Dienstag, 14. Juni 2011

Machismo oder "Woher nehmen Sie Ihre Ideen?"

Eine Frage, die bei (fast) jeder Lesung auftaucht (und bei den 81 Fragen an mich Frage 1 war): "Woher nehmen Sie Ihre Ideen?" Als eine mögliche Inspirationsquelle nenne ich jeweils die Menschen um mich herum. Gestern Abend lief, respektive fuhr mir eine ziemlich schräge Idee über den Weg und parkte sogar neben mir!

Der Reihe nach: Gestern stand ich mit meinem Auto auf dem Postparkplatz, direkt gegenüber vom Bahnhof und wartete auf jemanden. Während ich so da sass, hörte ich tiefe Motorgeräusche - Geräusche, wie sie ein Wagen macht, der pro Sekunde einen Deziliter Benzin schluckt. Dazu kam das Wummern von Bässen. Ich schaute mich um und entdeckte einen knallblauen Wagen der Sorte aufgepimte Machokiste. Der Zufall wollte es, dass der Fahrer dieser Machokiste direkt neben mir einparkte. Ich guckte mir das Vehikel an. Gewaschen und poliert. Mit vier sehr jungen Insassen.

Direkt vor mir hingen zwei Typen samt Bierflaschen herum. Die waren auch interessant, weshalb ich die vier Autoinsassen für einen Moment aus dem Blickfeld verlor. Bis der eine Bierflaschentyp dem Fahrer der Machokiste etwas zurief, das nach "abschliessen" klang. Ich drehte mich also wieder der blauen Kiste zu. Da sass jetzt keiner mehr drin. Der Motor gurgelte und brummte immer noch, die Bässe wummerten mit, während die vier sehr jungen Autoinsassen in coolster Machomanier über den Parkplatz stolzierten.

Ich glaube ja nicht, dass diese Jungs Blogs lesen. Trotzdem: Liebe Jungs, ihr wart bestes Ideenfutter. Bis demnächst, in einem meiner Bücher.

Montag, 13. Juni 2011

81 Fragen an ... Frage 2


Die Liste der Menschen, die mich beim Schreiben unterstützt, ist sehr lang:

- meine Familie, indem sie mich nimmt, wie ich bin ... und mir die Zeit zum Schreiben lässt, den Haushalt auch mal ohne mich schmeisst, mich versteht, wenn ich ziemlich weggetreten am Tisch sitze, weil ich in Gedanken anderswo bin usw.
- gute (Schreib)Freunde, die mich motivieren, anspornen und für mich da sind
- Menschen, die mir bei der Recherche helfen (Fachpersonen, Betroffene usw.)
- meine Testleserin, die als Allererste meine Texte zu lesen bekommt (DANKE, Karin!)
- Leute aus dem Schreibforum "Schreibwelt", die immer ein offenes Ohr für meine Freuden und Leiden haben und mir mit Rat und Tat und vor allem auch Humor über Hürden helfen oder bei Freudensprüngen mithüpfen
- all die vielen Jugendlichen bei Lesungen, die mir ihre Namen für die Bücher leihen, mir Rückmeldungen geben, mir sagen "Schreiben Sie doch mal über ..."
- später, wenn ich den Text fertig habe, das Verlagslektorat, das den Text mit mir noch einmal gründlich durchgeht

Auch diese Liste ist - wie die Liste in Frage 1 - nicht vollständig. Es ist das, was mir spontan einfällt.

Und dennoch: Schreiben tue ich ganz alleine. Ich bin eine "Stille-Kammer-Schreiberin". Solange ich an einem Text arbeite, bekommt ihn niemand zu sehen. Meine Kinder haben es aufgegeben, mir beim Schreiben über die Schulter auf den Bildschirm zu schauen, denn sie wissen, wie sehr ich das NICHT mag. Beim Bahnfahren schreibe ich nur, wenn niemand neben mir sitzt. Der Gedanke, dass mein Sitznachbar mitliest, blockiert mich total. Die grosse Ausnahme ist meine Testleserin Karin Grüning (das ist die Frau, der ich in "Schlechte Karten" danke). Sie darf als Einzige meinen Text lesen und kommentieren, bevor er an den Verlag geht. Mein Vertrauen in sie ist grenzenlos. Ich schicke meine Texte erst an den Verlag, wenn sie für mich stimmen. Erst ab dem Moment sind sie nicht mehr privat.

Donnerstag, 9. Juni 2011

81 Fragen an ...

Eine meiner Lesestationen der Ostschweizer Lesetour war das Oberstufenzentrum Seidenbaum in der Gemeinde Wartau (meine Heimatgemeinde!). Ein paar Tage vor der Lesung schickte mir einer der Lehrer, Karl Grob, eine Mail mit einer Frageliste. Sie hätten sich auf meinen Besuch vorbereitet, teilte er mir mit, und dabei hätten die Jugendlichen Fragen an mich zusammengestellt. Ich öffnete den Mailanhang und kippte beinahe vom Stuhl. 81 Fragen waren es! Natürlich freute mich das Interesse, aber ich war nur für einen Morgen gebucht, nicht für eine ganze Woche :-) Also versprach ich, während der Lesungen ein paar der Fragen zu beantworten - und den Rest dann in meinem Blog nachzuholen.

Heute habe ich für die 81 Fragen eine Spezialseite eingerichtet (siehe Leiste oben) und mich an die erste der 81 Fragen gemacht. Ich werde mich in den folgenden Wochen durch alle Fragen hindurcharbeiten ... Wie weit ich komme, teile ich jeweils an der Pinnwand mit.

Zum Oberstufenzentrum Seidenbaum fällt mir noch eine andere Geschichte ein. Sie hat mit Blumen zu tun. Aber das ist eine Geschichte für sich. Darüber berichte ich ein anderes Mal.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Recherche oder Die "Töffli" gibt es noch - und wie!

Gestern, am Telefon, da fragte mich jemand aus der Stadt (und vor allem jemand, für den ich, wenn nichts mehr schief geht, ein ganz tolles Projekt verwirklichen kann): "Töffli? Gibt's die wirklich noch? Oder meinst du den Roller oder die Vespa?"

Nein, ich meinte nicht den Roller und die Vespa. Bei uns auf dem Land fahren die ganz Coolen Töffli, wie schon ihre Väter und Grossväter. Und wie schon ihren Vätern und Grossvätern ist es ihnen wichtig, wie ihr Töff aussieht, und wie schon ihre Väter und Grossväter frisieren sie die Dinger auf zum Teil gefährlich hohe Geschwindigkeiten. Glaubte ich. Aber die Frage verunsicherte mich. Schliesslich bin ich etwas in die Jahre gekommen (will heissen: möglicherweise nicht auf dem neusten Stand), und vielleicht hatte ich mich ja geirrt. Also beschloss ich, jene zu fragen, die es wissen müssen: Die Jugendlichen. Und weil ich seit einem guten Monat auf Facebook bin, dachte ich, ich teste das Ding (FB) mal auf seine Tauglichkeit.Was dann passiert ist, hat mich überwältigt.

Ein Rattenschwanz Kommentare innerhalb kurzer Zeit und die Frage ist mehr als beantwortet. Für jene von euch ohne Facebook die Kurzversion: Ja, man fährt (immer) noch Töff, ja, es gibt sie noch, die mit der Gangschaltung, ja, man frisiert sie noch. Und das Wichtigste: "naja genger oder nicht genger egal er(also das töffli) mos eifach geil us gseh und gut laufe das isch d habtsach:D"

Alles klar. Herzlichen Dank, Jungs und Mädels! Jetzt kann ich in die Tasten hauen :-)

Sonntag, 5. Juni 2011

dead.end.com


So sieht es aus, das Neue. Wenn du jetzt schon - vor allen anderen - reinlesen willst, schick mir eine Mail (Meine Mailadresse findest du unter "Kontakt" rechts oben). Ab 15. Juli in den Buchläden.

Mittwoch, 1. Juni 2011

Das Buch aus der Mai-Verlosung geht an ...

... Ach nein, machen wir es doch ein wenig spannend :-)

Erst einmal: Herzlichen Dank an alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Es waren so viele wie noch nie zuvor, was meinen Verlosungshut an seine Grenzen gebracht hat. An ihre Grenzen gerieten auch einzelne Teilnehmer. Bis auf zwei haben alle daran gedacht, die eBook-Frage zu beantworten. Die Anzahl jener, die vor lauter eBook-Frage vergessen haben, das Buch anzugeben, das sie gerne gewinnen würden, war ungleich höher. Aber keine Bange: Sind trotzdem alle im Hut gelandet.

Zur Statistik:

Ja, ich habe schon einmal ein eBook gelesen: 17 % (worunter es einige: ja, aber ... gab)
Nein, ich habe (noch) nie ein eBook gelesen: 83 % (worunter es einige: nein, aber ... gab)

Wer sich genauer für die Antworten interessiert, findet jene der TeilnehmerInnen via Facebook hier.
Auch unter den TeilnehmerInnen via Blog finden sich - nebst knappen Ja oder Nein - ein paar spannende Antworten (hier eine Auswahl):
Ja habe ich … aber mir fehlt was, ein Buch ist ein Buch und bleibt ein Buch. Das Papierrascheln, der Geruch, das Lesezeichen, das Auf- und wenn man will das zuklappen…
Nein, ein Ebook habe ich noch nie gelesen. Ich kann mir nicht vorstellen, das man dabei das gleiche Leseerlebnis haben kann, wie mit bedrucktem Papier!

Bisher hab ich noch kein ebook gelesen. Ich stell mir das auch nicht so prickelnd vor.

Nein, ich habe noch nie aus einem eBook gelesen und ich finde ein richtiges Buch in den Händen zu halten ist viel besser und spannender =)
Jetzt aber zur Gewinnerin. Ich habe den Hut geschüttelt, bis ihm schlecht war, und dann hat die Glücksfee einen Namenszettel gezogen. Herzliche Gratulation, Stefanie!


PS: Schon startet die Juni-Verlosung. Diesmal interessiert mich, ob ihr JEDES Buch, das ihr anfangt zu lesen, auch zu Ende liest. Was nicht fehlen darf: Welches meiner Bücher ihr gewinnen wollt.

Dienstag, 31. Mai 2011

Drohbrief

 Wenn du wissen möchtest, was hinter diesem Drohbrief steckt, schreib mir eine Mail 
(die Adresse findest du rechts oben unter "Kontakt")

Montag, 30. Mai 2011

RESPECT ... oder Jugendliche brauchen Vorbilder

Von der Jugend von heute erwartet man ziemlich viel. Anstand, Respekt, Fleiss, Einsatz, gute Manieren ... (der Forderungskatalog ist ziemlich lang und deshalb an dieser Stelle unvollständig). Bei meinen Lesungen treffe ich auf Neugier, auf offene junge Menschen, und ich kann sagen: Sehr, sehr selten findet eine(r) die Grenze zwischen aufrechter Erhlichkeit und schlichter Dreistheit nicht. Ich stelle fest, dass an den (allermeisten) Schulen, die ich besuche, sehr viel Wert auf einen guten Umgang miteinander gelegt wird. Mit jedem Jahr mehr, scheint mir. Der Eindruck mag trügen, aber ich habe bis jetzt ein perfektes Lesejahr hinter mir, mit lauter sehr guten Erfahrungen.

