Jede Klasse, bei der ich lese, ist anders, jede Klasse ist anders vorbereitet, jede Klasse reagiert anders. Bei manchen Klassen bin ich die Wundertüte - das sind jene, die keine Ahnung haben, wer da vor ihnen steht. Bevor jetzt jemand missbilligend den Kopf schüttelt: Das geht für mich total in Ordnung. Andere Klassen haben sich bis in die Tiefen meiner Webseite und Social Media Kanäle eingelesen und wissen ab und zu mehr über mich als ich. Dann gibt es noch die Klassen, die ein Buch von mir gelesen haben und mir dazu Fragen stellen. Und dann gibt es die Klassen, die mich damit überraschen, dass sie mir eine oder mehrere Szenen meiner Bücher vorspielen, Zeichnungen meiner Protas gemacht haben oder ...
... oder sie haben "Die Mutprobe" gelesen und sich dabei den für sie wichtigsten Satz herausgeschrieben. Ein paar der Sätze kamen übrigens mehrere Male vor und etwa zwei oder drei habe ich Banausin so fotografiert, dass sie nicht videotauglich waren (was mir sehr leid tut!). Ich danke den Jugendlichen aus dem Schulhaus Gelbhausgarten in Schaffhausen ganz herzlich für die Sätze.
Montag, 11. Dezember 2017
Samstag, 9. Dezember 2017
Seid Weltverbesserer!
Gestern hatte ich die letzte Lesung dieses Jahres. Sie war gleichzeitig etwas Besonderes: Ich las an der ehemaligen Oberstufenschule unserer Kinder. Das ist für mich jedes Mal eine riesige Freude, denn dieser Oberstufenschule verdankt unsere Familie sehr viel.
Unsere Kinder, die beide ziemlich jenseits der gängigen Normen sind und schon damals waren, hatten beide einen Klassenlehrer resp. eine Klassenlehrerin, die sie genau so genommen, akzeptiert und gemocht haben, wie sie sind. Beide Kinder hätten damals aufgrund ihrer Art auch auf Ablehnung und Unverständnis stossen können. Das Gegenteil passierte. Beide durften sein und bleiben, wer sie waren. Das ist leider keine Selbstverständlichkeit. Der Klassenlehrer von Herrn Sohnemann ist mittlerweile in Pension, die Klassenlehrerin treffe ich jeweils bei den Lesungen, und auch heute geht noch im grottigsten, nebligsten und kältesten Wetter eine Sonne auf, wenn ich ihr begegne.
Im Verlauf der Lesung fragte ein Mädchen, wie ich mit schlechten Kritiken umgehe. Ich antworte dann jeweils, dass es zum Leben einer Autorin gehört, damit klarzukommen, weil Meinungen verschieden sind, weil nicht jedem gefällt, was man schreibt. Dass es eigentlich nur ein Buch gibt, bei dem schlechte Kritiken wehtun, meinem Herzblutbuch #no_way_out, weil es für mich das persönlichste ist, weil ich damit dem richtigen Leben zu nah gekommen bin, weil es um Personen geht, die mir sehr viel bedeuten und weil ich in #no_way_out alles gesagt habe, was mir wichtig ist. Kritik an diesem Buch empfinde ich als Kritik an Menschen, die ich liebe, und an meiner Lebensphilosophie. Natürlich ist das in den meisten Fällen nicht so, aber ich kann das schlecht trennen.
Manchmal nervt Kritik auch. Gewaltig sogar. Zum Beispiel jene, in der meine jugendlichen Widerstandskämpfer in Hundert Lügen als wohlmeinende Weltverbesserer bezeichnet werden. Ich habe mich bei diesem Begriff vor Zorn beinahe verschluckt beim Lesen. Weil Weltverbesserer mittlerweile in etwa gleich gebraucht wird wie Gutmensch (was mich genauso wütend macht). Weltverbesserer und Gutmensch sind fiese Wörter, eine ignorante, bösartige Verniedlichung, mit der man Menschen, die etwas ändern wollen, eins ins Gesicht knallt, sie der Lächerlichkeit preisgibt, ihnen die Legitimation ihres Tuns verbal abspricht. Es sind Wörter, mit denen man Normen zementieren kann und dabei alles, was von der Norm abweicht, kleinmachen, ausgrenzen und abwerten kann.
Mich stört, mit welcher Gedankenlosigkeit manche Menschen mit Wörtern wie Weltverbesserer umgehen, sie von jenen übernehmen, die sehr wohl wissen, was sie mit solchen Wörtern erreichen. Mir tut weh, dass es Menschen gibt, die sich davon den Mut nehmen lassen, für sich und seine Ideale einzustehen. Mich macht wütend, wie die Sprache zur Waffe gegen alles wird, das unsere Gesellschaft hinterfragt (Fake News ist übrigens eins der krassesten Beispiele).
Als der Lehrer am Ende der Lesung fragte, ob ich den Jugendlichen etwas mit auf den Weg geben wolle, habe ich gesagt: Seid Weltverbesserer. Im besten Sinne des Wortes. Setzt euch für euch und andere ein, wenn ihr findet, etwas sei ungerecht oder könnte besser sein. Versucht zu ändern, was ihr nicht gut findet. Nicht mit Gewalt, denn Gewalt ist nie gut, sondern kreativ und hartnäckig. Ich habe vom Jugendpark in der Nachbargemeinde erzählt, den Jugendliche realisieren wollen und auch tun. Ich habe an die Klassenlehrer gedacht, die unsere Kinder ermutigt haben, genau so zu sein, wie sie sind. Und ich habe an mich gedacht. Wie ich als Jugendliche mit Indianerzöpfen und Schlabberpullis für eine bessere Welt demonstriert habe. Nicht zuletzt mit Worten, die ich an Anschlagsbretter gehängt habe. Heute schreibe ich sie in Bücher.
PS: Das Ende von Hundert Lügen (der allerletzte Text im Buch) ist das, was unsere Tochter tun würde, wenn sie jemals viel Geld hätte. Ich möchte an ihrer Seite stehen, wenn sie diese Vision umsetzt. Und dann sehen, was passiert.
PPS: Ich wünsche mir zu Weihnachten ein T-Shirt mit der Aufschrift punk at heart. (Es darf auch eine Tasse sein.). Guckt euch an, was auf der Wandtafelt steht - irgendwie war an diesem Morgen alles rund und gut.
Unsere Kinder, die beide ziemlich jenseits der gängigen Normen sind und schon damals waren, hatten beide einen Klassenlehrer resp. eine Klassenlehrerin, die sie genau so genommen, akzeptiert und gemocht haben, wie sie sind. Beide Kinder hätten damals aufgrund ihrer Art auch auf Ablehnung und Unverständnis stossen können. Das Gegenteil passierte. Beide durften sein und bleiben, wer sie waren. Das ist leider keine Selbstverständlichkeit. Der Klassenlehrer von Herrn Sohnemann ist mittlerweile in Pension, die Klassenlehrerin treffe ich jeweils bei den Lesungen, und auch heute geht noch im grottigsten, nebligsten und kältesten Wetter eine Sonne auf, wenn ich ihr begegne.
