Freitag, 16. Juli 2010

Die Ich-Perspektive und ihre Tücken

Ich habe immer gerne in der Ich-Perspektive geschrieben (muss am Ego liegen *grins* ). Und immer extrem ungerne Texte gelesen, die in der Ich-Perspektive geschrieben sind. Weshalb ich meine Finger beim Schreiben meiner Bücher schön brav von der Ich-Perspektive fernhielt. Schliesslich schrieb ich genau das, was ich selber gerne lesen würde. Aber dann kamen Autorinnen und Autoren, denen meine Lesevorlieben egal waren. Sie loteten die Ich-Perspektive in Tiefen aus, die mir den Atem nahmen und mir neue Welten eröffneten.

(Zwischenbemerkung: Eines der gewagtesten und faszinierendsten Perspektivenexperimente findet sich in The Road of the Dead).

In mir wuchs der Wunsch, es auch zu versuchen. Bei meinem neuen Buch, an dem ich gerade schreibe, ist dieser Wunsch geradezu explodiert. Begeistert und leidenschaftlich stürzte ich mich ins Ich-Abenteuer. Gleich dreifach. Was bedeutet: Ich sitze in den Köpfen von drei Leuten, erzähle ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive und geniesse das Schreiben so richtig.

Meistens. Denn im Moment bin ich dabei, die erste Hälfte des Buches aufzuräumen, will heissen, durchzukämmen und zu überarbeiten. Dabei stelle ich fest: Zwei meiner drei Erzählstimmen sind sich noch zu nahe, noch nicht eigenständig genug. Das alleine ist eine Herausforderung. Ich habe aber noch eine zweite gefunden, eine, die mich wirklich beschäftigt.

Ich liebe Dialoge. Meine Bücher sind voll davon. Dummerweise funktionieren diese dialoglastige Szenen in der Ich-Perspektive nicht. Nun bin ich dabei, der Sache auf den Grund zu gehen. So ganz habe ich noch nicht raus, was warum nicht passt. Ich arbeite daran ...

Freitag, 9. Juli 2010

Neuanfänge

Mitten in der lähmenden Hitze hat's mich gepackt. Nach tagelangem Durchhängen, wochenlangem Warten, monatelangem Nicht-so-richtig-wissen-wie-es-weitergehen-soll, hat mich heute die Erleuchtung getroffen. Oder so ähnlich. Halt einfach nicht so dramatisch. Eigentlich überhaupt nicht dramatisch. Ich habe nämlich schon fast butterleicht eine Blockade durchbrochen und freue mich nun riesig über einen neuen Schub Schreibenergie.

Weshalb ich jetzt das Maschinchen hier abstelle, schnell ins Dorf düse, um das zu erledigen, was ich schon heute Morgen erledigen wollte ... und dann schreibe und plotte. Mitten ins Ungewisse hinein, das nicht mehr lähmend ist, sondern befreiend.

Mittwoch, 7. Juli 2010

Autorinnentreffen in München

Gestern fuhr ich nach München, um mich mit Autorinnen aus dem Kinder- und Jugendbuchforum Schreibwelt * zu treffen. Und weil die Jutta unser Treffen soooooooooooo treffend (beabsichtigte Wortwiederholung *grins*) beschrieben hat, setze ich einfach den Link zu ihr und sage: Ja, so war's. Nächstes Jahr unbedingt wieder. Auf jeden Fall.

* Würde mich bei Gelegenheit mal jemand daran erinnern, mich dort ENDLICH im öffentlichen Bereich vorzustellen.

Donnerstag, 1. Juli 2010

Ferienlektüre zu gewinnen

Die Glücksfee hat heute Mittag den Namenszettel der Juni-Gewinnerin aus dem Hut gezogen. Der Hut und der Namenszettel der Gewinnerin wollten aufs Bild. "Ich auch!", rief die Gitarre. Ich tat ihr den Gefallen (siehe unten).

Gewonnen hat Jasy aus Oberuzwil. Alle die nicht gewonnen haben, können jetzt über die Glücksfee grummeln, oder sich sagen: Neuer Monat, neues Glück, denn auch im Juli kann man wieder ein Gabathuler-Buch gewinnen. Die Teilnahmebedingungen sind dieselben wie im Juni.

Freitag, 25. Juni 2010

"Ich bin eine Art Kriegsfotograf."

Mein Tag hat mit einem Höhepunkt begonnen. Mit Kevin Brooks. Im Tages Anzeiger ist ein Interview mit ihm erschienen, in dem er unter anderm sagt:

"Ich möchte die Wahrheit schreiben, soweit das überhaupt möglich ist. Ich sehe mich als eine Art Kriegsfotografen. Ich hasse die Vorstellung, dass Jugendbuchautoren Moralisten sein müssen, deren Bücher erbauliche Botschaften transportieren. Ich erteile keine Ratschläge. Jugendliche wissen über viele Dinge besser Bescheid als die Erwachsenen."

UPDATE: Ich habe den Text geändert, weil das Interview seinen Weg in die Online-Ausgabe gefunden hat.