Wir verlangen der heutigen Jugend ziemlich viel ab. Wir erwarten viel von ihnen. Und vergessen dabei, dass sie uns an unseren Erwartungen messen. Erwarten wir also Respekt und Anstand von ihnen, oder allgemein vor den Mitmenschen, dann sollten wir ihnen das vorleben. Indem wir das eine predigen und das andere tun, signalisieren wir ihnen: Vergiss den Quatsch mit dem Anstand und dem Respekt. Ansehen und Kohle gehen an jene, die sich nicht daran halten.

Wieso ich diesen Eintrag genau jetzt schreibe? Weil mir seit Tagen eine Geschichte im Kopf herumgeistert, nämlich die vom Journalisten, der bei einem Blogger auf eine Geschichte gestossen ist, den Blogger kontaktiert und dann seinen Artikel auf der Recherchearbeit des Bloggers aufgebaut hat. So weit, so gut. Das ist ein normaler Vorgang, vor allem weil der Blogger - wie ich das interpretiere - damit einverstanden war. Nun zum fragwürdigen Teil: Der Artikel erschien ohne Quellenangabe, will heissen, der Journalist verkaufte die Geschichte als seine ureigene. Und gewann damit einen Preis, obwohl die Jury wusste, dass er sich mindestens teilweise mit fremden Federn geschmückt hatte. Womit wir beim wirklich unappetitlichen Teil angelangt sind. In der Festbroschüre werden diese fremden Federn folgendermassen erwähnt:
Ein Blogger hatte ihre Geschichte angezweifelt, sie aber aus Angst vor ihren Anwälten weiterwursteln lassen. Der Blogger ist mittleren Alters und alleinstehend. Nicht zufällig: Gute Geschichten sind wie gute Frauen. Man trifft zufällig auf sie und wer nicht hartnäckig dranbleibt, kriegt sie nicht.
Ich nenne so was einen Schlag in die Magengrube. Jede anständige Jury, die etwas von Resekt gegenüber Mitmenschen versteht, hätte dem Jüngelchen von Journalisten die Leviten gelesen und dazu geschaut, dass dieser Satz nicht abgedruckt wird. Mindestens. Nicht so die Jury, die dem 31-jährigen "Jungjournalisten" den Preis verliehen hat. Sie hatte nichts dagegen, diesen Satz in die Festbroschüre aufzunehmen.

DAS nenne ich eine Lektion von uns Erwachsenen an die Jugendlichen: Sei frech, sei egoistisch, sei rücksichtslos, sei anstandslos, und du gewinnst einen Preis und ziemlich viel Kohle (CHF 10'000) damit. Alles abgesegnet von den Leuten, auf die es zählt.

Wenn das nächste Mal ein Jugendlicher vor der Lesung seine Mütze auszieht und mir dann mehr als eine Stunde lang anständig zuhört, werde ich noch etwas mehr Respekt vor ihm haben als jetzt schon. Weil ich weiss, dass er - wenn es nach seinen erwachsenen Vorbildern geht - auch ganz anders könnte.

Die Geschichte vom Journalisten und Blogger findet man an vielen Orten. Ich habe sie von hier und hier.

Donnerstag, 26. Mai 2011

Zuerst bin ich ab ihrer Frisur erschrocken

Okay, meine Frisur ist in der Tat etwas seltsam, aber es ist meine und ich mag sie :-) Dass ich damit aber meine Zuhörer erschrecke, ist mir jetzt doch nicht ganz recht.

Die ganze Geschichte: Gestern las ich in Buchs, also dort, wo ich (fast) wohne. Armando Bianco vom Werdenberger und Obertoggenburger besuchte die erste Morgenlesung, schoss ein paar Fotos (DANKE fürs Nichtabdrucken der Doppelkinnbilder - und ich frag jetzt nicht, ob es sogar ein Dreifachkinn ist, Armando!) und schrieb einen Artikel, der mir rührseliger Tante die Tränen in die Augen trieb.

Dienstag, 24. Mai 2011

Ich fand gut dass ... (Feedbacks aus der heutigen Lesung in Flums)

... Sie so lustig sind.
... Sie alle Fragen beantwortet haben (auch die "doofen").
... Sie mit uns gesprochen haben und nicht nur aus Ihren Büchern vorgelesen haben.
... Sie es spannend erzählt haben und spannend gelesen haben.
... Sie uns gut unterhalten haben.
... wir Ihre Bücher gut finden dürfen oder nicht.
... Sie nicht so streng waren.
... Sie uns das Geheimnis gesagt haben.
... wir auch lachen konnten und durften.

Ich gebe die Komplimente dann gerne mal zurück. Ich fand gut, dass ihr

... mich so herzlich empfangen habt, ob als "Wundertüte" oder offenes Buch, von dem man sogar den Namen des Ehemannes kennt.
... so voll bei der Sache wart.
... mir so spannende Fragen gestellt habt (auch "doofe Fragen" sind spannend!)
... beim  Vorlesen mitgegangen seid (Vorlesen macht vor allem dann Spass, wenn die Zuhörer reagieren!)
... ihr so aufmerksam wart, dass man gar nicht streng sein musste ;-)

Montag, 23. Mai 2011

Vorbereitungen, Teil 1

Diese Woche ist meine vierte Woche der Ostschweizer Autorenlesungen. Zudem werde ich am Mittwoch einen Workshop zum Thema "Von der Idee zum (Jugend)Buch" halten. Ein Grund also, einmal über die Vorbereitungen zu solchen Veranstaltungen zu berichten.

Der grösste Teil meiner Lesungen findet im Rahmen von organisierten Schullesungen statt, die ein wichtiger Bestandteil der Leseförderung sind. Hinter diesen Lesetouren steckt ein logistischer Grossaufwand, weshalb sie Monate im Voraus geplant werden.

Als Autorin erhalte ich eine Einladung und ein Anmeldeforumlar, auf dem ich eintragen kann, für welche Altersgruppe ich lese und an welchen der vorgesehenen Wochen / Tagen ich Zeit habe. Dieses Formular fülle ich aus und schicke es zusammen mit Informationen zu meiner Person und einer kurzen Leseprobe ein. Der Veranstalter stellt aus den Daten Informationen für die Schulen zusammen, aufgrund derer die Schulen / Lehrkräfte sich für ihre Wunschautoren entscheiden. Bei sehr umfassenden Lesetouren erscheinen diese Informationen sogar als Broschüre. Nachdem die Anmeldungen eingegangen sind, stellt der Veranstalter für die einzelnen Autoren einen Leseplan zusammen. Konrekt sind das bei den diesjährigen Ostschweizer Autorenlesungen ca. 800 Lesungen, die für ca. 40 AutorInnen für den Zeitraum eines Monats organisiert werden müssen - eine unvorstellte Fleissarbeit, von der ich als Autorin nichts mitbekomme. Ich erhalte - immer rechtzeitig im Voraus - meinen Leseplan.

Bei Einzellesungen funktioniert es ähnlich. Da werde ich vom lokalen Veranstalter direkt angefragt.

Einige Wochen vor den Lesungen setzen sich die Lehrkräfte per Mail mit mir in Verbindung, oder ich mich mit ihnen. Dabei klären wir organisatorische Dinge wie: Was braucht die Autorin? / Wie kann man die Klasse vorbereiten? / Wie läuft die Lesung ab? / Wann kommt die Autorin an und wie (ÖV oder Auto)? / Was braucht die Autorin (Mikro? Wasser? Einen Tisch?) usw. Ich finde heraus, wie ich den Leseort erreiche, wo das Schulhaus ist (Online-Maps sei Dank!), wie mein Fahrplan aussieht.

Am Tag der Lesung fahre ich los, im Gepäck alles, was ich für die Lesung brauche, plus meine ausgedruckten Fahrpläne und Karten, die mich zum Schulhaus lotsen sollen. Manchmal werde ich abgeholt, meistens gehe ich vom Bahnhof / der Bushaltestelle zu Fuss (und manchmal verirre ich mich trotz Karte - was an mir liegt, nicht an der Karte). Normalerweise treffe ich die Lehrkräfte im Lehrerzimmer, manchmal auf dem Schulhof oder im Klassenzimmer. Der Empfang ist (fast) immer sehr herzlich - und wenn die Zeit reicht, erhalte ich auch (fast) immer einen Kaffee, was nach einer längeren Zugfahrt mit Umsteigestationen so richtig gut tut :-).

Die Lesungen verlaufen immer anders. Manchmal bin ich für die Schüler eine Wundertüte (will heissen, sie haben keine Ahnung, wer die komische kleine Frau ist, die da vor ihnen steht), manchmal haben sie so viele Fragen vorbereitet, dass wir einen ganzen Tag miteinander verbringen könnten. Manche Klassen sind sehr ruhig und passiv, andere lebhaft und voller Fragen. Trotz Vorbereitungen weiss ich nie genau, was mich erwarten wird. Ich mag das. Das macht für mich die Lesungen spannend. Denn je nachdem, wie die Klasse ist, gehen die Lesungen in total verschiedene Richtungen.

Für mich ist die Arbeit jeweils nach den Lesungen / den Lesetouren abgeschlossen. Für die Veranstalter geht sie weiter. Sie sammeln die Rückmeldeforumlare der Schulen / Lehrkräfte und leiten sie als wertvolles Feedback an die Autoren weiter. Auch ich erhalte die Möglichkeit, eine Rückmeldung zu geben, was jedoch kein grosser Aufwand ist. So viel kann ich verraten: Die Lesetouren sind bestens organisiert, die Autoren wunderbar betreut.

Vorschau: In Teil 2 berichte ich über meine Workshopvorbereitungen.

Sonntag, 22. Mai 2011

Gestern, am Wave Jam in Balzers





:-)))))))))))))))))))

PS: Ich weiss jetzt, was eine "Wall of Death" ist. Gfürchige Sache, vor allem, wenn sich Frau Tochter beherzt ins Getümmel wirft

Freitag, 20. Mai 2011

Einfach mal so, als Argumentarium ...

... für die nächste Diskussion über Journalisten versus Blogger. Hier eine Auswahl an gefundenen Titeln auf der Startseite der Online-Plattform einer grossen, seriösen Schweizer Tageszeitung (kein "best of", sondern alle von demselben Tag, dem 20. Mai 2011):

"Er liebt Sex, na und?"
"Rettet die Schmuddel-Beiz"
"Sex wie im Film"
"Als meine Eltern cool waren"
"Mama goes Facebook"
"Put your hands on me, John F. Kennedy"
"Ertappte Liebe"
"Survival guides für Singles"
"Fotowettbewerb: Land-Idylle"

Nein, es handelt sich nicht um unsere Boulevardzeitung Nummer 1 ... Und ja, so was tut weh.

