Mittwoch, 16. Februar 2011
Eine Schuhnummer zu gross
Besser als Bloggerkollege Manfred Messmer kann man es nicht auf den Punkt bringen. Ich ziehe meinen Hut und empfehle diesen Beitrag. (Beim Lesen bitte etwas Geduld haben; in den ersten paar Absätzen holt Herr Messmer Anlauf ...)
flight of the stone angel
Auf meinem Buchregal steht ein total abgegriffenes, zerfleddertes Buch. Es heisst "flight of the stone angel" und ist einer der Gründe, weshalb ich schreibe. Ich habe dieses Buch vor Jahren per Zufall gefunden, in der englischen Ausgabe, verliebte mich auf Anhieb in den Titel, um dann beim Lesen total in den Bann der Hauptfigur Kathy Mallory zu fallen - und in den Bann von O'Connells Schreibstil (und beschloss, dass ich SO schreiben können wollte). Ich merkte ziemlich schnell, dass ich mit "flight of the stone angel" nicht den ersten Teil der Mallory-Reihe erwischt hatte, sondern jenen, in dem man erfährt, weshalb Kathy Mallory eine durch und durch kaputte (seelenlose) Person ist, und habe mir in kurzer Zeit die vorhergehenden Bände reingezogen.
Warum ich das erzähle?
Bei mir liegen die angefangenen Antworten zu Rabenbluts Staffellauf-Fragen. Eine davon lautet: "Lieblingsbuch, von dem noch nie jemand etwas gehört hat." Mir fiel dazu sofort "flight of the stone angel ein". Doch dann war ich in der Buchhandlung und entdeckte .... die Kathy Mallory Romane. Mit einem Sticker drauf. "Wer Stieg Larssons Lisbeth Salander mag, mag auch O'Connells Kathy Mallory." (oder so ähnlich). Lieblingsbuch, von dem noch nie jemand etwas gehört hat ... das könnte also schon bald nicht mehr stimmen. Bevor ihr jetzt losrennt und die grandiosen Mallory-Bücher kauft, zwei wichtige Tipps:
NICHT, NICHT, NICHT den deutschen Klappentext von "Der steinerene Engel" lesen. Er enthält einen grässlichen Spoiler. Mir ist beinahe die Luft weggeblieben, als ich diesen Klappentext das erste Mal sah (zum Glück erst, nachdem ich das Buch in der Originalversion gelesen hatte). Er verrät den Höhepunkt, auf den alles im Buch hinausläuft und bei dem man das Lesen kaum noch erträgt. Ich finde auch den deutschen Titel mehr als schwach, denn der Flug des steinernen Engels hat ... ach nein, selber lesen ...
Generell: Wenn das Englisch reicht, die Mallory-Romane in der Originalversion lesen. Und vielleicht nicht unbedingt mit "Flight of the stone angel" anfangen ... sondern am Anfang.
Originalklappentext zu flight of a stone angel
The young stranger came to town just past twelve noon. Within an hour, the idiot had been assaulted, hands bloodied and broken; Deputy Travis suffered a major stroke at the wheel of his patrol car; and Babe Laurie was found murdered. The young stranger who had preceded all of these events was sitting in a jail cell...That stranger is Kathy Mallory. Having left her detective's badge back in New York, she has made her way to Dayborn, a small town in the wetlands of Louisiana. There, seventeen years earlier, an unspeakably brutal act had changed her life forever. Now she is back to take a very personal revenge...
Warum ich das erzähle?
Bei mir liegen die angefangenen Antworten zu Rabenbluts Staffellauf-Fragen. Eine davon lautet: "Lieblingsbuch, von dem noch nie jemand etwas gehört hat." Mir fiel dazu sofort "flight of the stone angel ein". Doch dann war ich in der Buchhandlung und entdeckte .... die Kathy Mallory Romane. Mit einem Sticker drauf. "Wer Stieg Larssons Lisbeth Salander mag, mag auch O'Connells Kathy Mallory." (oder so ähnlich). Lieblingsbuch, von dem noch nie jemand etwas gehört hat ... das könnte also schon bald nicht mehr stimmen. Bevor ihr jetzt losrennt und die grandiosen Mallory-Bücher kauft, zwei wichtige Tipps:
NICHT, NICHT, NICHT den deutschen Klappentext von "Der steinerene Engel" lesen. Er enthält einen grässlichen Spoiler. Mir ist beinahe die Luft weggeblieben, als ich diesen Klappentext das erste Mal sah (zum Glück erst, nachdem ich das Buch in der Originalversion gelesen hatte). Er verrät den Höhepunkt, auf den alles im Buch hinausläuft und bei dem man das Lesen kaum noch erträgt. Ich finde auch den deutschen Titel mehr als schwach, denn der Flug des steinernen Engels hat ... ach nein, selber lesen ...