Im Verlauf der Lesung fragte ein Mädchen, wie ich mit schlechten Kritiken umgehe. Ich antworte dann jeweils, dass es zum Leben einer Autorin gehört, damit klarzukommen, weil Meinungen verschieden sind, weil nicht jedem gefällt, was man schreibt. Dass es eigentlich nur ein Buch gibt, bei dem schlechte Kritiken wehtun, meinem Herzblutbuch #no_way_out, weil es für mich das persönlichste ist, weil ich damit dem richtigen Leben zu nah gekommen bin, weil es um Personen geht, die mir sehr viel bedeuten und weil ich in #no_way_out alles gesagt habe, was mir wichtig ist. Kritik an diesem Buch empfinde ich als Kritik an Menschen, die ich liebe, und an meiner Lebensphilosophie. Natürlich ist das in den meisten Fällen nicht so, aber ich kann das schlecht trennen.
Manchmal nervt Kritik auch. Gewaltig sogar. Zum Beispiel jene, in der meine jugendlichen Widerstandskämpfer in Hundert Lügen als wohlmeinende Weltverbesserer bezeichnet werden. Ich habe mich bei diesem Begriff vor Zorn beinahe verschluckt beim Lesen. Weil Weltverbesserer mittlerweile in etwa gleich gebraucht wird wie Gutmensch (was mich genauso wütend macht). Weltverbesserer und Gutmensch sind fiese Wörter, eine ignorante, bösartige Verniedlichung, mit der man Menschen, die etwas ändern wollen, eins ins Gesicht knallt, sie der Lächerlichkeit preisgibt, ihnen die Legitimation ihres Tuns verbal abspricht. Es sind Wörter, mit denen man Normen zementieren kann und dabei alles, was von der Norm abweicht, kleinmachen, ausgrenzen und abwerten kann.
Mich stört, mit welcher Gedankenlosigkeit manche Menschen mit Wörtern wie Weltverbesserer umgehen, sie von jenen übernehmen, die sehr wohl wissen, was sie mit solchen Wörtern erreichen. Mir tut weh, dass es Menschen gibt, die sich davon den Mut nehmen lassen, für sich und seine Ideale einzustehen. Mich macht wütend, wie die Sprache zur Waffe gegen alles wird, das unsere Gesellschaft hinterfragt (Fake News ist übrigens eins der krassesten Beispiele).
Als der Lehrer am Ende der Lesung fragte, ob ich den Jugendlichen etwas mit auf den Weg geben wolle, habe ich gesagt: Seid Weltverbesserer. Im besten Sinne des Wortes. Setzt euch für euch und andere ein, wenn ihr findet, etwas sei ungerecht oder könnte besser sein. Versucht zu ändern, was ihr nicht gut findet. Nicht mit Gewalt, denn Gewalt ist nie gut, sondern kreativ und hartnäckig. Ich habe vom Jugendpark in der Nachbargemeinde erzählt, den Jugendliche realisieren wollen und auch tun. Ich habe an die Klassenlehrer gedacht, die unsere Kinder ermutigt haben, genau so zu sein, wie sie sind. Und ich habe an mich gedacht. Wie ich als Jugendliche mit Indianerzöpfen und Schlabberpullis für eine bessere Welt demonstriert habe. Nicht zuletzt mit Worten, die ich an Anschlagsbretter gehängt habe. Heute schreibe ich sie in Bücher.
PS: Das Ende von Hundert Lügen (der allerletzte Text im Buch) ist das, was unsere Tochter tun würde, wenn sie jemals viel Geld hätte. Ich möchte an ihrer Seite stehen, wenn sie diese Vision umsetzt. Und dann sehen, was passiert.
PPS: Ich wünsche mir zu Weihnachten ein T-Shirt mit der Aufschrift punk at heart. (Es darf auch eine Tasse sein.). Guckt euch an, was auf der Wandtafelt steht - irgendwie war an diesem Morgen alles rund und gut.
Sonntag, 3. Dezember 2017
Texte am Sonntag
Ich habe am Freitag mit dem GaPriWriMo begonnen. Um in die Geschichte und vor allem die Erzählsprache wieder reinzukommen, habe ich erst einmal überarbeitet, was ich schon hatte. Seit gestern schreibe ich an der Geschichte weiter. Langsam, entspannt - und weg von meinem Arbeitscomputer, damit ich nicht zwischendurch ins Internet flüchten kann, wenn ich grad mal durchhänge. Trotzdem komme ich nur langsam voran. Was a) mit gelegentlichen Abstechern an den Arbeitscomputer zu tun hat (nicht um zu arbeiten *hüstel* - soviel zu meiner Konsequenz und Disziplin) und b) mit meiner Arbeit als Verlegerin.
Der erste Text für da bux ist (weit vor der Deadline) eingegangen. Eine tolle Geschichte, die bestens ins Programm passt und gleichzeitig eine neue Facette reinbringt. Diesen Text lektoriere ich nun - nachdem ich ihn als Ganzes gelesen habe - etappenweise. Ich fahre das Tempo ganz bewusst runter, um nichts zu verpassen, und ich lektoriere immer nur 10 Manuskriptseiten aufs Mal, erst von Hand auf dem ausgedruckten Manuskript, dann am Arbeitscomputer. Damit banne ich die Gefahr, in die Oberflächlichkeit abzugleiten. Parallel dazu schreibe ich den Lektoratsbrief. Auch dafür lasse ich mir Zeit.
Ich schreibe und lektoriere aber nicht nur, ich lese auch. Am Sonntag kaufen wir immer die NZZ am Sonntag und lesen uns durch die verschiedenen Bünde und beigelegten Magazine. Am witzigsten fand ich heute den Bericht über zwei Frauen, die Reisen in Gegenden anbieten, wo man smartphonefrei Ferien machen kann. Scheint ein tolles Geschäft zu sein. Ich fahre dazu einfach ins Haus in den Bergen. Vielleicht müssten Herr Ehemann und ich diesem Haus irgendein cooles Label geben und unsere Zimmer für ein Schweinegeld vermieten :-)
Leute: Internet- und smartphonefrei geht auch Zuhause. Zum Beispiel im Gästezimmer. (Man muss nur den Nerv haben, für sich zu definieren, mit welchen Geräten man wann nicht ins Netz geht - auch wenn man könnte. Und die Disziplin, das auch durchzuziehen.)
Der erste Text für da bux ist (weit vor der Deadline) eingegangen. Eine tolle Geschichte, die bestens ins Programm passt und gleichzeitig eine neue Facette reinbringt. Diesen Text lektoriere ich nun - nachdem ich ihn als Ganzes gelesen habe - etappenweise. Ich fahre das Tempo ganz bewusst runter, um nichts zu verpassen, und ich lektoriere immer nur 10 Manuskriptseiten aufs Mal, erst von Hand auf dem ausgedruckten Manuskript, dann am Arbeitscomputer. Damit banne ich die Gefahr, in die Oberflächlichkeit abzugleiten. Parallel dazu schreibe ich den Lektoratsbrief. Auch dafür lasse ich mir Zeit.