Donnerstag, 19. Mai 2011

Künstlerseelen

Mir geht es zurzeit einfach nur gut, gut, gut. Ich bin optimistisch, voller Energie und Motivation und könnte bisweilen schon mal Bäume ausreissen. Nur: Das ist kein Dauerzustand. Wie Kollegin Jutta Wilke kürzlich in einem Kommentar geschrieben hat, kann einen die Welle auch abwerfen und dann hat man den Mund voller Salzwasser und Sand. Wenn es mir gut geht, haut mich fast nichts um. Ich trage das Geschehen mit Gelassenheit und Humor, sogar Dinge, die gar nicht so witzig sind. Wenn ich von der Welle ausgekotzt am Strand liege und mich spuckend und hustend frage, was jetzt grad passiert ist, sieht das anders aus. Wie ich ausgerechnet an einem so guten Tag auf solche Gedanken komme? Meine Kollegin Annette Weber ist schuld :-). Ich habe heute Morgen ihren Blogpost gelesen und finde, sie bringt diesen Gemütszustand exakt auf den Punkt. Also: Reinlesen!

Mittwoch, 18. Mai 2011

"Alloooo???" - "Schick sehen Sie aus, Alice"

Die Werbeindustrie hat sich wieder einmal gegen mich verschworen - und mich innerhalb von 15 Minuten mit einer geballten Ladung Sch...laumeierei eingedeckt.

Das französische Callcenter hat im Minutentakt angerufen. Das ging so:
"Allooo?"
"...." (steht für: Ich schweige)
"Alloooo?"
"...."
"Alllooooooooo?"
"...."
"Alloooooooooooooooo?"
"..."
"tutututut ..." (steht für: aufgelegt.)
 Diese Prozedur haben wir vier Mal wiederholt :-)))) Im Moment ist Ruhe.

Dann habe ich meine Mail geöffnet. Und was steht da ganz neu:

"Schick sehen Sie aus, Alice."

Natürlich sehe ich schick aus. Was immer die Definition von "schick" ist. Aber ich könnte ja die Mail auch mit Haarwicklern im Haar / einem Finger in der Nase / einem ketchupverschmierten Mund / im Nachthemd meiner Grossmutter usw. geöffnet haben. "Schick sehen Sie aus, Alice." Stellt euch mal vor, ich würde diesen Satz glauben und in Zukunft das Haus nur noch im Nachthemd meiner Grossmutter verlassen, Haarwickler im Haar und den Finger in der Nase ....

PS: Wenn ihr wissen wollt, warum ich gerade heute so schick aussehe: "Ihre Fremdsprache steht Ihnen gut." Na, dann bin ich mal froh, trage ich über der Fremdsprache noch Grossmutters Nachthemd. Ich stünde sonst ein wenig nackt da.

PPS. Alllloooooo?

Dienstag, 17. Mai 2011

Eine einmalige Gelegenheit

Eine einmalige Gelegenheit.
Ein unvergessliches Spielerlebnis.
Ein einzigartiges Abenteuer.
Doch dann kommt alles anders,
und Mo und Greti erkennen:
ist mehr als nur ein Spiel ...

(ab 15. Juli in deinem Buchladen)

Montag, 16. Mai 2011

Das Projekt

Bei meinen Schullesungen lasse ich die Jugendlichen auswählen, aus welchem Buch ich vorlesen soll. Manchmal passiert es, dass ich in einer Woche mit vielen Lesungen am Ende aus fast jeder meiner Geschichten vorgelesen habe. Letzte Woche wurde besonders häufig Das Projekt gewünscht. Und weil es auch der Wunschtitel der April-Buchverlosungsgewinnern war, stelle ich das 2008 erschienene Buch gerne wieder einmal in den Mittelpunkt.

Zum Inhalt: Jessie. Tina. Alex. Michael. Ein explosiver Mix, denn gegensätzlicher können vier Schüler nicht sein. Nie würden sie freiwillig zusammenarbeiten. In dieser Projektwoche MÜSSEN sie.

Eine Gruppenarbeit, bei der die Teams ausgelost werden? Obermacker Alex traut der Sache nicht. "Und wer garantiert uns, dass Sie beim Ziehen der Lose dem Schicksal nicht, sagen wir mal, etwas nachhelfen werden?", fragt er seine Lehrerin. Worauf er die Lose ziehen muss - und seinen Namenszettel ausgerechnet bei der Gruppe mit der kleinen Pummeligen (deren Namen er sich nicht merken kann resp. will), dem seltsamen Aussenseiter mit Spitznamen Stockfisch und der Obertussi Jessie aus der Dose zieht. Weil das nun gar nicht geht, sagt er:
"Martin."
"Zeigen Sie her!" Kramer greift nach dem Zettel. "Also, lesen sollten Sie eigentlich können." Sie drückt ihm das Stück Papier wieder in die Hand und befiehlt, den Namen vorzulesen.
"Nur ein Test, ob Sie das auch im Griff haben", sagt Alex zur Kramer, aber seine Stimme verrät ihn. Es ödet ihn an. Und zwar gewaltig.
"Alex", murmelt er.

Dass bei so einer Gruppenzusammensetzung nicht wirklich gearbeitet wird, liegt auf der Hand. Als das Team, das keines ist, dann auch noch den Abgabetermin für die Konzepteinreichung verpasst, brummt ihm die Klasse ein Projekt auf. Für die vier Jugendlichen steht fest: Ohne uns. Denn jeder von ihnen hat seine privaten Probleme, bei denen keine Zeit und kein Raum für eine Projektwoche bleibt. Schon gar nicht für eine weitab der Zivilisation. Und trotzdem findet sich am Anfang der Projektwoche ein ziemlich gezeichnetes und gebeuteltes Trüppchen beim Bahnhof ein, von dem aus es losgehen soll. Dass alles noch viel schlimmer wird, als es schon ist, ahnen Jessie, Tina, Alex und Michael zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Das Projekt hat eine eigene Webseite, auf der sich Informationen zum Buch finden (u.a. häufig gestellte Fragen zum Buch an mich - samt Antworten). Wer ein wenig ins Buch reinschnuppern will, dem empfehle ich einen Blick in die Leseprobe. Zudem hat Ulf Cronenberg von Jugendbuchtipps.de das Buch vorgestellt und ausführlich besprochen.

PS: Kürzlich ist Calvin Russel verstorben, von dem der zitierte Song Crossroads am Anfang des Buches ist, und der für einen meiner Buchcharaktere ein grosses Vorbild ist. In dankbarer Erinnerung an ihn:

Mittwoch, 11. Mai 2011

Die Gewinnerin der April-Verlosung ist ...


... Nina Fleischmann aus Bremen. Herzliche Gratulation.

Nina hat sich Das Projekt gewünscht. Ich habe es zum Fototermin nach draussen genommen. Keine Bange: Nass geworden ist nur der Namenszettel aus dem Verlosungshut. Dem Buch geht es gut.

Wie man an der Maiverlosung teilnimmt, steht in der Blogroll auf der rechten Seite. Viel Glück.
(Wie Frau Autorin zu einem besseren Zeitmanagement kommt, steht leider nicht in der Blogroll, sonst hätte die Gewinnerin viel früher bekannt gegeben werden können!) 

Dienstag, 10. Mai 2011

Liebe SBB ... (und als PS ein "Liebe Sarah")

Es gibt auf der Strecke St. Gallen - Buchs (SG) Bahnwagen, die diesen Namen nicht verdienen.
Es gibt auf der Strecke Buchs (SG) - Winterthur Zugpersonal aus dem Welschen, das keine Ahnung von der und über die Region hat und deshalb auch nicht Auskunft auf Fragen geben kann.
Es gibt auf der Strecke Buchs (SG) - Wil Lautsprecherdurchsagen NACH Flawil, die verkünden "nächster Halt Flawil."
Es gibt auf der Stecke Buchs (SG) - Wil Zugpersonal, das zu zweit unterwegs ist und sich aufführt wie Teenager nach dem Samstagabendausgang (das ist wenigstens noch unterhaltsam, wenn man mal die Peinlichkeit ausser Acht lässt).
Aber immerhin, es ist Zugpersonal da. Als ich nämlich kürzlich von Buchs (SG) nach Leipzig fuhr, bekam ich das erste Zugpersonal 5 1/2 Stunden nach der Abfahrt zu Gesicht (gerade, als ich mir die Kapuze über den Kopf gezogen hatte und schlafen wollte). Nein, das ist weder ein (schlechter) Witz noch eine Lüge: Abfahrt 18.01 Uhr in Buchs, erstes Zugspersonal gesichtet um 23.30 Uhr.

Aber das alles wollte ich ja gar nicht schreiben. Eigentlich wollte ich nur kurz sagen, dass es mich noch gibt. Dass die April-Buchverlosung eine Gewinnerin hat und ich das Foto morgen machen und hier veröffentlichen werde (VERSPROCHEN). Dass ich grad heftig unterwegs auf Lesetour bin  - mit dem öffentlichen Verkehr, im Ostwind-Verbund, dessen Kurzdistanzen derart lächerlich teuer sind, dass man nicht weiss, ob man lachen oder weinen soll.

ähm. merkt man, dass mich die Bahnfahrt heute genervt hat? Aber die Postautofahrt von Herisau nach St. Gallen war cool. Echt. Da kennen die Leute, die einsteigen, den Chauffeur noch beim Namen und begrüssen ihn persönlich - und wenn sie aussteigen, verabschieden sie sich mit einem fröhlichen "Adie, Herr Müller." Das macht den Ärger wieder wett. Zusammen mit den beiden Lesungen, die ich heute hatte.

Morgen fahre ich wieder mit der (Ostwind)-Bahn. Aber weil ich am Nachmittag mit dem neuen (grottig-schrottig-schlechten) Rasenmäher den Rasen mähen muss, wird diese Bahnfahrt NICHT der Höllenritt des Tages. Bis morgen.

PS an Sarah: Ziemlich schwierige Fragen. Hab mir grad die Zähne daran ausgebissen. Hier die Kurzantworten:

- Wie bist du eigentlich zu deinen Beruf gekommen??
=> Er hat mich gefunden.

- Und was Ist so toll Bücher zu schreiben?
=> Ich kann Figuren erschaffen, ihnen Leben einhauchen und sie die Abenteuer erleben lassen, die ich mir für sie ausgedacht habe (ausser sie entwickeln ein Eigenleben und sagen mir, was ich über sie schreiben soll.)