Generell: Wenn das Englisch reicht, die Mallory-Romane in der Originalversion lesen. Und vielleicht nicht unbedingt mit "Flight of the stone angel" anfangen ... sondern am Anfang.
Originalklappentext zu flight of a stone angel
The young stranger came to town just past twelve noon. Within an hour, the idiot had been assaulted, hands bloodied and broken; Deputy Travis suffered a major stroke at the wheel of his patrol car; and Babe Laurie was found murdered. The young stranger who had preceded all of these events was sitting in a jail cell...That stranger is Kathy Mallory. Having left her detective's badge back in New York, she has made her way to Dayborn, a small town in the wetlands of Louisiana. There, seventeen years earlier, an unspeakably brutal act had changed her life forever. Now she is back to take a very personal revenge...
Montag, 14. Februar 2011
schweiz, schweizer am schweizerischsten
Den Tatort vom 17. April 2011 können wir (noch) nicht gucken. Er wurde zurück ins Überarbeitungscamp geschickt. Eine der Begründungen: zu viele Schweizer Klischees. Aha.
Vielleicht sollte man unter diesem Aspekt auch unsere Parteien zurück ins Überarbeitungscamp schicken:
SVP: "Schweizer wählen SVP."
FDP: "Aus Liebe zur Schweiz."
CVP: "Keine Schweiz ohne uns."
BDP: "Wir finden Schweizer Frauen einzigartig."
Das macht mich dann
- im Fall der SVP zur Nichtschweizerin
- im Fall der FDP zur Lieblosen
- im Fall der CVP zur Landesabschafferin
- im Fall der BDP uneinzigartig (denn ich bin ja keine Schweizerin).
Und falls jemand fragen wollte: Nein, bei den anderen Parteien sieht es nicht besser aus.
Grünliberale: Jetzt. Aber auch morgen. (Was passiert jetzt? Und was vielleicht morgen? Und was ist mit übermorgen?)
Grüne: Echt grün. Echt stark. (Echt?)
SP: Ja. (Ja, was ...?)
PS: Im Herbst sind Wahlen. Ich bin ratlos wie nie zuvor.
Vielleicht sollte man unter diesem Aspekt auch unsere Parteien zurück ins Überarbeitungscamp schicken:
SVP: "Schweizer wählen SVP."
FDP: "Aus Liebe zur Schweiz."
CVP: "Keine Schweiz ohne uns."
BDP: "Wir finden Schweizer Frauen einzigartig."
Das macht mich dann
- im Fall der SVP zur Nichtschweizerin
- im Fall der FDP zur Lieblosen
- im Fall der CVP zur Landesabschafferin
- im Fall der BDP uneinzigartig (denn ich bin ja keine Schweizerin).
Und falls jemand fragen wollte: Nein, bei den anderen Parteien sieht es nicht besser aus.
Grünliberale: Jetzt. Aber auch morgen. (Was passiert jetzt? Und was vielleicht morgen? Und was ist mit übermorgen?)
Grüne: Echt grün. Echt stark. (Echt?)
SP: Ja. (Ja, was ...?)
PS: Im Herbst sind Wahlen. Ich bin ratlos wie nie zuvor.
Sonntag, 13. Februar 2011
Sturmgewehr im Kleiderschrank
Mein letzter Blogeintrag endete mit Zeilen von Elsbeth Maag:
manchmal verlässt dich
das eigene land
es sucht neue wege
Heute ist so ein Tag, an dem ich mich von meinem Land total verlassen fühle. Eine Mehrheit meiner - abstimmenden - Landsleute findet, es sei schon okay, sein Sturmgewehr zu Hause im Kleiderschrank oder unter dem Wohnzimmersofa zu lagern. Der Abstimmungskampf war gehässig, so wie viele Abstimmungskämpfe in der Schweiz gehässig geworden sind, mit lauten Marktschreiern und vor allem mit vielen Leuten, die genau wissen, wie ein senkrechter Schweizer und eine senkrechte Schweizerin zu denken haben. Dass geht so weit, dass sich unsere "Volkspartei" zum Wahlslogan Schweizer wählen SVP hinreissen lassen.
