Montag, 4. April 2016

Montagsbrief Nr. 1 - Lisas Brief

Und hier ist er, der erste Montagsbrief. Er ist von Lisa aus Menznau. Ich lese ihn im Video vor und beantworte dort auch Lisas Fragen. Wenn du den Antwortbrief lieber liest, scrolle einfach nach unten.





Liebe Lisa

Vielen Dank für deinen Brief und deine Fragen.

Blackout ist keine wahre Geschichte. Aber ich habe sie so erfunden, dass man sich vorstellen könnte, sie sei so oder ähnlich wirklich passiert. Prügeleien gibt es auch im richtigen Leben, Jugendliche fliegen auch im richtigen Leben von der Schule. Haben Stress mit den Eltern. Bauen Mist. Greifen zu Drogen. Geraten mit dem Gesetz in Konflikt. Zum Glück gibt es immer wieder Menschen, die einem zur Seite stehen. Caduff ist so einer. Er hilft Nick nicht wegen seiner Mutter. Er hilft Nick, weil er möchte, dass Nick es packt. Dass er das Leben, das ihm entglitten ist, wieder in den Griff bekommt. 

Nachnamen nehme ich – genau wie der Schriftsteller, der eure Schule besucht hat – manchmal aus dem Telefonbuch. Manchmal suche ich auch Namen im Internet. Meistens jedoch borge ich sie mir von Jugendlichen, die ich bei meinen Lesungen kennengelernt habe. Ich habe immer ein Notizbuch dabei. In dieses kann man nach der Lesung seinen Namen schreiben und wenn ich dann Namen für meine jugendlichen Hauptfiguren brauche, schaue ich zuerst in den Notizbüchern nach.

Es gibt Schriftsteller, die über sich schreiben. Entweder eins zu eins oder in einer abgeänderten Form. Ich mache das nicht. Erstens ist mir das zu privat und zweitens ist für mich der schönste Teil des Schreibens das Erfinden von Figuren. Natürlich fliesst manchmal etwas aus dem richtigen Leben in die Bücher. Das können Gefühle sein, Gedanken, die ich mir mache, Erlebnisse, die mich aufgewühlt haben, Musik, die ich mag. 

Blackout ist mein erstes Buch. Ich habe vier Jahre daran geschrieben. Nick, Caduff, Carla, Kristen, Finn und all die anderen sind immer noch Teil meiner Familie – halt nicht in echt, aber in meinen Gedanken und in meinem Kopf. Den meisten dieser Figuren stehe ich noch heute nahe. Wählen ist beinahe unmöglich. Müsste ich, würde ich mich für Nick, Caduff, Carla und Kristen entscheiden.

Ich wollte nie Autorin werden, zumindest nicht als Beruf. Ich wollte einfach schreiben. Und genau das habe ich getan. Damit ist auch die Frage nach den Aufsätzen beantwortet. Ja, ich habe gerne Aufsätze geschrieben – ausser wenn das Thema grottenlangweilig war. Erst nach meinen ersten paar Büchern habe ich mir das dann genau überlegt und mich entschieden, hauptberuflich Autorin zu werden.

Wieso ich mich für Obdachlose interessiere? Ich mag Aussenseiter. Ich mag Menschen, die etwas sperrig sind, nicht ganz der Norm entsprechen, nicht so recht in diese Welt zu passen scheinen und die dennoch dazu gehören. Ich habe früh gemerkt, dass die meisten Menschen an solchen Aussenseitern vorbeischauen, sie behandeln wie Luft. Oder sie pöbeln sie an, sprechen schlecht über sie, ohne zu wissen, was diese Menschen fühlen und denken und warum sie so leben, wie sie leben. Von meinen Eltern habe ich einen grossen Gerechtigkeitssinn geerbt. Ich habe von ihnen gelernt, nicht auf das Äussere zu schauen und anderen Menschen mit Anstand und Respekt zu begegnen. Jeder Mensch hat eine Geschichte. Jeder Mensch hat seine Würde. Ein Leben, in dem man von anderen wie Luft oder Dreck behandelt wird, muss die Hölle sein.