- Mit wie vielen Jahren hast du dein erstes Buch geschrieben und wie lange
hast du dafür gebraucht???
=> Meine ersten Bücher habe ich zwischen 13 und 18 angefangen ... und nicht fertig geschrieben (28 Seiten waren mein Rekord). Beim zweiten Anlauf war ich 40. Und ich habe vier Jahre gebraucht. Weil ich mir Zeit gelassen habe.

Jetzt aber definitiv und ohne weiteres PS: Bis morgen.

Montag, 2. Mai 2011

Ritt auf der Welle

Das Autorenleben verläuft in Wellen. Manchmal wartet man und wartet man und wartet man darauf, dass etwas passiert. Schreibt an seinen Texten und guckt immer wieder in den Mailkasten, ob sich nicht doch etwas tut. "Halllllloooooo, Welt!", möchte man dann am liebsten schreien. "Mich gibt's noch!" Und plötzlich passieren ganz viele Dinge auf einmal, so als würde man von einer riesigen Welle erfasst. Ich mag diese Wellen und lebe nach dem Motto: Wenn dich eine erfasst, reite sie und geniess den Ritt.

Im Moment reite ich. Und wie. Kürzlich erhielt ich Post, die mir zuerst die Luft nahm und mich dann vor Begeisterung schreiend und wie eine verirrte Flipperkugel durchs Haus schnellen liess (die Katze war überhaupt nicht begeistert von meinem Gekreische). Ich erhalte einen Werkbeitrag für mein neues Buch dead.end.com! Einen Tag später kam eine Anfrage für ein total spannendes Projekt und wieder konnte ich nur begeistert "Ja!" in den Telefonhörer sprechen (schreien wäre in diesem Fall nicht angebracht gewesen). Nochmals zwei Tage später rief das Lokalfernsehen an, während ich weg war und liess ausrichten, ich solle zurückrufen. Über Nacht überlegte ich dann, wie man innerhalb von 3 Tagen 20 Kilo abnehmen kann und rief am Morgen darauf (ohne Antwort auf meine Frage nach den 20 Kilos zu haben) zurück. Allerdings schlug ich die Einladung dann aus. Nicht wegen der 20 Kilos, sondern weil ich fand, ich hätte schlicht und einfach nicht in die Sendung gepasst - es wäre eine Sendung zum Muttertag gewesen und ich wäre dort ungefähr so deplatziert gewesen wie ein Heavy Metal Freak an einem Hansi Hinterseer Konzert.

Während ich so auf meiner Welle dahinglitt und darüber nachdachte, was alles so läuft zurzeit, fiel mir auf, dass ich ja auch noch ein Projekt verwirklichen konnte, von dem ich schon länger träume: Ich hielt im April meinen ersten Workshop und werde im Mai nachdoppeln (siehe Menupunkt Termine). Dass es mit dem Schreiben endlich wieder richtig rund läuft, dass meine Ideen wieder sprudeln, all das passt so richtig zu meinem Wellenritt.

Irgendwann wird die Welle flacher und irgendwann werde ich auch wieder ganz unten im Wellental sein. Aber jetzt, jetzt bin ich oben. Es geht mir so richtig gut.

Freitag, 29. April 2011

ErRic is Blue - It's broken

Wo fange ich an?
Früher, als ich jung war und Ernst Eggenberger das erste Mal traf? Damals, als wir beide Radio machten - und er auch Musik? Musik, die von vielen belächelt wurde. Was meint denn dieser Churer, nach New York gehen zu müssen, um eine CD aufzunehmen? HA!
Ein wenig später, als Ernst immer noch in die Staaten fuhr, um in Nashville Musik aufzunehmen mit absoluten Musikergrössen? Musik übrigens, die Ernst selber geschrieben hat, Songs, von denen ich die allermeisten um Meilen besser fand als vieles von dem Schrott, der im Radio gespielt wurde - mit dem Unterschied, dass Ernst bei uns im Radio nicht (oder sehr selten) gespielt wurde. Er zog als einer von ganz wenigen Europäern in die US-Enzyklopädie über Songwriters "Modern Twang" ein. Nur bei uns in der Schweiz, das klappte es einfach nicht. Ich habe nie verstanden, weshalb. Vielleicht stimmte das mit dem Propheten im eigenen Land?
Noch später, als die sehr harten Zeiten kamen, in denen in Ernsts Leben vieles "broken" war? Wo es schwierig wurde, die Zuversicht zu behalten? Wo das Hadern einsetzte? Wo der Weg in die Zukunft kaum mehr sichtbar war?

Ich kann auch bei gestern anfangen. Gestern, als Ernst mit seiner neuen CD bei mir eintrudelte. Ein Ernst, der zufriedene Selbstsicherheit ausstrahlt. Ein Ernst, der seinen Platz gefunden hat. Ein Ernst, der allen Widerständen zum Trotz sein Leben als Musiker durchgezogen hat. Ein Ernst, der zum Musikproduzenten geworden ist. Ein Ernst, der in der Musikszene seinen Platz gefunden hat und mit Leuten zusammenarbeitet, mit denen es so richtig Spass macht. Ein Ernst, der gern und oft für Auftritte gebucht ist. Ein Ernst mit Plänen und Visionen. Dass ich die CD liebe, wusste ich schon vorher, hatte er mich doch schon mit ungeschnittenen (und später geschnittenen) Liveaufnahmen eines Auftritts versorgt. Jetzt aber, jetzt habe ich sie, die neue CD. Fixfertig. Okay, ich bin voreingenommen. Trotzdem: Sie ist genial gut.

ErRic is Blue heisst das Album. Es ist das Resultat des Projekts "Blues, Ballads and more", mit dem Ernst Eggenberger und Riccarda Vedana seit mehr als einem Jahr unterwegs sind. Was auch gesagt werden soll: Erschienen ist die CD auf dem Label Brambus Records (wo man es auch bestellen kann). Brambus Records gehört Paul Rostetter. Er war von Anfang an dabei, damals, als wir jung waren und Radio machten. Er hat Ernst all die Jahre als Freund begleitet. Immer.

Und bevor's zum Videogucken geht - und damit das auch schriftlich festgehalten sei: Ich hätte an meiner Beerdigung gerne den Song High Wire!. Und falls die SP noch einen Wahlsong braucht, empfehle ich: New Enemy (geschrieben vor der Wirtschaftskrise, klingt aber, als wäre es danach entstanden). Verliebte baden in Take your Time. Und Leute, die gute Musik mögen, kaufen sich das ganze Album.

Jetzt aber Musik ab:




Mittwoch, 27. April 2011

Lesung in Buchs AG

Im März war ich im Kanton Aargau unterwegs. Gestern schickte mir die Klasse von Lea Maire den Artikel, den sie über meinen Besuch geschrieben haben. Herzlichen Dank :-) Jederzeit gerne wieder. Bei euch ist es jedes Mal klasse!

Dienstag, 26. April 2011

Einladung zur Lesung

Am 2. Mai beginnen die 49. Ostschweizerischen Autorenlesungen. Mehr als 40 Autoren und Autorinnen besuchen während eines Monats die Ostschweizer Schulen und lesen in knapp 800 Lesungen aus ihren Werken vor. Der Eröffnungsanlass zu diesen Lesungen ist öffentlich. Er findet am Mittwoch, 4. Mai um 18.30 Uhr statt.
Dieses Jahr präsentieren folgende Autoren Ausschnitte aus ihrem Programm:

und ich :-)

Wenn ihr am 4. Mai Zeit habt, kommt doch nach St. Gallen in die Hauptpost, in den Raum für Literatur. Wir würden uns alle riesig freuen.

Donnerstag, 21. April 2011

10 gute Gründe für Gott

Zwei Vorbemerkungen: Wenn ich Stephan Sigg nicht kennen und für einen der tollsten Typen halten würde, denen ich je begegnet bin, hätte ich dieses Buch in 1000 Jahren nicht gelesen, ja nicht einmal in die Hand genommen. Denn - und damit bin ich bei Vorbemerkung Nummer 2 - der liebe Gott und ich haben uns nie gefunden. Will heissen: Ich habe keine Religion und ich glaube nicht an (irgendeinen) Gott. Büchern über Gott, Jesus und die Religion gehe ich also ansonsten eher aus dem Weg.

Aber ich kenne und mag Stephan. Nun ist es so: Wenn man jemanden mag, der schreibt, will man unbedingt wissen, was und vor allem wie er denn so schreibt. Dabei hat man immer ein wenig Angst, die Texte könnten einem nicht gefallen. Ich hatte deshalb schon ein bisschen einen Bammel, als ich meine erste Bekanntschaft mit seinen Texten machte. Das war bei einer Veranstaltung, an der er gelesen hat. Ich schmökerte in seinen Büchern und dachte: "Hey, der hat was drauf! Das ist wirklich GUT." Vor allem gefiel mir, wie er die religiösen Themen anpackte. Da waren Gleichnisse, in denen ganz normale Jugendliche in Alltagssituationen vorkamen. Da war die Geschichte über das im Internet gefundene Horoskop, das sich jeden Tag erfüllte. Da schrieb einer über Religion, ohne über Religion zu schreiben, sondern über Werte des Zusammenlebens.

In 10 gute Gründe für Gott nimmt sich Stephan Sigg der Zehn Gebote an und versetzt sie in die heutige Zeit, in den Alltag von Jugendlichen. Ein paar Beispiele:

Niklas will unbedingt in ein Schwimmlager, obwohl das genau zu der Zeit stattfindet, in der die Familie den Familienurlaub geplant hat, aber Niklas hat nur noch eins im Kopf: Das Schwimmen und vor allem die Ratschläge seines Trainers Richard. Richard sagt, Richard tut, Richard meint, Richard schlägt vor ... Und Niklas befolgt alles. Bis zur Selbstaufgabe. Dann will Richard mit ihm sprechen. Niklas hofft auf eine Empfehlung für das Trainingslager, damit er Argumente für seine Eltern hat. Aber es kommt anders ...

Andrea hat Tickets fürs Eminem-Konzert und freut sich wie sonst was, doch ihre Freunde reden ihr Eminem madig, machen ihn runter, ziehen sie auf mit ihrer "Schwärmerei" - bis sie wegläuft und Freundschaften zu zerbrechen drohen.

Rico plant DIE Geburtstagsparty des Jahres. Es läuft auch alles gut. Ein Raum wird gemietet, Freunde kommen und helfen, ihn einzurichten, eine Menge Gäste trudeln ein. Doch dann zündet sein Freund im geschlossenen Raum Feuerkörper ...

Stephan Sigg ist bei den zehn Geschichten thematisch und von der Erzählsprache her ganz nahe dran an den Jugendlichen. Jede einzelne Geschichte endet beklemmend offen und liefert damit den Lesern jede Menge Gedankenfutter. Wäre ich Religionslehrer, würde ich genau dieses Buch im Unterricht einsetzen, denn für Gesprächsstoff wäre gesorgt. Jede(r) Jugendliche kennt die von Stephan Sigg geschilderten Situationen aus eigener Erfahrung oder aus der Erfahrung von Freunden.