Ich schreibe und lektoriere aber nicht nur, ich lese auch. Am Sonntag kaufen wir immer die NZZ am Sonntag und lesen uns durch die verschiedenen Bünde und beigelegten Magazine. Am witzigsten fand ich heute den Bericht über zwei Frauen, die Reisen in Gegenden anbieten, wo man smartphonefrei Ferien machen kann. Scheint ein tolles Geschäft zu sein. Ich fahre dazu einfach ins Haus in den Bergen. Vielleicht müssten Herr Ehemann und ich diesem Haus irgendein cooles Label geben und unsere Zimmer für ein Schweinegeld vermieten :-)
Leute: Internet- und smartphonefrei geht auch Zuhause. Zum Beispiel im Gästezimmer. (Man muss nur den Nerv haben, für sich zu definieren, mit welchen Geräten man wann nicht ins Netz geht - auch wenn man könnte. Und die Disziplin, das auch durchzuziehen.)
Montag, 27. November 2017
Wie viel von Ihnen steckt in Ihren Büchern?
Diese Frage wird mir bei Lesungen häufig gestellt. Im Laufe der Jahre habe ich bemerkt: Wahrscheinlich viel mehr, als mir bewusst ist. Manchmal aber schreibe ich Eigenschaften von mir auch bewusst in meine Geschichten. Zum Beispiel diese Szene in Hundert Lügen, in der Kris zum ersten Mal mit seinem Therapeuten redet, nachdem er sich wochenlang davor gedrückt hatte.
Da wir schon mal mit dem Sprechen angefangen hatten, redete Murphy weiter und erzählte mir von der Band. Er hatte sie mehr als dreissig Mal live gesehen.
"Sie sind verrückt", sagte ich.
"Sind wir das nicht alle?"
Nun, zumindest wir beide waren es definitiv.
Nein, dreissig Mal habe ich The Beauty of Gemina noch nicht gesehen. Aber ein Dutzend Mal oder vielleicht auch etwas häufiger. Ja, ein bisschen verrückt ist das schon. Aber eben, wie Elliot Murphy in Hundert Lügen so treffend sagt: Sind wir das nicht alle?
Letzten Samstag setzte sich Michael Sele ans Klavier und stimmte Into Black an. Es wurde zur besten Version dieses Liedes, die ich je gehört habe. Sie nahm mich mit zu den Lost Souls, brachte mich wieder ganz nah an Nathan. Da der Sound von The Beauty of Gemina auch Nathans Sound ist, schenkte mir Michael Sele für Black Rain (Band zwei der Serie) den Song Into Black. Ich durfte die Lyrics frei verwenden, und das habe ich auch getan.
Eigentlich hatte ich ziemlich fixe Schreibpläne für die nächsten paar Wochen und Monate, doch Into Black hat in mir tiefes Heimweh nach den Lost Souls geweckt. Zum Glück steht bei meiner Planung auch irgendwo die Notiz: Lost Souls – no schedule – whenever I feel like it. (Womit auch die Frage beantwortet ist, in welcher Sprache ich die Lost Souls denke.)
The Beauty of Gemina hat mich einmal mehr wieder ganz gemacht. Mir Bilder in den Kopf und Gefühle ins Herz gesungen und Ideen wie Blumen aus dem Eis spriessen lassen. Schön wars. Wunderschön.
Die Songtexte von 2007 bis 2014 kann man übrigens kaufen. Darunter sind auch die aus dem Album Ghost Prayers, auf dem sich Dragon befindet, der Song, der mich zu Hundert Lügen inspiriert hat.
Und hier noch einmal der Link zum Song Into Black. Zum Mithören.
Da wir schon mal mit dem Sprechen angefangen hatten, redete Murphy weiter und erzählte mir von der Band. Er hatte sie mehr als dreissig Mal live gesehen.
"Sie sind verrückt", sagte ich.
"Sind wir das nicht alle?"
Nun, zumindest wir beide waren es definitiv.
Nein, dreissig Mal habe ich The Beauty of Gemina noch nicht gesehen. Aber ein Dutzend Mal oder vielleicht auch etwas häufiger. Ja, ein bisschen verrückt ist das schon. Aber eben, wie Elliot Murphy in Hundert Lügen so treffend sagt: Sind wir das nicht alle?
Letzten Samstag setzte sich Michael Sele ans Klavier und stimmte Into Black an. Es wurde zur besten Version dieses Liedes, die ich je gehört habe. Sie nahm mich mit zu den Lost Souls, brachte mich wieder ganz nah an Nathan. Da der Sound von The Beauty of Gemina auch Nathans Sound ist, schenkte mir Michael Sele für Black Rain (Band zwei der Serie) den Song Into Black. Ich durfte die Lyrics frei verwenden, und das habe ich auch getan.
Eigentlich hatte ich ziemlich fixe Schreibpläne für die nächsten paar Wochen und Monate, doch Into Black hat in mir tiefes Heimweh nach den Lost Souls geweckt. Zum Glück steht bei meiner Planung auch irgendwo die Notiz: Lost Souls – no schedule – whenever I feel like it. (Womit auch die Frage beantwortet ist, in welcher Sprache ich die Lost Souls denke.)
The Beauty of Gemina hat mich einmal mehr wieder ganz gemacht. Mir Bilder in den Kopf und Gefühle ins Herz gesungen und Ideen wie Blumen aus dem Eis spriessen lassen. Schön wars. Wunderschön.
Die Songtexte von 2007 bis 2014 kann man übrigens kaufen. Darunter sind auch die aus dem Album Ghost Prayers, auf dem sich Dragon befindet, der Song, der mich zu Hundert Lügen inspiriert hat.
Und hier noch einmal der Link zum Song Into Black. Zum Mithören.
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The Beauty of Gemina.
Samstag, 25. November 2017
24'318 und ein paar andere Dinge
Bei 24‘318 Wörtern musste ich es mir definitiv eingestehen: Ich hatte mich in den Schilf geschrieben und zwar so richtig. Da halfen auch die Korrektureinträge im Notizbuch für spätere Überarbeitungsrunden nicht mehr; es waren zu viele geworden. Ich hätte trotzig weiter im Schilf herumgeistern können, sprich, einfach irgendwas schreiben können, bis hin zu den 50‘000 Wörtern, die es braucht, um NaNoWriMo erfolgreich zu beenden. Ich entschied mich anders. Ich begann, den Text von vorne her zu überarbeiten. Das bringt mich dem NaNoWriMo Ziel keinen Schritt näher, im Gegenteil. Ich kürze grad gnadenlos zusammen. Und trotzdem bringt es mich weiter, nämlich in Richtung einer guten Geschichte.
Vielleicht hätte ich es mir anders überlegt und mich volle Pulle reingehängt, wenn ich diesen Monat nichts anderes zu tun gehabt hätte, als zu schreiben. Aber ich war beinahe zweieinhalb Wochen auf Lesetour und habe es genossen, zum ersten Mal seit Jahren nicht mit einer Deadline im Nacken unterwegs zu sein. Ich hatte endlich Zeit, mit AutorenkollegInnen abzumachen, mich mit ihnen auszutauschen und in gemütlichen Runden zusammenzusitzen.
