Sonntag, 21. August 2016

Das Video zu Blue Blue Eyes ist da!

Gut Ding will Weile haben ... aber jetzt ist es da, das Video zu "Blue Blue Eyes", dem Song aus dem gleichnamigen Buch. Ich habe dazu Bildmaterial aus dem Studio verwendet, so ziemlich meine erste Aufnahmen mit einer Kamera (das soll keine Entschuldigung sein, sondern eine Erklärung).

Die beiden Musiker sind Ernst Eggenberger und Riccarda Vedana; Ernst hat den Song auch geschrieben. Die Strände im Film sind der Sandwood Bay Beach und der Sango Beach, beide im hohen Norden von Schottland.


Samstag, 20. August 2016

Das mit der Inspiration ist so eine Sache

Ich bin tatsächlich mit allem, was ich zum Schreiben brauche, in den Bergen angekommen.

"Hallo Inspiration!", rief ich am Donnerstagmorgen in die Bergwelt. "Hier bin ich."
Der Inspiration war das egal. Die war grad anderweitig beschäftigt. Meine Ideenlandschaft war in etwa so verhangen wie die Landschaft um mich herum.


"Jo, nu", sagte ich mir. "Gehst halt Beeren pflücken und Hungg (Konfitüre) machen."
Schon am Donnerstagnachmittag gab's das erste Brombeer-Hungg-Brötli. Lecker. Aber nicht inspirierend. Also, zumindest nicht schreibtechnisch inspirierend. Am Ende des Tages hatte ich drei mühsam hingeknorzte Seiten.

Am Freitag lichtete sich der Nebel. Ich dopte mich mit Hungg-Brötli und Pfefferminz-Sirup aus Vals (danke Claudia Vieli Oertle).


Heute bin ich mit sehr viel mehr Seiten nach Hause gekommen, aber ohne Foto von den Beeren und dem Hungg (die folgen - versprochen)

Mittwoch, 17. August 2016

Lesung in Postlis Stadel

Manchmal kommen Leseanfragen Monate im Voraus. Manchmal auch drei Wochen vorher :-) Die Lesung in Postlis Stadel war so eine. Ich freu mich riesig darauf. Also dann, bis zum 25. August.

Freitag, 12. August 2016

Herzensprojekt "Mord in Switzerland 2"

Es gibt Projekte, da ist es mehr als nur eine Freude, dabeisein zu dürfen. Eins dieser Projekte ist "Mord in Switzerland" der beiden Herausgeberinnen Mitra Devi und Petra Ivanov. Nächste Woche erscheint Band 2 dieser tollen Krimianthologie - und wieder ist eine Geschichte von mir dabei.
Gestern kamen die Belegsexemplare - samt Flyern zur dazugehörigen Lesetour! Das sieht nicht nur toll aus, das ist auch toll. Danke, Mitra und Petra!

Und hier noch der Klappentext und die beteiligten Autorinnen und Autoren:

Nach dem Erfolg des Vorgängers «Mord in Switzerland» (2013) präsentieren die Herausgeberinnen Mitra Devi und Petra Ivanov eine weitere Sammlung spannender Stories. «Mord in Switzerland, Band 2» enthält 18 ernste, humorvolle und packende Kriminalgeschichten von bekannten Schweizer Autorinnen und Autoren sowie von vielversprechenden Neuentdeckungen. Diesmal sind auch Übersetzungen aus dem Französischen, Italienischen, Rätoromanischen und Englischen dabei.
In «Das Geständnis» von Petra Ivanov untersucht Staatsanwältin Regina Flint einen seltsamen Raubüberfall in Zürich.