Stephan Sigg beschreibt es im Vorwort zum Buch so:
"Die 10 Gebote dienen als Grundlage für ein gelingendes Zusammenleben. Sie regeln die verschiedensten Bereiche des Alltags. ... Natürlich sind sie etwas anderes als die Verkehrsregeln oder die Benutzungsregeln in der Sporthalle. Die 10 Gebote sind grundlegende Verhaltensempfehlungen, die ein friedliches Zusammenleben mit anderen ermöglichen. Sie sollen die anderen, aber gleichzeitig auch dich selbst, vor Unheil und Ungerechtigkeit bewahren - egal, ob in der Schule, in der Familie oder in einer Clique. Die 10 Gebote helfen dabei, zu erkennen, was im Leben zählt, was einem langfristig guttut, und sie zeigen, wie wichtig der Respekt vor anderen Menschen ist."

Für mich bringt Stephan Sigg damit unser Zusammenleben auf den Punkt. Auch wenn ich ohne Religion bin. Die Werte, für die die 10 Gebote stehen, sind eine gute Basis für unser Zusammenleben. Vielleicht hat es für mich dieses Jugendbuch gebraucht, mir die Bedeutung der 10 Gebote so deutlich zu machen. Ich denke auf jeden Fall, dass es ein Buch ist, das in JEDEN Religionsunterricht auf der Mittel- und Oberstufe gehört.

Wer reinlesen will: Leseprobe.



Es ist ja immer so

Wenn man eigentlich gar keine Zeit für etwas hat, dann kitzelt genau dieses Etwas so lange, bis man ihm nachgibt. In meinem Fall war das mein Blogdesign, das mich seit Monaten gestört hat (unter anderem, weil es die Schrift immer wieder verhauen hat und weil ein paar wichtige Funktionen nicht möglich waren). Also schob ich die geplante Arbeit auf heute und machte mich ans Werk. Wer zwischendurch in den Blog geschaut hat, hat gemerkt, dass ich zwar das Design recht schnell hatte, mit den Farben aber noch nicht zufrieden bin. Es ist gut möglich, dass es nach etlichen Farbwechseln (Hintergrund und Schrift) noch weitere gibt.

Und weil ich internetbastelmässig grad so grauslig im Schuss war, habe ich mich gleich auch bei Facebook angemeldet - womit ich Kollegin Wilke heftig erschreckt und ein paar andere Kollegen milde erstaunt habe. Es war so: Ich bin einfach gesprungen ohne gross nachzudenken. Dann habe ich erst mal eine ganze Menge Sicherheitsknöpfe gedruckt (und dabei bestimmt ein paar übersehen). Vor allem hat mich gewundert, dass etwas dermassen Potthässliches und Unübersichtliches so viel Erfolg haben kann. Jetzt gucke ich mal, was passiert. Vielleicht kaufe ich mir sogar ein Smartphone (gell, Bugsierer).

Heute - VERSPROCHEN - erledige ich die Arbeit von gestern. Und noch ein paar Dinge mehr.

Mittwoch, 20. April 2011

Baustelle

Nicht erschrecken. Hier wird im Moment gearbeitet.

Eigentlich ...

... habe ich im April nur zwei oder drei Termine.
... sollte ich ganz viel Zeit für Blogeinträge haben. Zum Beispiel, um über all die tollen Dinge zu berichten, die mir im März passiert sind. Um endlich die Rubrik "Lesefutter" mit den Buchvorstellungen weiterzuführen. Um übers Schreiben zu berichten.

Ja, jetzt kommt das ABER. ABER irgendwie reicht die Zeit nicht. Weil die zu-erledigen-Liste immer noch ziemlich lang ist. Oder ist das nur eine faule Ausrede, weil draussen der Frühling so sehr lockt, dass mich das Internet im Moment ziemlich kalt lässt? Es könnte auch daran liegen, dass mich meine neue Agentin so sehr motiviert, dass mir neue Ideen nur so zufliegen, dass ich diese Ideen alle zu Papier bringen will, dass ich wieder mit viel Leidenschaft plotte und schreibe.

Und es könnte auch ein wenig daran liegen, dass ich in letzter Zeit ziemlich viel gelesen habe. Dabei hatte ich das Glück, an richtig, richtig gute Bücher zu geraten. Zum Beispiel:

Tobias Elsässer, Für niemand
Drei Jugendliche, drei Schicksale. Sie kennen sich nicht, aber sie alle haben ein gemeinsames Ziel: Selbstmord. In einem Internetforum verabreden sich Sammy, Nidal und Marie, um gemeinsam zu sterben - ohne allerdings zu ahnen, dass sie beobachtet werden. Yoshua ist heimlicher Mitleser des Chats und versucht, das Ereignis zu verhindern. Tatsächlich gelingt es ihm, die Identität, die hinter den Nicknames steckt, herauszufinden. Doch was wird passieren, wenn er zum vereinbarten Treffpunkt kommt ...? Spannend und eindringlich zeichnet Tobias Elsäßer in diesem Episodenroman vier Schicksale zwischen Verzweiflung, Hoffnung und Neuanfang. 

Mirjam Mous, Boy 7
Stell dir vor du kommst auf einer glühend heißen kahlen Grasebene zu dir und weißt weder, wohin du unterwegs bist, noch, woher du kommst oder wie du heißt. Die einzige Nachricht auf deiner Mailbox stammt von dir selbst: "Was auch passiert, ruf auf keinen Fall die Polizei."
Wer bist du? Wie bist du hierher geraten? Und wem kannst du vertrauen? 

Petra Ivanov, Delete
Ausgerechnet an seinem ersten freien Samstag seit langem soll Kochlehrling Chris Cavalli auf seine kleine Schwester Lily aufpassen. Dass die Windeln ausgegangen sind, macht die Situation nicht besser. Als Chris aus dem Supermarkt kommt, ist der Kinderwagen verschwunden – und mit ihm Lily. Da klingelt das Handy: «Ich hab deine Schwester. Wenn du sie lebend wieder haben willst …»
Der Anrufer verlangt 960 Franken, bis 16.00 Uhr. Chris muss Lily unbedingt wiederfinden, bevor sein Vater, Polizist Bruno Cavalli, und Lilys Mutter, Staatsanwältin Regina Flint, von der Entführung erfahren. Verzweifelt rast Chris zu seinem Freund Leo; dieser soll ihm aus der Patsche helfen. Doch Leo ist pleite.
Zusammen mit Nicole und Julie folgen Chris und Leo der Spur des Erpressers. Da wird Chris bewusst, was Freundschaft wirklich bedeutet und wie wichtig ihm seine Schwester ist. 

Stephan Sigg, 10 gute Gründe für Gott
Die Zehn Gebote neu und herausfordernd erzählt. Da lässt einen die beste Freundin plötzlich links liegen wegen der neuen Mitschülerin. Oder man hat Mist gebaut und fragt sich, wie man am besten wieder aus der Sache rauskommt. Nicht immer fallen die Entscheidungen so aus, wie wir es erwarten würden. Sicher ist jedoch: Es gibt mehr als einen guten Grund dafür.

Montag, 18. April 2011

Fragen statt Schlagworte

Während ich mich hier aussortiere (eine ziemlich lange Zu-erledigen-Liste), empfehle ich den neusten Blogeintrag von Philippe Wampfler. Der stellt nämlich die richtigen Fragen zur Zuwanderung. Und bekennt auch gleich, die Antworten nicht zu kennen. Genau das wäre der ideale Nährboden für eine Lösungssuche. Leider trampeln unsere Politiker (und auch andere in anderen Ländern, wie die Wahlresultate in Finnland zeigen) lieber schlagworteschreiend auf diesem Nährboden herum statt sich der Herausforderung zu stellen - einer Herausforderung, die auch uns fordert - oder eben fordern würde, wenn wir uns nicht mit Schlagworten abspeisen liessen / zufrieden gäben / vom Hinterfragen befreien würden.

Freitag, 15. April 2011

Wieder da

Will heissen: Ich war weg. In den Ferien. Hier. Wandern :-). Gut essen :-)). Stadtbummel in Bozen :-))). Mit Besuch im Kunstmuseum.

(Zwischenbemerkung: Habe ich schon mal geschrieben, dass ich Kunstmuseen liebe? Nicht? Dann hole ich das hiermit nach. Ich LIEBE Kunstmuseen, am allerliebsten die für moderne Kunst.)

Mit im Gepäck waren die Druckfahnen für das neue Buch, das diesen Sommer erscheint. Ganz ehrlich: Manchmal bekomme ich Angst vor mir selbst, wenn ich feststelle, was ich tatsächlich in den zwei Überarbeitungsrunden nach dem Lektorat noch übersehen habe. Ich hoffe nun wirklich, wirklich, wirklich, wirklich, dass alle groben Schnitzer raus sind aus dem Text.

Abgesehen vom Druckfahnenstress: Ferien sind ungemein gut für die Autorinnenseele. Weil beim Wandern durch die Landschaft die Fantasie ins Fliegen kommt, die Einfälle sich hinterrücks auf einen stürzen, Zusammenhänge plötzlich klar werden. Wie Puzzleteile fügt sich alles zusammen. Was der Fantasie dann wieder neuen Antrieb gibt. Es ist so eine Art Drogentripp ohne Drogen. Und genau dann, wenn man denkt, besser kann es nicht mehr werden, steht man genau vor dem Gebäude, das man für einen der nächsten Romane braucht (für die häufigen MitleserInnen: für das Crazy Project).




 

Freitag, 8. April 2011

Und grad nochmals JA - The Beauty of Gemina

Der Konzertclip zu "Rumours":

JA!

Stellt euch das JA als einen kurz-knappen Jubelschrei vor (mit einem leicht längeren J, ohne langes aaaaa am Ende). So einen im Sinne von: Ja, genau, so ist es. Einen Aufbruchschrei. Einen Ich-mach-mich-auf-den-Weg-Schrei. Spontaner Auslöser ist der neue Blogeintrag von PvC, in dem sie von Begeisterung und Leidenschaft schreibt. Davon, wie sie verloren gehen können, aber auch davon, was sie bewirken können, wenn sie da sind. Meine waren mir in Bezug aufs Schreiben zwischenzeitlich in längeren Phasen abhanden gekommen. Ich hätte sie gerne gehabt, habe sie auch gesucht, aber die Begleitumstände waren - um es milde auszudrücken - nicht immer der ideale Nährboden für diese beiden für mich so lebenswichtigen "Pflanzen".