Was für Obdachlose gilt, gilt auch für Flüchtlinge. Das sind Menschen mit Gefühlen, Ängsten, Träumen, Hoffnungen. Wir – du, ich, die Menschen in der Schweiz – haben sehr grosses Glück, in einem sicheren Land geboren zu sein. Wir dürfen und können andere, die dieses Glück nicht hatten, nicht einfach ihrem Schicksal überlassen. Wie müssen Lösungen suchen.

Ja, ich möchte mit meinen Büchern den Menschen etwas bewusst machen. Was das ist, fühlt oder erkennt man, wenn man meine Bücher liest. Es sind grosse Dinge und vor allem auch kleine, denn viele kleine Dinge können auch Grosses bewirken.

Herzlich
Alice Gabathuler

PS: Der nächste Montagsbrief erscheint voraussichtlich in zwei Wochen.

Freitag, 1. April 2016

Montagsbriefe - eine Vorschau

Vor ein paar Wochen erhielt ich Post von einer Schulklasse aus Menznau. Die Briefe sind voller Fragen. Zum Buch Blackout. Zu mir. Zu meiner Arbeit. Zu meinen Ansichten. Ich habe mich riesig über die Briefe gefreut und fand die Fragen extrem spannend. Was ich nicht fand, war die Zeit zum Beantworten all dieser Fragen.

Ich habe deshalb eine Antwort an alle geschickt, in dem ich mich entschuldigt habe, dass ich nicht sofort auf alle Fragen eingehen kann. Aber ich habe einen Vorschlag gemacht: Ich antworte portionenweise. Jeweils an einem Montag. Und ich habe gefragt, ob ich die Briefe und meine Antworten in meinem Blog veröffentlichen darf.

Die Jugendlichen haben mir zurückgeschrieben. Ich darf. Weil die Briefe und die Antworten ziemlich lang sind, habe ich mir etwas einfallen lassen. Ich werde einen Teil davon visuell machen, als kleine Filme.

Der Einfall hat mich begeistert. An der Umsetzung beisse ich mir (immer noch) die Zähne aus. Immerhin ein erster Schritt ist getan: Ich habe eine Vorschau erstellt. Sozusagen mein erster Vlogeintrag. Der Eintrag ist gleichzeitig ein Test, was funktioniert und was nicht. Guckt selber.

Mittwoch, 30. März 2016

Mein eReader und ich

Und dann war da diese Mail. Wenn ich meinen eReader nicht update, dann ... nun ja, explodiern würde er nicht, aber halt nicht mehr funktionieren. Logischerweise habe ich es nach der Lektüre dieser Mail verschlampt, den Reader rechtzeitig an den Computer zu hängen, damit die beiden Geräte das Updaten untereinander und miteinander abmachen und durchführen. Also habe ich gestern erst einmal den Reader gesucht. Ziemlich lange. Dann gefunden. Mich an der schönen Verpackung gefreut (ich glaube, die ist von Frau Tochter ... bin aber nicht sicher). Weniger gefreut hat mich das manuelle Update. Ich musste erst einmal herausfinden, zu welcher Generation mein Reader gehört (zu einer SEHR alten), dann, wie das nun genau geht (nur über zwei Stufen ... weil ich das Ding extreeeem lange nicht mehr benutzt habe). Ich blieb hartnäckig dran! Wegen der schönen Verpackung und weil ich noch ungelesene Texte auf dem Reader habe. Schlussendlich die Entwarnung. Ich bin wieder auf dem neusten Stand. Und der etwas vorwurfsvolle Satz, ich solle doch das Gerät öfters an den Computer anschliessen, damit ich nicht wieder in so eine Lage komme. Ich versuch's. Aber ehrlich: Mir ist "the real thing" lieber.


