Kürzlich war ich an einer Ladeneröffnung der ganz besonderen Art. Es ist ein Kleinstladen, am Rand dessen, was noch einigermassen als Zivilisation durchgeht. Er liegt in Gretschins, einem kleinen Dorf in meiner Heimatgemeinde (und Schauplatz von dead.end.com). Man könnte sagen: Nur Verrückte eröffnen dort einen Laden. Und ich antworte dann: Nein, genau dort sollte man einen eröffnen. Denn, wann immer ich durch die abgelegensten Gebiete in Schottland und Irland fahre, finde ich Hinweistafeln ins Nichts mit der Aufschrift "Craft Shop" oder "Art Gallery". Es gehört zu den Höhepunkten dieser Reisen, mitten im Nichts über eine Strasse zu fahren, diese Lokale zu finden und sich dann darin umzusehen. Warum also sollte das, was in Schottland und Irland geschätzt wird, nicht auch bei uns möglich sein? Eben!
Also, zurück zur Ladeneröffnung. Sie fand an einem Donnerstagnachmittag statt. Mit Brownies, Muffins, Kaffee und anderen Köstlichkeiten. Und so sah es aus:
Dieser kleine, blaue Kerl mit den Glubschaugen, der kam zu mir nach Hause. Frau Tochter sah ihn, verliebte sich in ihn und wollte auch einen, allerdings in Orange-Rot-Tönen. Kein Problem. Karin Zindel vom Bastelstübli häkelt uns einen auf Bestellung :-)
Womit wir zurück bei den Träumen sind. Die Frauen vom Bastelstübli wissen, dass der Laden sie nicht reich machen wird. Sie wissen, dass sie öfters in den Räumlichkeiten sitzen und vergebens auf Kundschaft warten werden. Darum geht es nicht. Es geht darum, das zu tun, was man gerne tun würde. Es zu versuchen. Aufzubrechen und seinen Weg zu gehen. Ankommen ist nicht das Ziel. Das Ziel ist der Weg dorthin.
Alles, was es im Bastelstübli gibt, kann man auch übers Internet bestellen. Und mehr. Die Frauen basteln nämlich auch auf Wunsch und Bestellung. Schaut euch doch mal bei ihnen um. Wenn euch Gretschins eine Ecke zu weit ist, besucht das Bastelstübli virtuell. Ihr findet es hier.
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