Jetzt aber, jetzt sind sie wieder voll da. Beide: Begeisterung und Leidenschaft. So voll, dass ich vor Ideen sprudle, vor Tatendrang schon fast vibriere. Die Knoten haben sich alle gelöst. Es war ein längerer Prozess, ausgelöst von oben erwähnten Begleitumständen. Gestern dann der definitive Befreiungsschlag. Ich habe mich in München mit meiner zukünftigen Agentin getroffen. Nach zwei Telefonaten, mehreren Mails und dem Einsenden meines Materials an sie (Exposés, Leseproben) verstanden wir uns auch "in richtig" total gut. Was immer aus dieser Beziehung werden wird: Es kommt gut.

Bevor ich mich jetzt aber schreibmässig in die Vollen stürze, gilt es wieder einmal, Korrekturfahnen zu lesen. Meine Albtraumarbeit. Weil dies die letzte Chance ist, Fehler im Text zu entdecken. Aber ohne die Möglichkeit, längere Passagen zu ändern. Und weil es - wie immer - grausam eilt. Was vielleicht gar nicht so schlecht ist, weil ich schreiben will.

Mittwoch, 6. April 2011

Wenn zwei Autorinnen ...

... sich öffentlich Briefe schreiben, dann kommt das so raus. Reinlesen lohnt sich. Auf jeden Fall.

Montag, 4. April 2011

Die Buchverlosung hat einen Gewinner!

Herr Glücksfee hat über Mittag das Glückslos aus dem Hut gezogen, unter den strengen Augen der Katze (die sich leider verdrückte, bevor ich das Siegerfoto schiessen konnte, weshalb der Hut und das Buch alleine auf dem Cover sind). Bevor ich verrate, wer gewonnen hat, läute ich noch schnell die April-Buchverlosung ein.

Um im April an der Verlosung teilzunehmen, muss man folgende Frage beantworten: Braucht ein Buch für dich ein Happy-End oder darf es auch vollkommen offen oder gar zappenduster enden? Schreib die Antwort in eine Mail, füge hinzu, welches Buch von mir du gewinnen willst, schick die Mail dann an alicegabathuler[at]gmx.ch und harre der Dinge, die da kommen mögen!

PS: Es war total spannend, eure Lieblingsbuchanfänge zu lesen. Herzlichen Dank! Jetzt aber zum Gewinner:

Aprilvorschau

Heute um 6 Uhr aufgestanden und gleich mal voll reingekniet in Aufholarbeit - und dabei gemerkt, dass der April gar nicht so entspannt anfängt, wie ich gedacht habe. Ich habe nur einen offiziellen Termin in der Agenda, was mich wohl dazu verführt hat, von schreibintensiven, aber ansonsten entspannten Tagen zu träumen (ja, irgendwann sollte Frau Autorin auch ihre Bücher schreiben).

Heute ist aber erst einmal ganz viel Administration angesagt: Der Workshop von Mittwoch will noch genauer geregelt sein. Dann abklären, ob ich das Bahnbillet nach München für Donnerstag kaufen soll / kann (der Termin stand nicht in der Agenda). Die ersten Lehrkräfte der Mailesungen haben sich gemeldet, um Organisatorisches und Logistisches mit mir abzuklären. Ich schulde den Innerschweizer und Züricher Leseveranstaltern noch Infos, die schon im März rausgemusst hätten (Prioritätsstufe hoch!). Die Teilnehmer der Märzverlosung warten auf den Gewinner / die Gewinnerin (Ziehung durch Herrn Glücksfee heute Mittag). Bei Autillus brummt es. Mir wurden ziemlich viele Veranstaltungen gemeldet, und mein Job ist es nun, die auf unsere Webseite zu laden (schön präsentiert natürlich und natürlich VOR der Veranstaltung und nicht erst hinterher).

Danach geht's an die Detailvorbereitung des Workshops für 28 BibliothekarInnen (Von der Idee zum Buch). Der erste Entwurf liegt vor. Ich möchte ihn noch ausarbeiten und mir Aktivitäten einfallen lassen, die zu den einzelnen Punkten passen.

Ausserdem: Putzen und Lektionen vorbereiten plus Unterricht heute Abend.

Das wär's dann mal für heute. Ansonsten ist sollte der April ruhiger ausfallen als der März.

Samstag, 2. April 2011

Am Mittwoch, auf der Rolltreppe ...

... im Bahnhof Basel, da traf mich wie der Blitz ein Gedanke.
"Das also ist jetzt dein normales Leben."
Ich war am Dienstag angereist, hatte dann drei Lesungen. Übernachtung im Hotel. Danach zwei Lesungen am Mittwochmorgen. Am Nachmittag kurz von Basel nach Zürich ins Radiostudio SFR, Interview mit Zambo (Projekt "Hammerbuch"), dann zurück nach Basel. Auf dem Weg zu Hausfrau Hanna zum Znacht.
Ja, und dann traf er mich eben, der Gedanke. Einen Moment hielt ich die Luft an. Dann atmete ich weiter :-). Ja, das ist jetzt also mein normales Leben. Hätte man mir das vor 10 Jahren gesagt, hätte ich laut gelacht.

PS: Das normale Leben ging mit drei Lesungen in drei verschiedenen Ortschaften am Donnerstag und zwei Lesungen in zwei verschiedenen Ortschaften am Freitag weiter. Und heute fahre ich nach Winterthur an einen Workshop des Slam Poeten Richi Küttel, den Autillus organisiert hat.

Montag, 28. März 2011

Eine kurze Zwischenmeldung

Der März hat es in sich! Deshalb die spärlichen Postings in den letzten Tagen und Wochen, obwohl eine ganze Menge passiert ist. Was das konkret ist, versuche ich im April (der sich weit ruhiger anlässt als der März) zu berichten. Hier erst einmal ein Lebenszeichen in Form einer kurzen Zwischenmeldung:

Die erste März-Lesewoche im Kanton Aargau liegt hinter mir. Sie gehört einmal mehr in den Bereich der Superlative. An dieser Stelle ein herzliches Danke für alle, die diese Woche zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben.
Auch die vier Tage an der Leipziger Buchmesse / um die Leipziger Buchmesse schreien nach Wiederholung.
Die Einzellesungen in Buttikon vom letzten Freitag gehören ebenfalls auf die grosse Positivliste des Monats.
Parallel zu alledem habe ich geplottet, Exposés und Leseproben geschrieben - und mich damit auf Agentursuche gemacht.
Und morgen geht's für vier Tage ins Baselbiet zu einer Lesetour, auf die ich mich sehr freue.
Jetzt müsste ich nur noch die lästige Erkältung loswerden, die mir am Freitagabend angehüft ist und leider nicht so schnell wieder geht, wie sie gekommen ist.
Mehr im April. Auch zur Agentursuche. Versprochen.

Donnerstag, 24. März 2011

Freerunning als eBook

Freerunning gibt es auch als eBook. Also habe ich mir endlich einmal etwas genauer angesehen, wie denn so ein eBook im Internet präsentiert wird. Ich war positiv überrascht: Das Buch wird mit einer Leseprobe vorgestellt (S. 12 und 13, also andere Seiten als auf der Verlagsseite). Der Preis kann sich - finde ich - sehen lassen: Bei book.ch CHF 9.20 / bei book.de 7.99 Euro.

Da plaudert man ...

... entspannt über das Leben, Hunde, Katzen und Musik - und findet heraus, dass man damals, als man noch jung war, auf die gleiche Band stand. Ladies and Gentlemen: The STRAY CATS. Jungs und Mädels: So was haben wir uns früher reingezogen. Kollege: Die nächsten paar Minuten sind für dich und mich:

Dienstag, 22. März 2011

Montag, 21. März 2011

Buchpreisbindung

Gestern Abend aus Leipzig zurück. In 20 Minuten geht's nach Dornbirn, wo ich heute drei Mal lese. Es bleibt also noch keine Blog-Schreib-Verschnaufpause. Deshalb heute ein paar (fremde, und doch nicht so fremde) Gedanken zur Wiedereinführung der Buchpreisbindung in der Schweiz.

Mittwoch, 16. März 2011

Pflichtlektüre!!!

(herzlichen Dank an PvC fürs Finden und Weiterverbreiten auf Twitter).

An der Streikfront ...

... ist es (noch) ruhig. Ich werde also heute Abend den Nachtzug nach Leipzig nehmen - und hoffen, dass ich am Montagmorgen pünktlich zu meinen Lesungen in Dornbirn zurück bin.

Ich habe in den letzten Tagen viele Projekte in Angriff genommen und bin mit den meisten auf einem guten Zwischenstand:

Ich habe mit der Agentursuche begonnen und mich dabei erst einmal bei meiner Wunschagentur beworben. Der erste (eigentlich zweite ... aber das ist eine längere Geschichte) Kontakt hat sich gut angelassen. Ich freue mich auf mehr und hoffe, dass wir uns finden werden.
Ich habe das Exposé zum CrazyProject zwei Testlesern vorgelegt. Wunderbarerweise finden beide genau dieselben Schwachpunkte (ich hab's geahnt). Ich weiss also genau, wo ich den Hebel ansetzen muss. Was ich gleich auf der Fahrt nach Leipzig tun werde.
Die ganzen Unterlagen für die Bewerbung um einen Werkbeitrag des Kantons St. Gallen sind zusammengestellt und gehen heute auf die Post.
Weil all diese Dinge erledigt sind, kann ich mich den Rest der Bahnfahrt (nach dem Überarbeiten des Exposés) ganz auf mein aktuelles Buchprojekt konzentrieren.

Es gibt aber auch hängige Projekte:

Die Druckfahnen zum Buch, das im Herbst erscheinen soll, sind auf diese Woche angekündigt, aber noch nicht hier. Ich hoffe, sie erwarten mich, wenn ich aus Leipzig zurück bin.
Der Vertrag für das Projekt, an dem ich arbeite, lässt auf sich warten. Das ist nicht unbedingt eine gute Voraussetzung fürs Schreiben. Weil die Schreiblust aber im Moment den Administrationsfrust bei Weitem überragt, bin ich trotzdem in bester Schreiblaune (siehe Bahnfahrt nach Leipzig).

Und dann sind da noch:

Ganz viele Ideen und Pläne, die ich zusammen mit Stephan Sigg wälze. Wir treffen uns nächsten Dienstag zu einer weiteren Brainstormingrunde, an der wir aber auch erste Nägel mit Köpfen machen werden (geplantes BarCamp im Juni).
Ein Stapel Bücher, die ich in der Bücherei abgeholt habe. Lesefutter vom Feinsten!
Die weiteren Buchvorstellungen in der Reihe "Lesefutter". Sie kommen bestimmt!

    Dienstag, 15. März 2011

    Vielleicht ...

    ... habe ich Glück und die deutschen Bähnler streiken nicht. Dann fahre ich nach Leipzig an die Buchmesse. Aber ganz ehrlich. Mir ist nicht nach Buchmesse. Ich hänge an den Online-News und hoffe mit den Japanern, dass irgendein Gott oder das Schicksal sagt: Es reicht. Es ist jetzt schon viel zu viel Leid. Auch ohne GAU.