Im Dezember werde ich mich trotz dieser Novembererfahrung begeistert in den GaPriWriMo (Gabathuler's Private Writing Month) stürzen, denn erstens brauche ich dafür höchstens 40‘000 Wörter, habe ein fertiges Konzept und vor allem auch eine Erzählstimme, an der ich wochenlang herumexperimentiert habe – und ein erstes Kapitel. Kommt dazu, dass ich im Dezember nur noch sehr wenige Lesungen habe. Das sollte also zu packen sein.
Bei da bux stehen nach einer kurzen Verschnaufspause im Dezember wieder erste Arbeiten für unseren Verlag an. Ich freue mich darauf, das erste Manuskript lektorieren zu dürfen.
Ebenfalls auf meiner To-Do-Liste für den Dezember steht die Weiterarbeit an meinem nächsten Self Publishing Projekt: Ich bereite meinen vergriffenen Titel „Starkstrom“ neu auf. Dabei überarbeite und kürze ich die Geschichte, suche einen neuen Titel und mache mir schon mal erste Gedanken zur Covergestaltung. Das Gute daran ist, dass es nicht eilt. Ich kann mir damit so viel Zeit lassen, wie ich möchte.
Zeitlich ziemlich durchgetaktet ist dafür die Autillus-Agenda. Da steht am 6. Dezember eine Vorstandssitzung an, in der wir auf das Vereinsjahr zurückblicken und die Jahresversammlung vorbereiten, die am 10. Januar 2018 stattfindet. Ich freue mich auf beide Anlässe, denn die Schweizer Kinder- und Jugendbuchszene lebt, wir haben tolle Mitglieder, die tolle Bücher schaffen und mit viel Kreativität, Motivation, Energie und Tatendrang Neues ausprobieren. Lest doch einfach mal in unseren Blog rein und lasst euch anstecken, zum Beispiel, indem ihr als Weihnachtsgeschenk zu einem Buch eines unserer Mitglieder greift (es muss ja nicht immer Heidi oder der Schellenursli sein).
Last but not least habe ich mir vorgenommen, meinen youtube Kanal wieder etwas weniger stiefmütterlich zu behandeln und mehr zu bloggen. Auch für Instagram habe ich so meinen Ideen. Und vielleicht mache ich ja doch noch einen Trailer zu „Hundert Lügen“. (Es gibt einen Grund, weshalb es keinen Trailer gibt, aber das ist eine andere, extrem frustrierende Geschichte, über die ich vielleicht mal was schreibe, wenn ich genügend Abstand habe, um darüber lachen zu können.)
Erst einmal freue ich mich, wieder zuhause zu sein. Und auf das The Beauty of Gemina Konzert heute abend!!!
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Samstag, 18. November 2017
Into deep - intensiv leben
Ich war ein paar Tage offline in den Bergen. Am Autillus-Projekt weiterarbeiten. Schreiben. Wandern.
Zum Autillus-Projekt: Es ist noch nicht spruchreif, denn noch immer können mir bürokratische Hindernisse in den Weg kommen. Ich arbeite trotzdem mit viel Freude daran, denn wenn das, was ich vorhabe, nicht klappt, habe ich einfach einen genial schönen Privatraum im Stall in den Bergen. Die letzten paar Tage bin ich einen grossen Rutsch vorangekommen. Was ich schon mal verraten kann: All die Bücher in den Bildern am Ende des Beitrags stammen von Schweizer Kinder- und Jugendbuchschaffenden (AutorInnen und IllustratorInnen).
Zum Schreiben: Ich bin nicht sicher, ob ich die 50'000 NaNoWriMo Wörter schaffe. Mein Krimiplot wird immer dichter, und eigentlich müsste ich jetzt im Text zurückgehen und einige Textstellen ändern / anpassen. Weil das bei NaNoWriMo zeitlich schlicht nicht drinliegt, notiere ich mir laufend Dinge, die ich beim Überarbeiten ändern will. Gestern habe ich kurz überlegt abzubrechen, mich aber umentschieden. Ich will diesen Flow nützen und den Rohentwurf fertig machen. Ein grosser Problempunkt im Augenblick: Mein Krimi ist zu statisch, das muss ich dringend ändern.
Zum Wandern: Über dem Nebel. Bei strahlend blauem Himmel. Zuckerweissen Bergspitzen. Buntem Herbstwald. Im Kopf wachsen die Ideen.
Generell: Ganz viel Zeit und Musse. Mir wird immer bewusster, wie viel Zeit ich hier im Tal unten mit Social Media verbrate. Ich fahre deshalb einen Teil davon runter. Einen ersten Schritt habe ich gestern getan: Ich habe meine private Chronik auf FB auf Eis gelegt und werde fortan nur noch auf meiner Facebook-Autorenseite aktiv sein. Meine Social Media Schwerpunkte lege ich neu auf Instagram, youtube und vor allem zurück in diesen Blog.
Instagram mag ich, weil ich Bilder mag. Ich mag es, weil dort auch die Jugendlichen sind, die meine Bücher lesen und besprechen. youtube begeistert und fasziniert mich, weil ich auch bewegte Bilder sehr mag. Ich möchte wieder mehr Videos machen.
Am persönlichsten waren die ganzen Jahre immer die Beiträge hier im Blog. Hier geht alles tiefer als auf allen anderen Medien. Das Private, also das Familienleben bleibt jedoch auch hier - mit seltenen Ausnahmen - aussen vor.
So, und jetzt zu den Bildern von meinem Projekt in den Bergen:
Zum Autillus-Projekt: Es ist noch nicht spruchreif, denn noch immer können mir bürokratische Hindernisse in den Weg kommen. Ich arbeite trotzdem mit viel Freude daran, denn wenn das, was ich vorhabe, nicht klappt, habe ich einfach einen genial schönen Privatraum im Stall in den Bergen. Die letzten paar Tage bin ich einen grossen Rutsch vorangekommen. Was ich schon mal verraten kann: All die Bücher in den Bildern am Ende des Beitrags stammen von Schweizer Kinder- und Jugendbuchschaffenden (AutorInnen und IllustratorInnen).
Zum Schreiben: Ich bin nicht sicher, ob ich die 50'000 NaNoWriMo Wörter schaffe. Mein Krimiplot wird immer dichter, und eigentlich müsste ich jetzt im Text zurückgehen und einige Textstellen ändern / anpassen. Weil das bei NaNoWriMo zeitlich schlicht nicht drinliegt, notiere ich mir laufend Dinge, die ich beim Überarbeiten ändern will. Gestern habe ich kurz überlegt abzubrechen, mich aber umentschieden. Ich will diesen Flow nützen und den Rohentwurf fertig machen. Ein grosser Problempunkt im Augenblick: Mein Krimi ist zu statisch, das muss ich dringend ändern.
