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Heute starte ich eine neue Rubrik. FQA - auf gut Neu-Deutsch: Frequently asked Questions und auf gut Deutsch: Häufig gestellte Fragen.
Bei meinen Lesungen werde ich mit den verschiedensten Fragen konfrontiert - einige davon werden fast jedes Mal gestellt, andere sind einzigartig :-).
Letzten Freitag, in Steinhausen (ABRAXAS Projekt), fragte mich eine Gruppe: Welches ist Ihre Lieblingsstelle in Mordsangst? Nun, ich habe immer mehrere Lieblingsstellen, aber die liebste meiner Lieblingsstellen in Mordsangst geht so:
KT betrat den Steg und ging ganz hinaus, bis ans Ende. Lass mich allein, schien sie ihm sagen zu wollen, aber Nils schaffte es nicht, wegzugehen. Er folgte ihr, blieb jedoch in einigem Abstand stehen, nicht zu weit weg, aber auch nicht zu nah.
"Ist das nicht irre?", fragte KT. "Mein zweiter Vorname ist der Name einer Insel und ich kann nicht schwimmen." Sie schob ihren linken Fuss zur Hälfte über den Rand des Stegs. Nils hielt den Atem an. Sie tastete sich auch mit dem rechten Fuss an die Kante.
"Meine Eltern haben mich nach Nils Holgersson benannt", sagte Nils leise und bewegte sich behutsam in KTs Richtung. "Du weisst schon, diesem Jungen, der mit den Gänsen herumzog, aber ich kann nicht fliegen."
"Das ist kein wirklich guter Vergleich." KT drehte sich zu Nils um und geriet aus dem Gleichgewicht. Er packte sie und zog sie an sich, doch sie wand sich aus seinem Griff.
"Vielleicht hätte ich es ja gekonnt", sagte KT.
"Was?"
"Schwimmen."
"Und wenn nicht?", fragte Nils.
Sie zuckte mit den Schultern. Die Sommersprossen hoben sich deutlich von ihrem blassen Gesicht ab, in ihren Augen standen Tränen.
(aus Mordsangst)
Montag, 21. September 2009
Freitag, 18. September 2009
Rolling Thunder, Pouring Rain - Starkstrom ist da!
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Als ich heute von Steinhausen (Projekt ABRAXAS) nach Hause kam - verspätet, wegen einer Buspanne, die alle sehr gelassen nahmen - wartete das da auf mich:
Das heisst: Es kann losgehen mit dem Buchverkauf! Und für den Wettbewerb ist auch alles parat. Ausser mein Hut. Der grummelt vor sich hin und kaut auf den Zetteln herum, die bis jetzt todesmutig in ihn hineingehüpft sind.
Mitmachen geht so: Eine Mail an alicegabathuler [at] gmx.ch (das "at" durch das richtige Zeichen ersetzen) mit eurem Namen, eurer Lieblingsband und eurem Lieblingssong. Und dann Augen zu und in den Hut.
Für all jene, die verpasst haben, worum es in Starkstrom geht:
Manchmal hat das Leben einen ganz eigenen Soundtrack. Für Jonas sind das eindeutig die Songs von AC/DC. Zu den Klängen von Hells Bells überflutet der Gebirgsbach sein Elternhaus, mit TNT räumt er die Trümmer aus dem Weg, auf dem Highway to Hell soll das Leben weitergehen ... und dann trifft er Lili mit den Bergseenaugen - ein klarer Fall von Thunderstruck.
PS: I'm rolling thunder, pouring rain ... sind die Eingangszeilen zu Hells Bells.
Als ich heute von Steinhausen (Projekt ABRAXAS) nach Hause kam - verspätet, wegen einer Buspanne, die alle sehr gelassen nahmen - wartete das da auf mich:
Meine Belegsexemplare von "Starkstrom"! Es waren sogar die richtigen Bücher drin! (Ihr erinnert euch vielleicht: Anstelle von "Mordsangst" erhielt ich Anfang Jahr eine Ladung rosa Mädchenratgeber ... ähm ... ja ... genau.)
Das heisst: Es kann losgehen mit dem Buchverkauf! Und für den Wettbewerb ist auch alles parat. Ausser mein Hut. Der grummelt vor sich hin und kaut auf den Zetteln herum, die bis jetzt todesmutig in ihn hineingehüpft sind.
