Nein, es geht nicht um Hühnerställe schwimmen nicht (dort steht ja die magische Zahl von 52 verkauften Exemplaren als Ziel im Raum, im Augenblick noch etwas einsam, doch das wird schon). Es geht um meinen YouTube-Kanal. Der lag viel zu viele Monate brach. Ich hätte zwar jede Menge Ideen gehabt, was ich da alles hochladen möchte, aber Beiträge oder gar Trailer für YouTube zu machen, ist eine sehr zeitintensive Angelegenheit. Und wenn mir in diesen Monaten etwas besonders gefehlt hat, dann die Zeit. Jetzt, ausgerüstet mit neuen Vorsätzen und Projektideen, habe ich Zeit. Einen neuen Clip (zum Thema Zeit, Prioritäten und Vorsätze) habe ich schon hochgeladen, andere werden folgen.
Als ich den Clip vorgestern online stellte, sprang mir die Zahl meiner Abonnentinnen ins Auge. 199. Genau einer weniger als 200. Das fuchste mich. Also bat ich auf Facebook und Twitter um Hilfe. Und siehe da: Die Zahl 200 ist geknackt. So gut. Allen, die das möglich gemacht haben, sei herzlich gedankt. (Wenn ihr auch dazugehören möchtet, klickt hier.)
Mittwoch, 3. Oktober 2018
Montag, 1. Oktober 2018
Sonntag, 30. September 2018
Dienstag, 25. September 2018
Edition 3 rockt los
Vor ungefähr drei Jahren sassen Stephan, Tom und ich zusammen, um die Idee eines eigenen Verlags auf Herz und Nieren zu prüfen. Davon und darüber geredet hatten wir genug; wir waren uns einig, dass wir es gemeinsam versuchen wollten, glaubten auch daran, dass wir mit unserem Konzept eine Chance haben könnten - nun musste dieses Konzept einem gnadenlosen Reality-Check standhalten.
Das Konzept schriftlich festzuhalten war einfach. Wir wussten genau, welche Art Bücher wir machen wollten. Schwierig wurde es beim Business-Plan, wo wir durchrechneten, was uns die Herstellung der Bücher kosten würde, welchen Preis man realistisch verlangen konnte, wo man Profis hinzuziehen und bezahlen musste, wo wir Eigenleistungen erbringen konnten und wie viele Bücher wir - theoretisch - verkaufen mussten, um zumindest eine schwarze Null zu schreiben. Ich gestehe: Nachdem wir die Zahlen zu Papier gebracht hatten, starrten wir uns ziemlich lange schweigend an, weil keiner zu sagen wagte: "Das packen wir nicht, das geht nicht, durch den Reality-Check gefallen."
Doch dann kam ein erstes: "Aber wenn wir ..." Ich weiss nicht mehr, wer es aussprach, aber es löste eine Lawine von: "Wenn wir ..." aus. Die Stimmung kippte von ernst und resigniert zu "Lasst uns die Zahlen nocheinmal durchrechnen." Nein. Wir beschönigten nichts. Wir sind drei Realisten mit Bodenhaftung. Unsere Kalkulationen waren das, was man als sehr konservativ, also sehr vorsichtig bezeichnet. Am Ende glaubten wir an unsere Chance und waren bereit, eigenes Geld einzusetzen.
Vier Jahre Zeit gaben wir uns. Und gingen an die Arbeit. Als Buchband (ausgesprochen: Buchbänd). Mit ganzer Seele, aus vollem Herzen. Kein schwabriger Synthypop sondern die volle Dröhnung Rock. Längst sind wir aus der Garage raus, unsere Bücher rocken Bühnen, nicht mehr zu dritt, sondern mit wunderbaren MitmusikerInnen, sprich tollen AutorInnen, die wir für unsere Idee gewinnen konnten.
Diese Woche stehen gleich zwei Auftritte an. Unsere Edition 3, das dritte da bux Programm, rockt los. Das wollen wir feiern. Morgen in der Buchhandlung Scriptum in Dietikon, wo wir die Realease-Party feiern, zusammen mit der ganzen Buchband. Übermorgen sind wir in St. Gallen, wo wir die Einzelvernissage zu "Noch 21 Tage" von Stephan Sigg feiern. Und das ist erst der Anfang: Am 16. Oktober stellen wir Karin Bachmanns Krimi "Monster im Dunkeln" vor, in Twann, wo schon Dürrenmatt gemordet hat (zumindest auf Papier). Danach geht es spannend weiter: Wo wir Katja Alves' "Erwischt!" feiern, wissen wir noch nicht - denn ihre Vernissage werden wir morgen unter den eingegangenen Bewerbungen von Schulen und Bibliotheken verlosen. Auch für "Biohacker" von Severin Schwendener haben wir uns etwas Spezielles einfallen lassen: Er wird das Buch an der Schule vorstellen, an der die Geschichte spielt.