Literarisch gemordet haben:

  • Karin Bachmann, Basel
  • Attilio Bivetti, Graubünden
  • Christine Brand, Schwyz
  • Mitra Devi, Zug
  • Andrea Fazioli, Tessin
  • Alice Gabathuler, Appenzell
  • Silvia Götschi, Solothurn
  • Petra Ivanov, Zürich
  • Thomas Kowa, Aargau
  • Tanja Kummer, Thurgau
  • Helmut Maier, Luzern
  • Sunil Mann, Uri
  • Jutta Motz, Schaffhausen
  • Stephan Pörtner, Obwalden
  • Alessio Ricciuti, Neuchâtel
  • Susy Schmid, Bern
  • Cédric Segapelli, Genf
  • Tom Zai, St. Gallen

Montag, 8. August 2016

Alles ist möglich

Manchmal verliere ich mich. Dann geh ich mich suchen. Ich mag diese Momente, wo ich mich finde und denke: "Oha, falsch abgebogen." Weil diese Momente eine ungeheure Möglichkeit sind, neue Wege zu gehen. Und weil daraus Momente entstehen, in denen alles möglich ist - auch runde Giraffen.

Dienstag, 2. August 2016

Was macht denn der Verlag?

Ich bin zurzeit nicht grad viel in Online-Gefielden, sondern oben in Cumbel, im Haus in den Bergen, wo es kein Internet gibt. Das finde ich überhaupt nicht tragisch, denn ich komme grad so gar nicht klar mit den grossen und kleinen Meldungen aus der näheren und weiteren Welt.

Die letzten paar Wochen habe ich intensiv für unseren Verlag da bux gearbeitet. Die Texte sind lektoriert und satzfertig. Die Rückseiten der Cover stehen (WAHNSINN!!!). Bis auf einen Text sind alle korrekturgelesen. Das erste Buch geht diese Woche in die Druckerei. Ich habe Zeit zum Schreiben.

Interessante Einblicke in den Verlag gibt immer wieder unser Verlagsblog. Wir haben zwei der vier Texte mit Schulklassen getestet. Was dabei herausgekommen ist, könnt ihr hier nachlesen.


Dienstag, 19. Juli 2016

Lektoratsarbeit

Heute ist Lektoratstag. Das heisst, dass ich mich den ganzen Tag in Texte anderer Autoren vertiefe. Nein, ich habe diesen Beruf nicht gelernt, aber ich habe am Anfang meiner Schreibzeit Jahre in Schreibforen verbracht, wo man sich gegenseitig die Texte unter die Lupe genommen hat - hart, kritisch, aber immer (na ja, fast immer) sehr konstruktiv. Dabei habe ich sehr viel über das Schreiben gelernt: Was einen Text zum Absturz bringt, was ihn funktionieren lässt, was ihn gut macht, wie er noch besser werden kann.

Später wurden meine Texte von Verlagslektoren lektoriert. Ganz ehrlich: Mir waren diese Lektorate anfangs zu wenig "hart". Ich mag es, wenn man meine Texte gründlich auseinandernimmt, hinterfragt und mir bei Schwachstellen auf die Sprünge hilft. Aber als Neuautorin habe ich, wie jeder Neuling, nicht viel zum Lektorat gesagt (wie auch nicht zu Covern und Klappentexten). Irgendwann habe ich dann den Wunsch geäussert, man möge bitte strenger mit mir, respektive mit meinen Texten sein. Und ich habe gemerkt, dass das für Lektorinnen (ich hatte immer weibliche Lektoren) gar nicht so einfach ist, weil Autoren verschieden auf die Eingriffe in die Texte reagieren (zuweilen auch betupft). Mittlerweile kennen mich die Lektorinnen. Und wenn ich mit jemandem neu zusammenarbeite, bringe ich den Wunsch nach einem harten Lektorat am Anfang an.

Kürzlich, bei einer Kurzgeschichte, habe ich das vergessen zu erwähnen. Das Lektorat war eigentlich eher ein Korrektorat. Ich habe deshalb den Text meinem Kollegen Tom Zai gegeben, der ihn mir streckenweise in der Luft zerfetzt hat. Berechtigterweise. Und weil er ihn nicht nur zerfetzt hat, sondern vor allem gesagt hat, WAS an den bemängelten Stellen nicht schlüssig / nicht logisch / zu vage / noch verbesserungsfähig findet, ist der Text jetzt um Meilen besser.

