ich offline. So ziemlich, wenigstens. Natürlich gucke ich ab und zu in meine Mails, vor allem während der letzten Ferien, weil wir mit unserem Verlag da bux gerade in einer entscheidenden Vorbereitungsphase stecken. In der ersten Woche war das schwierig, weil wir in einem Bergdorf in einem Haus ohne Internet wohnten - eine sehr langsame Verbindung gab's an der 11 km entfernten Strandbar und ihr versteht sicher, dass ich nur die Verlagsmails geöffnet und beantwortet habe. So habe ich denn auch eine Mail, die sehr nach Spam aussah, gar nicht erst geöffnet (es wäre die Mail gewesen die mich wenige Tage vor der Preisverleihung über die Nomination informiert und zur Preisverleihung eingeladen hat).

Als ich mich nach zwei Wochen wieder in meine Social Media Kanäle einklinkte, guckte mir eine fröhliche Elena Rutman mit Krönchen auf dem Kopf entgegen und gratulierte mir zum Preis. Zum Glück erwähnte sie auch, was für ein Preis und wofür. Sonst hätte ich nämlich echt nur Krönchen verstanden.

Auf gut Schweizerdeutsch ist ein Krönchen: "Es Chrönli". So eins habe ich gewonnen, also, nicht einfach eins, sondern ein goldenes - "es goldigs". Für meine Hörgeschichte "Dr magisch Adventskalender". Natürlich habe ich den Preis nicht alleine gewonnen! Er ging an den Zytglogge-Verlag, der die Geschichte als CD herausgab. Er ging auch an die wunderbare Elena Rutman, die das Hörspiel für Zambo produziert hat und daraus einen akustischen Lecker- respektive Hörbissen gemacht hat. Grosses, grosses Ohrenkino!!!

Verliehen wird "sGoldig Chrönli" von der Vereinigung zur Förderung Schweizer Jugendkultur, die damit kindergerechte Schweizer Mundartproduktionen auf Tonträgern auszeichnet. "Dr magisch Adventskalender" hat den ersten Preis erhalten und das Gütesiegel BE (Besonders empfohlen).

Ich habe heute mit Elena gesprochen. Sie war an der Preisverleihung. Und sie hat dort ein paar mutige Worte gesagt. Nach all den lobenden Worten durch Redner, nach all der Betonung, wie wichtig solche Produktionen sind. Nachdem sie nicht nur das erste "Chrönli 2017" für den 1. Platz, sondern auch das zweite für den dritten Platz erhalten hat, hat sie gesagt: "Mir ist gekündigt worden."

Man könnte sagen: Das war der falsche Ort für solche Worte. Ich behaupte: Es war genau der richtige Ort für solche Worte.

Und wenn  wir grad bei offenen Worten sind: Ich bin im Augenblick an der Kinder- und Jugendbuchmesse "Buch am Bach" in Götzis. Ebenfalls dort ist Michaela Holzinger, eine liebe und vor allem wahnsinnig toll schreibende Autorenkollegin aus Österreich. Wenn sie mir erzählt, wie viel Österreich für das Kinder- und Jugendbuch tut, werde ich grün vor Neid, aber auch bitter und zornig. Ich empfinde die Schweiz in dieser Hinsicht als Wüste.

Ich war nicht an der Preisverleihung (hab ja nicht gewusst, dass es eine gibt, und schon gar nicht, dass ich nominiert war). Ich möchte aber auch gerne etwas sagen, egal wie das bei euch ankommt:

Liebes Amt für Kultur im Kanton SG, in all den Jahren, in denen ich Gesuche um einen Werkbeitrag für meine Texte eingereicht habe, war ich euch nie gut genug. Ein klärendes Gespräch Anfang Jahr hat mir klar gemacht, dass ich auch niemals gut genug sein werde für einen Werkbeitrag (warum das so ist, habe ich leider nur ansatzweise verstanden). Tja, für Preise bin ich gut genug, liebes Amt für Kultur. Das Chrönli ist mein zweiter (nach dem Preis für den besten deutschsprachigen Jugendkrimi 2014). Und deshalb setze ich es jetzt sogar für einen Augenblick auf, obwohl ich nie Prinzessin sein wollte. Einfach, weil es gottvergessen guttut. Tschacka!

PS: Wer den Beweis braucht: Hier klicken.