Um auf den Abstimmungskampf zurückzukommen: Wer für die Waffenschutzinitiative war, wurde verbal niedergemäht, schlecht geschrieben, im Notfall zum armeeabschaffen wollenden Staatsfeind. Bei so viel Gift frage ich mich, was aus unserer Demokratie geworden ist.
PS: Der Tag, an dem ich SVP wählen werde, wird nie kommen. Nie. Trotzdem bin ich Schweizerin. Eine ziemlich senkrechte. Nämlich eine chiibig aufrechte. Das gedenke ich zu bleiben.
manchmal verlässt dich
das eigene land
es sucht neue wege
Heute ist so ein Tag, an dem ich mich von meinem Land total verlassen fühle. Eine Mehrheit meiner - abstimmenden - Landsleute findet, es sei schon okay, sein Sturmgewehr zu Hause im Kleiderschrank oder unter dem Wohnzimmersofa zu lagern. Der Abstimmungskampf war gehässig, so wie viele Abstimmungskämpfe in der Schweiz gehässig geworden sind, mit lauten Marktschreiern und vor allem mit vielen Leuten, die genau wissen, wie ein senkrechter Schweizer und eine senkrechte Schweizerin zu denken haben. Dass geht so weit, dass sich unsere "Volkspartei" zum Wahlslogan Schweizer wählen SVP hinreissen lassen.
Um auf den Abstimmungskampf zurückzukommen: Wer für die Waffenschutzinitiative war, wurde verbal niedergemäht, schlecht geschrieben, im Notfall zum armeeabschaffen wollenden Staatsfeind. Bei so viel Gift frage ich mich, was aus unserer Demokratie geworden ist.
PS: Der Tag, an dem ich SVP wählen werde, wird nie kommen. Nie. Trotzdem bin ich Schweizerin. Eine ziemlich senkrechte. Nämlich eine chiibig aufrechte. Das gedenke ich zu bleiben.
Freitag, 11. Februar 2011
Auch in Zwischenräumen lässt sich leben
Gestern Abend gönnte ich mir nach einer intensiven Feinschliffarbeit einen lyrischen Abend mit Elsbeth Maag und Margrit Brunner. Es gab viele, viele wunderschöne Sätze und Wortspiele zu hören, festgehakt bei mir hat sich ein Zitat. Elsbeth Maag hat davon erzählt, wie sie eigentlich einen neuen Lyrikband schreiben wollte, dieses Vorhaben jedoch noch ein wenig verschob. Als Begründung zitierte sie diesen einen Satz, den ich seither mit mir herumtrage (und von dem ich leider nicht weiss, von wem er stammt): "Auch in Zwischenräumen lässt sich leben." Und fügte an: "Sehr gut sogar."
(Zwischenbemerkung: Der Lyrikband kommt trotzdem, einfach ein bisschen später - ich freue mich darauf!).
Mir ist bewusst geworden, dass ich in Zwischenräumen lebe. Zwischen zwei Büchern. Zwischen verschiedenen Buchideen, zwischen Vertrag und Nichtvertrag, zwischen hier und den Bergen, zwischen virtueller und realer Welt. Und je länger ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir bewusst, dass ich gerne in Zwischenräumen lebe. Ja, ich denke sogar, dass ich (un)bewusst Situationen schaffe, die mich zwingen, in Zwischenräumen zu leben. Ich denke mal weiter darüber nach ...
manchmal verlässt dich
das eigene land
es sucht neue wege
(Elsbeth Maag)
(Zwischenbemerkung: Der Lyrikband kommt trotzdem, einfach ein bisschen später - ich freue mich darauf!).
Mir ist bewusst geworden, dass ich in Zwischenräumen lebe. Zwischen zwei Büchern. Zwischen verschiedenen Buchideen, zwischen Vertrag und Nichtvertrag, zwischen hier und den Bergen, zwischen virtueller und realer Welt. Und je länger ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir bewusst, dass ich gerne in Zwischenräumen lebe. Ja, ich denke sogar, dass ich (un)bewusst Situationen schaffe, die mich zwingen, in Zwischenräumen zu leben. Ich denke mal weiter darüber nach ...
manchmal verlässt dich
das eigene land
es sucht neue wege
(Elsbeth Maag)
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