Aus all diesen Erfahrungen habe ich meinen eigenen Lektoratsstil entwickelt. Ich lektoriere so, wie ich selber lektoriert werden möchte. Dabei bin ich eher Zai als zahm. Wie Kollege Zai - und wie ich es damals in den Schreibforen gelernt habe - begründe ich sämtliche Beanstandungen. Das ist erstens ziemlich zeitintensiv und führt zweitens dazu, dass die rechte Seite des Manuskripts ziemlich voll aussieht. Etwas, das einen Autor (auch mich) erst einmal aus den Schuhen hauen kann. ABER: Die Anmerkungen sind in vielen Fällen auch Anregung. Man muss nicht mit allen einverstanden sein. Man kann als Autor auch begründen, warum man etwas stehen lassen möchte.

Ich mache zwei Lektoratsdurchgänge (ein Groblektorat und ein Feinlektorat). Für mich ist es spannend zu sehen, was die Autoren aus den Anmerkungen machen, wie sie sie umsetzen, denn ich schreibe nur, warum ich etwas ändern würde, allenfalls wie, aber nicht, dass man es genau auf diese Weise machen muss.

Für alle, die sich jetzt fragen, wie das mit den eigenen Texten ist: Ja, natürlich habe ich auch bei meinen eigenen Texten den Lektoratsblick drauf, vor allem wenn ich in der Überarbeitungsphase stecke. Aber es gibt ein unüberwindbares Problem: Bei den eigenen Texten fehlt die Distanz, sieht man am Ende vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Für mich ist deshalb klar: Nie ohne ein (Fremd)Lektorat!!! Auch beim Self Publishing nicht.

Sonntag, 17. Juli 2016

Von Arbeitsbergen, deren Abtragen und von Neuauflagen

Das Wetter in den Bergen war ideal, um meinem Arbeitsberg zu Leibe zu rücken: Der Schnee kam ziemlich nah, der Nebel hüllte mich ein, der Bach hinterm Haus führte viel Hochwasser, begleitet von lautstarkem Rauschen und grummigem Steingrollen, die Temperaturen waren schottlandmässig. Da gab's nicht viel anderes zu tun, als zu überarbeiten, lektorieren und schreiben. Und mich am Freitag so richtig zu freuen. Am 15. Juli ist nämlich die Neuauflage von "dead.end.com"erschienen. Herzlichen Dank an die Leute vom Thienemann Verlag für die Neuauflage und das tolle, neue Cover! 

Und wie immer ist der Postbote zwischen Deutschland und der Schweiz mit dem Fahrrad oder zu Fuss unterwegs, denn sowohl das Ansichts- als auch die Belegsexemplare sind noch nicht bei mir eingetrudelt. Aber irgendwann wird er dann klingeln, der sportliche Postbote, und mir das Buch in die Hand drücken. Bestimmt. Bis dahin bleibt die Vorfreude.

Dienstag, 12. Juli 2016

Der magische Adventskalender

Ich überarbeite gerade meine "magische Adventsgeschichte" für das Kinderprogramm Zambo von srf1, zu der Elena Rutman ein prima Lektorat gemacht hat. So macht der Beruf richtig Spass! Wenn jemand den Finger genau dort draufhält, wo man etwas noch besser machen kann. Am nächsten Montag geht die Geschichte zurück an Elena, dann werden wir wohl noch ein wenig feinschleifen und im August geht's ins Aufnahmestudio. Das beste: Die Geschichte wird nicht nur am Radio ausgestrahlt - es wird auch eine CD dazu geben (erscheint im Advent 2016).


Freitag, 1. Juli 2016

Lost Places - Lost Souls

Auf unzähligen Wanderungen durch die karge, wilde schottische Landschaft (ja, wir hatten tatsächlich total schönes Wanderwetter) sind wir an magischen, verwunschen und verlorenen Orten vorbeigekommen. Es wächst nicht alles in Schottland, aber für Ideen, Visionen und Träume ist das Land der beste Nährboden überhaupt.



