Dienstag, 26. Juni 2012

Buchtrailer für Matchbox Boy

So, jetzt habe ich endlich Nägel mit Köpfen gemacht und bei Andreas Fritz einen Buchtrailer für den Matchbox Boy bestellt. Ich freue mich riesig auf die Zusammenarbeit.

Zur neuen Mailadresse wie die Jungfrau zum Kind

FB hat mir eine neue Mailadresse "geschenkt". Einfach so. Ohne mich zu fragen, ohne mir das mitzuteilen. Weshalb ich auch nichts gemerkt habe. Zum Glück liest Frau Zeitung."Glaub ich nicht", dachte ich - und ging nachgucken. Und ohalätz. Ich habe tatsächlich eine neue Mailadresse. Sie steht sogar im Profil. Ich stelle mir jetzt mal vor, jemand fragt via FB via dieser Mailadresse nach, ob ich eine Lesung machen möchte. Ich bekomme diese Einladung nie zu sehen (weil ich nicht einmal weiss, dass ich eine FB Mailadresse habe) und antworte deshalb auch nie darauf. Die könnten ja glatt denken, ich sei eine arrogante Schnöselin, die es nicht mehr nötig hat.

UPDATE: Hab die Mailadresse versteckt resp. verborgen.


Sonntag, 24. Juni 2012

Was machen Sie, wenn Sie nicht schreiben?

Wandern, zum Beispiel. Und dabei merke ich immer wieder, dass mich daran Dinge faszinieren, die auch in meinen Büchern eine wichtige Rolle spielen. Zum Beispiel das Wasser. In meinem neuen Buch, an dem ich schreibe, ist das Wasser sogar sehr wichtig - also, eigentlich hauptsächlich eine Brücke ziemlich hoch über dem Wasser. Über genau so eine Brücke bin ich heute auch gegangen (und mir wurde von der Höhe schwindlig; kein Wunder, haben meine zwei Hauptfiguren ihre liebe Mühe damit). Die Brücke habe ich zu fotografieren vergessen, wahrscheinlich, weil mir zu schwindlig war. Nach der Brücke tauchte ich ein in eine wilde, wunderschöne Welt (was man von meinen Hauptfiguren leider nicht sagen kann - die landen in einem Albtraum - ist ja auch ein Thriller und kein Wanderausflug :-) ).




Donnerstag, 21. Juni 2012

"Buch am Bach" auf Film

Drei Tage Kinder- und Jugendbuchmesse "Buch am Bach" in Götzis. Das sind drei Tage mit wunderbaren Begegenungen, vielen, vielen tollen Büchern, einem breiten, interessanten Rahmenprogramm ... und und und. Ausführliches folgt später - ich muss nämlich gleich wieder weg. Aber diesen Film hier, den wollte ich euch vorher noch zeigen.

Mittwoch, 20. Juni 2012

Rabenblut

Es ist da, das eBook von Nikola Hotel!

Über die Bedeutung des Lesens ...

... gibt es heute an der Kinder- und Jugendbuchmesse "Buch am Bach" eine öffentliche Podiumsdiskussion. Ich werde auch dabei sein. Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr im Vereinshaussaal in Götzis.

Dienstag, 19. Juni 2012

Impressionen von der "Buch am Bach"

 Bus in der Eingangshalle


Bücherschrank am Eingang. 
Wird schon bald in Stadt- und Dorfteilen der Gegend auftauchen.
Kann man KAUFEN!!! (ich will auch!)


Und hier noch aus der Nähe.
Übrigens: Entworfen und hergestellt wird dieser geniale Bücherschrank
von Berufsschülern im Vorarlberg!


Der grosse Lesesaal - hier haben bis zu drei Schulklassen Platz.
Ich lese zum ersten Mal überhaupt mit Headset.
Eine total coole Sache.


Der Blick von oben auf die Buchausstellung.


Die Autorenkollegen Oliver Pautsch und Stephan Sigg.


Für die Selektissima 2012 nominierte Bücher.


Stempelwand am Eingangsbereich.
Jeder kann sich Stempel schnappen und drauflosschreiben.
Vor der Wand: Zwei der charmanten Messe-Guides.


Buch am Bach

Heute, morgen und übermorgen bin ich in Götzis an der Buchmesse "Buch am Bach". Mein Terminplan ist voll, die Vorfreude gross, das Messeprogramm sehr interessant.

Montag, 18. Juni 2012

Eine andere Welt?

Im Kanton Zürich stimmt eine überwältigende Mehrheit gegen eine weitere Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten. Mehr noch: Die Stimmenden wollen auch keine weitere Senkung von Unternehmenssteuern, sie wollen keine weiteren 1000 Hektaren Kulturland überbauen und sie wollen, dass Leute, die wuchtige, schwere Auto fahren, mehr Abgaben bezahlen und gleichzeitig Leute belohnt werden, die umweltfreundliche Wagen fahren.

In meinem Wohnkanton (St. Gallen) hat sich ein grosser Teil der Stimmenden dagegen ausgesprochen, bei den älteren, weniger begüterten Menschen den Sparhebel anzusetzen - die Kürzung von Ergänzungsleistungen ist ziemlich deutlich abgelehnt worden (und das bei uns, wo man unter dem Motto "Sparsam sein" fast alles machen kann).

Und in München - so lese ich heute Morgen - wollen die Münchner keine dritte Startbahn für ihren Flughafen.

Irgendetwas passiert hier gerade. Fast scheint es, als ob die Menschen Zeichen setzen wollen. Es ist ein Anfang. In Griechenland suchen sie immer noch ihren Weg.

Donnerstag, 14. Juni 2012

Begegnungen

Dieses grössenwahnsinnig verrückte Projekt, bei dem ich dabei bin, macht nicht nur Spass - es bringt mich auch mit Leuten zusammen, die ich sonst vielleicht nie kennengelernt hätte. Zum Beispiel mit Steffen.


Calm Down Mother - Flowermouth from Scott Schmith on Vimeo.

Mittwoch, 13. Juni 2012

Touristin und Autorin

Heute fuhr ich in die Innerschweiz zu zwei Schullesungen. Weil die Bahnfahrt rund 2 1/2 Stunden gedauert hätte (mit einem wacklig unsicheren Anschluss in Zug), entschied ich mir für die halb so lange Autofahrt - und freute mich riesig darauf, denn ich reiste via "Sattel" ins Zentrum der Schweiz, eine der schönsten Wegstrecken der Schweiz. Kurz nach Pfäffikon ging's den Hügel rauf, ins Moor von Rothenturm, danach über den Sattel mit seiner atemberaubenden Aussicht  in die Zentralschweiz mit ihren markanten Bergen. Ich kam mir vor wie eine Touristin! Nach den beiden Lesungen im Schulhaus Rubiswil (danke an alle! - es war super!!!) durfte ich den gleichen Weg wieder zurückfahren :-). Kurz: ein perfekter Lesetag!

Sonntag, 10. Juni 2012

Von den Tücken beim Kauf eines eReaders

Da will ich mir einen eReader zulegen (ENDLICH!!!) und scheitere erst einmal grandios an der Frage: Welchen denn? Idiotensicher muss er sein. Nach ein bisschen Herumfragen zeichnen sich zwei Möglichkeiten ab: Kindle oder Sony Reader. Der Sony Reader ist nicht nur schöner, er wäre eigentlich auch der bessere, aber mich schreckt der Gedanke an irgendwelche Programme, mit denen man irgendwelche Dateien konvertieren muss. Ja, ja. Man darf lachen. Die gute Frau bloggt, facebooked und googelt, aber von Technik versteht sie einfach absolut und rein GAR NICHTS. Also entscheide ich mich für die Betty Bossy unter den Readern, also für den Kindle. So als Einstieg. Zum Aufwärmen, Üben und Angewöhnen.

Dann will ich bestellen. HA! Denkste. Amazon.de verkauft mir keinen Kindle. Egal, wie oft ich es versuche. Ich gebe auf und lasse ein paar Tage verstreichen. Dann ein neuer Versuch. Amazon.de verkauft mir immer noch keinen Kindle.


Grummelnd suche ich den Grund - und finde ihn auch:
  
Also, das wäre jetzt schon fast ein Grund, sich den Sony zu kaufen. Ich muss das Gerät ja sowieso IRGENDWO bestellen. Fündig geworden bin ich. Bei denen da. Weil ich bei denen kein Konto habe, Sohnemann jedoch schon, bestelle ich über ihn. Und weil er erst in ein paar Stunden zu Hause ist, überlege ich mir jetzt, ob ich nicht doch den schönen, roten Sony-Reader kaufen soll.

Bevor jetzt irgendwer "TABLET" schreit: Nein, ich will kein Tablet. Immer noch nicht.

Samstag, 9. Juni 2012

Mal wieder selber schuld, wir Rheintaler

Die SBB haut uns Rheintalern einmal mehr die ungeschminkte harte Realität um die Ohren. Die da wäre: WIR SIND SELBER SCHULD. Wir nutzen ihr wunderbares Angebot einfach zu wenig. Das klingt dann so: "Ausgewiesene Kostenunterdeckung" / "nicht eigenwirtschaftlich".

Jo. Selber schuld. Dabei wäre das Angebot perfekt. Ich muss mit der Bahn erst (vorsicht, Ironie) um 7.00 Uhr morgens losfahren, wenn ich meine Lesung im 24 Kilometer entfernten Montlingen um 8.40 Uhr beginnen möchte. Natürlich wäre ich nicht so lange unterwegs (nur 56 Minuten für 24 Kilometer), aber weil ich pro Stunde nur eine Verbindung habe, ist es halt so. Ich habe das Auto genommen. Abfahrt um 8.05 - Ankunft eine gemütliche Viertelstunde vor der Lesung.

Gut, das ist das Extrembeispiel. Es gibt auch noch ein paar bessere Beispiele. Trotzdem habe ich die ganze Mai-Lesetour mit dem Auto gemacht. Und jetzt bin ich schuld daran, dass keine Zugbegleiter mehr von St. Gallen nach Chur die Reise mit uns teilen. Tut mir leid. Echt. Aber dafür rollt weiterhin (bis Mitte 2013) das älteste Rollmaterial der Schweiz über unsere Schienen, bekomme ich Falschauskünfte am lokalen SBB-Schalter (falls ich es vor Zugsabfahrt bis zu einem besetzten Schalter schaffe), sind die Ostwindzonen genau so eingeteilt, dass Kurzstrecken ein kleines Vermögen kosten ... und gehen die Ticketpreise in die Höhe. Das sollte eigentlich Trost genug sein.

Kein Trost ist die ganze elende Geschichte Hans Schärer, dem Präsidenten von Pro Bahn Ostschweiz. Die Lokalzeitung schreibt dazu: Bei Hans Schärer ist nach der Antwort aus Zürich eine gewisse Resignation spürbar. "Wir müssen uns damit abfinden", meint er. Der Wechsel zurück zum eigenen Auto sei für einige unzufriedene ÖV-Kunden möglicherweise eine Option.

Da könnte er möglicherweise recht haben.

Freitag, 8. Juni 2012

Liebe Sunrise

Herzlichen Dank für Ihre beiden Telefonate. Beide Anrufe beantwortete ich. Bei beiden fragten Sie nach meinem Herrn Ehemann. Beim ersten Mal war der Herr Ehemann nicht zu Hause - und mit mir sprechen wollte der Sunrise-Herr nicht. Heute Morgen haben Sie es noch einmal versucht. Herr Ehemann war zu Hause. Denn mit mir wollte auch die Sunrise-Dame (diesemal war es eine Dame) nicht sprechen.

Weil ich fand, Herr Ehemann dürfe sich ruhig auch mal mit so was rumschlagen, wandelte ich die zwei Treppen von meinem Büro nach unten und überreichte Herrn Ehemann den Hörer. Auf dem Weg nach oben hörte ich dann, dass er der Sunrise-Dame erklärte, dass wir zu wenig oft nach Deutschland telefonieren und sich daher ihr Angebot nicht lohne.

Leider, leider hat er der Dame nicht gesagt, dass es seine Frau Ehefrau ist, die die Telefonate nach Deutschland führt. Und dass sie damit die genau richtige Ansprechpartnerin gewesen wäre. Tja, liebe Sunrise. Blöd gelaufen. Und noch was: Sie können in Zukunft versuchen, mir was auch immer zu verkaufen. Ich nehme nichts. Nicht von so einer Bude. Nicht einmal, wenn Sie mir dazu eine Kochschürze, einen Topflappen und einen Schrubber schenken.

Abendschreiberin

2009 bin ich hauptberuflich Autorin geworden. Will heissen, ich darf seither offiziell den ganzen Tag lang schreiben. Theoretisch klingt das toll. Praktisch ist das nicht wirklich so toll. Denn: Ich bin Abendschreiberin geblieben, egal, was ich versucht habe. Natürlich habe ich mittlerweile gelernt, auch tagsüber zu schreiben. Aber so richtig "flutschen" tut es erst irgendwann ab 21.00 Uhr, nach 22.00 Uhr laufe ich zu Hochform auf. Ich habe aufgegeben, mich dagegen zu wehren und schreibe immer häufiger abends, während ich gleichzeitig versuche, meine Produktivität tagsüber zu steigern. Denn eigentlich bin ich ein Morgenmensch. Ich stehe sehr früh auf, was sich mit dem sehr spät schlafen gehen reibt :-)

Bei meinem neusten Buch schreibe ich erstmals mit fix vorgegebenen Seitenzahlzielen - im  Moment noch relativ tiefen Vorgaben an mich selbst (15 Seiten pro Woche - egal, wie viel / wenig Zeit ich zum Schreiben habe), weil ich mich einfach zu gut kenne, um diese Ziele zu hoch zu stecken. Im Moment bin ich im Hintertreffen, weil ich im Mai fast nonstop unterwegs war und sich der Vorsprung an Seiten ins Minus kehrte. Aber ich hole auf! Bis Ende Juni will ich wieder ein paar Seiten im Plus sein.

Diese neue Strategie gefällt mir. Sie spornt mich an. Ich will den neuen Jugendthriller bis Anfang August fertig haben. Deadline ist der 1. Oktober (nicht wie sonst der 1. November). Damit bliebe mir genug Zeit für ein stressfreies Überarbeiten.

Nebst diesem Thriller beginne ich nächste Woche mit einem Krimibeitrag zu einer Anthologie. Das wird etwas ganz Neues für mich. Bin mal gespannt, wie ich das hinbekomme. Und dann ist da auch noch das "grössenwahnsinnige" Projekt, das ich im Mai für mich auf Eis gelegt habe - jetzt aber wieder voll angehen will und auch muss, weil wir ein ganzes Team sind und die anderen auf meine Arbeit angewiesen sind.

Dienstag, 5. Juni 2012

Das Internet und ich (beschränkt)

Kürzlich klingelte das Telefon. Am anderen Ende war ein sehr netter junger Mann, der fragte, ob er mir ein paar Fragen stellen dürfe - da über mich im Internet fast nichts stehe und er doch einen Vortrag halten müsse.

FAST NICHTS?, dachte ich einigermassen geplättet. DAS STEHT DOCH FAST ALLES (mal abgesehen von Schuhgrösse und Gewicht, was beides nicht unbedingt relevant ist).

Also fragte ich nach, wo er denn gesucht habe.
"Wikipedia", antwortete er.
Ich schluckte leer. Und dann erklärte ich dem jungen Mann, wo er was über mich finden könne. Weil ich grad online war, schickte ich ihn auf eine kleine virtuelle Führung durch meinen Blog, wo so ziemlich gar alles über mich steht, das man für einen Vortrag braucht. Er (der junge Mann) war beeindruckt und bedankte sich. Ich blieb mit der Frage zurück, ob die Jugend von heute weiss, wie man eine Suchmaschine bedient.

Und dann heute das hier: "Ich mache einen Vortrag über das von ihnen geschriebenen Buch \"Schlechte Karten\". Jedoch muss in diesem Buchvortrag auch allgemeine Informationen über die Autorin beinhalten. Wäre es möglich, wenn Sie mir noch ein paar zusätzliche Informationen zukommen lassen, da die Informationen über sie im Internet beschränkt sind."

Ich habe die Links zu meiner Webseite und dem Blog hier geschickt. Falls du, junger Mann aus der Anfrage, dank der Links hier gelandet bist: Herzlich willkommen und viel Spass beim Schmökern in den Infos.

PS: Vielleicht gebe ich auch die falschen Informtionen über mich preis. Könnte ja sein. *grübel*

Montag, 4. Juni 2012

Für alle Kämpfer da draussen

Als wir unser Haus in den Bergen kauften, lag der alte Zwetschgenbaum entwurzelt am Boden. Tot. Keine Chance auf Wiederbelebung. Wir lieben Zwetschgen. Also kauften wir uns letztes Jahr einen robusten Nachfolger. Den Herrmann. Und genau diesen Herrmann pflanzten wir mitten in den von sehr viel Wildwuchs gerodeten Steilhang.

Hermann schlug sich tapfer. Er überlebte die ersten paar Wochen. Trug im Herbst sogar eine Zwetschge (in Zahlen: 1). Aber dann schlug der Winter zu. Hart und unerbittlich. Herrmann versank in den Schneemassen. Bis fast zur höchsten Spitze. Im Frühling wurden die Schäden sichtbar. Der Schnee hatte Herrmann zwei Hauptzweige abgebrochen. Seine Chancen, an einem Schönheitswettbewerb teilzunehmen sind damit auf Null Komma Null (in Zahlen: 0.0) gesunken. Nicht zuletzt, weil das Wild ihn in seinem Hunger angeknabbert hat. Weshalb seine Blätter nur an vereinzelten Stellen wachsen - und er eher wie ein gerupftes Huhn als ein Baum aussieht.

Doch damit nicht genug. In unseren Bergen ist Maikäferjahr. Und zwar massiv. Mindestens zwanzig bis dreissig (in Zahlen 20 - 30) haben bei ihm angedockt und es sich gemütlich eingerichtet. Schütteln hilft nur bedingt. 30 Sekunden später kleben die Viecher wieder an ihm dran. Und ratet mal, wovon sie sich ernähren. Richtig. Von seinen wenigen Blättern.

ABER! Herrmann ist ein Kämpfer. Er steht immer noch. Haltet ihm die Daumen. Ach ja: Drei Zwetschgenknollen haben wir gezählt dieses Jahr (in Zahlen:3). Wir lieben Herrmann!!!


Freitag, 1. Juni 2012

Neue Wege gehen

In all den Diskussionen, die um das Urheberrecht geführt werden, fordert man Musiker und Autoren auf, sich an die neue Zeit anzupassen, umzudenken und neue Wege zu gehen. Als ob wir alle immer noch im stillen Kämmerlein sitzen und gottergeben darauf warten würden, dass uns jemand unsere Produkte abkauft. Nachdem ich mich aus nun ein paar Wochen lang aus den Diskussionen herausgehalten habe, habe ich mich die letzten Tage zaghaft wieder eingeschaltet und bei der Substanz drüben behauptet, dass Autoren schon längst ganz viele neue Wege gehen. Behaupten kann jeder. Deshalb möchte ich heute mal ein paar Beispiele zeigen (die, die mir spontan einfallen ... natürlich gibt es noch viel mehr - Ergänzungen in Kommentaren sind deshalb willkommen).

Als erste fällt mir meine Blogger- und Autorenkollegin Petra van Cronenburg ein. Sie realisert ein spannendes Projekt nach dem anderen und berichtet in ihrem Blog (ihren Blogs) darüber. Sie hat ein Sachbuch von A bis Z selber gemacht und herausgebracht, experimentiert mit eBooks (bringen Verschenkaktionen etwas, wenn ja, wann und unter welchen Bedingungen?) usw. und das Beste ist: Alles kann man hautnah miterleben - in informativen, auf den Punkt gebrachten Artikeln mit spannenden, weiterführenden Links. Sie ist für mich ein MUSS.

Nikola Hotel hat sich entschieden, ihr Buch selber als eBook herauszugeben - nachdem sie lange einen Verlag gesucht hat. Bei ihr kann man in Echtzeit miterleben, wie sie vorgeht, welche Gedanken sie sich macht und was ihre Erfahrungen sind.

Frank Maria Reifenberg hat das Struwelpippi Stipendium gewonnen, ist in Luxemburg in eine Schreibwohnung gezogen und berichtet hautnah von seinen Erlebnissen.

Bei Jutta Wilke kann man mitverfolgen, wie ein Roman entsteht.

Kai Meyer, einer der vielen experimentierfreudigen deutschsprachigen Fantasyautoren, lässt seine Fangemeinde hautnah an seinem Schreiben teilnehmen - er befindet sich via Social Media in regem Austausch mit seinen Lesern und veranstaltet immer wieder spezielle Aktionen.

Auch sein Kollege Christoph Hardebusch bezieht seine Leserschaft aktiv ein (ich glaube mich zu erinnern, dass man bei ihm sogar in den Plot eingreifen und mitbestimmen konnte, finde aber leider die entsprechenden Einträge auf die Schnelle nicht). Zudem offeriert er auf seiner Webseite sogenannte "Goodys" und Downloads.