Freitag, 25. März 2016

Hidden Places

Ich mag verwunschene Orte. So sehr, dass ich kürzlich ernsthaft mit dem Gedanken spielte, einen Bildband mit dem Titel "Hidden Places" zu machen. Den Titel gibt's wahrscheinlich schon. Da müsste ich mir wohl einen anderen einfallen lassen. Fotos hätte ich mittlerweile genug. Es fehlen noch die poetischen Texte. Da müsste ich mich doch glatt an einen solchen Ort zurückziehen. Was für eine schöne Ausrede, mich stundenlang zu zerfallenden Gebäuden zu setzen und ihnen zuzuhören.

Dienstag, 22. März 2016

Rückzugsorte

Nach der Messe war ich weg. Ohne Internet, ohne nichts, nur mit Herrn Ehemann. Wir hätten bleiben sollen. Ohne Internet. Ohne nichts. Weil Tage wie heute mit Anschluss an die Welt kaum auszuhalten sind.

Montag, 7. März 2016

Wir präsentieren dann mal ganz stolz ....

Ich, Fabian Stieger, Chris und seine Band Crossed, Illustratorin Lisa Hänsch, Leon alias Emil Ergezinger und arsEdition präsentieren stolz wie Oskar ... ähm ... stolz wie Leon ... ähm stolz wie Toni Toast ... ähm stolz wie Bart-Sepp ... ähm stolz wie Busfahrer Frankenstein ... ähm stolz wie Onkel Mike ... ähm halt einfach stolz .... unseren Trailer.

Nicht jeder hat einen Frankenstein zum Freund. Und nicht jeder einen Onkel wie Onkel Mike. Aber alle können lesen, wie das so ist, wenn man einen Frankenstein zum Freund hat und einen Onkel wie Onkel Mike. Ab 14. März.



Donnerstag, 3. März 2016

Schreib endlich!

Während ich diesen Blogeintrag schreibe, schneit es. Trotzdem bin ich in Frühlingslaune. Die Pflanzen gucken aus dem Boden, der Holztisch ist frisch gestrichen. Auf dem Sitzplatz leuchten die ersten bunten Blumen. Und ich habe schon unzählige Stunden im Garten verbracht!

Nebst Hobbygärtnerin bin ich seit ein paar Monaten wieder Unternehmerin. Ich schreibe Verträge, kümmere mich um Finanzielles, organisiere, treibe motiviert mit Kollegen zusammen das grosse Projekt voran. Jeden Tag etwas mehr. Nach zwei eher ruhigen Wochen mit viel administrativer Arbeit haben diese Woche auch die Lesungen wieder angezogen. Ein Vertrag zum Unterschreiben ist eingetrudelt. In meinem virtuellen Briefkasten treffen Leseanfragen ein. Es läuft so viel, dass fürs Schreiben zu wenig Zeit bleibt. Das muss sich ändern (wer Verträge unterschreibt, sollte die auch einhalten).

Kürzlich habe ich Frau Tochter an ihrem neuen Arbeitsplatz abgeholt. Zum Atelier, in dem sie arbeitet, gehört auch ein Laden. Ich habe mich eingedeckt. Unter anderem mit einem Schreibassistenten. Zuhause habe ich gemerkt, dass er perfekt auf das Notizbuch zur neuen Geschichte passt. Streng gucken kann er auch. "Schreib endlich!", sagt sein Blick.

Donnerstag, 25. Februar 2016

Mittwoch, 24. Februar 2016

"Abhauen ist was für Feiglinge" im Buchladen

Heute war ich im lokalen Buchladen, um mich zu erkundigen, wie schwierig und wie teuer es für den Buchhandel ist, meinen Self Publishing-Titel "Abhauen ist was für Feiglinge" zu bekommen. Ich rannte offene Türen ein.
 a) standen im Laden schon ein paar Exemplare (DANKE!).
b) kann der Buchhandel die Bücher wie alle anderen (Verlags)Bücher beim Verteilzentrum bestellen.
c) zu den genau gleichen Konditionen wie alle anderen (Verlags)Bücher.
Ich habe mich doppelt gefreut: Über meine "Abhauen ist was für Feiglinge" im Regal und darüber, wie einfach das Buch erhältlich ist. Jetzt müssten nur noch die Käufer die Läden stürmen. Zum Beispiel meinen lokalen Buchladen in Buchs.