 

Freitag, 24. Juni 2016

Prioritäten setzen (HA!!!)


In Schottland habe ich mehr als einmal gewünscht, Schaf zu sein. So schön und stresslos lebt kaum ein Lebewesen. Na ja, ausser vielleicht die schottischen Kühe ...


Nun bin ich - leider - weder ein schottisches Schaf noch eine schottische Kuh, sondern im Augenblick ein ziemlich gestresstes Huhn, das versucht, seinen Kopf (samt Inhalt) irgendwie zusammenzuhalten. Ich mache das, indem ich Prioritäten setze. Damit fallen die geplanten Montagsbriefe für nächsten (und ziemlich sicher auch übernächsten) Montag aus. Ich finde schlicht und einfach nicht die Zeit dafür. Das gilt auch für den Onkel Mike Auftritt von Berlin, den ich sooooo gerne zu einem Video machen wollte (mach ich auch, aber einfach nicht die nächsten zwei bis drei Wochen). Dafür habe ich euch ein Bild von einer meiner Lesungen an der Buch am Bach 2016. Kollege Oliver Pautsch hat natürlich genau im richtigen Augenblick auf den Auslöser gedrückt.

Mittwoch, 22. Juni 2016

Weltfremd? Nein - aber ziemlich wütend!

Möchtet ihr von eurem Beruf leben können? Oder etwas deutlicher: Möchtet ihr mit eurer Arbeit Geld verdienen? Findet ihr es weltfremd, wenn jemand mit seiner Arbeit Geld verdienen will? Fragt ihr euch jetzt, was für selten dämliche Fragen das bitte sehr sind? Nun, dann lest mal das hier:

"Der Exponent einer grossen Buchhandelskette nennt es weltfremd, wenn Autorinnen und Autoren erwarten, vom Schreiben leben zu können."

AHA.

Ich schreibe also Zeugs, von dem ICH nicht unbedingt leben können muss, damit dieser Typ genau dieses Zeugs verkauft, um davon leben zu können.

Nun ist es tatsächlich so, dass viele von uns vom Schreiben NICHT leben können. Es ist sogar so, dass viele von uns tatsächlich nicht erwarten, davon leben zu können, und deshalb einem "Brotberuf" nachgehen. Das wäre an und für sich mistig genug. Aber von einem, der von uns lebt, so was gesagt zu bekommen, macht mehr als nur mistig. Ganz ehrlich gesagt: Es macht sackaggressiv.

Das oben angeführte Zitat stammt von hier  und ich habe logischerweise unterschrieben (wenn es möglich gewesen wäre, mit Grossbuchstaben und dick und fett in Rot). Gopf!

PS: Da möchte man manchmal wirklich hoffen, dass sich das Self Publishing mit eigenen Vertriebskanälen durchsetzt - damit man so einem Dumpfdödel zurufen kann: "Finden Sie es nicht ein bisschen weltfremd, mit einem Buchladen Geld verdienen zu wollen?"

PPS: Ich weiss, dass zum Glück ganz viele Buchhändlerinnen und Buchhändler NICHT so denken wie dieser Herr (den ich glücklicherweise nicht kenne).

Mittwoch, 1. Juni 2016

Nathan-Land Monat

Oh, wie habe ich auf diesen Monat gewartet! Schon soooo lange. Juni ist Nathan-Land Monat. Übermorgen geht's los. Im Gepäck ist auch "Black Rain". Ich werde das Buch im Ferienhaus lassen (siehe Bild ein paar Posts weiter unten). Dann ist es dort, wo es hingehört.

