Montag, 11. Februar 2008

Darf ich vorstellen?


Mein E-Gitarre. Das heisst: Eigentlich die E-Gitarre meines Patenkindes, aber für die nächsten paar Wochen und Monate meine E-Gitarre. Weil ich mir nämlich einen sehr langgehegten Wunsch erfülle und ab diesem Mittwoch Unterricht nehme - bei einem, der die E-Gitarre spielen kann, dass es mir die Härchen auf den Armen aufstellt und warm wird im Magen, wenn ich ihm zuhöre.

Vor Jahren habe ich die klassische Gitarre gespielt und ich kann ohne rot zu werden behaupten, dass ich das wirklich gut konnte. Und seit Jahren habe ich mir vorgenommen, dass ich das mit der E-Gitarre auch einmal hinbekommen will. Selbstversuche sind gescheitert, weil man die E-Gitarre nun einmal einfach nicht spielt wie die klassische Gitarre.

Irgendwie kommt alles genau richtig zusammen. Der Protagonist meines neuen Buches spielt auch E-Gitarre, und er spielt in einer Band. Da kann ich die Recherche zum Buch sozusagen an mir selbst machen :-). Was ich leider immer noch nicht kann: singen. Ich tue es zwar leidenschaftlich gerne, aber auch mit gutem Willen kann man meine Töne höchstens als Katzengesang bezeichnen.

Ich werde berichten, wie es mir so geht in meinen Lektionen - und wenn es laut scheppert und dröhnt, dann bin ich das - mit voll aufgedrehtem Verstärker :-)

Sonntag, 10. Februar 2008

Namen

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Es klemmt. Und zwar bei meinem neuen Projekt. Irgendwie komme ich meiner Hauptfigur nicht so nah wie ich möchte. Ich bin zum Schluss gekommen, dass es am Namen liegt. Ich mag ihn nicht. Punkt.

Ich könnte nun ganz rational erklären, warum die (fiktiven) Eltern meiner (fiktiven) Hauptperson ihn genau so und nicht anders getauft haben; ja, warum es sogar total stimmig ist, dass sie ihn so genannt haben ... nur, ich mag diesen bescheuerten Namen nicht.

Vielleicht - oder sogar ziemlich sicher - ist meine oben gezogene Schlussfolgergung falsch. Wir alle haben Freunde / Freundinnen mit Namen, die uns nicht unbedingt gefallen, und trotzdem mögen wir sie. Warum? Weil wir sie in- und auswendig kennen und wissen, dass der Name überhaupt keine Rolle spielt.

Wenn diese zweite Schlussfolgerung richtig ist (und ich fürchte, das ist sie), habe ich ein grösseres Problem als ein Namensproblem: Ich kenne meine Figur zu wenig. Das ist schlecht. Ganz schlecht. Wie soll man für jemanden eine Geschichte schreiben, den man nicht kennt? Auch wenn dieser Jemand fiktiv ist.

Den Nick, die Carla, die Kristen, den Jay, die Sarah, den Luca, den Caduff, den Tanner, den Fritz und und und ... alle diese Figuren aus meinen Büchern kenne ich in- und auswendig (Fritz ist ja auch nicht unbedingt ein Knaller als Name - aber die Person dahinter ist eine meiner ganz liebgewonnenen aus meinem Buchpersonal).

Trotzdem: Hätte vielleicht jemand einen Namensvorschlag für einen blonden, langhaarigen Typen, der E-Gitarre spielt und auf Rockmusik steht? (Nein, über Haarfarbe und Haarlänge lasse ich nicht mit mir diskutieren.)

Montag, 4. Februar 2008

Dussel-Döddel

L
Fünf Tage lang habe ich ein Stück Papier gesucht. F-ü-n-f Tage lang. Man stelle sich so was vor. Ich habe sämtliche Arbeitsberge auf meinem Schreibtisch umgeschichtet, auf den Kopf gestellt, auf den Boden geschüttet, habe darin herumgewühlt wie ein Maulwurf. Als ich das gesuchte Papier nicht fand, kroch ich in die Schachtel mit dem Altpapier und nahm jeden einzelnen Fetzen auseinander. NICHTS! Das A-4-Blatt war verschwunden, als hätte sich das berüchtigte Bermuda Dreieck bei mir eingenistet und es für immer ein- oder aufgesogen.

Ich hätte mich in den Hintern beissen können. Ich hätte meinen Arbeitsberg in den Hintern beissen können (so er denn einen hätte). Ich war wütend. Mit mir. Mit dem Papier. Mit der Welt. Irgendwann schlug die Wut in Verzweiflung um. Heute Nachmittag, da habe ich aufgegeben. Hing in meinem Stuhl und starrte Löcher in den Schreibtisch. Die Wettbewerbsgewinnerin vom letzten Montag bei Radio Ri würde ihren Preis nie bekommen. Weil ich Dussel-Döddel ihre Adresse verlegt hatte. Fragt nicht, wie sich so was anfühlt!

Und dann sah ich es, das Papier. In einem Buch versteckt (nicht einmal einem von meinen). Ich habe nicht gefragt, wie es da hingekommen ist, sondern habe das Buch für Vanessa aus Jenins signiert, in einen Umschlag gesteckt und sofort die Adresse draufgeschrieben.

Jetzt gehe ich zur Post und schicke das Päckchen los.