Wer jetzt "gluschtig" geworden ist: Sämtliche Veranstaltungen samt Zeitangaben findet ihr hier und auf unserer Facebook-Seite. Wir laden euch herzlich ein, mit uns zu feiern und zu rocken.
Herzlich
Eure Buchband da bux
Das Konzept schriftlich festzuhalten war einfach. Wir wussten genau, welche Art Bücher wir machen wollten. Schwierig wurde es beim Business-Plan, wo wir durchrechneten, was uns die Herstellung der Bücher kosten würde, welchen Preis man realistisch verlangen konnte, wo man Profis hinzuziehen und bezahlen musste, wo wir Eigenleistungen erbringen konnten und wie viele Bücher wir - theoretisch - verkaufen mussten, um zumindest eine schwarze Null zu schreiben. Ich gestehe: Nachdem wir die Zahlen zu Papier gebracht hatten, starrten wir uns ziemlich lange schweigend an, weil keiner zu sagen wagte: "Das packen wir nicht, das geht nicht, durch den Reality-Check gefallen."
Doch dann kam ein erstes: "Aber wenn wir ..." Ich weiss nicht mehr, wer es aussprach, aber es löste eine Lawine von: "Wenn wir ..." aus. Die Stimmung kippte von ernst und resigniert zu "Lasst uns die Zahlen nocheinmal durchrechnen." Nein. Wir beschönigten nichts. Wir sind drei Realisten mit Bodenhaftung. Unsere Kalkulationen waren das, was man als sehr konservativ, also sehr vorsichtig bezeichnet. Am Ende glaubten wir an unsere Chance und waren bereit, eigenes Geld einzusetzen.
Vier Jahre Zeit gaben wir uns. Und gingen an die Arbeit. Als Buchband (ausgesprochen: Buchbänd). Mit ganzer Seele, aus vollem Herzen. Kein schwabriger Synthypop sondern die volle Dröhnung Rock. Längst sind wir aus der Garage raus, unsere Bücher rocken Bühnen, nicht mehr zu dritt, sondern mit wunderbaren MitmusikerInnen, sprich tollen AutorInnen, die wir für unsere Idee gewinnen konnten.
Diese Woche stehen gleich zwei Auftritte an. Unsere Edition 3, das dritte da bux Programm, rockt los. Das wollen wir feiern. Morgen in der Buchhandlung Scriptum in Dietikon, wo wir die Realease-Party feiern, zusammen mit der ganzen Buchband. Übermorgen sind wir in St. Gallen, wo wir die Einzelvernissage zu "Noch 21 Tage" von Stephan Sigg feiern. Und das ist erst der Anfang: Am 16. Oktober stellen wir Karin Bachmanns Krimi "Monster im Dunkeln" vor, in Twann, wo schon Dürrenmatt gemordet hat (zumindest auf Papier). Danach geht es spannend weiter: Wo wir Katja Alves' "Erwischt!" feiern, wissen wir noch nicht - denn ihre Vernissage werden wir morgen unter den eingegangenen Bewerbungen von Schulen und Bibliotheken verlosen. Auch für "Biohacker" von Severin Schwendener haben wir uns etwas Spezielles einfallen lassen: Er wird das Buch an der Schule vorstellen, an der die Geschichte spielt.
Wer jetzt "gluschtig" geworden ist: Sämtliche Veranstaltungen samt Zeitangaben findet ihr hier und auf unserer Facebook-Seite. Wir laden euch herzlich ein, mit uns zu feiern und zu rocken.
Herzlich
Eure Buchband da bux
Freitag, 14. September 2018
Bookstar.ch - der Schweizer Jugendbuchpreis
Zum zehnten Mal küren dieses Jahr Schweizer Jugendliche aus 20
nominierten Büchern den Bookstar. Von Anfang Mai bis Ende September
können die Jugendlichen auf der Webseite von bookstar.ch abstimmen und
ihre Leseeindrücke in einem Kommentar hinterlegen. Ab dem 1. Oktober
steht fest, welche fünf Titel es auf die Shortlist geschafft haben.
Verliehen wird der Preis im Rahmen von 'Zürich liest' am 26. Oktober.