Montag, 30. Mai 2016

Wenn das Herz stillsteht und dann überquillt

Manchmal steht das Herz ein paar Schläge lang still und quillt dann über, weil das Schicksal / der Zufall / irgendeine höhere Macht auf eine wundersame Art ins Leben eingreift. So geschehen am letzten Freitag. Meine Lieblingsband und grosse Inspiration The Beauty of Gemina hat an diesem Tag ihre neue Single veröffentlicht - nicht irgendeinen Song, sondern genau den Song, aus dem ich in meinem dritten Buch "Das Projekt" acht genial schöne und genial gute Zeilen zitieren durfte. Die Geschichte, wie es dazu gekommen ist, möchte ich euch gerne erzählen. Ich habe sie vor ein paar Jahren auf der Spezialseite zum Buch aufgeschrieben. Anlass war die Frage, welche Bedeutung das zitierte Lied vorne im Buch für mich hat. Hier ist meine Antwort:

Eine große. Und es steckt eine lange Geschichte dahinter.
Aber von Anfang an: Ich wusste schon sehr früh, dass ich dieses Zitat vorne im Buch wollte, weil es sowohl die Geschichte wie auch die Aussage des Buches auf sechs Zeilen perfekt zusammenfasst.

Calvin Russell ist ein ziemlich wilder Kerl, gegen den Alex wie ein Sonntagsschüler daherkommt. Man erzählt sich von ihm, dass er auf der Strasse gelebt hat, öfters im Knast gewesen ist und gesoffen hat. So sieht er auch aus. Und so singt er auch. Die Szene im Buch, wo Michael den Russell in einem Plattenladen entdeckt, entspricht mehr oder weniger meiner Entdeckung von Calvin Russell. Ich habe dieses Gesicht gesehen und wollte die Musik dazu hören. Der erste Song auf der ersten CD, die ich von Russell hatte, war „Crack in Time“. Nach den ersten paar gesungenen Worten war ich sein Fan.

Später habe ich ihn in Zürich live gesehen, in einem Konzert in der Roten Fabrik, hochschwanger mit meinem Sohn. Sentimental, wie ich bin, sind mir die Tränen in die Augen geschossen, als er die Bühne betrat. Nach dem Konzert stand er an die Wand gelehnt hinter der Bar. Beinahe zum Greifen nah. Mit diesem Hut auf dem Kopf, den verwaschenen Augen, diesem pockennarbigen Gesicht, all diesen Tattoos auf seinen Armen. Ich wollte ihn ansprechen und habe mich nicht getraut. Das Bild, wie er so dastand, hat sich in mein Gehirn eingebrannt und ich habe oft an ihn gedacht. Trotz dieser ganzen Wildheit hat er irgendwie zerbrechlich ausgesehen.

Zurück zum Buch: Es war einfach klar, dass die Crossroad-Zeilen in dieses Buch gehörten. Gehören mussten. Ich gab das Manuskript ab, meine Lektorin war vom Zitat ebenfalls begeistert, wir überarbeiteten, irgendwann kamen die Druckfahnen (das ist der Probeabzug des gesetzten Textes bevor das Buch in Druck geht) … und mir fiel mit Entsetzen das Copyright ein. Wussten die Verlagsleute eigentlich, dass der Russell keine Erfindung von mir ist und dass es diese Zeilen wirklich gibt (ich meine, so bekannt, dass man ihn kennen MUSS, ist er nun wirklich nicht)? Ich schrieb eine Mail an den Verlag – und fand meine Befürchtung bestätigt: es gab keine Einwilligung für die Abdruckrechte. Ohne diese Rechte kein Zitat! Und es blieb beinahe keine Zeit.
Also suchte ich im Internet die Russell Webseite und schickte den Link an den Verlag. Die kontaktierten die angegebene Mailadresse. Nichts. Wie auch? Der Russell ist ein Wandervogel, die Webseite unter Umständen uralt. Die Lektorin mailte: „Kein Zitat im Buch.“ Ich wollte und konnte das einfach nicht akzeptieren und schrieb an jede einzelne Mailadresse, die ich auf der Webseite finden konnte: „If you know, where Mr Russell is, please tell him to contact me.“

Ein paar Tage später öffnete ich meinen virtuellen Briefkasten – und da war sie! Die Mail von Russell. DEM Russell. Meine Finger zitterten, mein Herz hämmerte wie wild. Der Mann, dessen Songs ich zum Teil in- und auswendig kenne, schreibt mir eine Mail! Tief durchatmen. Öffnen. Und was steht da? „I understand you have written a book and would like to quote me. Sure. No problem. Go ahead.”