Zum Wandern: Über dem Nebel. Bei strahlend blauem Himmel. Zuckerweissen Bergspitzen. Buntem Herbstwald. Im Kopf wachsen die Ideen.
Generell: Ganz viel Zeit und Musse. Mir wird immer bewusster, wie viel Zeit ich hier im Tal unten mit Social Media verbrate. Ich fahre deshalb einen Teil davon runter. Einen ersten Schritt habe ich gestern getan: Ich habe meine private Chronik auf FB auf Eis gelegt und werde fortan nur noch auf meiner Facebook-Autorenseite aktiv sein. Meine Social Media Schwerpunkte lege ich neu auf Instagram, youtube und vor allem zurück in diesen Blog.
Instagram mag ich, weil ich Bilder mag. Ich mag es, weil dort auch die Jugendlichen sind, die meine Bücher lesen und besprechen. youtube begeistert und fasziniert mich, weil ich auch bewegte Bilder sehr mag. Ich möchte wieder mehr Videos machen.
Am persönlichsten waren die ganzen Jahre immer die Beiträge hier im Blog. Hier geht alles tiefer als auf allen anderen Medien. Das Private, also das Familienleben bleibt jedoch auch hier - mit seltenen Ausnahmen - aussen vor.
So, und jetzt zu den Bildern von meinem Projekt in den Bergen:
Sonntag, 12. November 2017
Die Sinnfrage hat sich geklärt
Monatelang habe ich wenig bis nichts geschrieben. Es ging nicht mehr. Nicht, weil ich eine Schreibblockade hatte (ich glaube nicht an Schreibblockaden), sondern weil mich die Branche, in der und für die ich arbeite, schlicht zermürbt hat. Ich sah nicht mehr ein, weshalb ich für extrem wenig Geld monatelang an einem Buch arbeite, das dann im Meer der Neuerscheinungen gnadenlos absäuft, u.a. weil mein Titel einfach ein Katalogfüller ist, den man mehr oder weniger sich selbst überlässt. Ich brachte keine Motivation mehr auf, mich für einen bescheidenen Vorschuss auf eine Deadline hin abzuhetzen. Da arbeitete ich lieber für den eigenen Verlag, wo das mit dem Geld zwar auch (noch) nicht wirklich stimmt, dafür die Chemie zwischen uns drei Verlegern und unseren AutorInnen. Ich war lieber im Garten, in den Bergen oder mit einem Pinsel in der Hand unterwegs. 2017 war das erste Jahr, in dem ich vertragslos blieb. Ich hatte zwar tolle Ideen für Geschichten, sah aber keinen Sinn mehr darin, sie aufzuschreiben. Es gibt für alles eine Schmerzgrenze, und die hatte ich mehr als erreicht.
Dann fuhr ich nach Laichingen. Die Autorenbetreuung hätte nicht besser sein können, die Organisation auch nicht, die Lesungen schon gar nicht. Ich schaute in die Gesichter meiner jugendlichen ZuhörerInnen und wusste wieder, warum ich schreibe. Voller Übermut meldete ich mich bei NaNoWriMo an, das ich im Augenblick voll durchziehe. Dann kamen die Zentralschweizer Lesungen (was das "Volldurchziehen" von NaNoWriMo etwas schwierig macht). Am Donnerstagabend kam ich von der ersten Lesewoche zurück, voller Eindrücke und Erinnerungen. Herr Ehemann und ich haben beim gemeinsamen Nachtessen über meinen Beruf geredet. "Blende die Branche aus", hat er gesagt. "Für die tust du das nicht. Du tust das für die Jugendlichen, für deine LeserInnen." Er hat recht. Und wisst ihr was? Ich tu es auch für mich.
Am Dienstag bin ich für Lesungen in Feldkirch, nächste Woche kehre ich für eine weitere Lesewoche nach Luzern zurück. Ich werde tolle Begegnungen haben, in den lesefreien Zeiten meinen NaNoWriMo-Text in die Tasten hauen - und im Dezember mein Kinderbuch in Angriff nehmen. Dabei werde ich mein ureigenes GaPriWriMo-Dezemberschreiben veranstalten (Gabathuler's Private Writing Month). Ohne Vertrag, ohne Deadline. Anfang nächstes Jahr werde ich beide Projekte - meine NaNoWriMo Geschichte und meine Kindergeschichte - überarbeiten und dann schauen, was ich damit mache.
Dann fuhr ich nach Laichingen. Die Autorenbetreuung hätte nicht besser sein können, die Organisation auch nicht, die Lesungen schon gar nicht. Ich schaute in die Gesichter meiner jugendlichen ZuhörerInnen und wusste wieder, warum ich schreibe. Voller Übermut meldete ich mich bei NaNoWriMo an, das ich im Augenblick voll durchziehe. Dann kamen die Zentralschweizer Lesungen (was das "Volldurchziehen" von NaNoWriMo etwas schwierig macht). Am Donnerstagabend kam ich von der ersten Lesewoche zurück, voller Eindrücke und Erinnerungen. Herr Ehemann und ich haben beim gemeinsamen Nachtessen über meinen Beruf geredet. "Blende die Branche aus", hat er gesagt. "Für die tust du das nicht. Du tust das für die Jugendlichen, für deine LeserInnen." Er hat recht. Und wisst ihr was? Ich tu es auch für mich.
Am Dienstag bin ich für Lesungen in Feldkirch, nächste Woche kehre ich für eine weitere Lesewoche nach Luzern zurück. Ich werde tolle Begegnungen haben, in den lesefreien Zeiten meinen NaNoWriMo-Text in die Tasten hauen - und im Dezember mein Kinderbuch in Angriff nehmen. Dabei werde ich mein ureigenes GaPriWriMo-Dezemberschreiben veranstalten (Gabathuler's Private Writing Month). Ohne Vertrag, ohne Deadline. Anfang nächstes Jahr werde ich beide Projekte - meine NaNoWriMo Geschichte und meine Kindergeschichte - überarbeiten und dann schauen, was ich damit mache.
Sonntag, 29. Oktober 2017
Getting ready for the tour
Draussen zeigt das Wetter, was es an Garstigkeiten so drauf hat. Da
bleib ich lieber drinnen und bereite mich auf die grosse Lesetour im
November vor: Mails mit Lehrpersonen. Auf GoogleMap gucken, wo die
Schulhäuser sind. Nächste Busstation / nächsten Bahnhof finden.
Fahrpläne heraussuchen. Für jeden Tag ein kleines Dossier für mich
erstellen, damit ich mich unterwegs nicht mit logistischem Kram beschäftigen muss usw. Es reicht mir, wenn ich mich dann auf der Tour mit Ticketautomaten herumschlagen darf, die mir nur Zonen anzeigen und nicht Orte, als ob ich sämtliche Zonennetze in der Schweiz kennen würde.
