Mittwoch, 29. Dezember 2021

Wie geht es dir?


Nach Weihnachten gerate ich immer in Aufbruchstimmung. Während andere noch einmal auf das Jahr zurückblicken und vielleicht sogar Bilanz ziehen, bin ich schon unterwegs ins neue Jahr, voller Vorfreude und Hoffnung. Die Tage werden länger, die Weihnachtsdeko ist spätestens am 26. Dezember weg und ich hole mir den Frühling ins Haus, im Wissen darum, dass zwischen jetzt und meiner Lieblingsjahreszeit noch ganz viele Tage liegen.

In diesen Tagen zwischen den Jahren plane ich das nächste Jahr. Das mache ich in meinem Bullet Journal, das mich nun schon das dritte oder vierte Jahr begleitet (ich weiss das gar  nicht so genau) und neu in einem Tagebuch, das weit mehr ist als nur ein Tagebuch, weil ich es auch gestalte. Mittlerweile verfüge ich über jenste Sorten Papier, Washi-Tape, Sticker usw., und es macht nicht nur Freude, das BuJo und das Tagebuch zu gestalten, es nimmt auch die Hektik aus dem Tag. Und es schärft das Bewusstsein für das, was wichtig ist.

Jutta Wilke, mit der ich nach wie vor praktisch jeden Tag Morgenmails austausche, hat mir gestern ihre Träume und Ziele für 2020 in Form eines Fotos aus ihrem Tagebuch geschickt. Ich hätte nur ein einziges Wort ändern müssen, und es hätten meine Träume und Ziele sein können. Und das, ohne dass wir uns abgesprochen hätten. Ihr am Morgen zu schreiben, fühlt sich ein wenig so an, als sässe sie neben mir. Das Einzige, was wir noch nicht so ganz raus haben, ist das gemeinsame Schweigen. Das geht beim Mailen schlecht. 

Heute Morgen hat sie mir den Link zu einem Blog geschickt, den ich noch nicht kannte. Leider "frisst" ihn meine Blogroll nicht - ich werde es später noch einmal versuchen. Klickt einfach hier: Susannah Conways Blog. 

Gut getan hat kürzlich eine wunderbare Karte einer wunderbaren Frau aus Basel (DANKE!) Auch gut getan hat die Mail eines Autorenfreundes, der sich heute mehr oder weniger mitten aus dem Nichts gemeldet hat mit der einfachen Frage: "Wie geht es dir?" Er hat von sich erzählt, ich von mir. Und mir ist so sehr bewusst geworden, wie wichtig dieses Nachfragen ist. Dieses An-den-anderen-Menschen-denken. Es braucht nicht viel. Die einfache Frage: "Wie geht es dir?" reicht. 

Ich hoffe und wünsche mir, euch geht es gut. Wie immer ihr die Zeit zwischen den Jahren verbringt: möge es eine gute sein.

Mittwoch, 22. Dezember 2021

Schreibblockaden gibt es nicht


Da sass ich nun vor einer leeren Seite. Die Zeit drängte, die Deadline für die letzte YA-Kolumne des Jahres guckte mich schon ziemlich böse an ... und ich hatte keine Ahnung, worüber ich schreiben wollte. Zum erste Mal überhaupt dachte ich daran, einfach keine Kolumne abzugeben. Blöd nur: Die ultimative Ausrede aller Schreibenden - "Sorry Chef, Schreibblockade" - fiel für mich weg. Aus Gründen, die ihr hier nachlesen könnt.

Sonntag, 19. Dezember 2021

Schreibworkshops

Mit viel Freude habe ich zusammen mit der Bibliothek Buchs SG Inhalt und Zielgruppen für zwei Schreibworkshops ausgedacht, einen für 5./6. Klässler*innen, einen für Menschen ab 17 (bis 105) Jahren. Beide sind nun auf der Webseite der Bibliothek und auf der gemeinsamen Schreibworkshopseite von Stephan Sigg und mir ausgeschrieben.

Wenn es euch "gluschtet", ihr jedoch zu weit weg wohnt oder knapp an der Zielgruppe vorbeischrammt oder zwar einen Workshop möchtet, jedoch an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit und/oder mit anderem Schwerpunkt, lasst es mich wissen. Was Stephan und ich alles anbieten, erfahrt ihr auf unserer Webseite schreibworkshops.ch

PS: Anmeldungen bitte direkt an die Bibliothek Buchs (siehe Link in der ersten Zeile). 