Ich saß mehrere Minuten still und ehrfürchtig vor meinem Maschinchen und starrte die Wörter an. Dann rannte ich wie von einer Biene gestochen durch das Haus und schrie: „Calvin Russell hat mir geschrieben! Ich darf! Ich darf!“ Und dann schrieb ich der Lektorin. Das Buch konnte mit Zitat in den Druck.

Um auf die Frage zurückzukommen: Eine riesen-, riesengroße Bedeutung. Für das Buch und für mich persönlich.

Eine genauso grosse Bedeutung in meinem Leben hat die Musik von The Beauty of Gemina. Als ich erfuhr, dass die Band genau diesen Song gecovert hat, hat mein Herz ein paar Sekunden zu schlagen aufgehört und ist dann übergequollen :-)

Hier ist es, Crossraods von The Beauty of Gemina:



Und hier ist das Original von Calvin Russel:

Mittwoch, 25. Mai 2016

Gemeinsame Lesung mit Gina Mayer

Mein Leben hat ein weiteres Kapitel zu "Ich und meine Digicam" geschrieben. Da hatte ich gestern zusammen mit Gina Mayer eine wunderbare, witzige, unterhaltsame Lesung vor einzigartigem Publikum in der gmg Buchhandlung in Buchs - und kann euch kein Bild zeigen, weil ich vor lauter Freude, mit Gina zusammen lesen zu können, einfach nicht an die Fotos gedacht habe. Ich grummle dann mal eine Runde über mein hühnerhaftes Chaotentum und nehme mir einmal mehr vor, das Leben etwas organisierter anzugehen. (Meine Familie würde sich ob dieses Vorsatzes kringeln vor Lachen ...). Als Ersatz zeige ich euch ein Bild der Bücher, aufgenommen in meinem Garten. Weil es in Ginas Buch um Blumen und in meinem um die wilde Natur geht und weil wir beide Gärten lieben.

Dienstag, 24. Mai 2016

Der Verlag da bux - Vom Verwirklichen von Träumen

Gut, es hat gedauert vom ersten Traum bis zur Umsetzung. Aber wer sagt denn, dass es mit der Verwirklichung von Träumen eilt? In den beinahe fünf Jahren seit 2011 (so lange ist es her seit jenem Blogeintrag im vorangehenden Link) hat sich in der Verlagsbranche sehr viel getan. Sie ist noch härter geworden. Noch schwieriger. Noch unrentabler. Wer sich darin bewegt, weiss das. Wer sich darin bewegt, weiss aber auch, dass die Branche in einem Umbruch steckt, in dem neue Ideen gefragt sind. Mit diesem Umbruch entstehen Freiräume. Und in genau diesen Freiräumen hat das Träumen seinen Platz.

Es ist jedoch nicht beim Träumen geblieben. Ich habe wunderbare Menschen gefunden, die meinen Traum vom eigenen Verlag teilen - und nun mit im Boot sind. Und so bin ich plötzlich Teil eines Ganzen, Mitglied einer Band sozusagen (einer meiner ganz grossen Träume!). Sie macht zwar keine Musik, aber sie macht Geschichten. Unterstützt wird sie dabei von Menschen, die an diesen neuen Verlag glauben. Menschen, die sich angeboten haben, ihren Teil beizusteuern. Wir haben sie überall angetroffen, sind mit unserer Idee eines Jugendbuchverlags für die Schweiz auf offene Ohren und Interesse gestossen. Die Begeisterung jener, die an diese Sache glauben, hat uns getragen und trägt uns noch.

