Donnerstag, 28. Juli 2016
Donnerstag, 21. Juli 2016
Dienstag, 19. Juli 2016
Lektoratsarbeit
Heute ist Lektoratstag. Das heisst, dass ich mich den ganzen Tag in Texte anderer Autoren vertiefe. Nein, ich habe diesen Beruf nicht gelernt, aber ich habe am Anfang meiner Schreibzeit Jahre in Schreibforen verbracht, wo man sich gegenseitig die Texte unter die Lupe genommen hat - hart, kritisch, aber immer (na ja, fast immer) sehr konstruktiv. Dabei habe ich sehr viel über das Schreiben gelernt: Was einen Text zum Absturz bringt, was ihn funktionieren lässt, was ihn gut macht, wie er noch besser werden kann.
Später wurden meine Texte von Verlagslektoren lektoriert. Ganz ehrlich: Mir waren diese Lektorate anfangs zu wenig "hart". Ich mag es, wenn man meine Texte gründlich auseinandernimmt, hinterfragt und mir bei Schwachstellen auf die Sprünge hilft. Aber als Neuautorin habe ich, wie jeder Neuling, nicht viel zum Lektorat gesagt (wie auch nicht zu Covern und Klappentexten). Irgendwann habe ich dann den Wunsch geäussert, man möge bitte strenger mit mir, respektive mit meinen Texten sein. Und ich habe gemerkt, dass das für Lektorinnen (ich hatte immer weibliche Lektoren) gar nicht so einfach ist, weil Autoren verschieden auf die Eingriffe in die Texte reagieren (zuweilen auch betupft). Mittlerweile kennen mich die Lektorinnen. Und wenn ich mit jemandem neu zusammenarbeite, bringe ich den Wunsch nach einem harten Lektorat am Anfang an.
Kürzlich, bei einer Kurzgeschichte, habe ich das vergessen zu erwähnen. Das Lektorat war eigentlich eher ein Korrektorat. Ich habe deshalb den Text meinem Kollegen Tom Zai gegeben, der ihn mir streckenweise in der Luft zerfetzt hat. Berechtigterweise. Und weil er ihn nicht nur zerfetzt hat, sondern vor allem gesagt hat, WAS an den bemängelten Stellen nicht schlüssig / nicht logisch / zu vage / noch verbesserungsfähig findet, ist der Text jetzt um Meilen besser.
Aus all diesen Erfahrungen habe ich meinen eigenen Lektoratsstil entwickelt. Ich lektoriere so, wie ich selber lektoriert werden möchte. Dabei bin ich eher Zai als zahm. Wie Kollege Zai - und wie ich es damals in den Schreibforen gelernt habe - begründe ich sämtliche Beanstandungen. Das ist erstens ziemlich zeitintensiv und führt zweitens dazu, dass die rechte Seite des Manuskripts ziemlich voll aussieht. Etwas, das einen Autor (auch mich) erst einmal aus den Schuhen hauen kann. ABER: Die Anmerkungen sind in vielen Fällen auch Anregung. Man muss nicht mit allen einverstanden sein. Man kann als Autor auch begründen, warum man etwas stehen lassen möchte.
Ich mache zwei Lektoratsdurchgänge (ein Groblektorat und ein Feinlektorat). Für mich ist es spannend zu sehen, was die Autoren aus den Anmerkungen machen, wie sie sie umsetzen, denn ich schreibe nur, warum ich etwas ändern würde, allenfalls wie, aber nicht, dass man es genau auf diese Weise machen muss.
Für alle, die sich jetzt fragen, wie das mit den eigenen Texten ist: Ja, natürlich habe ich auch bei meinen eigenen Texten den Lektoratsblick drauf, vor allem wenn ich in der Überarbeitungsphase stecke. Aber es gibt ein unüberwindbares Problem: Bei den eigenen Texten fehlt die Distanz, sieht man am Ende vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Für mich ist deshalb klar: Nie ohne ein (Fremd)Lektorat!!! Auch beim Self Publishing nicht.
Später wurden meine Texte von Verlagslektoren lektoriert. Ganz ehrlich: Mir waren diese Lektorate anfangs zu wenig "hart". Ich mag es, wenn man meine Texte gründlich auseinandernimmt, hinterfragt und mir bei Schwachstellen auf die Sprünge hilft. Aber als Neuautorin habe ich, wie jeder Neuling, nicht viel zum Lektorat gesagt (wie auch nicht zu Covern und Klappentexten). Irgendwann habe ich dann den Wunsch geäussert, man möge bitte strenger mit mir, respektive mit meinen Texten sein. Und ich habe gemerkt, dass das für Lektorinnen (ich hatte immer weibliche Lektoren) gar nicht so einfach ist, weil Autoren verschieden auf die Eingriffe in die Texte reagieren (zuweilen auch betupft). Mittlerweile kennen mich die Lektorinnen. Und wenn ich mit jemandem neu zusammenarbeite, bringe ich den Wunsch nach einem harten Lektorat am Anfang an.
Kürzlich, bei einer Kurzgeschichte, habe ich das vergessen zu erwähnen. Das Lektorat war eigentlich eher ein Korrektorat. Ich habe deshalb den Text meinem Kollegen Tom Zai gegeben, der ihn mir streckenweise in der Luft zerfetzt hat. Berechtigterweise. Und weil er ihn nicht nur zerfetzt hat, sondern vor allem gesagt hat, WAS an den bemängelten Stellen nicht schlüssig / nicht logisch / zu vage / noch verbesserungsfähig findet, ist der Text jetzt um Meilen besser.
Aus all diesen Erfahrungen habe ich meinen eigenen Lektoratsstil entwickelt. Ich lektoriere so, wie ich selber lektoriert werden möchte. Dabei bin ich eher Zai als zahm. Wie Kollege Zai - und wie ich es damals in den Schreibforen gelernt habe - begründe ich sämtliche Beanstandungen. Das ist erstens ziemlich zeitintensiv und führt zweitens dazu, dass die rechte Seite des Manuskripts ziemlich voll aussieht. Etwas, das einen Autor (auch mich) erst einmal aus den Schuhen hauen kann. ABER: Die Anmerkungen sind in vielen Fällen auch Anregung. Man muss nicht mit allen einverstanden sein. Man kann als Autor auch begründen, warum man etwas stehen lassen möchte.
Ich mache zwei Lektoratsdurchgänge (ein Groblektorat und ein Feinlektorat). Für mich ist es spannend zu sehen, was die Autoren aus den Anmerkungen machen, wie sie sie umsetzen, denn ich schreibe nur, warum ich etwas ändern würde, allenfalls wie, aber nicht, dass man es genau auf diese Weise machen muss.
Für alle, die sich jetzt fragen, wie das mit den eigenen Texten ist: Ja, natürlich habe ich auch bei meinen eigenen Texten den Lektoratsblick drauf, vor allem wenn ich in der Überarbeitungsphase stecke. Aber es gibt ein unüberwindbares Problem: Bei den eigenen Texten fehlt die Distanz, sieht man am Ende vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Für mich ist deshalb klar: Nie ohne ein (Fremd)Lektorat!!! Auch beim Self Publishing nicht.
Sonntag, 17. Juli 2016
Von Arbeitsbergen, deren Abtragen und von Neuauflagen
Das Wetter in den Bergen war ideal, um meinem Arbeitsberg zu Leibe zu
rücken: Der Schnee kam ziemlich nah, der Nebel hüllte mich ein, der
Bach hinterm Haus führte viel Hochwasser, begleitet von lautstarkem
Rauschen und grummigem Steingrollen, die Temperaturen waren
schottlandmässig. Da gab's nicht viel anderes zu tun, als zu
überarbeiten, lektorieren und schreiben. Und mich am Freitag so richtig
zu freuen. Am 15. Juli ist nämlich die Neuauflage von "dead.end.com"erschienen. Herzlichen Dank an die Leute vom Thienemann Verlag für die Neuauflage und das tolle, neue Cover!
Und wie immer ist der Postbote zwischen Deutschland und der Schweiz mit
dem Fahrrad oder zu Fuss unterwegs, denn sowohl das Ansichts- als auch
die Belegsexemplare sind noch nicht bei mir eingetrudelt. Aber
irgendwann wird er dann klingeln, der sportliche Postbote, und mir das
Buch in die Hand drücken. Bestimmt. Bis dahin bleibt die Vorfreude.
Donnerstag, 14. Juli 2016
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