Montag, 19. Juni 2017

Heimkommen - und Päng die Faust ins Gesicht

Ich war zwei Wochen weg. Das ganze Social Media Gedöns habe ich gelassen, wo es ist: in der virtuellen Welt. Gestern bin ich heimgekommen. Auf mich gewartet hat eine gute Nachricht (eine meiner Geschichten hat einen Preis bekommen) und eine, die mich getroffen hat wie eine Faust mitten ins Gesicht. Sie macht mich fassungslos und unsagbar wütend, sie gibt mir ein Gefühl der Ohnmacht, und ich weiss noch nicht, wie ich damit umgehen soll.

Es ist eine dieser Geschichten, die mich dazu gebracht hat, #no_way_out zu schreiben. Es ist eine Geschichte, wie sie nur eine Gesellschaft schreiben kann, die nicht mit dem Herzen hinsieht. Es ist eine dieser Geschichten, die den Glauben an eine gute Zukunft kaputtmachen. Vor allem ist es eine beschissen unfaire Geschichte.

Und es trifft einen Menschen, den es immer und immer und immer wieder trifft. Ich erinnere mich, diesem Menschen vor nun beinahe zwei Jahren gesagt zu haben, dass das Schicksal nicht ewig so zuschlagen wird, dass er Hoffnung haben soll, dass es gut kommen kann und wird. In diesen zwei Jahren folgten viele Tiefschläge für diesen Menschen. Er hat nie aufgegeben, er hat weiter gekämpft. Er hat es gepackt. Er ist auf einem wirklich guten Weg. Und er hat endlich gefunden, was er gesucht hat. Alles schien gut.

Jetzt ist einmal mehr so viel kaputt. Und ich weiss nicht mehr, was ich noch sagen soll. Einmal mehr ein: "Kämpf weiter, es kommt gut"? Das klingt im Augenblick einfach nur höhnisch und hohl. Aber Aufgeben ist keine Alternative. Im Moment ist da aber einfach nur Wut und jede Menge Ohnmacht.

An die Person, die es betrifft: Ich glaube an dich. Und ich hab dich unendlich lieb. Und ja, du schaffst es. Weil du nicht allein bist. Verdammt noch mal!

Donnerstag, 25. Mai 2017

Fundstück Nr. 61

Wieder einmal ein Fundstück mit Text. Weil es sein muss.

Nach einem dreiwöchigen Lesungsmarathon gönnte ich mir eine Auszeit. Zusammen mit Herrn Ehemann fuhr ich nach Meran. Die Stadt ist eine Schönheit, die Landschaft, in der sie liegt einzigartig. Wir wanderten, sassen in Strassencafés, und assen in von Einheimischen empfohlenen Restaurants. Die Unterkunft war ein Traum. Alles war perfekt. So wunderschön, dass es mir mehr als einmal den Atem raubte.

Und dann kam der Anschlag in Manchester. Er nahm mir den Atem, aber auf eine ganz andere Art und Weise. Mir schnürte es das Herz zu, weil ich einfach nicht begreife, wie man von einem so zerstörerischen Hass besessen sein kann, in einer Welt, die eigentlich so schön wäre. In einer Welt, in der wir doch alle einfach eins wollen: Liebe und Frieden.

Beim Spazieren stiess ich auf die Bank im Foto, samt dem Gartenwerkzeug. Danach dachte ich den ganzen Tag darüber nach, wie viel friedlicher die Welt wäre, wenn wir alle Poeten und Gärtner wären. Wir müssten beides nicht einmal besonders gut können. Nur versuchen.

Montag, 15. Mai 2017

Ein gutes Zeichen

Heute über den Mittag, zwischen Lesung Nr. 2 und Nr. 3 bin ich als Touristin in Rapperswil unterwegs gewesen. Wunderschöne Altstadt, wunderschöne Seepromenade - und eine Wortaktion, die mir den Atem genommen hat, vor allem, weil ich an einer Wand ein Zitat von Dylan Thomas gefunden habe, der mit einem - anderen - Zitat in meinem neuen Buch vorkommt. Mein Herz sagt mir: Das ist ein gutes Zeichen.

 






Sonntag, 14. Mai 2017

Ich grummle dann mal vor mich hin

Autorinnenleben: Webseite out of order (Virus?). Grafikprogramm nicht im Griff (Testversion). Genau die Züge, die ich brauche, fahren nicht (Bahnersatz durch Busse). Stundenlanges Pröbeln und Logistikprobleme. Und den Newsletter, den ich schon so lange schreiben will, habe ich auch nicht gebackten gekriegt, weil ich dazu auf die Webseite zurückgreifen wollte ... die nicht funktioniert. Ich grummle dann mal vor mich hin. Grummel. Murmel. Grummel. Grmpf.