Und darum geht's in "Abhauen ist was für Feiglinge":

Donnerstag, 18. Februar 2016

Blödes Weib

Ich hatte viele Berufe und viele Bezeichnungen. Ich glaube, blödes Weib war schon früher manchmal darunter. Nun habe ich das auch schriftlich. Wie das? Als politisch interessierte Person, der das Zusammenleben in der Schweiz nicht egal ist, habe ich für die Lokalzeitung einen Leserbrief gegen die Durchsetzungsinitiative geschrieben. Hier der Wortlaut:


Reden wir doch mal von den Opfern

Opfer eines Verbrechens zu sein ist immer und auf jeden Fall schrecklich. Nun lese und höre ich von Befürwortern der Durchsetzungsinitiative, dass es noch viel schlimmer ist, wenn man Opfer eines ausländischen Verbrechers wird, weil man dann obendrein auch noch verhöhnt wird, sollte der Täter nicht ausgeschafft werden. Da drängt sich mir die Frage auf, wie das denn mit den Opfern von Schweizer Tätern ist. Gilt ein solches Opfer etwa weniger als Opfer? Ja, gibt es am Ende nicht nur zwei verschiedene Kategorien von Tätern, sondern auch zwei verschiedene Kategorien von Opfern: die verhöhnten Opfer von ausländischen Kriminellen und die normalen Opfer von Schweizer Kriminellen? Wenn ja, was ist dann bitte sehr ein normales, nicht verhöhntes Opfer, liebe Politiker und Leserbriefschreiber für die Durchsetzungsinitiative? Leidet dieses Opfer weniger, weil es nach Ihrer Definition wenigstens nicht noch verhöhnt wird?  Und nein, ich bin noch nicht fertig mit den Fragen, auf die ich gerne eine Antwort hätte. Da wären noch eine, die mich wirklich beschäftigt: Wie kann man als Partei oder als Mensch so zynisch sein, Opfer gegen Opfer auszuspielen?

Bei Leserbriefen muss man - im Gegensatz zu den Online-Medien - noch mit Namen und Adresse zu seinen Worten stehen. Kein Problem. Ich sage, was ich denke, und ich stehe dazu.

Heute bekam ich Post. Anonym. Immerhin handgeschrieben und immerhin hat der Absender den Brief per A-Post geschickt (also in der teureren Variante). Gegenargumente zu meinem Leserbrief habe ich im Schreiben keine gefunden. Nur giftige Anwürfe. Wie Herr FeuFeu (gehört zur Familie) treffend bemerkte, stammt der Brief höchstwahrscheinlich von einer Person, die für Sicherheit und Transparenz ist und gegen jegliche Art der Vermummung. "Aber dafür dann anonym Hassbriefe schreiben", meinte Herr FeuFeu. Seine Schlussfolgerungen wiederhole ich hier nicht. Die kann jeder für sich selber ziehen.


Mittwoch, 17. Februar 2016

Leseanfrage aus Meran

Erster Gedanke: Papierkrieg (und was für einer!!!).
Zweiter Gedanke: Das wolltest du dir nie wieder antun (ausufernder Papierkrieg).
Dritter Gedanke: Aber Meran ist so schön!!!
Vierter Gedanke: Alle waren so nett beim letzten Mal!!!
Fünfter Gedanke: Die Lesungen liefen super.
Sechster Gedanke: Mit der Frau, die dir die Einladungsmail geschrieben hat, hast du dich wunderbar verstanden.
30 Sekunden später: Ich tippe ein begeistertes JA und schicke es weg.
Eine Viertelstunde und ein paar Mails später: Eine Woche im Oktober ist geblockt für Meran.
Jetzt: Haltet mir die Daumen, dass eine Tour zusammenkommt.
Weil: Meran ist wunderschön und die Leute dort sind einfach prima.


