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Dienstag, 25. April 2017

Bahnschreiben

Der öffentliche Verkehr und ich haben es nicht immer gut zusammen. Das liegt zum einen an den nicht immer idealen Verbindungen (um es einmal nett zu sagen), zum anderen aber auch an mir: Ich ertrage dichte Menschenansammlungen nur sehr schlecht. Im besten Fall geht meine gute Laune den Bach runter, im schlechtesten werde ich aggressiv und bin nach der Ankunft am Zielort erst einmal total fertig. Schreiben im Zug? Habe ich zu Stosszeiten längst aufgegeben. Da bin ich froh, wenn ich und mein Gepäck irgendwie ins Abteil passen und ich so wenig wie möglich Körperkontakt mit dem Sitznachbarn habe.

Manchmal jedoch bin ich zu Zeiten unterwegs, in denen ich viel Platz habe. Und manchmal  erwische ich sogar einen meiner Lieblingszüge - also entweder den Railjet oder einen deutschen ICE Zug. Dann habe ich ein rollendes Büro der Extraklasse. Mit Platz, Tisch und Aussicht.

Gestern, auf dem Weg zu einem Workshop in Merenschwand hatte ich alles: einen fast leeren ICE (bis Zürich), bestes Wetter, schönste Aussicht und einen Tisch für mich. Ich habe mich in mein aktuelles Projekt vertieft, bei dem die ganze Geschichte und das ganze Buchpersonal auf mich warten, aber ich den Einstieg einfach nicht gefunden habe. Ich weiss zwar, aus welchen Perspektiven ich die Geschichte schreiben möchte, habe aber die richtige Erzählform noch nicht gefunden, und ich hatte mich in eine Zeitachse verbissen, die alles ziemlich kompliziert gemacht hat. Irgendwo zwischen Walenstadt und Wesen - also dem Walensee entlang - hat sich der Knoten geöffnet. Alles war total klar. Mein Buchpersonal hat aufgeatmet, denn es wurde langsam ungeduldig, ich auch, denn ich brenne darauf, die Geschichte zu schreiben.

Mittwoch, 4. Januar 2017

Wenn ein Song schlummernde Ideen weckt

Ich weiss gar nicht mehr, was zuerst da war. Der Song? Das Cave? Der Ort? Das Wandern in den Bergen? Wahrscheinlich ist das alles ziemlich still und leise in mir gewachsen, um dann beim Hören eines Songs voll auszubrechen. Von da an fügte sich eins zum anderen - und über die Feiertage hat mich die Muse glatt weggetragen. Gestern ging das Exposé für ein neues Buch an meine Agentin. Kaum war es unterwegs in ihren virtuellen Briefkasten, hatte ich die nächste Erleuchtung: Nämlich, aus welcher Perspektive ich es schreiben möchte. Und daran ist, glaub ich, Joel Dicker schuld. Ich habe in den Ferien nämlich seinen seinen zweiten Roman gelesen.

Zum Song: Sommertime Sadness. Da könnt ihr jetzt sagen, was ihr wollt (ja, ich weiss!), aber genau dieser Song hat extrem starke Bilder hervorgerufen und die schlummernden Ideen geweckt. Gestern Abend habe ich dann zum ersten Mal das Video dazu geschaut. Grässlich. Ich bin froh, habe ich nur den Song im Kopf gehabt.

Zum Cave:  Das heisst eigentlich Lion-Cave, steht in Trübbach, also der Gemeinde, in der ich aufgewachsen bin, und gehört Jonny, einem tollen Typen, den ich seit meiner Kindheit kenne. Genau dieses Lion-Cave möchte ich in der neuen Geschichte haben, samt Jonny. Ich habe bei ihm nachgefragt und darf. Allerdings muss ich das Cave dazu geografisch in den Kanton Graubünden schieben, Jonny jünger machen und ihm eine fiktive Nichte, meine Hauptprota, geben.

Der Ort: Da bin ich, wie schon bei White Sky, in der Surselva gelandet. Es gibt ein ganz reales Vorbild, das ich aber nicht konkret nehmen kann, weil ich sonst Ärger bekommen könnte. Also muss ich einen fiktiven Ort erschaffen.

Die Figuren: Es ist ein bisschen wie im neuen Roman von Joel Dicker. Klickt mal auf diesen Link und lest den Anfang des ersten Kapitels. Seite 9 unten und Seite 10 oben. So geht's mir gerade. Die Figuren sind, nachdem sich die Idee zu einem Ganzen gefügt hat, gleich in einer Busladung angekommen. Und genau wie im Buch möchte jetzt jeder seine Rolle.