Die Suche nach einem Namen für den Verlag hat gedauert. Monatelang war er einfach "unser Verlag". Wir haben unzählige Listen mit Namen erstellt, alle verworfen, einige halbherzig weiterverfolgt. Den zweitletzten, der im Rennen war, haben uns Petra Ivanov und Jutta Wilke - zum Glück - ausgeredet. Am Ende haben wir uns gefragt, warum wir nicht von Anfang an auf unseren Namen gekommen sind: da bux.

da bux steht für den Slangausdruck "die Bücher"
da bux steht aber auch für Buchs, den Ort, wo sich der Verlagssitz befindet (zumindest postleitzahlenmässig - denn streng genommen liegt er in Werdenberg, gleich bei Buchs).

Natürlich ist der Verlag nicht über Nacht entstanden. Wir arbeiten seit beinahe einem Jahr daran. Nun sind wir soweit: Diese Woche machen wir ihn öffentlich und offiziell. Wir sind mit unserer Webseite online und haben seit gestern eine Facebookseite.

Darf ich euch unsere Buchband vorstellen? Tom Zai, Stephan Sigg und ich (mehr zu uns auf unserer Webseite)

Montag, 23. Mai 2016

Montagsbrief Nr. 4 - Kelmends Brief

So! Geschafft. Brief 4 ist online. Was noch fehlt, ist der geschriebene Brief dazu. Der muss nun tatsächlich bis morgen warten (siehe den Beitrag direkt unter diesem - ist eine Wahnsinnswoche!)


Wahnsinnswoche

Ich hab so das Gefühl, dass diese Woche eine Wahnsinnswoche wird. Tom Zai, Stephan Sigg und ich gehen nämlich mit unserem Verlag online. Mehr dazu, wenn auch die letzten fehlenden Kleinigkeiten auf der Webseite stehen. Morgen lese ich mit meiner Kollegin Gina Mayer in meinem lokalen Buchladen. Heute steht erst jedoch erst einmal der nächste Montagsbrief an. Und ausgerechnet heute prasselt der Regen auf die Dachfenster und das Licht ist grottenschlecht zum Filmen. Aber die Briefe heissen Montagsbriefe - und nicht Dienstagsbriefe.

Die Katze schläft neben mir auf dem Pult. Haltet mir mal die Daumen, dass sie mir nicht ins Bild schleicht, wie letztes Mal:



So, und jetzt ans Werk! Ich melde mich später noch einmal, wenn der Montagsbrief online ist.

Donnerstag, 19. Mai 2016

Schullesung in Berlin - Schnarchen inklusive

Nach der Premierenlesung in Berlin hatte ich noch zwei weitere Lesungen an Berliner Schulen. Leider gibt es von der ersten keine Bilder, dafür von der zweiten sehr schöne!

Zwei total nette Jungs haben mich gemeinsam mit ihrer Bibliothekarin schon auf dem Schulhof empfangen, mich in den Saal gebracht, mir den Ablauf der Lesung erklärt und mich ihren Mitschülern vorgestellt.


Zur Lesung haben es sich alle gemütlich gemacht. Das Schnarchen bei der Lesung war dann jedoch - zum Glück - gespielt. Und wie! (Onkel Mike schnarcht wirklich SEHR laut!).


Einige haben während der Lesung gezeichnet. Wie man sehen kann, war da jemand vom Sprung der beiden richtigen Kerle vom Wasserfall begeistert.


Danach gab's Autogramme und noch einmal Fotos von meinen zwei Betreuern und den wunderbaren Frauen von der Bibliothek.



Einer meiner Betreuer hat auch einen Text für die Schulwebseite geschrieben:

"Mir hat an der Lesung gefallen, dass die Autorin das Buch spannend und frei vorgelesen hatte. Sie hatte zwischendurch mal nicht vorgelesen sondern kurz zusammengefasst und erzählt was passiert. Ich fand das richtig toll. Ich hatte mir das Buch vorher auch einmal durchgelesen und fand super wie Leon und sein Onkel Mike, die am Anfang noch am verhungern waren, am Ende doch noch ein tollen Song geschrieben haben."

Ich sage noch einmal DANKE, DANKE, DANKE an alle für diesen schönen, witzigen, unterhaltsamen Vormittag.