Dienstag, 16. Februar 2016

Solothurner Literaturtage

Ich darf dieses Jahr an den Solothurner Literaturtagen dabei sein. Und das gleich mehrfach. JuKiLi, das Jugend- und Kinderprogramm öffnet sich 2016 erstmals für Schulen und beginnt schon am 2. Mai. Ich lese deshalb einmal am 4. Mai und einmal am 6. Mai. Zudem nehme ich an zwei Workshops teil, zusammen mit Viola Rohner und Lorenz Pauli, unter der Leitung von Franco Supino. Das Detailprogramm findet ihr hier.

 

Sonntag, 7. Februar 2016

Buchtrailer Regenbogenwolken

Die letzten zwei Tage hat es mich wieder einmal so richtig gepackt. Ich habe einen Buchtrailer zu Regenbogenwolken gemacht. Passende Musik und Fotos waren schnell einmal gefunden. Zudem hatte ich noch ein paar Ideen, die ich mit den passenden Utensilien umgesetzt habe. Das Arbeiten mit dem - sehr einfachen - Filmprogramm bereitet endlos Freude und Spass. Noch verbiete ich mir den Gedanken an ein wirklich gutes Filmprogramm. Aus Angst, von der Begeisterung über die unendlichen Möglichkeiten davongetragen zu werden und nur noch Filme machen zu wollen. Zum Glück steht noch ein Trailer für "Abauen ist was für Feiglinge" an. Da fehlt mir allerdings noch Bildmaterial ...


Freitag, 5. Februar 2016

Freudentag!

Heute ist ein absoluter Freudentag. Der Postbote hat gleich zwei Pakete gebracht. Im ersten war mein erster Self Publishing Titel. "Abhauen ist was für Feiglinge" sieht einfach klasse aus (lässt sich leider nur sehr ungern fotografieren - kein einziges Foto wird dem Cover gerecht), fühlt sich super an und hat - trotz Satz mit Word - ein tolles Innenleben.

Und dann war da auch noch ein Paket mit "Blackout"-Exemplaren im Briefkasten. Will heissen: "Blackout" ist einmal mehr nachgedruckt worden. Damit mausert sich das Buch so langsam zu einem kleinen Bestseller - auf jeden Fall aber zum tollen Longseller.

PS: "Abhauen ist was für Feiglinge" eignet sich bestens für leseschwache Jugendliche (grosse Buchstaben, viele Absätze, viele Kapitel). Es kann als Print- und als eBook in fast allen (Online)Shops bestellt werden. Oder auch bei mir direkt - signiert und mit Lesezeichen dazu. "Blackout" gibt's in sämtlichen (Online)Buchläden. Mehr Infos dazu hier.






Mittwoch, 3. Februar 2016

Kurz und knackig

Wer mich kennt, lacht jetzt. Weil: Ich kann gar nicht kurz. Ihr glaubt mir nicht? Dann fragt mal die Jungs und Mädels, bei denen ich Lesungen mache. Also kann es in diesem Post NICHT um mich gehen. Tut es auch nicht. Und irgendwie eben doch.

Hä?

Ach, guckt doch einfach selber ...


Sonntag, 31. Januar 2016

Huddelwettersonntag

Hudelwetter. Wie wär's mit einem gemütlichen Einkuscheln auf dem Sofa und dem passenden Lesestoff dazu? (Ja, ich mach hier gerade schamlos Eigenwerbung!)

Vor dreizehn Jahren ist Pippas Vater zu einerm Klassentreffen gefahren - und nie zurückgekommen. Und jetzt ist da dieser Brief von einem Unbekannten. "Ich weiß, wo dein Vater ist." Nur dieser eine Satz. Zusammen mit einer Mailadresse.
"Was willst du?", schreibt Pippa.
"Dir sagen, wo dein Vater ist."
"Das kannst du mir auch schreiben."
"Nein, ich will es dir erklären."
"Wer bist du?"
"Du wirst mich erkennen, wenn wir uns sehen."
Pippa reist in die alte Heimat ihres Vaters. Mitten hinein ins Auge eines Sturms. Dorthin, wo die Wahrheit über das Verschwinden ihres Vaters liegt. Und das Geheimnis der Regenbogenwolken.