Die Erzählperspektive: Blame it on Joel Dicker.  Ich wollte meine Hauptprota erzählen lassen, aber dann hat Monsieur Dicker eine Idee in meinen Kopf gesetzt. Womit nicht nur die Erzählperspektive, sondern auch die Form der Geschichte steht.

Die Autorin: Die möchte jetzt gleich loslegen. Noch weiss ich nicht, ob die Idee bei Agentin und Verlag ankommen, aber was ich weiss: Ich will diese Geschichte unbedingt schreiben.

Das Notebook: Gibt's auch schon.

Mittwoch, 28. Dezember 2016

Es ist nie zu spät für Vorsätze

Ich ackere mich für die Self Publishing Ausgabe durch meinen zweiten Krimi "Schlechte Karten". Seite für Seite. Vergleiche mit der gedruckten Version, setze da und dort noch einmal die Feile an. Guckt mal, was ich gerade gefunden habe.


Dieses Versprechen an meine damalige Lektorin Carolin Böttler habe ich mittlerweile zig-fach gebrochen. ABER: In meinem Kopf wächst eine Idee für eine neue Geschichte. Da könnte ich mir diesen Vorsatz doch gleich zu Herzen nehmen.

Mittwoch, 27. April 2016

Wenn sich die Puzzleteile im Kopf zusammenfügen - vom Entstehen von Geschichten

Kennt ihr das? Ihr habt Puzzleteile im Kopf, aber was noch fehlt ist ihr Einfügen ins Ganze. Gestern war so ein Tag, an dem ein paar Dinge an ihren Platz fielen. Witzigerweise beim Einkaufen, nicht gerade eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Da zog ein buntes Notizbuch meine Aufmerksamkeit auf mich. Ich guckte genauer hin und las den Text. "Das ist doch ...", dachte ich und packte es in den Einkaufswagen.

Das ist nämlich genau das, worum es in der Kindergeschichte geht, die mir seit Monaten im Kopf herumtrümmelt. Vor allem ist es genau das, was meine beiden Protas gegen sämtliche Widerstände tun: Mehr von dem, was sie glücklich macht.

Am Abend fuhr ich zu einer Veranstaltung in Zürich. Noch auf dem Weg dorthin tippte ich wie wild das Exposé zur Geschichte in die Tasten. Es war wie Fliegen. Nun freue ich mich aufs Aufschlagen der ersten Seiten des Notizbuches.

Zur Geschichte selber könnte es ein längerer Weg werden, denn im Augenblick stecke ich tief in einem Jugendbuch. Und auch da hat sich ein Knoten gelöst. Auf dem Nachhauseweg wurde mir plötzlich sehr klar, wie die Erzählsprache meiner Prota klingen muss.

Die Puzzles nehmen Gestalt an. Ich freu mich aufs weitere Zusammensetzen.

Montag, 4. Januar 2016

Das fällt mir dann schon wieder ein - oder auch nicht. Vom Plotten in Gedanken.


Ich gehöre - wider jegliches besseres Wissen - zur Sorte: "Ach, das fällt mir dann schon wieder ein." So ist schon manche wunderbare Szene dem Vergessen zum Opfer gefallen, weil ich mich später nur noch erinnern konnte, DASS ich mir etwas total Tolles ausgedacht hatte, aber leider nicht mehr WAS.

Kürzlich lag ich im Bett und wusste ganz genau, was ich am nächsten Morgen schreiben wollte. Weil ich mich kenne, bat ich Herrn Ehemann, mir beim Frühstück einfach das Stichwort "zwei Fragen" zu geben - ich wisse dann schon, warum, und was ich damit anfangen wollte.
"Oh, nein!", antwortete er. "Mach mich nicht für deine Plots verantwortlich."
Ich grummelte was von "dann halt nicht - mir fällt das schon wieder ein" und dachte meine Geschichte weiter. Es blieb nicht bei den zwei Fragen, an die ich mich unbedingt erinnern musste. Irgendwann war da so viel guter Plot, dass ich aufstand und mir das Wichtigste in Stichworten aufschrieb. Jetzt sollte ich nur noch alles lesen können.
 
 

Montag, 24. August 2015

Einfach von den Gedanken leiten lassen

Ich plotte fleissig mit Kollege Michael Hamannt an unserer Jugendbuchtrilogie. Dabei werden die Exposés sehr lange, weil wir auch die kleinsten Details berücksichtigen. Bei einer Zusammenarbeit von zwei Autoren geht das nicht anders. Wenn wir uns fürs Schreiben die Kapitel aufteilen, muss jeder genau wissen, was drin steht und wo der andere den Faden wieder aufnimmt.