Mittwoch, 15. Dezember 2021

Magischer Schlusspunkt

Meine letzten Lesungen des Jahres waren magisch. In wirklich jeder Beziehung. Einen schöneren Abschluss als diese vier Lesungen in Langnau am Albis hätte es nicht geben können. Danke an Claudia Haas von der Bibliothek und vor allem einen riesengrossen Dank an die vier wunderbaren Klassen, bei denen ich zu Besuch sein durfte. Und ich hoffe, es hat auch den speziellen Bewohnern hinter dieser Tür gefallen. 
 
70 Lesungen sind es dieses Jahr geworden. Trotz Corona und trotz meines Rückzugs aus den den grossen Schullesetouren. Das freut mich sehr. 
 
Die nächsten paar Monate lege ich den beruflichen Fokus auf die Arbeit für unseren da bux Verlag und auf das Schreiben. Nächstes Jahr gehe ich - endlich wieder!!! - mit zwei neuen Büchern an den Start. Auch darauf freue ich mich riesig.

Samstag, 4. Dezember 2021

Und wieder mal das Bla-Bla-Beschwören der Eigenverantwortung

Gestern, nach meinen Lesungen, die streng und gut nach Schutzkonzept verliefen, setzte ich mich in Alpnach in die S-Bahn, wo ungefähr ein Fünftel der Menschen im Wagen der Zentralbahn keine Maske trugen. Kontrollieren oder gar beanstanden tut so was niemand. Dafür darf ich dann, gemäss bundesrätlichem Entscheid, an Weihnachten bei mehr als zehn Personen bei der privaten Feier das Zertifikat verlangen. (An dieser Stelle herzlichen Dank für die sinnloseste Massnahme ever, begleitet von einem frustriert-ärgerlichen WtF?)

Das Wort der gestrigen bundesrätlichen Pressekonferenz war - wieder einmal - EIGENVERANTWORTUNG. Gefolgt von "Die Lage ist sehr kritisch, wir müssen alle unseren Beitrag leisten. Masken tragen, Hände w... blablablablaba..)
 
Nun, die Wirtschaftsverbände waren gemäss ersten Reaktionen hoch erfreut über die milden Massnahmen. Ich weiss jetzt nicht, ob sie genauso erfreut wären, wenn sie den vierten Platz in meinem Bahnabteil von Luzern nach Zürich eingenommen hätten. Da sassen nämlich nebst mir zwei jüngere Menschen, denen der ganze Mist zur Nase raushängt. Wie ich dem Gespräch entnehmen konnte, hat der eine Mensch schon gekündigt und der andere Mensch hat das Büro trotz dringender, noch unerledigter Arbeiten einfach verlassen und ist in den Feierabend gegangen, weil die anderen zu sehr nerven - unter anderem mit einer "tollen" Weihnachtsfeier am Arbeitsplatz. Einem Arbeitsplatz, an dem man die Schutzkonzepte nicht sehr ernst nimmt. Ob dieser zweite Mensch noch lange an diesem Ort arbeitet, wage ich zu bezweifeln (und ich stelle mal die Diagnose, dass dieser Mensch einem guten Arbeitgeber ein wertvoller, plichtbewusster, sehr guter Arbeitnehmer sein wird.) Als ob man das alles noch irgendwie belegen müsste, latschte kurz vor Zürich ein Potenzprotz ohne Maske, dafür mit arrogantem Grind, an uns vorbei. Die beiden Menschen in meinem Abteil rollten gemeinsam mit den Augen.
 
Ich hab's dann in Zürich in einen fast leeren, himmlisch ruhigen Railjet-Wagen geschafft, wo alle ihre Maske aufhatten. Und ich kostenlosen Internetanschluss. In dieser wunderbaren Ruhe und Stille habe ich online gelesen, dass man bei mir in der Ostschweiz wohl ziemlich problemlos an ein gefälschtes Zertifikat kommt. Danach bin ich von "News" auf Chat umgestiegen und habe mich bei meiner Autorenfreundin ausgeheult.
 
Mein allgemeines Fazit: Wir müssen gar keine Massnahmen einführen. Schulen, an denen man das Virus einfach laufen lässt (auf kantonale Anordnung hin), die unbehelligten Virenschleudern im ÖV und Menschen, die unter EIGENVERANTWORTUNG verstehen, dass sie alles tun und lassen können, was für sie gut ist, sorgen in den nächsten Wochen und Monaten für eine kräftige Durchseuchung, wobei ihnen der Preis dafür egal ist, solange es sie nicht selber trifft.
 
Mein persönliches Fazit: Ich nehme noch die schon vereinbarten Termine wahr (nennt sich Pflichtbewusstsein), fahre mit Todesverachtung ÖV (wo man nicht die leiseste Absicht hat, Menschen, die sich solidarisch verhalten, zu schützen) und nehme bis mindestens nächsten August keine neuen Termine mehr an.

Hier noch ein Link zu einem Video, das ihr euch anschauen solltet: