Freitag, 20. März 2020

An die Doofdödel dieser Welt - #stayverdammtnochmalathome

Mit Frau Tochter telefoniert. Ihr erster freier Tag nach sechs Tagen Dienst in einer sozialen Einrichtung. Sie geht den langen Weg zu Fuss zur Arbeit, damit sie sich nicht in einen Bus setzen muss. Ihre Hände sind wund vom Waschen und Desinfizieren. Ihre Klienten können nicht alle verstehen, was da grad mit der Welt passiert. Ihr Aufruf in der Waschküche ihres Wohnblocks, dass sie mehr Zeit zum Waschen braucht, weil sie ihre Kleider häufiger wechseln muss als sie sie waschen kann, wurde von vielen Seiten sofort warmherzig beantwortet - die Waschmaschinenfrage ist somit gelöst. Es gibt sie also, die Solidarität im Kleinen.

Und für alle, die das Wort Solidarität weder buchstabieren noch aussprechen können geschweige denn leben wollen:

Liebe Doofdödel, die ihr denkt, es sei alles nicht so schlimm und ihr hättet ein Menschenrecht darauf, euch in Gruppen zu treffen. Ihr gefährdet Leute wie meine Tochter. Ihr gefährdet die KlientInnen meiner Tochter. Ihr gefährdet die Grosseltern meiner Tochter. Ihr gefährdet Leben. Und ihr verhöhnt mit eurem Verhalten Menschen wie meine Tochter. Ihr gefährdet und verhöhnt das Leben der Menschen, die jetzt noch arbeiten - und zwar mehr denn je in ihrem Leben, weil es sie braucht (unter anderem, damit ihr Klopapier horten könnt - oder damit sie euch dann pflegen können, wenn es eucht trifft).

#stayathome

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