Generell sind vor allem deutsche Fantasyautoren Autoren (auch die Bestsellerautoren) zum Anfassen. An der Leipziger Buchmesse haben sie ihre Fantasyinsel und ihren Stand - mit regem Austauch mit ihren Lesern.

Viele Autoren bloggen, twittern, sind auf Facebook und Google+. Wer sie sucht, wird sie problemlos finden.

Nicht wenige Autoren haben auf Youtube ihre eigenen Kanäle, mit Buchtrailern, Interviews oder Antworten auf Fanfragen.

Was gegen aussen weniger sichtbar ist: Sowohl die Fantasy-Autoren, die Krimiautoren als auch die Kinder- und Jugendbuchautoren sind untereinander sehr stark vernetzt, haben eigene, teils offene, teils geschlossene Foren, in denen sie sich austauschen - und sie treffen sich regelmässig.

Das eine erste, kleine Auswahl - zum Schmökern übers Wochendende.

UPDATE:
Aus den Kommentaren:
Die mörderischen Schwestern, eine sehr gute vernetzte und verlinkte Krimiautorinnenvereinigung.
Zudem:
Auf Lovelybooks sind Autoren hautnah an den Lesern - unter anderem in den beliebten Leserunden, in denen Leser, von den Autoren begleitet, Bücher lesen.
Kinder- und Jugendbuchautoren lesen häufig an Schulen: auch das eine tolle Möglichkeit, Autoren hautnah zu erleben


Mittwoch, 30. Mai 2012

Mal wieder die Piraten

"Zuerst einmal ist der Begriff des geistigen Eigentums unglücklich. Wir sind der Meinung, dass man nie der alleinige Schöpfer eines Werks ist, man schafft nie etwas zu 100 Prozent alleine."
Denis Simonet, Schweizer Piratensprecher in einem Interview

Recht hat er, der Mann. Ganz recht. Ich schreibe meine Bücher nicht alleine. Erstens hilft mir meine Katze (die bezahle ich mit Katzenfutter). Zweitens denkt mein Computer für mich mit. Ohne Witz. Er unterstreicht meine Rechtschreibfehler (dafür habe ich ihn ja im Laden bezahlt). Und drittens hilft mir die böse, böse Contentmafia, sprich, mein Verlag, der sich für mich eine Lektorin leistet, ein Grafikbüro (aus der Schweiz) für mich engagiert, mir das Buch setzt und druckt, auch ein eBook draus macht, dieses Buch bewirbt, in die Läden bringt, für mich die verkauften Exemplare zählt und mich dann bezahlt. Das alles selbstverständlich nur, um mich auszubeuten.

Aber wahrscheinlich verstehe ich wieder einmal gar nichts. So, wie auch die Musiker nichts verstehen. Der gute Pirat und Kämpfer für den Ort, an dem man Wissen und Kultur austauschen kann, ohne dass der Staat zensiert (sprich, das Internet), meint im Interview auch, die Schweizer Musiker (um die geht es eigentlich in dem Artikel) hätten das Internet nicht so ganz verstanden. Da sind wir aber alle froh, dass der Herr Pirat wenigstens die Kulturbranche versteht. Also, zumindest ansatzweise. Zum Beispiel so:

"Man hat nicht mehr ganz viele Produkte, die man einzeln verkauft, sondern nur noch ein Produkt, das beliebig oft kopiert werden kann."

Also, irgendwie hat er vielleicht doch recht, der Herr Pirat. Ich schreibe tatsächlich nur eine einzige Geschichte für ein Buch. Die kann man dem Himmel sei dank beliebig oft kopieren. Das Original verkaufe ich dann für CHF 50'000 an den Meistbietenden - oder klebe mir Werbung auf meinen nackten Hintern und lasse mich dafür sponsoren, dass ich das Originalmanuskript öffentlich verspeise. Schliesslich muss Frau Autorin alternative Einnahmequellen suchen statt sich faul auf ihren nichteigenen Ideen auszuruhen.

Liebe Piraten, wie soll ich euch ernst nehmen, wenn euer Sprecher solchen Stuss erzählt und wendig wie eine Schlange der Frage ausweicht, wie denn die Künstler zu ihrem Geld kommen sollen mit dem einen Produkt, das sie eh nicht alleine geschaffen haben und das man beliebig oft (gratis) kopieren kann?

Auftauchen und Abtauchen

Etwas mehr als vier Lesewochen liegen hinter mir. Gestern habe ich als letzte Mailesung eine verschobene Lesung in Walenstadt nachgeholt. Manchmal werde ich gefragt, wie ich das stimmlich mache. Darüber habe ich noch nie nachgedacht, denn stimmlich habe ich keine Probleme (ausser ich bin erkältet). Wahrscheinlich habe ich einfach Glück und meine Stimmbänder halten und halten und halten.

Die für mich viel entscheidendere Frage ist: "Wird es dir da nie langweilig?" Die Antwort ist ein klares Nein, denn ich weiss nie, was mich erwartet, wenn ich am Morgen durch den Schuleingang ins Schulhaus trete, in dem ich lesen werde. Jede Lesung ist anders. Und mir werden auch nach all der langen Zeit immer wieder Fragen gestellt, die ich noch nie gehört habe. Natürlich auch die typischen Fragen, aber das gehört dazu.

Was ich gemerkt habe: Trotz all der Freude an den Lesungen bin ich jeweils am Abend ziemlich müde. Ich habe deshalb gegen Ende der Lesetour längere Ruhephasen gebraucht - die ich mir auch genommen habe. Das Bloggen musste warten, das Schreiben meistens auch - und beim Haushalt habe ich zum Glück in meinem Ehemann einen sehr guten Helfer. Ein wohltuender Ausgleich war das Haus in den Bergen - und dort vor allem die blühende Wildnis und die ersten Wanderungen nach dem grossen Schnee.

So bin ich sehr gut durch diesen Lesemonat gekommen. Jetzt ist Zeit, aus diesem Sonderzustand aufzutauchen - um dann gleich wieder ins Schreiben abzutauchen. Ich schreibe zum ersten Mal nach einem ziemlich festen Plan. Nicht zeitlich (fixe Schreibzeiten sind mir immer noch ein Graus), aber seitenzahlmässig. Anfang Mai war ich gut 25 Seiten im Vorsprung, jetzt bin ich ungefähr die gleiche Seitenzahl im Rückstand. Diesen Rückstand möchte ich bis Ende Juni wieder in einen Vorsprung umwandeln.

Da ist es gut, dass mir gestern Abend, kurz vor dem Einschlafen, auch endlich eingefallen ist, wie ich meinen ziemlich grossen Plotknoten löse ("feststecken" ist ein niedliches Wort für das, was mir nach dem Schreiben einiger herrlicher Szenen passiert ist ...). Ich tauche dann mal wieder hinein in meine Geschichte. Und immer wieder auf, um zu bloggen.

Dienstag, 22. Mai 2012

Lesungen, Lesungen, Lesungen

Heute begann ich meine vierte Ostschweizer Lesewoche mit drei Lesungen in Sargans. Ich kann nur sagen: Fantastische jugendliche Zuhörer, extrem nette Lehrer! Morgen geht es mit drei Lesungen weiter und am Donnerstag kommen dann noch vier dazu. Ob die Lesungen am Freitag stattfinden, ist mehr als fraglich, da der 25. Mai der nächstmögliche Termin für das St. Galler Kinderfest ist. Das ist aber kein Problem: Wenn am Freitag das Kinderfest stattfindet, schieben wir die Lesungen einfach auf einen anderen Tag :-)

Zu den Lesungen in Rebstein von letzter Woche habe die zwei Oberstufenschülerinnen Selina und Tanja einen tollen Artikel (samt Fotos) geschrieben. Vielen Dank!

Montag, 21. Mai 2012

Was einer grossen Schweizer Online Tageszeitung zu den Solothurner Literaturtagen einfällt

Das.

Kommentieren kann man diesen unterirdischen Schrott nicht (wo man doch sonst alles kommentieren kann). Ich sag's dann mal so: Unser Printabo zur Zeitung läuft im Juni aus. Die Nichterneuerung ist seit längerem beschlossene Sache. Artikel wie dieser sind nur noch zynische Bestätigung des Entscheids.

Cover zum neuen Buch

Das neue Buch erscheint zwar erst im September, aber das Cover kann man jetzt schon anschauen:


Sonntag, 20. Mai 2012

Jeu vai bugen tei

Das ist rätromanisch, genauer gesagt, das surselvische Idiom. Ausgesprochen wird es so: Jäu wai butschän tei. Und heissen tut es: Ich mag dich.

Ich mag das Rätromanische (die vierte Schweizer Landessprache, die fünf verschiedene Idiome kennt) auch. Ich versuche es jetzt auch schon seit geschlagenen zwei Jahren zu lernen. Und ich fürchte, ich bin bis jetzt ziemlich grandios daran gescheitert. Weil mir die Sprache zwar gefällt, ich mir aber die Wörter kaum merken kann - und das obwohl mir jeder Sprachführer verklickern will, dass das Rätromanische sich stark an das Italienische und Französische anlehnt (beides spreche ich auf Niveau Hausgebrauch).Mag ja sein! Aber es gibt auch sehr vieles, das einfach ANDERS ist.

Ein paar Beispiele gefällig:
tschintschar = sprechen
giavischar = wünschen
tschetschapuorla = Staubsauger
engraziel vetsch = danke schön
fai schi bien = bitte (als Bitte)
anzi = bitte (als Antwort auf engraziel vetsch).

Bis jetzt - ich gestehe es - habe ich es nicht viel weiter als zu ein paar Floskeln und Redewendungen gebracht. Nun nehme ich einen neuen Anlauf, denn in der Surselva, wo unser Haus liegt, sprechen alle Rätromanisch, gerne und eigentlich immer. Natürlich reden sie für uns Flachländer deutsch, aber unter sich, da parlieren sie in ihrer Sprache. Ich will auch!

Und es gibt auch Dinge, die mir supergut gefallen. Zum Beispiel die Wörter für Juni und Juli.
Juni heisst zercladur. Das kommt vom Wort zerclar, was jäten bedeutet
Juli heisst fenadur. Das kommt vom Wort fenar, was heuen bedeutet.
Der Juni ist also der Jätmonat und der Juli der Heumonat :-)

Ach ja, nicht vergessen: Ich liebe dich heisst: Jeu carezel tei (für den Fall, dass sich jemand von euch Knall auf Fall in einen Rätromanen oder eine Rätromanin verliebt - kann ja sein, sind nämlich tolle Leute!)

Donnerstag, 17. Mai 2012

Alles hat seine Zeit

Während der Mai-Lesezeit muss ich meine Kräfte einteilen. Das heisst: An Lesetagen schreibe ich nicht ... und über die Wochenenden ruhe ich mich aus. Damit komme ich bestens durch den Lesemarathon. Jetzt aber liegen vier freie (Feier)tage vor mir. Diese vier Tage sind Schreibzeit. Trotz Schnee fahre ich deshalb gleich los in die Berge, wo ich mich an den Laptop setze und am neuen Buch weiterschreibe.

Dieses neue Buch will ich eigentlich schon lange schreiben. Jetzt ist endlich die richtige Zeit dafür. Es ist halt wirklich so: Es gibt für alles seine Zeit. Und zum ersten Mal im Leben habe ich auch die Geduld, die Dinge so zu nehmen, wie sie kommen (würde mich bitte jemand an diesen Satz erinnern, wenn die Ungeduld beim nächsten Ml mit mir davongaloppiert?).

Im Moment schreibe ich an Szenen, die in einem zerfallenen Haus spielen; Szenen, die ich schon sehr lange im Kopf habe, samt dazu passender Kulisse. Fotos dazu gibt es auch, geschossen ebenfalls vor ziemlich langer Zeit. Ich habe sie damals schon mal in den Blog gestellt, finde den Eintrag aber gerade nicht. Deshalb: Auf ein Neues:



Montag, 14. Mai 2012

Vorbeirauschen lassen

In Deutschland wütet so was wie ein Krieg. Piraten und Onlineaktivisten entern das Urheberrecht. Auf der Strecke bleiben Vernunft, Respekt,  Anstand und auch noch das letzte bisschen Augenmass. Gipfeln tut das Ganze dann in Ergüssen, die die Welt nicht wirklich braucht.

Ich habe mich entschieden, mich nicht darüber aufzuregen. Es kommt, wie es kommt. Vielleicht können wir schon bald Bücher lesen (gratis), die von Filesharern in Echtzeit getippt und online gestellt werden (gratis). Musik hören (gratis), die von Netzaktivisten komponiert, geschrieben und vertont wurde (gratis). Filme gucken (gratis), die ein paar Webnerds selber geschrieben und in Bild und Ton umgesetzt haben (gratis) - mit sich selbst in der Hauptrolle (gratis). Bilder bestaunen (gratis), die auf irgendwelchen Computerprogrammen mit virtuellen Pinseln virtuell auf eine virtuelle Leinwand geklatscht wurden (gratis). Und all das Zeug sharen wir dann wir wild (gratis). Spassgesellschaft pur (auch gratis). Ich werde mir erlauben, das Zeug ungelesen, ungehört, ungeguckt und unbestaunt an mir vorbeirauschen lassen (gleichgültig).

Ich würde gerne sagen, ich sei zuversichtlich, dass wir einen vernünftigen, gangbaren Weg finden werden. Ich hoffe auch darauf. Aber sicher bin ich mir nicht.

Lesenswertes zum Thema:
Anonymus stellt Autoren bloss (Sueddeutsche Online)
Anonymus veröffentlicht Künstler-Adressen (Spiegel Online)
Wollen wir Diebstahl erlauben (Morgenweb.de)

Samstag, 12. Mai 2012

Huddelwetter und ein paar 81-iger Fragen (31 - 35)

Draussen regnet es. Genau das richtige Wetter, um mit bestem Gewissen völlig entspannt ein bisschen dieses und ein bisschen jenes zu tun oder auch nicht zu tun.

Kleine Rückblende:
Die Lesungen waren toll - Schmerikon am Freitag ein absoluter Höhepunkt. Ich hätte den Leseraum gerne als Schreibatelier gemietet - direkter Blick auf den See, das Naturschutzgebiet und die Glarner Berge! Gut gelaunt und bestens motiviert schloss ich meine zweite Lesewoche ab. Als zusätzliches Sahnehäubchen warteten am Donnerstag die Belegsexemplare der sechsten Auflage von Blackout auf mich!

Und weil's grad so schön ruhig ist, hier noch ein paar weitere Antworten auf die "81 Fragen an Frau Gabathuler"


Leider nein ... Ich habe die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben.

Ich erhalte pro verkauftes Buch einen Anteil des Verkaufspreises. Je mehr Bücher sich verkaufen, desto mehr verdiene ich :-)

Nein.

Ich sammle die Ideen vorerst im Kopf. Wenn sie mich nicht loslassen, dann schreibe ich sie in ein Notizbuch. Ein System habe ich nicht. Dazu bin ich beim Schreiben (nicht zuletzt auch aus Überzeugung) zu chaotisch. Mir reichen meine Notizen. Die Ergebnisse meiner Recherchen drucke ich mir aus oder schreibe sie ebenfalls in mein Notizbuch.


Ja. Und Ja.


Dienstag, 8. Mai 2012

Zweite Lesewoche der Ostschweizer Autorenlesungen

Heute starte ich in die zweite meiner vier Lesewochen in der Ostschweiz. Stationen diese Woche: Herisau, Altnau, Schwanden und Schmerikon. Die Lehrkräfte von Herisau haben sich für die Lesungen etwas einfallen lassen: Ich lese für die Mädchen, mein Kollege Falko Löffler für die Jungs. Bin gespannt, wie das wird.

Sonntag, 6. Mai 2012

Huch, man(n) bloggt wieder

Da bin ich über all die Jahre den Blogs treu geblieben, habe von all den Social Media Möglichkeiten eigentlich immer nur das Bloggen wirklich gemocht und irgendwann gemerkt, dass ich damit auf einer Schiene fahre, auf der langsam das Gras wächst.

Also habe ich mich angepasst. Habe es mit Twitter zwei Mal versucht - und habe zwei Mal wieder aufgegeben, weil ich damit nichts anfangen kann. Ich habe mich bei Facebook registriert und bald einmal gemerkt, dass es ziemlich witzlos ist, eine private Facebook-Seite zu haben, wenn man sie nicht privat nutzt / nutzen will. Also richtete ich mir eine FB-Autorinnenseite ein für Berichte rund um mein berufliches Leben. Darauf fühle ich mich mittlerweile (zu meiner eigenen Überraschung) recht wohl ... während meine private FB-Seite ziemlich einsam vor sich hindümpelt. Google+ fand ich anfangs nicht besonders prickelnd. Mittlerweile verbringe ich pro Tag vielleicht zehn Minuten dort und finde hin und wieder spannende Links.

Während dieser ganzen Zeit bin ich den Blogs treu geblieben. Ich lese auch immer noch am liebsten Blogs, während die Besuche auf anderen Plattformen doch eher kurz und kürzest ausfallen (was ich lese, seht ihr in der Blogroll auf der rechten Seite). Dabei ist mein Alter-Ego-Blog etwas verkümmert (vielleicht, weil ich grad in einer schon länger anhaltenden Buddha-Gelassenheitsphase stecke und mich nicht unbedingt zappadong-mässig ärgern will). Aber heute, heute musste es einfach wieder einmal sein. Die Geschichte, die ich verbloggt habe, ist einfach zu köstlich.

Und dann dies! Nach einem ziemlich bloggigen Tag: Man(n) ruft zum Bloggen auf! Mir soll's recht sein. Im verlinkten Blogpost findet sich auch ein Link zum Thema Reichweite. Das für all die, die denken, die Masse mache es. Die Masse darf dem überzeugten Blogger egal sein. Und als kleiner Seitenhieb an einen meiner liebsten Kritiker: Der Peinlichkeitsfaktor auch (das steht nicht im verlinkten Artikel; das behaupte ich). Das ist das Schöne an den Blogs. Man kann und darf sie lesen. Muss aber nicht. Für mich gilt: Ich will! Weiter bloggen und vor allem weiter Blogs lesen. Insofern kommt der Aufruf grad ziemlich gelegen.

Vergiftete Diskussion

Nicht nur, aber vor allem im Netz wird über das Urheberrecht diskutiert. Eine Weile lang habe ich an den Diskussionen teilgenommen, dann wurde es mir zu blöd, als altgestrige Döddelin abgetan zu werden, bloss weil ich möchte, dass man für meine Bücher bezahlt und sie nicht einfach kostenlos herunterladen können soll. Natürlich ist das überspitzt formuliert, aber leider lief es in vielen Diskussionen (zum Glück nicht in allen) genau darauf hinaus. Irgendwie scheint die Meute da draussen jedoch das Mass verloren zu haben. Ich mag dazu nicht(s) mehr schreiben und übergebe das Wort meinen Kolleginnen Jutta Wilke und Annette Weber.

Freitag, 4. Mai 2012

Was für ein verrückter Tag!

Heute Morgen fuhr ich zu Lesungen in St.Peterzell. Mein Navigationsgerät leitete mich zuerst durch mir gut bekannte Toggenburger Gegenden. Irgendwann wollte es aber, dass ich rechts abbiege. Ich guckte rechts - und da war nur eine Seitenstrasse. Trotzdem bog ich ab. "Vielleicht kennt das Navi ja eine Abkürzung", dachte ich mir.

Ich fuhr die stark gewundene Seitenstrasse hoch. Durch Felder und Wälder, vorbei an wunderschönen Bauernhöfen, immer mit sensationellem Panorama. Während ich so vor mich hinfuhr und keine Ahnung hatte, ob das Navi wirklich wusste, was es da tat, überlegte ich mir, was für ein Glückspilz ich doch bin. Und Glückspilze kommen bekanntlich immer an. Zielsicher lotete mich mein Navi auf den Parkplatz der Schulanlage von St. Peterzell.

Die Lesungen haben viel Spass gemacht (ich bin wirklich ein Glückspilz!). Auf dem Nachhauseweg habe ich angehalten und Fotos gemacht. Damit man mir auch glaubt, was ich erzähle!

Zuhause wollte ich die Fotos gleich hochladen. Na ja, fast gleich. Erst guckte ich noch bei Facebook vorbei. Dort traf mich völlig unvorbereitet und überraschend die Nachricht, dass dead.end.com für den bookstar.ch 2012 nominiert ist. Zusammen mit total tollen Jugendbüchern. Für einen Moment war das Foto vergessen. Ich ging erst mal nachgucken, ob die Nachricht auch stimmt. Sie stimmt. Worauf ich mich ein paar Runden lang riesig gefreut habe. Eigentlich einen ganzen Nachmittag lang. Weshalb die Fotos erst jetzt kommen:



Donnerstag, 3. Mai 2012

Feudale Lesung in Walenstadt

Kürzlich hat Kollegin Annette Weber in ihrem Blog ein Foto von einer Lesung gepostet, bei der sie auf einem SEHR feudalen Sessl lesen durfte. Heute kam ich in Walenstadt an ... und ratet mal, was ich für einen Lesestuhl bekommen habe! Richtig. Einen SEHR feudalen Sessel :-).

Wir haben ihn (den SEHR feudalen Sessel) mit mir fotografiert. Na ja (ich werde irgendwie einfach nicht mehr schöner). Dann ohne mich - dafür mit den Geschenken, die mir am Schluss überreicht wurden (Schoggi und Wein). Das sieht dann schon besser aus. Was für ein Tag!

Weil ich gute Laune habe, zeige ich euch die Bilder mit mir auch. Aber erst mal das coole, das mit den Geschenken.


Mittwoch, 2. Mai 2012

Perfekte Tage

Die Wundertüte Leben hat einmal mehr voll zugeschlagen. Gestern, beim Lesen in Montlingen, da gab es einen Jungen, der AC/DC mag und Jonas heisst. Ich mag AC/DC auch, weshalb es von mir ein Buch gibt, das mit AC/DC beginnt und mit AC/DC aufhört und in dem die Figur ... ja .... Jonas heisst. Am Abend stolperten Herr Ehemann und ich per Zufall in den Sender 3 SAT ... in dem ein Liveauftritt der Band AC/DC gespielt wurde. Hach, die sind einfach wirklich gut! Ich würde mal sagen, der Tag gestern, der war perfekt.

 

Dienstag, 1. Mai 2012

Süsses Dankeschön

Der Auftakt zur Mai-Lesetour hätte nicht besser sein können! In Montlingen durfte ich drei supertolle Gruppen unterhalten - und sie mich. Vorstellen musste ich mich nicht, denn Webseite und Blog sei Dank wussten die Jungs und Mädchen fast mehr über mich als ich selber :-) Zum Beispiel auch, wie sehr ich Schokolade mag. Weshalb sie mir am Ende der letzten Lesung ein perfektes Geschenk überreichten. Danke, es war unterhaltsam, kurzweilig, spannend und lustig mit euch!


Montag, 30. April 2012

Das ...

... ist die neue Aussicht aus meinem Arbeitszimmer in den Bergen. Neu, weil da vorher eine Wand war. Ich wusste schon ziemlich schnell, dass in diese Wand ein zusätzliches Fenster reinmusste - nur ist es so: In den Bergen scheint alles ein bisschen langsam zu gehen. Auf jeden Fall verstrich zwischen Kostenvoranschlag und Ausführungsarbeiten ... na ja ... sagen wir mal: ein bisschen Zeit.

Als es dann losging, war alleine das Herausarbeiten des Lochs in der Wand ein einziges Abenteuer. Es ging durch (der Reihe nach): eine Schicht Täfer, eine Schicht Isolation, nochmals eine Schicht Täfer (fragt nicht!), eine uralte Steinmauer, eine Schicht Isolation und schlussendlich die Holzverkleidung. Sehr spannende Sache!

Dann war das Loch da - aber die Fensterscheibe nicht. Also warteten wir. Geduldig. Schliesslich wollten wir in die Berge, weil das Leben dort sehr viel stressfreier und langsamer ist. Dieses Wochenende war dann alles fertig. Das ist das neue Fenster:


Man sieht nicht nur den Wasserfall (wenn man vom Schreibtisch aus schräg hinausschaut), sondern auch den Wald. Im Moment ist er noch frühfrühlingshaft zartgrün, später wird er dicht und sattgrün.


Den Schreibtisch habe ich um 90 Grad gedreht. Damit sehe ich nun direkt in den Wald - und zum Wasserfall. Und das Beste an der Sache: Ich habe, genau wie zu Hause, ein Schreibsofa, eigentlich ein Bett. Ich könnte also im Arbeitszimmer auch schlafen.



Freitag, 27. April 2012

Lesungen in Vorarlberg

Am Donnerstag habe ich einen neuen Rekord aufgestellt: sechs Lesungen an einem Tag. Ich war gespannt, ob und wie ich das schaffen würde ... und überrascht, wie gut es ging. Das lag in erster Linie an tollen Zuhörern, die mitgegangen sind und auch nachgefragt haben. So können Lesungen einfach nur Spass machen! Und dann war auch die Betreuung hervorragend. Die Lesungen waren bestens organisiert, der Kontakt und der Informationsaustausch vorab unkompliziert, die Betreuung während der Lesungen perfekt. Herzlichen Dank an Ulrike Rothmund, Margret Egger und Martha Müller! Bilder gucken kann man auch. Hier.

Mittwoch, 25. April 2012

Abgründe

Gestern Abend, da bohrte ich in sämtlichen seelischen Wunden meiner Protas herum, so lange, bis ich mich bang fragte, was für Abgründe da in mir schlummern. Heute Morgen beantwortete ich Interviewfragen, die mein Verlag mir geschickt hatte. Der Zufall wollte es, dass eine der Fragen lautete, ob mir solche Psycho-Spielchen Spass machen. Erwischt, dachte ich. Mitten in die dunkle Seite meiner Seele getroffen. Spass ist vielleicht das falsche Wort, aber ja, ich schreibe mich mit viel Leidenschaft in die menschlichen Abgründe.

Für das Buch, an dem ich zurzeit arbeite, habe ich ein spezielles Notizbuch. Ich fand damals, dass sowohl die Farbe als auch der Spruch passten, der auf dem Umschlag steht. Gestern, beim Schreiben, wurde mir klar, dass der Spruch so gut ist, dass ich ihn für meinen Protagonisten brauche: Er trägt ihn als Tätowierung auf dem Arm.


Dienstag, 24. April 2012

Vorgartenbibliothek

Genau DAS DA will ich im Haus in den Bergen :-) Und weil ich da noch so manches andere möchte, und dafür auch schon einen Namen habe, ist der Name fix ... und die Idee übernommen.

Montag, 23. April 2012

Freude des Tages

Mein Buch steht in der Mayerschen Buchhandlung in Koblenz neben den Büchern meines grossen Vorbildes Kevin Brooks! (Danke an Jutta Wilke für das Bild!)


Wieder online

Heute fängt der ganz normale Arbeitsalltag wieder an. Am Morgen fahre ich nach Sevelen, wo die Fünftklässler von Frau Ortner und ich im Rahmen des MUS-E Projekts an den Schweinegeschichten arbeiten. Wer sich näher für unser Projekt interessiert, findet den Link dazu in der Blogroll auf der rechten Seite. Die Webseite ist noch eine Baustelle, aber wir arbeiten daran!

Auch der Englischunterricht fängt heute wieder an. Ich freue mich jetzt schon auf meine Kursteilnehmer. Nach dem Unterricht fahre ich noch einmal nach Sevelen, diesmal aber für ein ganz anderes, noch nicht spruchreifes Projekt. So viel kann ich verraten: Es hat mit (extrem guter) Musik zu tun und es sind ganz tolle Leute dabei. Und: Es ist ein Wahnsinnsprojekt. Im wahren Sinne des Wortes (nur leicht verrückte Leute tun so was, aber ich habe ja verrückte Leute immer sehr gemocht).