Das eBook Short "Regenbogenwolken" gibt es fast überall im Onlinehandel. Zum Beispiel bei buchhaus.ch.


PS: Warum empfehle ich hier gerade Buchhaus.ch? Weil Lüthy, Balmer und Stocker zu den Schweizer Buchländen gehören, die meine Bücher auch im Laden führen. Dafür an dieser Stelle einmal einen herzlichen Dank!

Freitag, 29. Januar 2016

Druckfahnen lesen

Heute ist lesungsfreier Tag. Ich sitze zuhause und gehe die Druckfahnen zu "Onkel Mike, ich und Plan A" durch. Dazu lese ich sie mir laut vor - ist gleich auch eine erste Übung für die Lesungen aus diesem Buch. 

Dienstag, 26. Januar 2016

Frau Autorin in Action

Okay. Ich werde wahrscheinlich nie wieder für Lesungen gebucht ... aber ich kann euch diese Bilder einfach nicht unterschlagen. Sie wurden bei Lesungen in Zürich gemacht, an der Kantonsschule Freudenberg. Ich habe mich beim Betrachten köstlich amüsiert (ziemliche Untertreibung: Ich habe Tränen gelacht) und mich dann gefragt, ob ich nicht doch besser Pausenclown geworden wäre. Die Alternative wäre, endlich etwas gesetzter und würdevoller zu werden. Also am Tischchen, mit Wasserglas und Mikro, ernster Miene usw.








Montag, 25. Januar 2016

Jurysitzung Hansjörg-Martin Preis

Zurück aus Schwäbisch Hall. Die Diskussion der Jurymitglieder war genauso spannend, kontrovers, angeregt und interessant, wie ich mir das gewünscht hatte. Eine reine Freude. Hier die Jurymitglieder (die Jury besteht aus Erwachsenen und Jugendlichen, wie es sich für einen Kinder- und Jugendbuchpreis gehört):





Selbstverständlich werden wir uns in totales Schweigen hüllen, was den Inhalt der Diskussionen anbelangt. Anfang Februar wird die Shortlist veröffentlicht. Dann könnt ihr schon mal sehen, wer es in die ersten fünf gebracht hat.

Samstag, 23. Januar 2016

Jurysitzung Hansjörg-Martin Preis

In rund 45 Minuten mache ich mich auf den Weg nach Schwäbisch Hall, zur Jurysitzung für den Hansjörg-Martin Preis. Ich freue mich riesig auf die Diskussionen über die Bücher und den Entscheidungsprozess. Als Vorbereitung habe ich die eingereichten Bücher gelesen und zu jedem Buch Notizen gemacht - in dem wunderschönen Notizbuch, das ich dafür bekommen habe.

Freitag, 22. Januar 2016

Heimaturlaub zuhause

Die letzten zwei Wochen war ich auf Lesetour in Zürich. Nach meinem kurzen Heimaturlaub am Wochenende sah es am Bahnhof in Buchs so aus, als ich auf den Zug wartete, der mich nach Zürich zurück nach Zürich bringen sollte:



Morgen fahre ich nach Deutschland. Hoffentlich ohne Schneesturm.

Montag, 4. Januar 2016

Das fällt mir dann schon wieder ein - oder auch nicht. Vom Plotten in Gedanken.


Ich gehöre - wider jegliches besseres Wissen - zur Sorte: "Ach, das fällt mir dann schon wieder ein." So ist schon manche wunderbare Szene dem Vergessen zum Opfer gefallen, weil ich mich später nur noch erinnern konnte, DASS ich mir etwas total Tolles ausgedacht hatte, aber leider nicht mehr WAS.