Ganz anders sieht es bei meinem Jugendbuchprojekt aus. Ich komme dem Plot nicht auf die Spur. Dabei habe ich tolle Figuren, tolle Songzitate, an die ich anknüpfen kann, eine spannendes Thema als Ausgangslage, ganze Szenen als Kino im Kopf. Ich weiss, aus welchen zwei Perspektiven ich schreiben will, und ich weiss, wie ich das Buch formal aufbauen möchte. Aber eben: Der Plot fehlt. Einen aus den Fingern saugen will ich mir nicht. Das ist mir zu viel Murks.

Gestern las ich im Buch Der Libellenflüsterer von Monika Feth. Dabei stiess ich auf die Danksagung - und mir war völlig klar, was ich tun muss.

Monika Feth dankt ihrem Verlag. Dafür, dass es völlig in Ordnung ist, dass sie zu Beginn eines Buches nicht sagen kann, wie die Handlung verlaufen wird. Dafür dass sich ihre Bezugspersonen im Verlag einfach auf ihre Idee einlassen, abwarten und sie schreiben lassen. Genau das werde ich machen. Wie damals beim Blackout. Einfach meinen Figuren und den Songzitaten nach schreiben. Ohne Vertrag, ohne Deadline. Und schauen, wie sich die Bilder zusammenfügen, die ich im Kopf habe. Ich freue mich riesig darauf.

Samstag, 15. August 2015

Es ist wieder einmal so weit

Ich schreibe im Sommer eine Adventsgeschichte. Diesmal eine der fantastischen Art. Sonst eigentlich nicht so mein Ding, aber ich merke gerade, wie viel Spass mir das macht. Wahrscheinlich, weil die Geschichte ziemlich (w)irr sein darf. Und witzig. Weil ich noch nicht mehr verraten kann (und weil ich schon lange kein Bild mehr von ihr gepostet habe), lasse ich meine Katze zur Wort kommen. Sie meint:

Dienstag, 24. Februar 2015

Jetzt aber! Vom Ideen spinnen.

Während ich darauf warte, dass das Manuskript zu Band 4 aus dem Lektorat zurückkommt und Herr Buchttrailermacher den Trailer für "White Sky" fertigstellt, erledige ich die Administration für meine nächsten Lesungen (der März wird ein heftiger Lesungsmonat!) und entwickle zusammen mit meinem Autorenkollegen Michael Hamannt ein Konzept für ein neues Projekt. Wir beide wollten schon vor Jahren gemeinsam ein Buch schreiben, waren dann aber mit eigenen Projekten bis über die Halskrause beschäftigt und fanden schlicht die Zeit nicht. Jetzt aber!

(Anmerkung: "Jetzt aber" scheint so etwas wie mein Motto des Jahres zu werden.)

Also: Jetzt aber! Michael und ich haben eine (tolle) Geschichte, die Figuren sind entworfen, die Perspektivenwahl geklärt. Es macht ungeheuer Spass, mit Michael in einem Ping-Pong-Austausch zu arbeiten. Es ist ein gegenseitiges Anspornen, ein Anstecken mit Ideen, ein "Au ja, und dann könnten wir ..." Ich geniesse diese Zusammenarbeit sehr. Sobald das Konzept fertig geschliffen ist, werden wir uns an die Leseprobe machen.

Gleichzeitig treiben mich eine alte und eine neue Idee um. Die alte stammt aus einem Konzept, das ich einmal für einen Verlag gemacht habe. Die Leseprobe dazu gefällt mir so gut, dass ich immer mal wieder darauf zurückkomme und an ihr weiterwerkle. Und dann ist da diese neue Idee, die mit Drachen. Die dreht sich auch in meinem Kopf. Vage noch, aber ich spüre, wie sie sich mehr und mehr einnistet.

Ob all dem vielen Ideen spinnen darf ich das Schreiben nicht vergessen. Im Oktober wartete eine Deadline auf mich. Noch liegt sie in weiter Ferne, guckt mich ab und zu schläfrig an und wendet sich dann wieder ab. Der friedliche Eindruck täuscht. Denn eigentlich ... eigentlich liegt der Oktober schon beinahe um die Ecke.

Donnerstag, 27. März 2014

Intensiv

Immer noch mitten in den Texten. Korrekturfahnen zu Band 1 am Montag zur Post gebracht, heute im Schlussspurt zum letzten Feinschliff von Band 2 - fast fertig (danach geht er in den Satz), gleichzeitiges Schreiben an Band 3 und die Plotideen und Figuren von Band 4 drängeln schon arg, weil sie endlich auch ran wollen. Intensive, aber gute Zeit.