Mitmachen geht so: Eine Mail an alicegabathuler [at] gmx.ch (das "at" durch das richtige Zeichen ersetzen) mit eurem Namen, eurer Lieblingsband und eurem Lieblingssong. Und dann Augen zu und in den Hut.
Für all jene, die verpasst haben, worum es in Starkstrom geht:
Manchmal hat das Leben einen ganz eigenen Soundtrack. Für Jonas sind das eindeutig die Songs von AC/DC. Zu den Klängen von Hells Bells überflutet der Gebirgsbach sein Elternhaus, mit TNT räumt er die Trümmer aus dem Weg, auf dem Highway to Hell soll das Leben weitergehen ... und dann trifft er Lili mit den Bergseenaugen - ein klarer Fall von Thunderstruck.
PS: I'm rolling thunder, pouring rain ... sind die Eingangszeilen zu Hells Bells.
Donnerstag, 17. September 2009
Gewürge und Geknorze
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Zwei Stunden an den ersten zehn Sätzen eines Kapitels herumgewürgt und geknorzt. Schlussendlich auch das letzte herausgepresste unnütze Textstück gelöscht. Auf den Bildschirm gestarrt. Analysiert: Zu viel Recherchewissen, zu viel auf einmal zu vermitteln versucht. Ja, ja, verdammt noch mal. Weiss ich doch. Funktioniert aber trotzdem nicht.
In die Küche gewuselt und dort Sohnemann (der nach einem Abendessen suchte, das ich weder eingekauft noch vorbereitet hatte) meinen Frust an den Kopf geworfen. Und während des Werfens die zündende Idee gehabt.
Ich brauche einen anderen Ermittler. Ja, ja, so was könnte einem auch früher einfallen, nicht wahr! Einen TOTAL anderen Ermittler. Die Lösung leuchtete vor mir auf wie das Feuerwerk, das der Fürst des Nachbarländles Liechtenstein jeweils am 15. August zündet.
Jetzt funktioniert alles. Auch das, was vorher nicht funktioniert hat. Kleiner (Untertreibung) Haken: Ich muss den schon geschriebenen Text anpassen. Und all das schöne Recherchewissen bleibt vorerst noch in einer Kiste und wird nur nach und nach hervorgeholt.
Hach.
Zwei Stunden an den ersten zehn Sätzen eines Kapitels herumgewürgt und geknorzt. Schlussendlich auch das letzte herausgepresste unnütze Textstück gelöscht. Auf den Bildschirm gestarrt. Analysiert: Zu viel Recherchewissen, zu viel auf einmal zu vermitteln versucht. Ja, ja, verdammt noch mal. Weiss ich doch. Funktioniert aber trotzdem nicht.
In die Küche gewuselt und dort Sohnemann (der nach einem Abendessen suchte, das ich weder eingekauft noch vorbereitet hatte) meinen Frust an den Kopf geworfen. Und während des Werfens die zündende Idee gehabt.
Ich brauche einen anderen Ermittler. Ja, ja, so was könnte einem auch früher einfallen, nicht wahr! Einen TOTAL anderen Ermittler. Die Lösung leuchtete vor mir auf wie das Feuerwerk, das der Fürst des Nachbarländles Liechtenstein jeweils am 15. August zündet.
Jetzt funktioniert alles. Auch das, was vorher nicht funktioniert hat. Kleiner (Untertreibung) Haken: Ich muss den schon geschriebenen Text anpassen. Und all das schöne Recherchewissen bleibt vorerst noch in einer Kiste und wird nur nach und nach hervorgeholt.
Hach.
Schachzüge
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Und gleich noch ein Buch, auf das ich mich freue.
Zum Labyrinthe-Autorenteam ist eine "Neue" gestossen. Gabriele Gfrerer heisst sie und ihr Erstling erscheint in diesen Tagen. Ich warte gespannt wie ein Pfeilbogen (CH-deutsch für Flitzebogen) auf ihre Schachzüge. Bestellt habe ich den Titel schon mal - in einem meiner zwei kleinen, lokalen Buchläden.
Zum Inhalt: Als Josch erzählt, dass sie jemanden im Internet kennengelernt hat, der ihr einen Job als Modell anbietet, reagiert ihre Freundin Charlie skeptisch. Wer ist der Mann? Und warum sucht er junge Frauen übers Netz? Doch Josch schlägt alle Warnungen in den Wind – und taucht nach ihrem Date nicht mehr auf. Die Polizei beginnt zu ermitteln, aber das genügt Charlie nicht. Zusammen mit ihrer Schwester Mel und ihrem Freund Matt macht sie sich auf die Suche – und dann verschwindet auch noch Mel ...