Diese Woche stehen auch wieder Lesungen auf dem Programm. Am Donnerstag und Freitag fahre ich ins benachbarte Österreich, nach Vorarlberg.

Während der Offline-Zeit habe ich sehr viel geschrieben. Unter anderem den Schluss der Geschichte, an der ich arbeite. Und so habe ich zum ersten Mal bei einem meiner Buchprojekte ein geschriebenes Ende - lange bevor die Geschichte fertig geschrieben ist.

Ja, und dann wird es höchste Zeit, mich um den Trailer zum neuen Buch zu kümmern und die kniffligen Interviewfragen zu beantworten, die mir mein Verlag zum Buch geschickt hat.

Woche, ich komme!

Freitag, 13. April 2012

Momentaufnahme

Offline in den Bergen gewesen: Sehr viel geschrieben (und im Arbeitszimmer ein neues Fenster bekommen - mit Sicht auf den Wasserfall!).
Beim Nachhausekommen zwei Verträge vorgefunden: Einen für ein neues Buch und einen für einen Schreibworkshop. Zudem ist ein Honorar eingegangen (so macht das Nachhausekommen doppelt Freude).
Einen Text an meine Agentin geschickt.
An der MUS-E Webseite gearbeitet. Eigentlich wollte ich sie bis nach den Schulferien auf den neusten Stand bringen, aber das werde ich wohl nicht ganz schaffen.
Heute in der Stadt gewesen, wo ich ob der horrenden Preise in Cafés und Restaurants in den Verweigerungsmodus geschaltet habe (gut für die Figur und für den Geldbeutel). 
Und jetzt gehe ich nochmals offlinen. Guckt doch mal in die Blogroll. Dort steht für den Monat April: SCHREIBMONAT. Und genau das soll er sein. Denn ab dem 26. April bin ich einen Monat lang praktisch nonstop auf Lesetour. Bis dahin will ich noch so viele Seiten wie möglich füllen :-)
Was immer ihr vorhabt und tut: Viel Spass dabei.
Bis dann.

Sonntag, 8. April 2012

Und weiter geht's mit den "81 Fragen an Alice Gabathuler" (24 - 30)


Neun. Wobei Nummer Neun noch "in der Produktion" ist. Es wird diesen Sommer / Frühherbst erscheinen.


Urs.


Ich schreibe schon auch für andere Verlage ;-) Aber es stimmt: Meinstens schreibe ich für Thienemann. Weil ich die Leute im Verlag mag und sie mich so schreiben lassen, wie ich schreiben möchte. Zudem geben sie mir immer genügend Zeit für meine Bücher.


Gilt Spazieren? Falls ja: Spazieren und Wandern und Bergwandern. Und ich bin leidenschaftlich gerne in meinem wilden Garten in den Bergen. Eigentlich wäre ich auch gerne mit den Inline-Skates unterwegs, aber mir sind zu viele Hunde in die Quere und in die Räder gekommen.

Ja, eine etwas ältere Katzendame. Sie heisst Luna.


Ja. Ich habe zwar einen Traumberuf, aber auch Traumberufe übt man nicht jeden Tag leidenschaftlich gerne aus. Dann muss ich mich jeweils tatsächlich selber überreden. (Siehe auch Frage 21).


Das Sofa in meinem Büro unter dem Dach.
Den Sitzplatz vor dem Wohnzimmerfenster.
Das Haus in den Bergen.
Die Bahn.
Das Bett.
Und noch ein paar andere :-)

Samstag, 7. April 2012

Regenwetter - Zeit für ein paar Fragen aus der Rubrik "81 Fragen" (20 bis 23)


Zum ersten Teil der Frage:
Klar. Mehr sogar als früher, was damit zusammenhängt, dass ich - wie viele andere - durch eine Rechtschreibereform und dann kurz danach durch die Reform dieser Reform gegangen bin. Seither bin ich öfters unsicher.

Zum zweiten Teil der Frage:
Ich aktiviere das Rechtschreibeprogramm (das längst nicht alle Fehler findet - leider) und lese den Text unzählige Male durch. Auch meine Lektorin und eine Korrektorin gehen den Text durch. Und trotz allem, finden sich leider immer noch Fehler in Büchern. Das ärgert mich jeweils sehr.

Was ihr machen könnt:
Wenn ihr in einem Buch einen Fehler findet, meldet ihn dem Verlag. Der Verlag markiert dann die Stelle im Buch und wenn es nachgedruckt wird, kann man alle gefundenen Fehler korrigieren.


Ja. Wenn ich noch ganz viel Zeit bis zum Abgabetermin des Buches habe, schreibe ich an solchen Tagen einfach nichts :-). Später, wenn der Abgabetermin näher gerückt ist, habe ich keine andere Wahl. Dann habe ich zwei Tricks, auf die ich zurückgreife:

1. Ich überarbeite die letzten paar Kapitel ... und während ich das tue, komme ich wieder in die Geschichte hinein und kann dann weiterschreiben.
2. Ich habe zu jedem Buch einen Song. Den spiele ich dann auf der Repeat-Taste, bis ich Bilder im Kopf habe. Danach klappt das mit dem Schreiben meistens.

Generell gilt: Es gibt Tage, an denen ich riesig Lust aufs Schreiben habe - und auch sehr produktiv bin. Es kann aber auch passieren, dass ich zwar total Lust auf das Schreiben habe, mich dann aber verheddere und irgendwann feststecke. Es gibt auch das Umgekehrte: Aus einem nervigen "Ich muss jetzt endlich schreiben" kann ein total guter Lauf werden. Schreiben ist irgendwie unberechenbar - und es kann ganz schön in Arbeit ausarten :-)


Ja. Ich arbeite daran :-)


Das hängt davon ab, wie man "offizielle" Autorin definiert. Ich gebe dann einmal ein paar Antworten zur Auswahl:

1. Eine Autorin ist eine Person, die Texte für ein breiteres Publikum schreibt
(Dann ist die Antwort: Seit unzähligen Jahren)
2. Eine Autorin ist eine Person, die ein Buch schreibt.
(Dann ist die Antwort: Seit elf Jahren)
3. Eine Autorin ist eine Person, die ein Buch veröffentlicht hat.
(Dann ist die Antwort: Seit 2007, also seit fünf Jahren)

Ich betrachte mich als Autorin, seit ich das erste Buch veröffentlicht habe. Aber für mich sind auch die Definitionen 1 und 2 in Ordnung - weil ich mittlerweile nicht wenige Menschen kenne, die SEHR gute Texte oder Bücher geschrieben haben, die aber nie veröffentlicht wurden.

Donnerstag, 5. April 2012

Danke


 ... für die wunderbar organisierte Veranstaltung, den originellen, zum Buch passenden Apero und die Blumen. Es war eine kleine, aber gemütliche Runde gestern Abend, in der Landesbibliothek in Vaduz. Ich habe die Lesung den nachfolgenden Austausch sehr genossen.

Heute Nachmittag geht's zur Schullesung nach Igis. Ich freue mich darauf :-)