Dabei wollte ich heute im Rahmen von #Autorinnenzeit zwei Autorinnen vorstellen, die mich geprägt haben. Nun ja, vielleicht schaffe ich noch einen Entwurf, den ich morgen nach den Lesungen fertigstellen kann. Ich bin nämlich ab morgen die dritte Woche auf Lesetour. 10 Lesungen in vier Tagen. Auswärts übernachten. Und mit dem Bus Bahnstrecken fahren ...

Es ist zum ...


Dienstag, 9. Mai 2017

Wenn man am Handlungsort seiner Bücher liest

Heute habe ich in Bad Ragaz gelesen, dem Ort, in dem Nicks Vater aus "Blackout" seine Firma hat. Eine Klasse liest das Buch gerade als Klassensatz, eine andere hat sich gewünscht, dass ich daraus vorlese.

Ein paar meiner Lieblingsszenen im Buch spielen in Bad Ragaz. Zum Beispiel die, in der Caduff Nick am Giessensee findet. Oder die, in der Nick Caduff im Wagen anbrüllt.

Die Lesungen haben unendlich viel Spass gemacht. Über den Mittag habe ich Sabine in ihrem tollen Buchladen Bad Ragaz besucht und sogar daran gedacht, für euch ein paar Fotos zu schiessen (ähm, ja, das mit dem Garten musste auch sein - vielleicht sollte ich in Zukunft Gartenbücher schreiben).

Bei uns regnet es seit Tagen. Heute kam die Sonne raus. Und so fuhr ich bei strahlendem Sonnenschein über die Strasse, auf der Caduff und Nick im Regen standen, nachdem Caduff Nick aus dem Wagen gezerrt hatte.




Sonntag, 7. Mai 2017

Kreativer Hudelwettersonntag

Heute Morgen hat es mich gepackt. Jetzt, ungefähr acht Arbeitsstunden später, steht der Buchtrailer zu Mörderbruder.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, nur noch eigenes Bildmaterial zu verwenden, aber ich habe den Trailer nicht zuletzt deswegen bis heute nicht in Angriff genommen, weil ich zu wenig Bildmaterial hatte. So ist es heute zu einer Premiere gekommen: Ich habe mich durch Fotodateien geklickt und dabei nach und nach gelernt, welche Wörter ich ins Suchraster geben muss, um genau die Fotos zu finden, die ich suche. Danach habe ich mich auf der von mir gewählten Plattform registriert und die gewünschten Fotos legal heruntergeladen. Das Resultat: Die Hälfte der Fotos ist von mir, die andere Hälfte aus einer Fotodatenbank.

Bei der Suche nach geeigneter Musik habe ich ebenfalls so langsam den Durchblick. Auch hier verwende ich Suchraster, die mir helfen, den passenden Sound zu finden. Ich greife dazu auf die Datenbank zurück, die mir youtube zur Verfügung stellt. Mein ganz persönlicher Song zum Buch ist Supergirl von Reamonn, aber wenn ich mir die Rechte dazu kaufen müsste, müsste der Mörderbruder zum Bestseller werden.

Da das Cover von Mörderbruder in Blautönen gehalten ist, habe ich auch die Fotos zum Trailer blau eingefärbt.

Mir gefällt das Resultat total gut. Und sogar Herr Ehemann hat zufrieden genickt.

Samstag, 6. Mai 2017

Stau und Drängelei im Kopf

Zuerst ein Geständnis: Ich habe dieses Jahr noch nicht sehr viel geschrieben.

Den Satz da oben habe ich als Einleitung geschrieben, und dann habe ich gestockt. Weil er zwar stimmt und eben doch nicht stimmt.

Als Autorin stehe ich tatsächlich mit einer ziemlich mageren Schreibbilanz da. Im Januar entstand eine Geschichte für eine Anthologie, die ich unter sehr viel Zeitdruck geschrieben habe - nun wird das Projekt um ein Jahr geschoben. Und ich habe 3 Texte für da bux entworfen. Ich sage bewusst entworfen, weil es besondere Texte sind, deren Rohfassung ich an ExpertInnen weitergegeben habe, und die ich erst nach deren Rückmeldung fertig schreiben werde. Was genau dahinter steckt, verrate ich in einem anderen Post, weil es den Rahmen dieses Posts sprengen würde.

