Wenn es - wie gestern - so richtig klemmt, dann habe ich eine Methode, die ziemlich gut funktioniert: Ich stelle mir das sogenannte Worst Case Szenario vor, also, den schlimmsten Fall, der eintreffen kann. Dann lebe ich diesen Zustand in Gedanken, bis ich mich mit ihm so richtig vertraut gemacht habe. Ich lasse die Angst zu, die Ungewissheit, den Ärger, die Wut, die Resignation und stelle mir einfach vor, was ich machen würde, wenn ...
Nach einer Weile gewöhne ich mich an diesen "schlimmsten aller Fälle" und beginne, den Ausweg daraus zu suchen, denn in diesem Zustand feststecken bleiben will ich ja nicht. Ich spiele die Möglichkeiten in Gedanken durch. Das öffnet Türen. Das zeigt mir ganz neue Perspektiven. Vor allem zeigt es mir, dass auch dieser schlimmste Fall durchlebt, durchstanden und überwunden werden kann.
Manchmal brauche ich dazu länger (im schlimmsten Fall waren es Monate), manchmal weniger lang. Ich verlasse diese Durchspielphase erst, wenn ich weiss, dass ich nicht einfach in Zweckoptimismus verfallen bin, sondern erst, wenn ich sicher bin, dass ich mich damit nicht selber überlisten will, dass ich die gedanklich durchgespielten Lösungen auch ganz real umsetzen könnte und wollte. (Selbstüberlistung hilft NIE!)
Gestern habe ich das schreibenderweise getan. Ich habe ziemlich heftig mit einer guten Schreibkollegin gemailt und gleichzeitig die Möglichkeiten im Schreibforum für Kinder- und Jugendbuchautoren durchgespielt. Dabei suchte ich keinen Trost (der hilft nicht immer, zumindest mir nicht), sondern einfach nur gute Argumente und Gegenargumente. Am frühen Nachmittag ging es mir blendend. Ich setzte mich an den Laptop, obwohl ich gestern gar nicht schreiben wollte und ...
... schrieb eines der besten Kapitel des neuen Buches :-)
Ich danke allen Beteiligten von gestern recht herzlich!
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