Dienstag, 14. Februar 2012

Austausch unter Autoren

Die (fast) monatlichen Treffen mit Stephan Sigg sind spannende, interessante und bereichernde Fixpunkte in meinem Autorinnenleben, die ich nicht missen möchte. Heute Morgen ging es um:

... den Autorenalltag - diese ewige Achterbahnfahrt.
... das Marketing und die Selbstvermarktung - immer und immer und immer wieder ein Thema; auch das eine Achterbahnfahrt (bei der man öfters das Gefühl hat, mit dem Kopf voll gegen die Wand zu prallen).
... unsere Buchtrailer, die uns Andreas Fritz so toll macht.
... Weiterbildung - Stephan besucht im Moment eine, ich liebäugle mit einer auf Ende Jahr; gemeinsam ist uns der Horror vor und die Ungeduld mit schlechten Kursleitern (weshalb ich erst liebäugle).
... unser gemeinsamer Social Media Workshop für Autillus (bei der dann hoffentlich niemand den Horror vor einer schlechten Kursleitung hat).
... unsere gemeinsamen Lesungen - und Lesungen generell.

Ich gehe aus unseren Teffen immer gestärkt, gutgelaunt und motiviert nach Hause. Auch heute. Wobei ich sowieso gerade in einer dieser herrlichen Gelassenheitsphasen stecke. Eine, in denen ich genau weiss, was ich will. Und was ich nicht will.

Ach ja, die SBB fuhr 10 Minuten zu spät los. Ohne Erklärung, ohne Ankündigung. Ich war versucht, dem Schaffner mein Ticket nicht zu zeigen, nach dem Motto: Keine Info von euch, keine von mir. Aber das war mir dann irgendwie zu blöd. Natürlich fehlte in Buchs die Durchsage, ob der Bus den Anschluss abwartet. Das durfte ich selber herausfinden. Die Antwort ist: Ja, aber nur sehr knapp.

Montag, 13. Februar 2012

Kostbare Köstlichkeiten aus dem Schreiballtag der Milena Moser

Für einmal war ich froh, die Migros-Zeitung noch im Briefkasten zu haben (die Coop-Zeitung habe ich schon längst nicht mehr), denn auf dem Titelbild lachte mich Milena Moser an. Mit Milena Moser ist das so: Ich mag diese Frau total, ohne jemals ein persönliches Wort mit ihr gewechselt zu haben. Ich mag, was sie über das Schreiben sagt, ich mag ihre wunderbar positive Art, das (Schreib)leben zu sehen, ich mag, wie sie Leute zum Schreiben ermutigt, ohne auch nur annährend erzieherisch zu wirken. Ich mag ihre Lachfalten. Ach, eigentlich mag ich alles an ihr, was ich so von ihr kenne oder sie von sich preisgibt.

So war auch das Interview in der Migros-Zeitung erfrischend wie ein Sommerregen nach einem heissen Tag. Und vor allem erfuhr ich in diesem Interview, das sie bloggt. Ich habe ihr Blog sofort in meine Blogroll aufgenommen (rechte Bildschirmseite, etwas runterscrollen). Aber das reicht nicht. Weshalb ich mir gedacht habe, ich weise in einem Blogeintrag darauf hin. Also: Milena Moser hat einen Blog. Und darin finden sich wunder- und kostbare Köstlichkeiten aus ihrem Schreiballtag. Sehr, sehr lesens- und unterhaltenswert.

Sonntag, 12. Februar 2012

Apfel-Lobbying in der Schule

Die Computerfirma mit dem Apfel drängt schon länger an die Schweizer Schulen. Abgesehen davon, dass ich eine ausgewachsene Apfel-Aversion habe, nervt es mich, dass so etwas an unseren Schweizer Schulen erlaubt ist:
«Apple Distinguished Educators» heisst der kleine, feine Zirkel der Werbeträger. 28 Schweizer Lehrer dürfen den Titel bereits tragen. «Sie unterstützen den Einsatz von Apple-Produkten als Lernhilfen», heisst es auf der Homepage des Konzerns.
(Quelle: Der Sonntag)
70 Prozent Marktanteil hat Apple mittlerweile an unseren Schulen. In Pilotprojekten wird das iPad in den Unterricht integriert. Die Lehrer (Apple Distinguished Educators?) überschlagen sich vor Begeisterung.

Ich bin froh, sind meine Kinder aus dem Schulalter raus. Ich müsste sie in eine Privatschule schicken oder selber unterrichten, wenn ich diesen ganzen Hurra-Hype nicht mitmachen möchte - und nein, ich möchte NICHT! Denn, das Lebensgefühl, das die Apfel-Firma vermittelt, kann und wird mir gestohlen bleiben.