Die Idee zu diesem Buchpreis hatten die Kinder- und Jugendmedien Zürich und Graubünden («KJM-Zürich» und «lesen.GR»). Ich habe für Autillus, den Verein der Schweizer Kinder- und Jugendbuchschaffenden, mit Patricia Schnyder, der Geschäftsführerin der Kinder- und Jugendmedien Zürich, ein Interview über den Wettbewerb und seine Bedeutung gemacht. Sie hat mir grünes Licht dafür gegeben, dieses Interview auch hier im Blog zu veröffentlichen (weiter geht's nach dem Foto).
Patricia, welches waren eure wichtigsten Kriterien, als ihr diesen Schweizer Jugendbuchpreis ins Leben gerufen habt?
Patricia Schnyder: Am Anfang stand der Wunsch nach einem Projekt, das die jugendliche Zielgruppe ins Zentrum rückt. Gelungene Leseförderung für Jugendliche nach dem «Leseknick» ist Mangelware und das obwohl sie genau hier am dringendsten benötigt wird. Nach wie vor stellen Experten der Lesekompetenz der Schweizer Jugend kein gutes Zeugnis aus. Nur ein Bruchteil der Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 Jahren gilt als lesestark. Das ist alarmierend, wenn man bedenkt, dass der schulische und berufliche Erfolg untrennbar mit der Lesekompetenz verbunden ist. Lesen öffnet Türen, das gilt im beruflichen genauso wie im privaten Leben.
In unserem Jugendbuchpreis spielen die Jugendlichen die Hauptrolle – von der Nominierung der 20 Bücher bis zur öffentlichen Preisvergabe. Das lag uns bei der Projektentwicklung ganz besonders am Herzen. Anstatt Jugendliteratur von einer erwachsenen Fachjury bewerten zu lassen, macht sich bookstar.ch für die Meinung der Jugendlichen selbst stark und ist damit einzigartig im deutschsprachigen Raum.
Beim bookstar.ch treffen Jugendliche eine Vorentscheidung und präsentieren 20 Bücher, welche dann von Jugendlichen bewertet werden. Dieses Jahr wurden diese von Jugendjurys aus den Schulen Hirschengraben Zürich, Rebhügel Zürich, Rorbas-Freienstein, Walenbach-Wetzikon, Wetzikon-Seegräben, ausgewählt. Wie gehen diese Jugendlichen an ihre Arbeit heran?
Patricia Schnyder: Jede Jugendjury wird von einer Mentorin oder einem Mentor betreut. Das sind oft besonders engagierte BibliothekarInnen oder Lehrpersonen. Diese erhalten von uns eine Liste mit dem Kurzbeschrieb der 40 Bücher der Vorauswahl. Zusammengestellt wird die Auswahl von einer erfahrenen Fachjury, die durch den täglichen Austausch mit Jugendlichen ein feines Gespür für deren vielfältige Lesevorlieben hat. Die Interessen der Schülerinnen und Schüler stehen auch hier klar im Zentrum – und nicht die literarischen oder pädagogischen Ansprüche der Erwachsenen.
Aus der Vorauswahl wählt jedes Jurymitglied dann selbständig, welche und wie viele Bücher sie oder er lesen möchte. Auch die Bewertung findet individuell statt – pro Buch können 1-10 Sterne vergeben werden. Zwischendurch kommt die Jury immer wieder zusammen und tauscht sich über das Gelesene aus: «Das musst du unbedingt lesen!», «Was meinst du dazu?», «Ich habe das Buch gar nicht gefühlt, weil…». Die Jugendlichen sind stolz, dass ihre Stimme zählt und nehmen ihren Job sehr ernst. Die Mentorin oder der Mentor agieren nur im Hintergrund, begleiten, motivieren und geben wo nötig neue Denkanstösse.
Jeweils im Mai werden die 20 Bücher auf der Webseite bookstar.ch vorgestellt. Danach können jugendliche LeserInnen ab 12 Jahren die Bücher bewerten. Welches sind eure Erfahrungen (positiv und negativ) mit diesem Abstimmungsmodus?
Patricia Schnyder: Als besonders positiv erleben wir die Kommentare der Teilnehmer. Es ist immer wieder faszinierend wie differenziert die Jugendlichen ihre persönlichen Meinungen verbalisieren. Schön ist auch, wenn im Kommentarbereich angeregte Dialoge über ein Buch entstehen. Diese persönlichen Feedbacks verfolgen und schätzen viele der nominierten Autoren ungemein.