    Mir ist schon klar, dass das Leben weitergeht. Das geht es für die Überlebenden immer, auch nach dieser unermesslich schrecklichen Katastrophe in Japan. Trotzdem. Als ich die ersten Bilder des Tsunami sah, da war der Gedanke an 2012 und den drohenden Weltuntergang auf einmal nicht mehr so lachhaft wie auch schon. Es ist einfach zu viel passiert in den letzten Jahren. Und aus nichts haben wir etwas gelernt. Wir sind weder bescheidener noch demütiger noch menschlicher geworden. Wir haben nicht den grossen Willen zu Veränderungen gezeigt. Nicht einmal den kleinen Willen. Wir schauen uns die Bilder an, bis zum Overkill, und wenn wir genügend fremdgelitten haben, machen weiter wie bisher, froh, noch einmal davongekommen zu sein. Doch wir sind nicht davongekommen. Ich glaube, wir haben unser Konto überzogen. Sehr weit überzogen. Vielleicht zu weit.

    Sollte also irgendein Gott oder das Schicksal tatsächlich sagen: Es reicht. Es ist jetzt schon zu viel Leid. Auch ohne Gau. Dann würde ich mir wünschen, dass wir endlich, endlich innehalten und uns hinterfragen. Nicht nur im Kleinen, sondern auch im Grossen.

    Freitag, 11. März 2011

    Heute, auf dem Weg nach Hause ...

    ... im RailJet von Zürich nach Buchs, da hat einer dieser weisse-Hemden-Ich-bin-der-Grösste-hört-mir-alle-zu-wie-toll-ich-bin-Manager-Typen 70 Minuten lang per Handy einen Firmenverkauf abgewickelt und dabei Wörter wie "language", "message" und "cash" so inflationär verwendet, dass mir schwindlig wurde. Irgendwann habe ich es dann aufgegeben, in meinem Buch zu lesen (konzentrieren war unmöglich), habe die Kopfhörer eingestöpselt und den Sound aufs Maximum gedreht. Das hat gereicht, den Typen auszublenden. Als ich in Buchs ausstieg, redete er immer noch. Ich würde dem unsagbar unsympathischen Kerl nicht einmal einen Schokoriegel abkaufen.
    PS: Ich fahre zweite Klasse, weil ich diese Sorte Leute, die sich ansonsten in der ersten Klasse tummelt, nicht ab kann. Da ist mir jede hey-Mann-mega-krass-geil-Jugendtruppe lieber.

    Mittwoch, 9. März 2011

    Petra Ivanov erhält Kranichsteiner-Jugendliteraturstipendium

    "Weisst du, wenn ich für irgendeines meiner Bücher einen Preis gewinnen möchte, dann ist es ESCAPE", sagte mir Petra vor einiger Zeit. Nachdem ich das Buch gelesen hatte, wünschte ich ihr nichts mehr, als dass sie für dieses Buch irgendwann einen Preis gewinnt. Enttäuscht nahm ich zur Kenntnis, dass der Schweizer Presse ESCAPE relativ egal war, dass das Institut für Schweizer Kinder- und Jugendbuchmedien (SIKJM) es nicht einmal für nötig hielt, zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben, dass ... ach, ich höre hier auf, denn ich will nicht jammern - nicht heute. Weil: HEUTE FEIERN WIR!!!

    Petra Ivanov HAT für ESCAPE eine Auszeichnung gewonnen. Und zwar eine bedeutende. Sie erhält das mit 12'000 Euro dotierte Kranichsteiner-Jugendliteraturstipendium. Mit ihr zusammen richtet sich das Scheinwerferlicht auch auf einen unabhängigen, kleinen, aber feinen Schweizer Verlag, den Appenzeller Verlag. Er hat sämtliche Bücher von Petra Ivanov veröffentlicht. Ich freue mich für beide. Riesig. Oberriesig. Oberstriesig. Und noch viel heftiger. Bevor mich die Begeisterung davonträgt, hier noch der offizielle Pressetext:

    Petra Ivanov erhält Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium 2011

    Für ihren Jugendroman «Escape» erhält die Schweizer Schriftstellerin Petra Ivanov eines von zwei Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendien. Es ist mit 12’000 Euro dotiert.

    Vergeben werden die Stipendien vom Deutschen Literaturfonds in Darmstadt und dem Arbeitskreis für Jugendliteratur (AKJ) mit Sitz in München. Eine unabhängige Jury wählte die beiden Stipendiaten anhand der Einreichungen zum Deutschen Jugendliteraturpreis aus. Die Preisverleihung findet am 17. März 2011 an der Leipziger Buchmesse statt.

    «Escape» ist 2010 im Appenzeller Verlag erschienen und der zweite Titel einer auf vier Bände angelegten Serie. Der ausgezeichnete Jugendroman erzählt vom Wunsch sechzehn-, siebzehnjähriger Jungen und Mädchen nach Freiheit von traditioneller patriarchalischer Bevormundung. Angesiedelt im Milieu kosovo-albanischer Einwanderer in der Schweiz, handelt der Roman von Heranwachsenden, die von ihren Eltern zur Ehe bestimmt worden sind, sich gegen diesen Zwang zur Wehr setzen und dabei durch eine Reihe unglücklicher Zufälle in krimihaft zugespitzte Verwicklungen geraten. Besonders würdigt die Jury, dass Petra Ivanov sehr genau und niemals plakativ die Unterschiede zwischen den Mentalitäten schweizerischer und kosovo-albanischer Jugendlicher und ihrer Familien herausarbeitet und von den Gegensätzen, aber auch von Solidarität berichtet.

    Petra Ivanov lebt als Schriftstellerin und freie Journalistin in Zürich. Bis Juni 2011 hält sie sich zwecks Recherchen in Südamerika auf. Bekannt geworden ist sie durch Ihre Krimiserie mit Staatsanwältin Regina Flint und Polizist Bruno Cavalli. Soeben ist Petra Ivanovs dritter Jugendroman «Delete» erschienen; der vierte Band «Control» erscheint im Januar 2012.

    Dienstag, 8. März 2011

    Unterwegs

    Von Buchs SG via Sargans, Zürich und Aarau nach Buchs AG :-)
    Eine herrliche Morgenlesung bei Lea Maire und ihrer Klasse.
    Dann von Buchs AG via Aarau und Lenzburg nach Seon.
    Zwei sehr verschiedene Lesungen auf verschiedenen Schulstufen, die mir eine Unmenge Spass gemacht haben. Die Betreuung hätte - wie schon am Morgen - nicht besser und freundlicher sein können.
    Bücher signiert.
    Heimfahrt via Lenzburg, Zürich und Sargans nach Buchs SG.

    In der Bahn: Am Text des neuen Projekts geschliffen, ein Exposé überarbeitet, eine Leseprobe feingeschliffen, zwei Buchideen weiterverfolgt und gute Einfälle gehabt, in einem Fall sogar einen zündenden.

    Blumen und Schokolade erhalten. Kurz und auf den Punkt: Das pralle Leben (und einen guten Tag) ge- und erlebt.

    Montag, 7. März 2011

    Aufbruchstimmung

    Frühling ist die Zeit der Abnabelung, des Neuanfangs, des Aufbruchs. In meinem Fall ist es ein beruflicher Aufbruch. Wie oft habe ich darüber nachgedacht, geredet, gehadert, erwogen, verworfen und neu angedacht. Jetzt ist es soweit. Ich beginne eine neue Reise. Wohin ich will, weiss ich. Ob ich ankommen werde, ist völlig offen. Fest steht nur: Ich lasse das Alte los. Natürlich schreibe ich weiter. Alles andere steht zwischen den Zeilen ;-) Boah, geht es mir gut!

    Freitag, 4. März 2011

    Buchpreisbindung - Wenn Politiker auf einem anderen Planeten disktuieren

    Der Nationalrat und der Ständerat wollen in der Schweiz die Buchpreisbindung wieder einführen. Die Debatte dazu liest sich wie ein schlechter Witz. Ich frage mich, wie viel diese Politiker überhaupt von der Sache (vor allem vom Internet) verstehen, und ob sie allenfalls vielleicht nicht auf demselben Planeten wohnen wie ich - oder ich nicht auf demselben wie unsere Politiker (beides ist durchaus möglich).

    Donnerstag, 3. März 2011

    Und die Gewinnerin ist ...

    ...
    "HALT!", schreit der Verlosungshut. "Ich will erst noch was sagen."
    "WAS?", frage ich.
    "Also, erstens will ich ..." Er stockt. "Na ja, ich wollte sagen ..."
    "Jaaaa?"
    "Ich fand ja diese "F"-Buchstaben-Aktion eine coole Sache ..."
    Mein Verlosungshut findet etwas cool? Oha! Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Obwohl ... Irgendwie klang dieser Satzanfang nach einem ABER.
    "... aber ich habe mich dabei überfressen."
    Wusste ich's doch! Es gibt ein Aber. Nur, für dieses Aber kann ich nichts. Was ich dem Hut auch sage. "Hättest ja nicht alle Wörter so gierig runterschlingen müssen!"
    Der Verlosungshut grummelt etwas, wieder ganz der alte Griesgram. Ich lasse ihn dann mal grummeln und kopiere euch meine Lieblings-F-Sätze aus dem Wettbewerb hier rein (für die Übergangenen: Eure waren auch cool!)

    "Feige Frauen finden frische Fussnoten für freche Fantasien, falls Freerunning fehlerlose Fortsetzung findet." (Nikola)
    "Filous Freunde feiern Feste für Feuergötter, fabelhaft für Fotografen finden Fans fantastischer Festtage." (Anja)
    "Im Februar fremdgehen finde ich fürcherlich falsch, v(f)or allem die v(f)erlogene Freude am V(F)alentinstag macht mich v(f)öllig fertig." (Regine)
    "Fünf Freunde fällten im Februar folgendes Fazit über Freerunning: Fantastisch." (Claudia)

    "Können wir jetzt die Gewinnerin bekanntgeben?", murmelt der Hut.
    "Gleich", antworte ich. "Ich möchte noch sagen, dass ich diese Verlosung als Anlass genommen habe, endlich die Webseite für das Buch freizuschalten, welches sich die Gewinnerin gewünscht hat." (Schlechte Karten)
    "Und?", drängt der Verlosungshut ungeduldig. "Können wir jetzt ...?"
    "Gleich", verspreche ich.
    "Das hast du schon mal gesagt."
    "Ich hab dich gehört."
    "Okay, okay ..."
    "Nur noch ganz kurz! Ich muss noch schnell sagen, dass es auch im März eine Verlosung gibt. Und weil mir die Februar-Verlosung viele lustige Mails beschert hat, stelle ich auch im März wieder eine Teilnahmebedingung: Schickt eine Mail an alicegabathuler[at]gmx.ch, sagt mir, welches Buch ihr gewinnen möchtet und schreibt den ersten Satz eures Lieblingsbuches auf. - Jetzt können wir gratulieren, Verlosunghut!"
    "WIR GRATULIEREN", rufen der Hut und ich gleichzeitig. (PS: Der Verlosungshut möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass es nicht seine Idee war, den komischen Vogel mit aufs Bild zu nehmen.).