Montag, 16. Mai 2016

Es läuft fantastisch - voll gebucht

Während ich immer noch in Berlin-Erinnerungen schwelge (hach!!!), habe ich heute Morgen mal nachgeschaut, wie es mit meinen Auftritten an der "Buch am Bach" (21.- 23. Juni 2016) aussieht. Das Fazit hat mich umgehauen: 9 Lesungen an drei Tagen, alle bereits jetzt ausgebucht. Das ist einerseits genial schön, andererseits tut es mir leid für all jene, die auch noch zu meinen Lesungen kommen wollten. Aber der Satz "Restplätze für die Events können vor Ort, per Telefon oder via E-Mail gebucht werden" auf der Webseite macht Mut. Ausserdem bin ich nicht alleine dort, sondern zusammen mit vielen anderen Autorenkollegen, die auch Veranstaltungen im Angebot haben. Also: Versucht es einfach! Viel Glück! Wie ihr euch doch noch anmelden könnt, erfahrt ihr hier

Dann schulde ich euch immer noch den Rückblick auf das Seminar und die Lesung in Brugg.
Da war ich zusammen mit Viola Rohner und Lorenz Paul. Wir trugen aus unseren Texten vor (ich vermeide hier bewusst das Wort "lasen", denn bei Lorenz Pauli ging das Vortragen WEIT über das Vorlesen hinaus), erzählten über unser Schreiben und beantworteten Fragen. Ich sass mitten in dieser wunderbaren Runde und dachte, was für klasse Autorinnen und Autoren die Schweiz doch hat. Eine totale Freude ist das!

Und wer noch ein Plätzchen in einer nicht ausgebuchten Lesung sucht, komme doch am 24. Mai nach Buchs. Gina Mayer und ich lesen gemeinsam in meinem lokalen Buchladen. Alles Weitere findet ihr in der Blogroll auf der rechten Seite.


Donnerstag, 12. Mai 2016

Berlin rocken

Onkel Mike (Chris Schwarz) und ich haben zusammen mit über 400 Kindern Berlin gerockt. WAHNSINN. Grossartiges Publikum.



Montag, 9. Mai 2016

Gute Nachrichten aus den tiefen des Arbeitsbergs

Ich steck grad unterm Arbeitsberg (sagte sie und schwenkte die weisse Fahne). Über Brugg und Solothurn berichte ich - hoffentlich - morgen. Auch über die Reise nach Berlin, zu der ich morgen aufbreche. Erst einmal jedoch zeige ich voller Freude das WAHNSINNS-Cover zur Neuauflage von dead.end.com, das im Juli beim Thienemann Verlag erscheinen wird. Mit neuem Klappentext!

"Schlussendlich sind wir nur Spielfiguren. Auch im ganz realen Leben."
Carlos

Alle reden von diesem neuen Game.
dead.end.
24 Jugendliche dürfen es testen.
In einer abgeriegelten Militäranlage
kämpfen sie gegen mehr als einen Feind.
Realität und Spiel verschmelzen.
Bis keiner mehr dem anderen traut.
Und alles außer Kontrolle gerät.

Dienstag, 3. Mai 2016

Wie schreibt man für Kinder und Jugendliche?

Ich mache mich für morgen parat. Da bin ich im Rahmen der Solothurner Literaturtage an der FHNW in Brugg, zusammen mit meinen Berufskollegen Lorenz Pauli und Viola Rohner.

Die Nachmittagsveranstaltung ist ein Seminar über Sprache für Kinder; am Abend lesen wir aus unseren Geschichten und reden über unsere Schreibprozesse.

Für den Nachmittag habe ich mich für drei Test"müsterli" mit sehr verschiedenen Erzählsprachen entschieden: Ich lese kurze Szenen aus "Ich, Onkel Mike und Plan A", "dead.end.com" und aus einem Text, der sich noch in Arbeit befindet. Am Abend tauche ich dann in "‪#‎no_way_out‬" ein.
Ich freue mich auf tolle Textproben und hoffentlich angeregte Diskussionen und Gespräche unter der Leitung von Franco Supino.