Wer für ein Buch abstimmen möchte, muss aber nicht zwingend einen Kommentar verfassen. Es ist auch möglich seine Stimme ganz einfach, mit einem Klick auf den passenden Stern, abzugeben. Damit haben wir einerseits sehr positive Erfahrungen gemacht, weil wir so Jugendliche erreichen, die vor einem Mehr an Aufwand zurückschrecken. Andererseits trägt dieses effiziente Vorgehen dazu bei, dass Leser sich nicht tiefergehend mit der Lektüre befassen. Das Kommentieren regt die aktive Auseinandersetzung mit dem Gelesenen direkt an, der einfache Klick tut dies nicht zwingend.
AutorInnen (ich eingeschlossen!) sind begeistert von eurem Konzept, weil die Bücher von ihrer Zielgruppe bewertet werden, ihr beliefert Bibliotheken kostenlos mit tollem Informationsmaterial, ihr habt letztes Jahr einen neuen, leicht geänderten Abstimmungsmodus eingeführt, ihr habt euch den jungen Buchblogger Josia Jourdan als offiziellen Botschafter des Preises an Bord geholt, die Preisverleihung findet am 26. Oktober im Rahmen von «Züri liest» statt. Eigentlich macht ihr alles richtig und sehr gut. Woran liegt es in euren Augen, dass der Preis trotzdem nicht mehr Beachtung findet?
Patricia Schnyder: Als Non-Profit Organisation müssen wir mit einem sehr begrenzten Budget auskommen. Uns fehlen die finanziellen Ressourcen, um den Preis medienwirksam zu inszenieren. Genau das wäre aber zwingend nötig, um die Aufmerksamkeit einer breiteren Masse zu wecken. Wir hingegen sind auf Kooperationen angewiesen und gezwungen, langsamer vorzugehen. So arbeiten wir uns mit viel Engagement, jedes Jahr einen Schritt weiter nach vorne und setzen dabei stark auf Qualität vor Quantität. Für uns ist jeder zusätzliche Jugendliche, den wir erreichen, ein Erfolg – und dass wir euch dieses Interview geben durften, eine grosse Ehre. Herzlichen Dank!
Die Preisverleihung findet am 26. Oktober 2016 statt. Infos findet ihr auf dem Flyer:
Die Idee zu diesem Buchpreis hatten die Kinder- und Jugendmedien Zürich und Graubünden («KJM-Zürich» und «lesen.GR»). Ich habe für Autillus, den Verein der Schweizer Kinder- und Jugendbuchschaffenden, mit Patricia Schnyder, der Geschäftsführerin der Kinder- und Jugendmedien Zürich, ein Interview über den Wettbewerb und seine Bedeutung gemacht. Sie hat mir grünes Licht dafür gegeben, dieses Interview auch hier im Blog zu veröffentlichen (weiter geht's nach dem Foto).
Patricia, welches waren eure wichtigsten Kriterien, als ihr diesen Schweizer Jugendbuchpreis ins Leben gerufen habt?
Patricia Schnyder: Am Anfang stand der Wunsch nach einem Projekt, das die jugendliche Zielgruppe ins Zentrum rückt. Gelungene Leseförderung für Jugendliche nach dem «Leseknick» ist Mangelware und das obwohl sie genau hier am dringendsten benötigt wird. Nach wie vor stellen Experten der Lesekompetenz der Schweizer Jugend kein gutes Zeugnis aus. Nur ein Bruchteil der Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 Jahren gilt als lesestark. Das ist alarmierend, wenn man bedenkt, dass der schulische und berufliche Erfolg untrennbar mit der Lesekompetenz verbunden ist. Lesen öffnet Türen, das gilt im beruflichen genauso wie im privaten Leben.
In unserem Jugendbuchpreis spielen die Jugendlichen die Hauptrolle – von der Nominierung der 20 Bücher bis zur öffentlichen Preisvergabe. Das lag uns bei der Projektentwicklung ganz besonders am Herzen. Anstatt Jugendliteratur von einer erwachsenen Fachjury bewerten zu lassen, macht sich bookstar.ch für die Meinung der Jugendlichen selbst stark und ist damit einzigartig im deutschsprachigen Raum.
Beim bookstar.ch treffen Jugendliche eine Vorentscheidung und präsentieren 20 Bücher, welche dann von Jugendlichen bewertet werden. Dieses Jahr wurden diese von Jugendjurys aus den Schulen Hirschengraben Zürich, Rebhügel Zürich, Rorbas-Freienstein, Walenbach-Wetzikon, Wetzikon-Seegräben, ausgewählt. Wie gehen diese Jugendlichen an ihre Arbeit heran?