Freitag, 27. Oktober 2017
Was man so alles tun kann, wenn keine Deadline drückt, Teil 2
Man kann sich zum Beispiel Hals über Kopf bei #NaNoWriMo anmelden und sich vornehmen, im November 50'000 Wörter zu schreiben, auch wenn man genau dann zwei Wochen auf Lesetour ist. Da bei diesem Novemberschreiben alles möglich ist (na ja, ausser Romantasy; schliesslich will Frau Spass haben an ihren Figuren und ihrem Plot), wage ich mich in neue Gefielde und schreibe einen witzigen Krimi für Erwachsene, der zu einer Serie ausarten könnte. Ich habe tolle Figuren erfunden, ein Setting, in dem ich mich ausgesprochen wohl fühle und einen Grundidee, mit der sich herrlich spielen lässt. Das Notizbuch füllt sich, die Schreiblust wächst. Und weil noch nicht November ist, ich aber mittlerweile meine Auszeit genutzt und beinahe alle to-do-Listen abgearbeitet habe, habe ich in diesen Tagen doch tatsächlich Zeit für die Kindergeschichte, die schon lange in meinem Kopf herumschwirrt. Irgendwie ziemlich produktiv, dieser Herbst ohne Deadline.
Donnerstag, 26. Oktober 2017
Sonntag, 22. Oktober 2017
Was man alles so tun kann, wenn keine Deadline drückt, Teil 1
Keine Deadline diesen Dezember. Folge: Ich bin seit Jahren nicht mehr so
entspannt durch den Herbst gegangen wie dieses Jahr. Ich war viel in
den Bergen unterwegs, entweder zum Wandern oder Arbeiten. Wobei
"arbeiten" für einmal nicht für "schreiben" steht, sondern für ein neues
Projekt. Anfang 2018 will ich damit starten. Im Augenblick laufen die
Vorbereitungen auf Hochtouren. Ich streiche, bastle und "restauriere"
(na ja, grosses Wort für da, was ich tue *hüstel*) Möbel, packe
kistenweise Bücher aus, erfasse sie auf dem Laptop und träume dabei vor
mich hin. So viel sei schon mal verraten: Es geht um Autillus, den
Verein der Schweizer Kinder- und Jugendbuchschaffenden. Das hier sind
sozusagen die "fast-vorher"-Bilder (ein wenig habe ich da schon
gearbeitet). Mehr später.
Montag, 9. Oktober 2017
Heute, unterwegs - oder wenn das Chaos Rock'n'Roll tanzt
Ich bin sehr gerne zu Fuss unterwegs. Wahrscheinlich ist Wandern für mich das, was für andere Leute Yoga ist. Ich kann dabei meine Gedanken schweifen lassen. Manchmal kommt dabei Ordnung ins Chaos, und manchmal tanzt das Chaos Rock'n'Roll. Ich mag beides. Heute, auf dem Weg von St. Moritz nach Sils war Rock'n'Roll angesagt. Ich hab das Chaos tanzen lassen. Die Ideen sind in meinem Kopf herumgewirbelt und ich habe ihnen einfach zugehört, ohne sie einfangen zu wollen.
Während die Gedanken tanzten und ich ihnen zuhörte, setzte ich einen Fuss vor den anderen und tauchte ein in die Schönheit der Natur. Irgendwie irre: So wilde, freie Gedanken und gleichzeitig eine ungeheure Ruhe in mir drin.
Während die Gedanken tanzten und ich ihnen zuhörte, setzte ich einen Fuss vor den anderen und tauchte ein in die Schönheit der Natur. Irgendwie irre: So wilde, freie Gedanken und gleichzeitig eine ungeheure Ruhe in mir drin.
Freitag, 6. Oktober 2017
Kürzlich, beim Zugfahren
Ich sass im Morgenzug nach Zürich, unterwegs zu Workshops in Luzern. Vor mir auf dem Tischchen lagen mein Notizbuch und die Schreibschachtel. Ich wollte den in Gedanken vorbereiteten Workshopablauf noch einmal durchgehen und Stichworte zu den einzelnen Bereichen notieren. Während ich das tat, begannen die beiden Männer auf der anderen Seite des Ganges ein Gespräch. Es ging um Arbeitsbedingungen in einer Branche, die mit meiner auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam hat. Ich kam mit meinen Notizen gut voran und zog danach meine Reiselektüre aus dem Rucksack. Zum Lesen kam ich nicht, denn ich bemerkte, dass die Branche, die auf den ersten Blick nichts mit meiner gemeinsam hat, sehr wohl sehr vieles mit ihr gemeinsam hat.
Es ging um harten Konkurrenzkampf, um Preiskämpfe, um die Grossen und Kleinen der Branche, um Kreativität und darum, wie schwierig die Bedingungen sind. Dabei redete vor allem einer der beiden Männer. Ruhig, besonnen, unaufgeregt. Er sprach über Fakten. Über Dinge, die er nicht ändern kann. Über Gegebenheiten, um die es kein Drumherum gibt. Über die Schwierigkeit, sich zu behaupten. Über Kreativität. Über Qualität. Darüber dass diese beiden Dinge ihren Preis haben, den leider viele Leute nicht zu zahlen bereit sind.
Ich bemerkte: Ich bekomme gerade kostenlos einen echt brauchbaren Lebensworkshop. Also zog ich mein Tagebuch aus dem Rucksack und begann mitzuschreiben.
Am Ende der Fahrt wollte ich mich bedanken, aber die beiden Männer waren zu sehr in ihr Gespräch vertieft. Ich wollte nicht stören. Aber ich habe den Mann, dem ich ganz viel Motivation verdanke, heute im Internet gesucht und gefunden und ihm eine Dankesmail geschickt.
So ist es, das Leben. Immer wieder gut.
Es ging um harten Konkurrenzkampf, um Preiskämpfe, um die Grossen und Kleinen der Branche, um Kreativität und darum, wie schwierig die Bedingungen sind. Dabei redete vor allem einer der beiden Männer. Ruhig, besonnen, unaufgeregt. Er sprach über Fakten. Über Dinge, die er nicht ändern kann. Über Gegebenheiten, um die es kein Drumherum gibt. Über die Schwierigkeit, sich zu behaupten. Über Kreativität. Über Qualität. Darüber dass diese beiden Dinge ihren Preis haben, den leider viele Leute nicht zu zahlen bereit sind.
Ich bemerkte: Ich bekomme gerade kostenlos einen echt brauchbaren Lebensworkshop. Also zog ich mein Tagebuch aus dem Rucksack und begann mitzuschreiben.
Am Ende der Fahrt wollte ich mich bedanken, aber die beiden Männer waren zu sehr in ihr Gespräch vertieft. Ich wollte nicht stören. Aber ich habe den Mann, dem ich ganz viel Motivation verdanke, heute im Internet gesucht und gefunden und ihm eine Dankesmail geschickt.
So ist es, das Leben. Immer wieder gut.
Donnerstag, 28. September 2017
Dienstag, 26. September 2017
Und sonst so?
(in Random Order und bestimmt nicht vollständig)
- Habe ich letzte Woche die erste Trockenmauer meines Lebens selber gebaut - ganz allein (und bin verdammt stolz drauf).
- Habe ich letzte Woche dank einem jungen Buchblogger Buchpremiere von Hundert Lügen gefeiert.