HIER gehts zur Leseprobe.
Auch der zweite Labyrinthe-Krimi, der diesen Herbst erscheint, klingt sehr spannend. Arne Sommer nimmt die Leser mit nach Honkong, wo sein Protagonist Jesper der einzige ist, der ein entführtes Mädchen retten kann.
Für einen spannenden Leseherbst ist also gesorgt!
Bis die Beiden bei mir im Buchhandel sind - in der Schweiz trudeln die Bücher leicht später in den Laden als in Deutschland - versorge ich mich heute Nachmittag mit zwei Büchern von Kevin Brooks.
Mittwoch, 16. September 2009
Reset
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Nur langsam findet sich Nicole in ihrer neuen Umgebung in Zürich-Aussersihl zurecht. Zum Glück gibt es ihre kosovarische Klassenkameradin Julie, deren Bruder Leo und Chris Cavalli! Sie nehmen Nicole nicht nur zum Midnight-Basketball mit, sondern lassen sie auch an ihrem Familienleben teilhaben. Auch als bei Nicole eingebrochen wird, halten Julie und Leo zu ihr – obwohl sie nicht verstehen, warum Nicole nicht die Polizei ruft. Hat das Ganze mit den Recherchen zu tun, die Julie und Nicole für ein Schulprojekt bei der Firma «Staub Recycling» anstellen? Oder passt es jemandem nicht, dass Nicole, Tochter des wegen Betrugs angeklagten Investmentbankers Ritzi, dort einen Ferienjob ergattert hat?
Ich kenne nur wenige Schweizer Autoren persönlich; ehrlich gesagt sind es sind so wenige, dass ich sie an einer Hand abzählen kann. Woran das liegt, muss ich irgendwann in diesem Blog mal erörtern (ich kenne nämlich mehr deutsche Autoren als ich Finger an beiden Händen habe - komisch, nicht wahr?), aber nicht jetzt. Jetzt möchte ich euch eine Schweizer Autorin vorstellen, die ich an einer Lesung kennengelernt habe und mit der ich mich seither regelmässig austausche.
Petra Ivanov ist eine wahnsinnig spannende Frau, die sehr gute Bücher schreibt. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so genau recherchiert wie Petra. Das letzte Mal, als ich sie traf, machte sie gerade ein Praktium am Rechtsmedizinischen Institut in St. Gallen. Ich war tief beeindruckt und habe ihr ein grosses Loch in den Bauch gefragt. Buchstäblich. Wir sind nämlich vor lauter Reden fast nicht zum Essen gekommen :-)
Bisher hat Petra Krimis für Erwachsene geschrieben (absolut lesenswert!). Neu schreibt sie auch für Jugendliche. Und wie! Ihr Erstling im Jugendbuchbereich heisst Reset. Und darum geht es:
Nur langsam findet sich Nicole in ihrer neuen Umgebung in Zürich-Aussersihl zurecht. Zum Glück gibt es ihre kosovarische Klassenkameradin Julie, deren Bruder Leo und Chris Cavalli! Sie nehmen Nicole nicht nur zum Midnight-Basketball mit, sondern lassen sie auch an ihrem Familienleben teilhaben. Auch als bei Nicole eingebrochen wird, halten Julie und Leo zu ihr – obwohl sie nicht verstehen, warum Nicole nicht die Polizei ruft. Hat das Ganze mit den Recherchen zu tun, die Julie und Nicole für ein Schulprojekt bei der Firma «Staub Recycling» anstellen? Oder passt es jemandem nicht, dass Nicole, Tochter des wegen Betrugs angeklagten Investmentbankers Ritzi, dort einen Ferienjob ergattert hat?
Ein kleines Kostpröbchen: Ich war in der Mitte des Trägers angekommen, genau über der Schrottschere. Plötzlich schien die Halle zu explodieren. Der Lärm brachte mich aus dem Gleichgewicht, und ich ruderte verzweifelt mit den Armen. Dann machte ich einen riesigen Fehler. Ich sah nach unten, direkt in den Mund der Schrottschere. Wie ein Ungeheuer drehte sich die Walze und wartete auf Nahrung.
Ich wünsche euch viel Lesespass und Lesespannung. Und für mich, dass es mit dem geplanten Treffen (das gestern wegen eines Sporttages bachab ging) doch noch was wird.
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