    Mittwoch, 2. März 2011

    Nicht alle Geister lieben mich

    Bei diesem Buch MUSS ich mit dem Cover anfangen - oder vielleicht besser den Covern, da das eine nicht ohne das andere geht.


    Sind sie nicht der absolute Renner? Da möchte man sich am liebsten gleich beide Bücher krallen und mit dem Lesen beginnen!

    Der Geist, der mich liebte erschien 2007. Begeisterte Leserinnen wünschten sich eine Fortsetzung - und mussten lange warten. Jetzt aber hat das Warten ein Ende: Nicht alle Geister lieben mich stillt die Neugier all jener, die wissen wollten, wie die Geschichte mit Sam und ihrem Geist Nicholas weitergeht. So viel sei schon einmal verraten:

    In Cedars Creek ist die Hölle los! Nach Adrian Crowleys Tod ist Sam darauf bedacht, die ganze Geschichte zu vertuschen. Doch die Veränderung, die mit Nicholas, dem Geist ihrer großen Liebe, vor sich geht ist nicht die einzige Bedrohung. Nachdem Nicholas für kurze Zeit lebendig geworden war, kann er die Gier nach Leben nicht mehr beherrschen. Das macht ihn auch für Sam zur Gefahr. Sheriff Travis kommt bei seinen Ermittlungen eine bestechende Idee: Er könnte den toten Hexer beschwören und ihn selbst befragen. Doch die Beschwörung läuft aus dem Ruder und plötzlich sieht sich der Sheriff gezwungen, ausgerechnet seine Hauptverdächtige um Hilfe zu bitten …

    Als Kate Logan dieses Buch bei uns im Schreibforum vorstellte, freuten sich jene, die den ersten Teil gelesen hatten, begeistert auf die Fortsetzung - und fragten gleich nach, ob der zweite Teil auch so humorvoll sei. Humorvoll?, dachte ich. Eine humorvolle Spuk- und Gruselgeschichte. (Okay, ich oute mich als abolute Banausin in Sachen Spuk- und Gruselgeschichten - ich kann mir das nämlich nicht vorstellen). Wie auch immer. Der Humor wurde zugesichert. Und wie ich aus den Buchbesprechungen im Netz erfahren habe, ist das kein leeres Versprechen.
    "Absolut packendes Buch, perfekt geeignet für lange Nächte bei Kerzenschein - Gänsehaut, Herzklopfen und hin und wieder ein heftiger Lachanfall sind garantiert. Aber Vorsicht: Suchtgefahr! ;)" (Der Geist, der mich liebte, Amazon)
    "Sehr schön fand ich außerdem, dass es zwischen den düsteren Szenen auch immer wieder amüsante Momente gab, die die Handlung aufgelockert haben. " (Nicht alle Geister lieben mich, Amazon).

    Bleiben wir noch einen Moment beim Humor. Wenn ich euch Bücher vorstelle, tauche ich in die Webseiten der jeweiligen AutorInnen ab. Bei Kate Logan blieb ich besonders lange hängen. Erstens, weil ihre Webseite äusserst spannend ist und zweitens, weil ich immer und immer wieder herzhaft gelacht habe beim Lesen. Ich empfehle also allen, die Kates Bücher nicht zur Hand haben, aber gleich mit dem Lesen beginnen möchten, eine ausgedehnte Tour durch ihre Webseite.

    Wer jetzt nicht warten konnte und die Seite angeklickt hat, ohne den Rest dieses Beitrags zu lesen, hat vielleicht im ersten Moment gestockt, denn da springt einem ein anderer - ebenfalls bekannter - Name an. Brigitte Melzer. Keine Bange, da seid ihr richtig. Die Menuleiste löst das Rätsel: Kate Logan ist Morgan Grey ist Brigitte Melzer. Und grad nochmals keine Bange. Brigitte Melzer ist keine gespaltene Persönlichkeit (ausser beim Schreiben ;-) ); sie steht mit beiden Beinen und einem gesegneten Humor fest auf der Erde.
    "Kate wer? Logan? ... Ja, das bin ebenfalls ich. Eigentlich dachte ich, wenn ich unter drei Namen schreiben würde, hätte ich auch die dreifache Zeit. Da hab ich mich wohl geirrt… Okay, das war natürlich Quatsch. Tatsächlich ging es darum, eine weitere Abgrenzung zu schaffen. Morgan Grey ist ja fürs historische Abenteuer zuständig, die Melzer macht Fantasy und Dark-Fantasy in erfundenen Welten, oder aus der Vergangenheit. Aber wer sollte sich um Geschichten in der heutigen Zeit kümmern? Wer kennt sich in amerikanischen Kleinstädten aus? Und wer kann dafür sorgen, dass eine Portion Sarkasmus in der Geschichte landet? Kate Logan hat sich dann auf die ausgeschriebene Stelle beworben. Gut, vielleicht hab ich mir auch mal den Kopf etwas zu fest angestoßen, und plötzlich war Kate einfach da…" - Auszug aus der Webseite (Anmerkung von mir: Wenn es da wieder einmal eine ausgeschriebene Stelle gibt, bin ich gespannt, wer sich darauf bewirbt.)

    Sehr empfehlenswert ist der Text, in dem Kate Logan alias Morgan Grey alias Brigitte Melzer über ihr Schreiben berichtet. Ganz witzig ist auch die Danksagung an alle, die sie bisher bei ihren Danksagungen übergangen hat (ein Problem, das jeder Autor / jede Autorin nur zu gut kennt). Und dann ist da noch ... ach, einfach selber gucken und nachlesen ...

    Fragen habe ich Kate natürlich auch gestellt.

    Nicht alle Geister lieben mich ist die Fortsetzung zu dem im Jahr 2007 erscheinen Buch Der Geist, der mich liebte. Vier Jahre zwischen zwei Bänden sind eine ziemlich lange Zeit, vor allem für jene, die auf eine Fortsetzung warteten - und das haben eine ganze Menge Menschen, wie ich beim Stöbern im Internet herausgefunden habe. Was hat dich aufgehalten?
    Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich die Fortsetzung am liebsten gleich im Anschluss an den ersten Band geschrieben, von Verlagsseite kam jedoch der Wunsch nach anderen Projekten, die dann auch vorgezogen wurden. Als dann letzten Sommer die Taschenbuchausgabe vom Geist (unter dem Titel „Der Kuss des Todes“) erschien, bekam ich so viele Lesermails, in denen nach dem zweiten Teil gefragt wurde, dass ich meinen Verlag überzeugen konnte, mich von der Leine und wieder auf den Friedhof zu lassen.
    Im Nachhinein betrachtet bin ich froh darüber, so viel Zeit gehabt zu haben, denn auch wenn ich mich erst wieder in die Geschichte um Sam und Nicholas einfinden musste, hatte ich vollkommen andere Ideen und Ansätze für die Fortsetzung, als noch am Anfang. Ansätze, die mir deutlich besser gefallen haben. Ich bin mir sicher, dass sich die Geschichte nie so entwickelt hätte, wie sie es letztlich getan hat, wenn sie nicht die Zeit gehabt hätte, zu reifen.
     
    Titel für Bücher zu finden ist so eine Sache. Hinter "Nicht alle Geister lieben mich" steht eine besondere Geschichte. Kannst du uns die verraten?
    Es ist kein Geheimnis, dass ich den Titel damals ziemlich kitschig fand. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und finde ihn auf seine eigene Weise sogar witzig. Da Fortsetzungen ja gerne ähnlich klingende Titel haben, wie der Vorgängerband, habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, was infrage käme. Ich konnte es drehen, wie ich wollte, es kam immer wieder „Nicht jeder Geist liebt mich“ dabei heraus. In meinen Augen nicht nur passend zum ersten Teil, sondern auch gleich noch der perfekte ironische Seitenhieb darauf. Zum Glück kam mein Vorschlag im Verlag genauso gut an und so landete er in leichter Abwandlung als „Nicht alle Geister lieben mich“ schließlich auch auf dem Cover.
     
    Beim Herumstöbern auf deiner Webseite ist die Schreiblust und deine ausgeprägte Fantasie allgegenwärtig. Ein Beispiel: "Sheriff Travis kommt bei seinen Ermittlungen eine bestechende Idee: Er könnte den toten Hexer beschwören und ihn selbst befragen. Doch die Beschwörung läuft aus dem Ruder und plötzlich sieht sich der Sheriff gezwungen, ausgerechnet seine Hauptverdächtige um Hilfe zu bitten …" Auf so etwas muss man erst einmal kommen . Gib's zu: Das Schreiben dieses Buches hat dir unendlich viel Spaß gemacht ...
    Oh ja! Ich hatte einen Höllenspaß, die Geister loszulassen! Mir ist ziemlich schnell klar geworden, dass die Perspektive des Sheriffs der Geschichte noch mal einen zusätzlichen Dreh geben würde … und irgendwie hat sich der gute Ed dann ein wenig verselbständigt und plötzlich hatte Sam seinetwegen eine Menge Probleme am Hals.
     
    Wenn dir jemand ein Haus direkt neben dem Friedhof schenken würde, würdest du es nehmen? Oder kann eine sehr lebendige Fantasie manchmal im wirklichen Leben ein wenig im Weg stehen?
    Ist es denn ein schöner alter, verwunschen aussehender Friedhof? Einer mit geheimnisvollen Statuen, unheimlichen Gruften und jeder Menge düsterer Plätze? In Wahrheit kommt es natürlich auf die Größe des Hauses an. Wenn es groß genug ist, damit ich mir ein eigenes Arbeitszimmer einrichten kann – immer her damit! Mittlerweile habe ich ja bereits ein paar Schottlandurlaube hinter mir, in denen ein mittelalterlicher Friedhof direkt unter meinem Schlafzimmerfenster lag. Was soll ich sagen? Ich lebe noch. Außerdem habe ich gelernt, dass eine blühende Fantasie nicht nur für volle Hosen sorgt, sondern einem auch jede Menge guter Ideen bescheren kann. 
    (Anmerkung: Bilder zu diesen Schottlandurlauben gibt es hier)
     
    Die unvermeidbare Frage: Gibt es eine Fortsetzung zu "Nicht alle Geister lieben mich"?
    Falls ich nicht doch noch auf das Zombiegenre umsattle, lautet die Antwort leider: Nein. 

    Liebe Grüße
    Brigitte ... äh Kate ... oder wer ich gerade bin 

    Und ich? Ich gehe jetzt gleich in die Buchhandlung und bestelle mir ein Geisterbuch von Kate Logan!