Patricia Schnyder: Jede Jugendjury wird von einer Mentorin oder einem Mentor betreut. Das sind oft besonders engagierte BibliothekarInnen oder Lehrpersonen. Diese erhalten von uns eine Liste mit dem Kurzbeschrieb der 40 Bücher der Vorauswahl. Zusammengestellt wird die Auswahl von einer erfahrenen Fachjury, die durch den täglichen Austausch mit Jugendlichen ein feines Gespür für deren vielfältige Lesevorlieben hat. Die Interessen der Schülerinnen und Schüler stehen auch hier klar im Zentrum – und nicht die literarischen oder pädagogischen Ansprüche der Erwachsenen.
Aus der Vorauswahl wählt jedes Jurymitglied dann selbständig, welche und wie viele Bücher sie oder er lesen möchte. Auch die Bewertung findet individuell statt – pro Buch können 1-10 Sterne vergeben werden. Zwischendurch kommt die Jury immer wieder zusammen und tauscht sich über das Gelesene aus: «Das musst du unbedingt lesen!», «Was meinst du dazu?», «Ich habe das Buch gar nicht gefühlt, weil…». Die Jugendlichen sind stolz, dass ihre Stimme zählt und nehmen ihren Job sehr ernst. Die Mentorin oder der Mentor agieren nur im Hintergrund, begleiten, motivieren und geben wo nötig neue Denkanstösse.
Jeweils im Mai werden die 20 Bücher auf der Webseite bookstar.ch vorgestellt. Danach können jugendliche LeserInnen ab 12 Jahren die Bücher bewerten. Welches sind eure Erfahrungen (positiv und negativ) mit diesem Abstimmungsmodus?
Patricia Schnyder: Als besonders positiv erleben wir die Kommentare der Teilnehmer. Es ist immer wieder faszinierend wie differenziert die Jugendlichen ihre persönlichen Meinungen verbalisieren. Schön ist auch, wenn im Kommentarbereich angeregte Dialoge über ein Buch entstehen. Diese persönlichen Feedbacks verfolgen und schätzen viele der nominierten Autoren ungemein.
Wer für ein Buch abstimmen möchte, muss aber nicht zwingend einen Kommentar verfassen. Es ist auch möglich seine Stimme ganz einfach, mit einem Klick auf den passenden Stern, abzugeben. Damit haben wir einerseits sehr positive Erfahrungen gemacht, weil wir so Jugendliche erreichen, die vor einem Mehr an Aufwand zurückschrecken. Andererseits trägt dieses effiziente Vorgehen dazu bei, dass Leser sich nicht tiefergehend mit der Lektüre befassen. Das Kommentieren regt die aktive Auseinandersetzung mit dem Gelesenen direkt an, der einfache Klick tut dies nicht zwingend.
AutorInnen (ich eingeschlossen!) sind begeistert von eurem Konzept, weil die Bücher von ihrer Zielgruppe bewertet werden, ihr beliefert Bibliotheken kostenlos mit tollem Informationsmaterial, ihr habt letztes Jahr einen neuen, leicht geänderten Abstimmungsmodus eingeführt, ihr habt euch den jungen Buchblogger Josia Jourdan als offiziellen Botschafter des Preises an Bord geholt, die Preisverleihung findet am 26. Oktober im Rahmen von «Züri liest» statt. Eigentlich macht ihr alles richtig und sehr gut. Woran liegt es in euren Augen, dass der Preis trotzdem nicht mehr Beachtung findet?
Patricia Schnyder: Als Non-Profit Organisation müssen wir mit einem sehr begrenzten Budget auskommen. Uns fehlen die finanziellen Ressourcen, um den Preis medienwirksam zu inszenieren. Genau das wäre aber zwingend nötig, um die Aufmerksamkeit einer breiteren Masse zu wecken. Wir hingegen sind auf Kooperationen angewiesen und gezwungen, langsamer vorzugehen. So arbeiten wir uns mit viel Engagement, jedes Jahr einen Schritt weiter nach vorne und setzen dabei stark auf Qualität vor Quantität. Für uns ist jeder zusätzliche Jugendliche, den wir erreichen, ein Erfolg – und dass wir euch dieses Interview geben durften, eine grosse Ehre. Herzlichen Dank!
Die Preisverleihung findet am 26. Oktober 2016 statt. Infos findet ihr auf dem Flyer:
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