Ich bin sehr gerne zu Fuss unterwegs. Wahrscheinlich ist Wandern für mich das, was für andere Leute Yoga ist. Ich kann dabei meine Gedanken schweifen lassen. Manchmal kommt dabei Ordnung ins Chaos, und manchmal tanzt das Chaos Rock'n'Roll. Ich mag beides. Heute, auf dem Weg von St. Moritz nach Sils war Rock'n'Roll angesagt. Ich hab das Chaos tanzen lassen. Die Ideen sind in meinem Kopf herumgewirbelt und ich habe ihnen einfach zugehört, ohne sie einfangen zu wollen.
Während die Gedanken tanzten und ich ihnen zuhörte, setzte ich einen Fuss vor den anderen und tauchte ein in die Schönheit der Natur. Irgendwie irre: So wilde, freie Gedanken und gleichzeitig eine ungeheure Ruhe in mir drin.
Montag, 9. Oktober 2017
Freitag, 6. Oktober 2017
Kürzlich, beim Zugfahren
Ich sass im Morgenzug nach Zürich, unterwegs zu Workshops in Luzern. Vor mir auf dem Tischchen lagen mein Notizbuch und die Schreibschachtel. Ich wollte den in Gedanken vorbereiteten Workshopablauf noch einmal durchgehen und Stichworte zu den einzelnen Bereichen notieren. Während ich das tat, begannen die beiden Männer auf der anderen Seite des Ganges ein Gespräch. Es ging um Arbeitsbedingungen in einer Branche, die mit meiner auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam hat. Ich kam mit meinen Notizen gut voran und zog danach meine Reiselektüre aus dem Rucksack. Zum Lesen kam ich nicht, denn ich bemerkte, dass die Branche, die auf den ersten Blick nichts mit meiner gemeinsam hat, sehr wohl sehr vieles mit ihr gemeinsam hat.
Es ging um harten Konkurrenzkampf, um Preiskämpfe, um die Grossen und Kleinen der Branche, um Kreativität und darum, wie schwierig die Bedingungen sind. Dabei redete vor allem einer der beiden Männer. Ruhig, besonnen, unaufgeregt. Er sprach über Fakten. Über Dinge, die er nicht ändern kann. Über Gegebenheiten, um die es kein Drumherum gibt. Über die Schwierigkeit, sich zu behaupten. Über Kreativität. Über Qualität. Darüber dass diese beiden Dinge ihren Preis haben, den leider viele Leute nicht zu zahlen bereit sind.
Ich bemerkte: Ich bekomme gerade kostenlos einen echt brauchbaren Lebensworkshop. Also zog ich mein Tagebuch aus dem Rucksack und begann mitzuschreiben.
Am Ende der Fahrt wollte ich mich bedanken, aber die beiden Männer waren zu sehr in ihr Gespräch vertieft. Ich wollte nicht stören. Aber ich habe den Mann, dem ich ganz viel Motivation verdanke, heute im Internet gesucht und gefunden und ihm eine Dankesmail geschickt.
So ist es, das Leben. Immer wieder gut.
Es ging um harten Konkurrenzkampf, um Preiskämpfe, um die Grossen und Kleinen der Branche, um Kreativität und darum, wie schwierig die Bedingungen sind. Dabei redete vor allem einer der beiden Männer. Ruhig, besonnen, unaufgeregt. Er sprach über Fakten. Über Dinge, die er nicht ändern kann. Über Gegebenheiten, um die es kein Drumherum gibt. Über die Schwierigkeit, sich zu behaupten. Über Kreativität. Über Qualität. Darüber dass diese beiden Dinge ihren Preis haben, den leider viele Leute nicht zu zahlen bereit sind.
Ich bemerkte: Ich bekomme gerade kostenlos einen echt brauchbaren Lebensworkshop. Also zog ich mein Tagebuch aus dem Rucksack und begann mitzuschreiben.
Am Ende der Fahrt wollte ich mich bedanken, aber die beiden Männer waren zu sehr in ihr Gespräch vertieft. Ich wollte nicht stören. Aber ich habe den Mann, dem ich ganz viel Motivation verdanke, heute im Internet gesucht und gefunden und ihm eine Dankesmail geschickt.
So ist es, das Leben. Immer wieder gut.
Donnerstag, 28. September 2017
Dienstag, 26. September 2017
Und sonst so?
(in Random Order und bestimmt nicht vollständig)
- Habe ich letzte Woche die erste Trockenmauer meines Lebens selber gebaut - ganz allein (und bin verdammt stolz drauf).
- Habe ich letzte Woche dank einem jungen Buchblogger Buchpremiere von Hundert Lügen gefeiert.
- Bin ich zum ersten Mal seit vielen Jahren vertragslos.
- Liegen ziemliche Ausnahmewochen hinter mir (zu privat, um gebloggt zu werden).
- Hat unsere Buchband da bux die zweite Edition veröffentlicht und gefeiert.
- Macht mich die Arbeit für da bux sehr glücklich.
- Sind die Rahmenbedingungen für Kinder- und JugendbuchautorInnen mittlerweile derart schlecht, dass die Sinnfrage zu mächtig wurde und ich mir eine Auszeit vom Schreiben gönne. (Ausnahme: Schreiben für da bux)
- Bin ich dieses Jahr viel gereist, weil auch Herr Ehemann eine Auszeit vom Beruf nimmt.
- Merke ich einmal mehr, wie sehr ich meine Familie liebe und wie wichtig sie mir ist.
