Die Rezi zu Sunil Manns "Totsch" kommt zum passendsten
Augenblick. Ich habe nämlich das ganze Wochenende an das Buch gedacht.
Vor allem an eine meiner Lieblingsszenen: Die Stelle, wo Olaf seinen
geheimen Ort beschreibt, an den er sich zurückzieht, wenn ihm alles zu
viel wird und er sich von den Demütigen erholt. Er beschreibt es so:
"Der einzige Platz, an dem die Welt mich nicht kriegt."
Ich habe auch so einen Ort. Den habe ich dieses Wochenende
gebraucht wie schon lange nicht mehr, denn ich bekam diese Traurigkeit,
die mich seit letztem Mittwoch begleitete, einfach nicht aus mir raus.
Ich konnte sie kurzfristig verdrängen bei einem Interview am Donnerstag
über unseren da bux Verlag
und am Freitag bei meinen ersten Lesungen nach der Sommerpause, bei der
Klimademo in Zürich, in die ich zufällig geriet und gleich ein Stück
weit mitlief, und bei der Werkbeitragfeier von Pro Helvetia. Aber trotz
all dieser wunderbaren Anlässe schlich sich die vermaledeite Traurigkeit
am Abend wieder an mich ran und breitete sich wie Novembernebel in mir
aus.
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