Dienstag, 21. Oktober 2008

Produktives Bahnfahren

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Kürzlich fuhr ich mit der Bahn nach Zürich zu einem Termin. Sobald ich die Provinz hinter mir hatte und vom Turbo-Bähnchen auf einen "richtigen" Zug umgestiegen war, öffnete ich den Laptop und begann zu schreiben. Gefühlte 5 Minuten (und reale 60 Minuten) später war ich am Zielort. Körperlich. Mein ganzes Denken und Fühlen steckte noch in der Geschichte, und so war ich für meine Interviewpartnerin die ersten paar Minuten ein ziemlich abwesendes Wesen. Ich brauchte eine Weile, um wieder in die reale Welt aufzutauchen - und genoss dann das Interview mit Manuela von Ah von "wir eltern" sehr. Wenn alle Interviews so angenehm und anregend laufen würden, hätte ich gerne jeden Monat eins, bitte.

Heute war ich in Zirl, in der Nähe von Innsbruck. Das bedeutet ungefähr sieben Reisestunden (hin und zurück). Ich habe das Manuskript meines neusten Buchprojekts ausgedruckt; glücklicherweise trafen gerade rechtzeitig gestern die einmal mehr absolut klugen und treffenden Kommentare meiner wunderbaren Testleserin ein (ich winke wie eine Wilde nach Japan und rufe ganz laut DANKE!) - ich konnte diese Anmerkungen also bei der Überarbeitung gleich miteinbeziehen. Und wieder sass ich in einem Zug, versank in meiner Geschichte und vergass die Zeit.

Vielleicht sollte ich mehr Bahn fahren. Ich habe von einem Schriftsteller gelesen, der durch die ganze Schweiz fährt, einfach so, und dann im Zug arbeitet, weil es ihm dort so leicht fällt. Die Idee gefällt mir. Auch ich bin selten so produktiv wie beim Bahnfahren :-)

Ach, und dann wollt Ihr bestimmt wissen, wie die Lesung war, oder nicht? Ich wurde absolut freundlich empfangen, habe beinahe George Clooney getroffen (na ja, immerhin "seinen" Kaffee), einen wilden, aber sehr netten Haufen Zuhörer vorgefunden und mich einmal mehr prächtig unterhalten.

Einmal mehr (man kann das gar nicht genug betonen): Ich bin immer wieder sehr positiv überrascht von der Energie und dem Engagement von Bibliothekarinnen. Soll mir niemand sagen, es werde nichts getan fürs Lesen, für die Bücher, die Autoren!

Im November fahre ich nochmals nach Innsbruck. Ich freue mich schon.

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