2017 begann vor allem als Verlegerinnenjahr. Ich habe drei tolle Texte lektoriert, Klappentexte und Autorenbios verfasst, Briefings für die Grafikerin zusammengestellt, eine geschätzte Million Mails rausgehauen und Finanzierungsgesuche geschrieben (das ist jede Menge Schreibarbeit, glaubt mir!). All diese Arbeit hat sich gelohnt, vor allem auch das Schreiben der Bewerbungsdossiers für da bux Projektbeiträge.

Und: Ich habe geplottet. Jene unter euch, die mich besser kennen, wissen, dass ich das hauptsächlich im Kopf mache. Meine Figuren nisten sich bei mir ein, wohnen in meinem Schädel, entwickeln sich dort. Natürlich habe ich auch ein bisschen was in meine Notizbücher geschrieben, aber der allergrösste Teil spielt sich im Kopf ab. Womit wir beim Stau sind.

Mich hat eine derartige Ideenwelle erfasst, dass sich in meinem Kopf mittlerweile mehrere Plots und Busladungen von Protas gegenseitig auf die Füsse stehen. Alle wollen gleichzeitig raus, drängen danach, aufgeschrieben zu werden. Weil ich bis jetzt total beschäftigt war (habe ich die geschätzten 90 Lesungen zwischen Januar und Juli schon erwähnt???), musste ich alle vertrösten. Nun stehen sie dicht an dicht da, drängeln und stauen sich, einige von ihnen rufen mittlerweile ziemlich laut nach der Frau Autorin, andere drücken sogar auf die Hupe, um so mehr Gehör zu finden.

Gestern habe ich für unseren Verlag einen youtube-Kanal erstellt und die Filmaufnahmen unserer Kurzlesungen vom letzten Mittwoch (mit Dolmetscher!) aufbereitet und hochgeladen. Dabei guckte ich zwischendurch meine Planungspinguine an und stellte fast ein bisschen erstaunt fest, dass jetzt die Schreibzeit beginnen kann. Nur, wer darf zuerst?

Da sind Jonny, das Cave, Hope und Elia. Und da sind Ronan, Kata und Erin und all die verlorenen Seelen. Und dann sind da auch noch Carl Jonas und Ruth. Als wäre das nicht genug, habe ich letzte Woche bei einem Konzeptwettbewerb mitgemacht und gemerkt, dass es gar nicht so wichtig ist, ob ich eine Runde weiterkomme oder nicht, weil ich mit Levin und Sam auch ein tolles Buch machen kann. Wer jetzt denkt, die gute Frau hat was vergessen: Hat sie nicht. Das Projekt mit Michael Borlik wartet auch immer noch und ich habe auch immer noch total Lust, es zu schreiben, aber Michael tippt sich grad an einem eigenen, riesigen Projekt die Finger wund.

Falls hier irgendwelche Zeitmanager-Experten mitlesen: Nein, ich will keinen Rat, danke. Es ist sowieso hoffnungslos.

ABER: Ich weiss, dass bei mir auch ab und zu AutorInnen vorbeigucken. Liebe KollegInnen, ich habe bis jetzt nur an einem Projekt gleichzeitig gearbeitet, höchstens an zwei. Hat jemand Erfahrung mit Parallelschreiben an drei oder gar vier Geschichten? Ich wäre sehr gespannt auf eure Erfahrungen!

Am Ende das Bild zu einer Verpackung, die ich vorgestern im Buchladen bekommen habe. Ich habe laut losgelacht.

Dienstag, 2. Mai 2017

#Autorinnenzeit

Diesen Monat läuft in diversen sozialen Medien die Aktion #Autorinnenzeit. Initiator ist der Autor Sven Hensel. Er hat auch eine Ideensammlung zusammengetragen, was man im Rahmen dieser Aktion alles tun könnte. Meine Autorinnenkollegin Jutta Wilke (übrigens meine Empfehlung des Tages!) hat in einem Blogeintrag ihre Beweggründe für ihr Mitmachen bei #Autorinnenzeit dargelegt - es sind auch meine, weshalb ich einfach auf ihre Seite verweise.

Gestern habe ich mir das Buch Schattenthron von Angelika Diem gekauft. Nein, das Buch gehört nicht zu der Sorte Bücher, die ich sonst lese, aber ich habe mir vorgenommen, diesen Mai gleich auch zu nützen, um einmal ausserhalb meines üblichen Leseschemas zu grasen. Warum ausgerechnet Schattenthron? Weil ich die Autorin kenne und mag, weil ich den Trailer zum Buch super finde und weil mir die Leseprobe gefallen hat (den Trailer findet ihr am Ende dieses Blogeintrags).