Kürzlich lag ich im Bett und wusste ganz genau, was ich am nächsten Morgen schreiben wollte. Weil ich mich kenne, bat ich Herrn Ehemann, mir beim Frühstück einfach das Stichwort "zwei Fragen" zu geben - ich wisse dann schon, warum, und was ich damit anfangen wollte.
"Oh, nein!", antwortete er. "Mach mich nicht für deine Plots verantwortlich."
Ich grummelte was von "dann halt nicht - mir fällt das schon wieder ein" und dachte meine Geschichte weiter. Es blieb nicht bei den zwei Fragen, an die ich mich unbedingt erinnern musste. Irgendwann war da so viel guter Plot, dass ich aufstand und mir das Wichtigste in Stichworten aufschrieb. Jetzt sollte ich nur noch alles lesen können.
 
 

Mittwoch, 30. Dezember 2015

Lernprozesse

Mein erstes eBook Regenbogenwolken ist offiziell bei verschiedenen Online-Anbietern erhältlich. Ich habe darüber gestaunt, wie einfach es war, den Text bei BoD hochzuladen und zu formatieren - und wie schnell das eBook dann erhältlich war (beim schnellsten Anbieter innerhalb weniger Stunden). Was ich aus diesem eBook-Testlauf gelernt habe: Der Preiswildwuchs von Büchern in der Schweiz treibt seltsame Blüten. So gibt es einen Online-Anbieter, der mein eBook sogar billiger verkauft als die deutschen Anbieter. Aufgrund dieser Erkenntnis habe ich mir die Preisgestaltung der Abhauen ist was für Feiglinge Printversion noch einmal genauer angeschaut.

Weniger einfach stellte sich das Setzen des Textes für Abhauen ist was für Feiglinge heraus. Ich musste - dem schöneren, flüssigeren - Satz zuliebe den Text an einigen Stellen anpassen. Nun sitzt mir die Angst im Nacken, Fehler eingebaut zu haben. Was ich daraus gelernt habe: Das nächste Mal geht der Text erst zur Korrekturleserin, wenn er fertig gesetzt ist.

Das Hochladen des Texts hat mich nebst Zeit auch ziemlich Nerven gekostet. Irgendeine Einstellung meines Browsers/meines Anti-Virenprogramms oder weiss der Kuckuck was sonst hat das einfache Hochladen mit easyPrint (dem total einfachen Programm von BoD, mit dem ich das eBook gemacht habe) geblockt. Zum Glück verfügt BoD über einen ausgezeichneten Kundenservice. Ich kann nun den Satz in der Druckvorschau anschauen und ein letztes Mal checken.

Auch in Sachen Verlag lerne ich jeden Tag dazu. Auf der pragmatischen Seite steht das Räumen des Dachbodens - um Lagerplatz für die neuen Projekte zu schaffen.

Einer der schönsten Nebenaffekte in all diesen Lernprozessen: Ich habe ganz viele neue Funktionen meines PCs kennengelernt. Und mein Computer hängt sich jetzt nicht mehr auf, wenn ich die Digicam anschliesse.

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Meine Fragen zum Tag

Weil ich blöderweise wieder einmal Leserkommentare auf 20min. gelesen habe (sollte man seiner geistigen Gesundheit zuliebe ja gar nicht tun), hier meine Fragen zum Tag:

- Wie kann man in aller Härte für die Durchsetzungsinitive einstehen und gleichzeitig HDC Fans für das - illegale - Bemalen einer Brücke bejubeln als wären sie die grössten "Sibasiacha"?
- Sind illegale Aktionen von Fans eines Schweizer Clubs Kavaliersdelikte, während die gleiche Aktion von Ausländern ausgeführt ein Grund zur Ausweisung aus der Schweiz wäre?
- Was, wenn unter den Anstreichern der Brücke Ausländer/Secondos waren? Müssen wir diese dann ausschaffen, während die Einheimischen den uneingeschränkten Jubel der Befürworter dieser Aktion entgegennehmen dürfen?