Mir ist egal, wer privat auf den elektronischen Schiefertafeln spielt, wer sich jedes neue Apfel-Produkt ehrfürchtig zu einem überteuerten Preis im Laden kauft, wer findet, es lebe nur richtig, wer einen Apfel mit sich rumschleppt. Jeder so, wie er will. Aber bitte kein Gruppenzwang. Und schon gar kein Lobbying an unseren Schulen.

Freitag, 10. Februar 2012

Erzählsprache

Die Figuren für ein neues Buch habe ich, die erste Szene ist als Film im Kopf, eine ungefähre Geschichte ist vorhanden.* Ich habe mich definitiv entschieden, aus welcher Perspektive (diesmal nur aus einer) und in welcher Form ich das Buch schreiben möchte (wieder eine Ich-Erzählung). All das ist für mich wichtig, bevor ich mit dem Schreiben beginne. Dann fehlt mir nur noch eins: Die richtige Erzählsprache. Die habe ich nicht sofort. An die taste ich mich heran, weshalb ich ENDLOS lange am ersten Kapitel schreibe.

Ich tippe Sätze, lasse sie wirken, lösche sie, versuche es erneut. Immer und immer wieder. Bis ich das Gefühl habe, dass die Sprache stimmt und zu meiner Figur passt. Heute Nachmittag habe ich die Sprache für meine neue Figur gefunden. In den nächsten Tagen teste ich sie aus, gehe an ihre Grenzen, schaue, was stimmig ist und was nicht. Die Geschichte an sich ist noch nicht wichtig. Es geht nur um die erste Szene. Sie muss so geschrieben sein, dass sie passt. Wenn sie passt, geht nachher alles leichter. Wenn sie nicht rund ist, wird das nichts.

* Ich weiss immer ganz genau, wie mein Buch anfängt. Die Geschichte dazu will ich gar nicht so genau kennen. Ich folge meinen Figuren und schaue, wie sie auf die erste Szene reagieren. Natürlich brauche ich einen ungefähren roten Faden. Aber wirklich nur den. Das hat Auswirkungen auf mein Autorinnenleben. Eigentlich wollte ich dazu Anfang Jahr einen Blogeintrag schreiben. Hmmm ... ich mache das nächste Woche. Versprochen.

Donnerstag, 9. Februar 2012

Momentaufnahme

Heute habe ich:
... den Ofen eingeheizt und jetzt ist es unterm Dach nicht mehr zu kalt, sondern viel zu warm.
... das Anmeldeformular für die Zentralschweizer Lesewochen ausgefüllt.
... endlich die letzten Unterlagen für das MUS-E Dossier fertiggestellt (was die alles wissen wollen!)
... die letzten beiden Veranstalter der Aargauer Lesewoche kontaktiert und bin nun bereit für die Lesungen Ende Februar / Anfang März.
... eine Neuerscheinung und eine Veranstaltungsmeldung auf die Autillus Webseite geladen.
... ziemlich viel Haushaltarbeit erledigt.
... zwei Exposés an meine Agentin geschickt (okay, das ist leicht gemogelt, ich habe sie gestern Abend weggeschickt und heute die Antwort meiner Agentin erhalten).

Zudem war ich auf einem ausgedehnten Winterspaziergang mit Boxenstopp im Musikladen (wo ich mir das Leonard Cohen Songbook, das ich irgendwann verloren habe, neu gekauft habe) und im Brockenhaus (wo ich für 30 Franken einen sensationellen Spiegel erstanden habe). Und dann waren noch meine Eltern zu Besuch und haben mir die Skis meiner Nichte gebracht, weil ich nach 27 Jahren Skifahrabstinenz zurück auf die Pisten möchte.

Jetzt dann gleich werde ich die E-Gitarre einstecken und ein bisschen Lärm machen und danach schaue ich in die neue Krimireihe der "Killing"-Macher rein.

Ist eigentlich schon ein Wahnsinn, was so alles in einen Tag reinpasst :-)

PS: Nein, geschrieben habe ich heute nichts. Das mache ich morgen.

PPS: Und nein, das war kein typischer Tag im Leben von Alice Gabathuler. Weil es keine typischen Tage gibt in meinem Leben. Jeder ist anders. Das ist das einzige Typische an meinen Tagen ... dass keiner gleich ist wie der andere. Genau deshalb bin ich gerne Autorin.