- Bin ich zum ersten Mal seit vielen Jahren vertragslos.
- Liegen ziemliche Ausnahmewochen hinter mir (zu privat, um gebloggt zu werden).
- Hat unsere Buchband da bux die zweite Edition veröffentlicht und gefeiert.
- Macht mich die Arbeit für da bux sehr glücklich.
- Sind die Rahmenbedingungen für Kinder- und JugendbuchautorInnen mittlerweile derart schlecht, dass die Sinnfrage zu mächtig wurde und ich mir eine Auszeit vom Schreiben gönne. (Ausnahme: Schreiben für da bux)
- Bin ich dieses Jahr viel gereist, weil auch Herr Ehemann eine Auszeit vom Beruf nimmt.
- Merke ich einmal mehr, wie sehr ich meine Familie liebe und wie wichtig sie mir ist.
- Bin ich bei der Ausschreibung einer Hörserie fürs Radio Zweite geworden - und darf wahrscheinlich die Idee trotzdem umsetzen, einfach kürzer.
- Liegt bei mir beim Nähen von Vorhängen und Kissen noch Luft nach oben drin.
- Sollte ich endlich wissen, wie das Tattoo aussehen wird, das ich mir dieses Jahr stechen werde (ein Versprechen an Herrn Freund von Frau Tochter)
- Träume ich von neuen Projekten abseits vom Schreiben.
- Habe ich Hausfrau Hanna getroffen, eine wunderbare Frau, die mir unendlich guttut.
- Habe ich mir vorgenommen, wieder mehr zu bloggen.
- Könnte ich mal wieder Mützen stricken. (Will jemand eine?)
- Habe ich letzte Woche die erste Trockenmauer meines Lebens selber gebaut - ganz allein (und bin verdammt stolz drauf).
- Habe ich letzte Woche dank einem jungen Buchblogger Buchpremiere von Hundert Lügen gefeiert.
- Bin ich zum ersten Mal seit vielen Jahren vertragslos.
- Liegen ziemliche Ausnahmewochen hinter mir (zu privat, um gebloggt zu werden).
- Hat unsere Buchband da bux die zweite Edition veröffentlicht und gefeiert.
- Macht mich die Arbeit für da bux sehr glücklich.
- Sind die Rahmenbedingungen für Kinder- und JugendbuchautorInnen mittlerweile derart schlecht, dass die Sinnfrage zu mächtig wurde und ich mir eine Auszeit vom Schreiben gönne. (Ausnahme: Schreiben für da bux)
- Bin ich dieses Jahr viel gereist, weil auch Herr Ehemann eine Auszeit vom Beruf nimmt.
- Merke ich einmal mehr, wie sehr ich meine Familie liebe und wie wichtig sie mir ist.
- Bin ich bei der Ausschreibung einer Hörserie fürs Radio Zweite geworden - und darf wahrscheinlich die Idee trotzdem umsetzen, einfach kürzer.
- Liegt bei mir beim Nähen von Vorhängen und Kissen noch Luft nach oben drin.
- Sollte ich endlich wissen, wie das Tattoo aussehen wird, das ich mir dieses Jahr stechen werde (ein Versprechen an Herrn Freund von Frau Tochter)
- Träume ich von neuen Projekten abseits vom Schreiben.
- Habe ich Hausfrau Hanna getroffen, eine wunderbare Frau, die mir unendlich guttut.
- Habe ich mir vorgenommen, wieder mehr zu bloggen.
- Könnte ich mal wieder Mützen stricken. (Will jemand eine?)
Montag, 25. September 2017
Buchpremieren sind so was von gestern - Eventitis ist in
Einen Tag vor der Schweizer Buchpremiere von "Hundert Lügen" guckte ich auf der FB-Seite des Verlags nach, ob da ein Veranstaltungshinweis zu finden ist. Es war einer da. Aber nicht auf die Buchpremiere, sondern auf einen Live-Event bei Facebook. 30 Minuten lang konnte man zuschauen, wie ein Buch auftaut. "Aha", sagte ich mir. "Frau Autorin, Premierenlesungen sind für Leute von gestern. Du musst was bieten. Etwas Neues. Etwas Besonderes. Etwas Krasses. Etwas Ultimatives."
Ultimativ, dachte ich. Das klingt gut. Ultimativ ist das neue Ding. Also habe ich mich ultimativ wegrationalisiert (wer braucht schon so altertümliche Autorinnen wie mich) und das Buch die Lesung selber machen lassen. Ja, genau. Bei mir hat das Buch selber gelesen. Mittels Gedankenübertragung. Hat funktioniert (das Video beweist es). Die Leute haben sich bestens unterhalten. Auch ohne mich.
Blöderweise hatte ich die Folgen nicht bedacht: Das Buch wollte das ganze Honorar für sich. Es hat sich damit ein Bahnticket nach Italien gekauft und ist gleich nach der Lesung losgefahren. Gestern lag eine Postkarte in meinem Briefkasten: "Habe da so ein schnuckeliges rosa Buch kennengelernt. Bleibe länger. Schick mehr Geld."
Ich habe heute als Putzkraft in einer Bäckerei angeheuert.
PS: Der Hinweis auf die Lesung wurde dann doch noch aufgeschaltet, weil Frau Autorin ... ach, lassen wir das und gucken lieber Eventitis.
Ultimativ, dachte ich. Das klingt gut. Ultimativ ist das neue Ding. Also habe ich mich ultimativ wegrationalisiert (wer braucht schon so altertümliche Autorinnen wie mich) und das Buch die Lesung selber machen lassen. Ja, genau. Bei mir hat das Buch selber gelesen. Mittels Gedankenübertragung. Hat funktioniert (das Video beweist es). Die Leute haben sich bestens unterhalten. Auch ohne mich.
Blöderweise hatte ich die Folgen nicht bedacht: Das Buch wollte das ganze Honorar für sich. Es hat sich damit ein Bahnticket nach Italien gekauft und ist gleich nach der Lesung losgefahren. Gestern lag eine Postkarte in meinem Briefkasten: "Habe da so ein schnuckeliges rosa Buch kennengelernt. Bleibe länger. Schick mehr Geld."
Ich habe heute als Putzkraft in einer Bäckerei angeheuert.
PS: Der Hinweis auf die Lesung wurde dann doch noch aufgeschaltet, weil Frau Autorin ... ach, lassen wir das und gucken lieber Eventitis.
Donnerstag, 31. August 2017
Sonntag, 27. August 2017
Ich habe Post bekommen!
Gleich zwei tolle Pakete an einem Tag! Der Zytglogge Verlag hat mir ein Belegsexemplar der "Villa Wahnsinn" geschickt, und Kinderthur hat sich für meine Teilnahme an ihrem Lesesommer bedankt.
"Villa Wahnsinn" habe ich fürs Zambo von Radio srf geschrieben, Elena Rutmann hat es toll vertont, und zu meiner grossen Freude bringt es der Zytglogge Verlag jetzt mit einem wunderschönen Umschlag als CD raus.