Ausserdem habe ich mir gestern auch eine Minute Zeit gegeben, um aus meinem Bücherregal Bücher von Autorinnen zu pflücken und sie zu einem Stapel zu bauen. Ich finde, das Resultat ist ziemlich beeindruckend:


Und hier der sehenswerte Trailer zu Schattenthron:



Montag, 1. Mai 2017

Arbeit im Mai - Einblicke

Mai ist Lesungsmonat. Dieses Jahr ganz besonders. Die Zahl in Klammer ist jeweils die Anzahl Lesungen. Der Kalender hängt links von meinem Computer.


Auf der rechten Seite hängen meine vier Planungspinguine:


Allgemein
: Was so generell anfällt. Da kommen laufend neue Dinge dazu, die ich schlicht unter Admin/Logistik aufführe: Mails beantworten, Termine bestätigen, Anfahrtswege und Fahrpläne für die Lesungen heraussuchen usw. Diesen Monat kommt noch der #Autorinnenzeit dazu, eine Aktion auf Twitter, in der mit Tweets zu verschiedenen Themen bewusst auf Autorinnen aufmerksam gemacht wird. Das wird Auswirkungen auf mein Bloggen haben, denn die Aktion geht über Twitter hinaus in die Blogs hinein.

Schreiben: Was ich mir fürs Schreiben vornehme. Davon muss nicht alles diesen Monat gemacht werden, aber es ist immer gut zu wissen, was da eigentlich auch noch wäre, wenn man denn Zeit hätte. Diese Woche aktuell: Ich bin eingeladen worden, an einem Konzeptwettbewerb für eine neue Hörspielserie mitzumachen, in einem ersten Schritt reicht ein einseitiges Konzept. Die besten drei Konzepte werden dann weiterentwickelt. Das Konzept steht, ich bin im Augenblick noch an der Feil- und Schleifarbeit. Was jetzt schon feststeht: Wenn ich nicht in die engere Wahl komme, mache ich daraus ein Buch, mich hat es nämlich beim Plotten so richtig in die Geschichte hineingezogen und meine Figuren mag ich jetzt schon sehr.

da bux: Die da bux Liste ist diesmal ziemlich lang. Darauf stehen viele Punkte, an denen ich immer mal wieder zwischendurch arbeiten kann, aber auch solche, die sehr schnell erledigt werden müssen. Dazu gehört die Vorbereitung für den Workshop, den Tom Zai und ich diese Woche geben, dazu gehören auch die Klappentexte, Autorenbios und das Briefing zu den einzelnen Büchern, weil unsere Grafikerin im Mai die Cover entwirft. Zum Glück haben wir da im April schon viel vorgearbeitet, sonst hätte ich jetzt doch ziemliches Herzrasen.

Cargo44: Unter diesem Label laufen meine Self Publishing Projekte. Dieser Pinguin macht gerade Ferien, denn der Mörderbruder ist da, zusammen mit den Postern und den Lesezeichen. Ich wollte noch einen Trailer dazu machen, aber das schaffe ich diesen Monat mit Sicherheit nicht.

Der Lesungskalender spart die Freitage aus und in der vierten Woche ist er gar ganz leer. Ich brauche diese Zeit für die Pinguine und das Haus in den Bergen, denn der Mai ist erfahrungsgemäss ein Monat, in dem sehr viel Gartenarbeit anfällt. Die läuft für mich allerdings unter "Erholung" und nicht unter "Arbeit".

Über den Sommer wird es an der Lesungsfront ruhiger, und für diesen Herbst habe ich auch nur wenige Lesungsanfragen. Spätestens ab Juli bleibt mir dann sehr viel mehr Zeit für das Schreiben. Das ist auch gut, denn in meinem Kopf staut sich mittlerweile Stoff für vier Bücher. Und da ist ein schon lange geplantes Projekt noch gar nicht miteingerechet.

Samstag, 29. April 2017

Die ersten Buchpakete sind weg

Heute brachte ich meine ersten "Mörderbruder" Versandpakete zur Post. Inhalt: jeweils ein signiertes Buch mit Widmung, drei Lesezeichen, ein Poster. Gefühl: unbeschreiblich. Leider funktioniert das nur in der Schweiz so richtig gut. Die beiden Pakete nach Deutschland waren schlicht zu teuer.