Leute, ich kann grad überhaupt nicht nachvollziehen, was da in unserem Land abgeht. Aber eins weiss ich: Das macht mir Angst - und zwar nicht wenig.

Donnerstag, 17. Dezember 2015

"Buy local" ist keine Einbahnstrasse ...

... Die Gegenfahrbahn heisst: "Sell local."

Weil ich aber - wieder einmal - die Einbahnstrassenerfahrung mache, wird es jetzt ein bisschen heftig (und lang) hier. Deshalb erst einmal eine Ausschlussklausel:

Der nachfolgende Text richtet sich ausdrücklich NICHT an Schweizer Buchhandlungen, die meine Bücher an Lager haben. Denen schicke ich einen virtuellen Blumenstrauss und bedanke mich recht herzlich.

An wen sich dieser Text richtet: Schweizer Buchhandlungen, die meine (und andere Bücher von Schweizer Jugendbuchautoren) nicht oder kaum an Lager haben.

"Buy local", kauft lokal, berücksichtigt die einheimischen Geschäfte. Das gilt nicht zuletzt für Buchhandlungen, sind sie doch einem ziemlich rauen Wind ausgesetzt. Auch ich antworte seit Jahren auf die Frage, wo man meine Bücher kaufen kann: "Im lokalen Buchladen." Und füge an: "Das ist wichtig. Wenn wir das nicht tun, wird es sie irgendwann nicht mehr geben."
 Ich weiss aus Erfahrung, dass sehr viele Buchläden meine Bücher nicht im Sortiment haben. Deshalb schiebe ich bei Lesungen eine weitere Ergänzung nach: "Es ist möglich, dass die Buchhandlung das Buch zuerst bestellen muss. Wenn ihr vorher anruft oder eine Mail mit der Bestellung schickt, müsst ihr nur einmal hin."

Nun habe ich - in nicht mehr ganz jugendlichem Übermut - mal online ein paar Schweizer Buchläden auf die Verfügbarkeit meiner Bücher getestet. So vor Weihnachten wäre es ja schön, wenn die Bücher der heimischen Autorin auch in den heimischen Läden verfügbar wären. Es ist bei diesem Check bei sehr vielen Filialen beim Konjunktiv geblieben. Beim "wäre schön".

Während andere Länder ihre Autoren feiern und stolz auf sie sind, scheint das Schweizer Jugendbuch in Schweizer Buchläden nicht viel wert zu sein. Würde ich für Erwachsene schreiben, brächte ich es vielleicht bis zum Regal "Schweizer Autoren". Aber irgendwie scheinen die Jugendbuchautoren nicht in dieses Regal zu gehören. Und auch in kein anderes wirklich zu passen. Womit wir dann halt nicht im Sortiment sind.

Okay. Dann halt. So was nennt sich freie Marktwirtschaft, das Argument ist "Angebot und Nachfrage". Aber es ist so. Dieses "Buy local" Dingens ist keine Einbahnstrasse. Die Gegenfahrbahn heisst "Sell local." Jedes Mal, wenn ich aus Schweizer Buchläden rauslaufe, die meine Bücher nicht haben, überlege ich mir, das nächste Mal bei der Lesung eine andere Antwort zu geben als die übliche. Nämlich die Autobahnantwort: "Bei Amazon." Ich habe es bis jetzt nicht gemacht. Weil es eben auch die anderen Buchläden gibt. Jene, die mich und andere Schweizer Jugendbuchautoren im Sortiment führen. Aber wenn ich so an meine Checks und Buchhandlungsbesuche denke, ist es bis zur Autobahn nicht mehr weit.

PS: Ich bin Anfang nächstes Jahr im Kanton Zürich unterwegs. 40 Lesungen bei Jugendlichen, von denen bestimmt ein paar wieder fragen werden: "Sie, wo gitt's iihri Büecher?" Ich würde extrem gerne sagen: "Im lokalen Buchladen" und dabei zumindest denken können "möglich wär's ja".