Bei Kinderthur durfte ich dieses Jahr mit Lesetipps am Lesesommer teilnehmen - und habe dafür auch noch ein im wahrsten Sinne des Wortes süss verpacktes Danke erhalten.
"Villa Wahnsinn" habe ich fürs Zambo von Radio srf geschrieben, Elena Rutmann hat es toll vertont, und zu meiner grossen Freude bringt es der Zytglogge Verlag jetzt mit einem wunderschönen Umschlag als CD raus.
Bei Kinderthur durfte ich dieses Jahr mit Lesetipps am Lesesommer teilnehmen - und habe dafür auch noch ein im wahrsten Sinne des Wortes süss verpacktes Danke erhalten.
Donnerstag, 24. August 2017
Dienstag, 22. August 2017
Darf ich vorstellen: Unsere Vorgartenbibliothek
Was endlos lange währt ...
Woran eigentlich nur noch ich geglaubt habe: Unsere Vorgartenbibliothek ist tatsächlich fertig geworden. Wir haben uns zudem in letzter Sekunde entschieden, die Bibliothek dort aufzustellen, wo bis jetzt unser (potthässlicher) Briefkasten an die Stallwand geschraubt war. Und deshalb ist das Knuffelhäuschen jetzt Bibliothek und Briefkasten gleichzeitig. Es fehlt nur noch ein wenig Deko unter dem neckischen Dach.
Ein paar Fakten: Es hat Platz für 20 Bücher. Man kann sie ausleihen oder auch behalten. Die Lücken werden laufend aufgefüllt und die Bücher generell immer mal wieder ausgetauscht. Beim Einräumen habe ich gemerkt, dass das Angebot doch sehr krimi- und thrillerlastig ist und Fantasy gänzlich fehlt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Samstag, 19. August 2017
Schweizer Buchpremiere von "Hundert Lügen"
Am 19. September lese ich in der Bibliothek zum Chutz in Muttenz aus "Hundert Lügen." Organisiert hat die Schweizer Buchpremiere Josia Jourdan, der jüngste Buchblogger der Schweiz. Er wird die Lesung auch moderieren.
Donnerstag, 17. August 2017
Donnerstag, 10. August 2017
Mittwoch, 9. August 2017
Auszeit
Ich sass da, vor dem Ferienhaus auf meiner Lieblingsinsel, plottete an einem Konzept herum, schaute über die Bucht und hing meinen Gedanken nach. Es war friedlich, es war ruhig in mir, es war wunderschön. Die Tage auf der Insel taten mir gut. Ich stellte das Konzept fertig und kam zu einem Entschluss: Ich nehme, was das Schreiben angeht, eine Auszeit, konzentriere mich auf unseren da bux Verlag, setze in aller Ruhe den Text meines nächsten SP Projekts (eine Neuauflage eines vergriffenen Titels) und mache erst einmal ganz viele andere Dinge. Keine Bange, Lesestoff von mir gibt es trotzdem genug: Während ich in den Ferien war, ist "Hundert Lügen" erschienen, und im September kommt "Voll Risiko" heraus.
Dienstag, 18. Juli 2017
Hundert Lügen ist unterwegs zu euch!
Musik spielt immer eine grosse Rolle beim Entstehen meiner Bücher. Bei Hundert Lügen ist sie der Ursprung zur Geschichte. So fing es vor beinahe drei Jahren an:
Ich stand im Konzert von The Beauty of Gemina. Die Musiker stimmten den Song Dragon an und mich traf so etwas wie der Blitz. Ich wusste in jenem Moment, dass ich zu diesem Lied ein Buch schreiben würde. Dabei ging ich von der Stimmung im Song aus, liess mich von einzelnen Songzeilen inspirieren und schuf die Romanfiguren aus dieser Stimmung heraus. Auch die Geschichte wuchs nach und nach den Songzeilen entlang, wobei ich noch andere Lieder der CD Ghost Prayers mit hinein fliessen liess. Hier könnt ihr in den Song Dragon reinhören.
Einmal mehr hat mich Michael Sele inspiriert - und einmal mehr durfte ich seine Songtexte auch im Buch verwenden. Dafür kann ich ihm nicht genug danken.
Die Geschwister Manon und Kris waren unzertrennlich. Bis ein Sommercamp ihre unbeschwerte Kindheit brutal beendete. Ihre Familie zerbrach, ihre Leben drifteten auseinander. Während Kris seinem inneren Monster davonläuft, verliert sich seine Schwester Manon in ihren Gefühlen. Drohbriefe an ihren Vater bringen die beiden wieder zusammen – und aus den Spielen von einst wird zum zweiten Mal blutiger Ernst. Verdächtigungen. Anschuldigungen. Lügen. Und am Ende aller Lügen wartet unbarmherzig die Wahrheit.
PS: Das Buch kommt diese, nächste und an einigen Orten vielleicht auch übernächste Woche in die Buchläden. Sollte der Buchladen eures Vertrauens das Buch nicht führen, wäre ich dankbar, wenn ihr den Buchhändler / die Buchhändlerin auf Hundert Lügen aufmerksam machen würdet.
Ich stand im Konzert von The Beauty of Gemina. Die Musiker stimmten den Song Dragon an und mich traf so etwas wie der Blitz. Ich wusste in jenem Moment, dass ich zu diesem Lied ein Buch schreiben würde. Dabei ging ich von der Stimmung im Song aus, liess mich von einzelnen Songzeilen inspirieren und schuf die Romanfiguren aus dieser Stimmung heraus. Auch die Geschichte wuchs nach und nach den Songzeilen entlang, wobei ich noch andere Lieder der CD Ghost Prayers mit hinein fliessen liess. Hier könnt ihr in den Song Dragon reinhören.
Einmal mehr hat mich Michael Sele inspiriert - und einmal mehr durfte ich seine Songtexte auch im Buch verwenden. Dafür kann ich ihm nicht genug danken.
Weil ich keine Fantasy schreibe, musste ich mir für den Drachen und die
Prinzessin etwas einfallen lassen. Was? Das könnt ihr in Hundert Lügen
nachlesen.
Wie viele Lügen haben in zehn Jahren Platz? Hundert? Tausend?
Hunderttausend? Zu viele.Die Geschwister Manon und Kris waren unzertrennlich. Bis ein Sommercamp ihre unbeschwerte Kindheit brutal beendete. Ihre Familie zerbrach, ihre Leben drifteten auseinander. Während Kris seinem inneren Monster davonläuft, verliert sich seine Schwester Manon in ihren Gefühlen. Drohbriefe an ihren Vater bringen die beiden wieder zusammen – und aus den Spielen von einst wird zum zweiten Mal blutiger Ernst. Verdächtigungen. Anschuldigungen. Lügen. Und am Ende aller Lügen wartet unbarmherzig die Wahrheit.
PS: Das Buch kommt diese, nächste und an einigen Orten vielleicht auch übernächste Woche in die Buchläden. Sollte der Buchladen eures Vertrauens das Buch nicht führen, wäre ich dankbar, wenn ihr den Buchhändler / die Buchhändlerin auf Hundert Lügen aufmerksam machen würdet.
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