- Bin ich bei der Ausschreibung einer Hörserie fürs Radio Zweite geworden - und darf wahrscheinlich die Idee trotzdem umsetzen, einfach kürzer.
- Liegt bei mir beim Nähen von Vorhängen und Kissen noch Luft nach oben drin.
- Sollte ich endlich wissen, wie das Tattoo aussehen wird, das ich mir dieses Jahr stechen werde (ein Versprechen an Herrn Freund von Frau Tochter)
- Träume ich von neuen Projekten abseits vom Schreiben.
- Habe ich Hausfrau Hanna getroffen, eine wunderbare Frau, die mir unendlich guttut.
- Habe ich mir vorgenommen, wieder mehr zu bloggen.
- Könnte ich mal wieder Mützen stricken. (Will jemand eine?)
- Habe ich letzte Woche die erste Trockenmauer meines Lebens selber gebaut - ganz allein (und bin verdammt stolz drauf).
- Habe ich letzte Woche dank einem jungen Buchblogger Buchpremiere von Hundert Lügen gefeiert.
- Bin ich zum ersten Mal seit vielen Jahren vertragslos.
- Liegen ziemliche Ausnahmewochen hinter mir (zu privat, um gebloggt zu werden).
- Hat unsere Buchband da bux die zweite Edition veröffentlicht und gefeiert.
- Macht mich die Arbeit für da bux sehr glücklich.
- Sind die Rahmenbedingungen für Kinder- und JugendbuchautorInnen mittlerweile derart schlecht, dass die Sinnfrage zu mächtig wurde und ich mir eine Auszeit vom Schreiben gönne. (Ausnahme: Schreiben für da bux)
- Bin ich dieses Jahr viel gereist, weil auch Herr Ehemann eine Auszeit vom Beruf nimmt.
- Merke ich einmal mehr, wie sehr ich meine Familie liebe und wie wichtig sie mir ist.
- Bin ich bei der Ausschreibung einer Hörserie fürs Radio Zweite geworden - und darf wahrscheinlich die Idee trotzdem umsetzen, einfach kürzer.
- Liegt bei mir beim Nähen von Vorhängen und Kissen noch Luft nach oben drin.
- Sollte ich endlich wissen, wie das Tattoo aussehen wird, das ich mir dieses Jahr stechen werde (ein Versprechen an Herrn Freund von Frau Tochter)
- Träume ich von neuen Projekten abseits vom Schreiben.
- Habe ich Hausfrau Hanna getroffen, eine wunderbare Frau, die mir unendlich guttut.
- Habe ich mir vorgenommen, wieder mehr zu bloggen.
- Könnte ich mal wieder Mützen stricken. (Will jemand eine?)
Montag, 25. September 2017
Buchpremieren sind so was von gestern - Eventitis ist in
Einen Tag vor der Schweizer Buchpremiere von "Hundert Lügen" guckte ich auf der FB-Seite des Verlags nach, ob da ein Veranstaltungshinweis zu finden ist. Es war einer da. Aber nicht auf die Buchpremiere, sondern auf einen Live-Event bei Facebook. 30 Minuten lang konnte man zuschauen, wie ein Buch auftaut. "Aha", sagte ich mir. "Frau Autorin, Premierenlesungen sind für Leute von gestern. Du musst was bieten. Etwas Neues. Etwas Besonderes. Etwas Krasses. Etwas Ultimatives."
Ultimativ, dachte ich. Das klingt gut. Ultimativ ist das neue Ding. Also habe ich mich ultimativ wegrationalisiert (wer braucht schon so altertümliche Autorinnen wie mich) und das Buch die Lesung selber machen lassen. Ja, genau. Bei mir hat das Buch selber gelesen. Mittels Gedankenübertragung. Hat funktioniert (das Video beweist es). Die Leute haben sich bestens unterhalten. Auch ohne mich.
Blöderweise hatte ich die Folgen nicht bedacht: Das Buch wollte das ganze Honorar für sich. Es hat sich damit ein Bahnticket nach Italien gekauft und ist gleich nach der Lesung losgefahren. Gestern lag eine Postkarte in meinem Briefkasten: "Habe da so ein schnuckeliges rosa Buch kennengelernt. Bleibe länger. Schick mehr Geld."
Ich habe heute als Putzkraft in einer Bäckerei angeheuert.
PS: Der Hinweis auf die Lesung wurde dann doch noch aufgeschaltet, weil Frau Autorin ... ach, lassen wir das und gucken lieber Eventitis.
Ultimativ, dachte ich. Das klingt gut. Ultimativ ist das neue Ding. Also habe ich mich ultimativ wegrationalisiert (wer braucht schon so altertümliche Autorinnen wie mich) und das Buch die Lesung selber machen lassen. Ja, genau. Bei mir hat das Buch selber gelesen. Mittels Gedankenübertragung. Hat funktioniert (das Video beweist es). Die Leute haben sich bestens unterhalten. Auch ohne mich.
Blöderweise hatte ich die Folgen nicht bedacht: Das Buch wollte das ganze Honorar für sich. Es hat sich damit ein Bahnticket nach Italien gekauft und ist gleich nach der Lesung losgefahren. Gestern lag eine Postkarte in meinem Briefkasten: "Habe da so ein schnuckeliges rosa Buch kennengelernt. Bleibe länger. Schick mehr Geld."
Ich habe heute als Putzkraft in einer Bäckerei angeheuert.
PS: Der Hinweis auf die Lesung wurde dann doch noch aufgeschaltet, weil Frau Autorin ... ach, lassen wir das und gucken lieber Eventitis.
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