Was hat man uns Autoren nicht alles einreden wollen!
Dass man weg ist vom Fenster, wenn man nicht online ist. Dass man präsent sein muss. Greifbar für den Leser und die Leserin. Zum eigenen Aushängeschild werden. Interaktiv sein. Kommunizieren. Alles andere habe keine Zukunft. Denn das neue Leben ist online. Vernetzt. Verknüpft. Verklinkt. Mag sein. Aber in meinem Umfeld häufen sich die Menschen, die genug haben. "Mir wird das alles zu viel", hat mir kürzlich ein Kollege verraten. "Ganz ehrlich, manchmal langweilt mich das", sagte ein anderer. Ich selber ziehe mich ab und zu total zurück. Lebe internetlos in den Bergen und merke, dass ich überhaupt nichts vermisse. Nur wenn ich wieder im Tal unten bin, eingeloggt in die virtuelle Welt, angehängt an den überwältigenden Datenstrom, meldet sich die innere Stimme, die sagt, dass ich da dabei sein muss. Denn: Entweder ist man dabei, oder man geht unter.
Privat würde ich diesen Irrsinn nie mitmachen. Dann würde ich genau das tun, was ich immer gerne getan habe: Bloggen. Ausschliesslich. Aber die Autorin, die ich auch bin, findet immer wieder Gründe, warum sie sich nicht einfach aus dem Strom verabschieden kann.
Gestern hat sich meine Autorenkollegin und Freundin ausgeklinkt. Mir fehlt der Mut. Noch.
Montag, 11. Februar 2013
Überwältigt
Ich habe gestern den Anfang des neuen Kapitels in die Maschine getippt, schnell, beinahe fiebrig. Meine Hauptfigur liegt im Krankenhaus und unter der Tür steht wie ein Geist aus einer anderen Zeit der Mann, den er nie wieder sehen wollte, weil damit schmerzhaft vernarbte Wunden aufbrechen und es so weh tut, dass es kaum auszuhalten ist.
Nun versuche ich seit einer Stunde, den Text weiterzuschreiben. Es geht nicht. Ich bin meine Figur, meine Vergangenheit bricht in all ihrer Schrecklichkeit über mich hinein, wie ein Lawine, die mich mitreisst und unter sich begräbt. Es ist zu viel. Ich finde keine Worte. Ich starre mit meiner Figur zusammen auf diesen Mann, der ein guter Mann ist, mit einem guten Herz, jemand, den ich einmal sehr gemocht habe, jemand der verzeihen kann. Aber ich kann nicht, weil ich mir nicht verzeihen kann.
Ich weiss, ich muss als Autorin für diese Figur und ihre Gefühle Worte finden. Dabei ist es ganz wichtig, dass die Szene nicht zum Kitsch wird. Ich will keine Rührseligkeit. Keinen Pathos. Keine Klischees. Ich will das Echte. Ich will, dass die Szene beim Lesen weh tut. So verdammt weh, wie es meiner Figur wehtut. Im Moment scheitere ich gerade grandios daran.
Nun versuche ich seit einer Stunde, den Text weiterzuschreiben. Es geht nicht. Ich bin meine Figur, meine Vergangenheit bricht in all ihrer Schrecklichkeit über mich hinein, wie ein Lawine, die mich mitreisst und unter sich begräbt. Es ist zu viel. Ich finde keine Worte. Ich starre mit meiner Figur zusammen auf diesen Mann, der ein guter Mann ist, mit einem guten Herz, jemand, den ich einmal sehr gemocht habe, jemand der verzeihen kann. Aber ich kann nicht, weil ich mir nicht verzeihen kann.
Ich weiss, ich muss als Autorin für diese Figur und ihre Gefühle Worte finden. Dabei ist es ganz wichtig, dass die Szene nicht zum Kitsch wird. Ich will keine Rührseligkeit. Keinen Pathos. Keine Klischees. Ich will das Echte. Ich will, dass die Szene beim Lesen weh tut. So verdammt weh, wie es meiner Figur wehtut. Im Moment scheitere ich gerade grandios daran.
Sonntag, 10. Februar 2013
Schreiben in den Bergen
In der Wärme sitzen, den Sonnenaufgang über dem Bergkamm geniessen, über den Wasserfall hinter dem Haus staunen und schreiben ...
Mittwoch, 6. Februar 2013
Vom Schreiben, Überarbeiten und E-Gitarren - Fragen 44 bis 48 der Reihe "81 Fragen an"
Ich hinke mit meinen 81 Fragen der Zeit hinterher. Höchste Eisenbahn also für ein paar weitere Antworten!
Vor der Abgabe an den Verlag lese meistens nur ich es durch.
Habe ich doch schon :-) In "Starkstrom" spielen Hard Rock Bands eine wichtige Rolle und die Hauptfigur in "Mordsangst" ist E-Gitarrist in einer Band.
Unendlich viele Male. Ich bin eine besessene Überarbeiterin. Immer und immer und immer und immer und immer wieder.
Ich mache vor allem viele Lesungen. Im Moment sind es pro Jahr zwischen 130 und 150. Doch so sehr ich Lesungen mag: Ich möchte in Zukunft etwas weniger viele machen und mehr Zeit zum Schreiben haben.
Interviews gebe ich viel weniger. Nicht, weil ich nicht will, sondern weil ich da viel weniger Anfragen habe als für Lesungen.
Meine Notizen zu den Büchern schreibe ich von Hand in ein Notizbuch. Die Geschichten selber entstehen ausschliesslich am Computer (ich könnte das gar nicht von Hand).
Vor der Abgabe an den Verlag lese meistens nur ich es durch.
Habe ich doch schon :-) In "Starkstrom" spielen Hard Rock Bands eine wichtige Rolle und die Hauptfigur in "Mordsangst" ist E-Gitarrist in einer Band.
Unendlich viele Male. Ich bin eine besessene Überarbeiterin. Immer und immer und immer und immer und immer wieder.
Ich mache vor allem viele Lesungen. Im Moment sind es pro Jahr zwischen 130 und 150. Doch so sehr ich Lesungen mag: Ich möchte in Zukunft etwas weniger viele machen und mehr Zeit zum Schreiben haben.
Interviews gebe ich viel weniger. Nicht, weil ich nicht will, sondern weil ich da viel weniger Anfragen habe als für Lesungen.
Meine Notizen zu den Büchern schreibe ich von Hand in ein Notizbuch. Die Geschichten selber entstehen ausschliesslich am Computer (ich könnte das gar nicht von Hand).
Dienstag, 5. Februar 2013
Workshopmonat
Diesen Monat ist Workshopmonat. Der Zufall hat es so eingerichtet, dass ich gleich zwei Mal zu Schreibateliers/Workshops eingeladen wurde, beide Male an Oberstufen. Heute Abend in Tafers sind es ziemlich kurze Einheiten. Ich habe sie vorbereitet und bin gespannt, was wir in der relativ kurzen Zeit aus den Übungen herausholen und mitnehmen werden.
Abonnieren
Posts (Atom)