Die Rezi zu Sunil Manns "Totsch" kommt zum passendsten
Augenblick. Ich habe nämlich das ganze Wochenende an das Buch gedacht.
Vor allem an eine meiner Lieblingsszenen: Die Stelle, wo Olaf seinen
geheimen Ort beschreibt, an den er sich zurückzieht, wenn ihm alles zu
viel wird und er sich von den Demütigen erholt. Er beschreibt es so:
"Der einzige Platz, an dem die Welt mich nicht kriegt."
Ich habe auch so einen Ort. Den habe ich dieses Wochenende
gebraucht wie schon lange nicht mehr, denn ich bekam diese Traurigkeit,
die mich seit letztem Mittwoch begleitete, einfach nicht aus mir raus.
Ich konnte sie kurzfristig verdrängen bei einem Interview am Donnerstag
über unseren da bux Verlag
und am Freitag bei meinen ersten Lesungen nach der Sommerpause, bei der
Klimademo in Zürich, in die ich zufällig geriet und gleich ein Stück
weit mitlief, und bei der Werkbeitragfeier von Pro Helvetia. Aber trotz
all dieser wunderbaren Anlässe schlich sich die vermaledeite Traurigkeit
am Abend wieder an mich ran und breitete sich wie Novembernebel in mir
aus.
Sonntag, 29. September 2019
Donnerstag, 26. September 2019
Kevin and me
Ich war an einer Jahrestagung, die mich zutiefst traurig gemacht hat und
aus der ich persönlich heftige Konsequenzen gezogen habe und immer noch
ziehe (bin trotzdem immer noch traurig).
ABER der Tag hatte auch zwei wunderbare Lichtblicke:
1. Meinen Kollegen Stephan Sigg, der unseren da bux Verlag hochprofessionell und vor allem SEHR sympathisch (re)präsentiert hat.
2. Das Treffen mit meinem Lieblingsautor Kevin Brooks (danke, Stephan, für das schöne Bild).
ABER der Tag hatte auch zwei wunderbare Lichtblicke:
1. Meinen Kollegen Stephan Sigg, der unseren da bux Verlag hochprofessionell und vor allem SEHR sympathisch (re)präsentiert hat.
2. Das Treffen mit meinem Lieblingsautor Kevin Brooks (danke, Stephan, für das schöne Bild).
Dienstag, 24. September 2019
Glücksmomente
Vor einer Viertelstunde habe ich mit einer
extrem netten Bibliothekarin über einen ganz speziellen Anlass im
nächsten April gesprochen, zu dem ich eingeladen bin. So was ist kaum zu
toppen.
Aber ein Sahnehäubchen obendrauf gab's dann doch noch. In Form einer Mail, die die nächste Lesetour durch den Kanton Graubünden bestätigt - samt Link auf das Hotel, in dem ich im Engadin schlafen werde. Boah!!!
Das sind so die perfekten Augenblicke in meinem Berufsleben.
PS: Wenn mich das Wetter nicht stoppt, werde ich genau hierhin wandern während meiner Lesetour:
Aber ein Sahnehäubchen obendrauf gab's dann doch noch. In Form einer Mail, die die nächste Lesetour durch den Kanton Graubünden bestätigt - samt Link auf das Hotel, in dem ich im Engadin schlafen werde. Boah!!!
Das sind so die perfekten Augenblicke in meinem Berufsleben.
PS: Wenn mich das Wetter nicht stoppt, werde ich genau hierhin wandern während meiner Lesetour:
Sonntag, 22. September 2019
#systemchange
Ich weiss, dass es nicht wenige Menschen gibt, die bei diesem Wort sofort in Abwehrstellung gehen. Für die ist schon die Forderung nach #climatechange eine Zumutung. Aber gleich das System!!! Man kann doch nicht ändern, was man hat. Könnte ja schaden. Sogar gefährlich werden. Denkt nur an die Wirtschaft, die Arbeitsplätze. Und sowieso: Immer diese linken Gutmenschen mit ihren Ideen. Als ob es uns in diesem neoliberalen Turbokapitalismus allen gut ginge.
Ich habe es aufgegeben, an eine von der Politik und Wirtschaft eingeleitete Änderung zu hoffen. Wir müssen unten anfangen. Mit uns. Sozusagen mit einem #humanchange. Bewusster Leben. Rücksicht nehmen auf andere und die Natur. Nicht alles haben wollen, dafür mehr bei uns selber sein. Einstehen für das, woran wir glauben, wovon wir träumen.
Als die Menschen letzten Freitag weltweit für das Klima auf die Strasse gingen, war ich im Haus in den Bergen. Aber in Gedanken war ich den ganzen Tag bei den Menschen, die die Strassen der Städte und Dörfer dieser Welt füllten. Und ich füllte für mich meine ganz persönliche Charta aus: Eine Liste voller Möglichkeiten, mehr für die Umwelt und ein besseres Klima zu tun.
Dass wir etwas tun müssen, steht für mich ausser Frage. Uns fallen die Berge auf den Kopf, weil der Permafrost schmilzt und das Gestein nicht mehr zusammenhält. Ganz konkret ist diesen Sommer eine SAC-Hütte ganz in der Nähe unseres Hauses in den Bergen nicht zugänglich, weil ein Steinschlag sie zerstört hat. Meine beiden Brüder, beides begeisterte Alpinisten, erzählen mir von weggerutschten Bergflanken, unterbrochenen und nicht mehr begehbaren Routen; auf den höheren Bergen bilden sich Gletscherseen, wo es noch nie welche gab. Bergbäche werden zu reissenden Flüssen, Schlammlawinen wälzen sich talabwärts. Flüsse treten über die Ufer.
Wir könnten auch über die vielen Vogel- und Insektenarten reden, die still und leise verschwinden. Über schrumpfende Lebensräume von Tieren. Über die neue Art von Naturabenteurern, denen es nicht wirklich um die Natur geht, sondern nur darum, der Erste oder die Erste zu sein, die Spuren in den Schnee ziehen. Egal, ob das in Lawinenhängen ist oder in Schutzräumen für Tiere. Oder jene neue Art von Berggängern, die sackteuer ausgerüstet ins Gebirge zieht und dann den Abfall dort oben liegen lässt.
Bevor ich mich hier in Rage schreibe, zurück zum #sytemchange. Er muss kommen. Wir dürfen nicht darauf warten, bis ihn uns jemand befiehlt oder das Klima ihn uns in aller Härte aufdrückt. Also fangen wir an. Bei uns. Im Privaten. Ein #humanchange eben. Und weil ich doch immer noch auf die Politik hoffen will, werde ich nächsten Monat zum ersten Mal nicht die SP wählen (sorry), sondern die Grünen.
Ich habe es aufgegeben, an eine von der Politik und Wirtschaft eingeleitete Änderung zu hoffen. Wir müssen unten anfangen. Mit uns. Sozusagen mit einem #humanchange. Bewusster Leben. Rücksicht nehmen auf andere und die Natur. Nicht alles haben wollen, dafür mehr bei uns selber sein. Einstehen für das, woran wir glauben, wovon wir träumen.
Als die Menschen letzten Freitag weltweit für das Klima auf die Strasse gingen, war ich im Haus in den Bergen. Aber in Gedanken war ich den ganzen Tag bei den Menschen, die die Strassen der Städte und Dörfer dieser Welt füllten. Und ich füllte für mich meine ganz persönliche Charta aus: Eine Liste voller Möglichkeiten, mehr für die Umwelt und ein besseres Klima zu tun.
Dass wir etwas tun müssen, steht für mich ausser Frage. Uns fallen die Berge auf den Kopf, weil der Permafrost schmilzt und das Gestein nicht mehr zusammenhält. Ganz konkret ist diesen Sommer eine SAC-Hütte ganz in der Nähe unseres Hauses in den Bergen nicht zugänglich, weil ein Steinschlag sie zerstört hat. Meine beiden Brüder, beides begeisterte Alpinisten, erzählen mir von weggerutschten Bergflanken, unterbrochenen und nicht mehr begehbaren Routen; auf den höheren Bergen bilden sich Gletscherseen, wo es noch nie welche gab. Bergbäche werden zu reissenden Flüssen, Schlammlawinen wälzen sich talabwärts. Flüsse treten über die Ufer.
Wir könnten auch über die vielen Vogel- und Insektenarten reden, die still und leise verschwinden. Über schrumpfende Lebensräume von Tieren. Über die neue Art von Naturabenteurern, denen es nicht wirklich um die Natur geht, sondern nur darum, der Erste oder die Erste zu sein, die Spuren in den Schnee ziehen. Egal, ob das in Lawinenhängen ist oder in Schutzräumen für Tiere. Oder jene neue Art von Berggängern, die sackteuer ausgerüstet ins Gebirge zieht und dann den Abfall dort oben liegen lässt.
Bevor ich mich hier in Rage schreibe, zurück zum #sytemchange. Er muss kommen. Wir dürfen nicht darauf warten, bis ihn uns jemand befiehlt oder das Klima ihn uns in aller Härte aufdrückt. Also fangen wir an. Bei uns. Im Privaten. Ein #humanchange eben. Und weil ich doch immer noch auf die Politik hoffen will, werde ich nächsten Monat zum ersten Mal nicht die SP wählen (sorry), sondern die Grünen.
Donnerstag, 19. September 2019
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