Donnerstag, 23. Januar 2020

Wie man 2020 ein Buch von der Schweiz nach Deutschland schickt. Oder eben nicht. Ein Erlebnisbericht der etwas anderen Art


Ich war heute mit zwei Paketen und einem Brief auf der Post - und bin mit zwei Paketen und einem Brief wieder nach Hause gegangen, weil es mir sämtliche Sicherungen durchgeknallt hat.

Der Reihe nach: Ich wollte zwei lieben Menschen ein Exemplar von Freerunning schicken, einer davon wohnt in Deutschland. Da ich weiss, dass man neuerdings seine Zollformulare entweder online selber ausfüllen muss oder sonst am Schalter fürs Ausfüllen CHF 3.00 bezahlen muss, dachte ich, ich füll das Formular selber aus (weil das Porto allein schon 8 Franken kostet - und das für einen Maxibrief, und nicht ein Paket).

Also klickte ich mich auf der Webseite der Post durch bis zur Zolldeklaration für Maxibriefe (weniger als 2 kg, weniger als CHF 400 Wert) und begann, das Formular auszufüllen.

Ein erstes Mal stutzte ich bei der Erfassung der Empfängerdaten:
E-Mail
Telefonnummer

Huch, dachte ich ... weiss ich doch nicht. Also bin ich suchen gegangen und fündig geworden. Erste Hürde genommen.

Von mir musste ich so ziemlich alle Daten preisgeben (inkl. Telefonnummer und Mailadresse).

Sch..., dachte ich, ich will nur ein Buch verschicken. EIN EINZIGES BUCH!!! Und nicht die Bastelanleitung für etwas, das explodieren kann oder die kostbar-unersetzliche Uhr meiner Grossmutter. Nein, NUR EIN BUCH!!! Ver... Und wo bleibt da der Datenschutz, hä?

Weil ich nicht auf "weiter" klicken konnte, ohne diese Daten angegeben zu haben, gab ich sie halt an. Und dann kam ich zu Seite 2. Ich gab brav an, dass ich ein Buch verschenken möchte. Wert: CHF 15.00, Gewicht ... einen Moment ... ich raste in die Küche und wog das Paket .... also 350 gr.

Dann kam der nächste Teil. Gefragt waren jenste Tarifnummern, von denen ich keine Ahnung hatte, was sie überhaupt waren, geschweige denn, wo und wie ich die finden sollte. Also rief ich die Hotline an. Drückte all die Nummern, wurde von Bots verbunden und weiterverbunden und landete in einer Endlos-Warteschleife. Irgendwann gab ich auf, ohne auch nur einen Menschen gesprochen zu haben.

Ich suchte noch einmal im Netz und fand ein einfaches CN22 Formular.
AHA, dachte ich, du hättest halt besser suchen sollen, füllte es aus und klebte es auf den Maxibrief.

Derart ausgerüstet und vorbereitet trat ich an den Postschalter.
Dame am Postschalter: „Das ist das falsche Formular.“
Ich: „Hä?“
Sie: „Es ist nicht das richtige, da fehlt etwas.“
Ich: „Aber das war so im Internet.“
Sie: „Schauen Sie, es ist das Formular der Deutschen Post. Aber ich kann ihnen das richtige ausdrucken. Es kostet 3 Franken.“

An dieser Stelle rissen meine Nerven. Ich hab die Frau angebrüllt. Ich weiss, dass sie nichts dafür kann. Müsst ihr mir nicht erklären. Ich bin trotzdem ausgerastet. Habe alles wieder mit nach Hause genommen. Und mir gewünscht, ich würde näher an der deutschen Grenze wohnen.

Zu Hause habe ich einen neuen Anlauf genommen. Ohne Hotline ging nicht. Ich weiss jetzt, wie es geht. Hier die wichtigsten Tricks:

  • Formular Schritt 1: Wenn man weder Mailadresse noch Telefonnummer des Empfängers kennt, kann man seine eigene angeben. 
  • Formular Schritt 2: Man muss all die Zahlen und Nummern in der unteren Hälfte NICHT angeben (was leider nirgendwo steht)
  • Formular Schritt 3: Man muss auch die ganzen Infos auf der dritten Seite nicht ausfüllen (was auch nirgendwo steht)
  • Wenn man das alles nicht weiss, geht man zur Post, lässt die das Dingens ausfüllen und bezahlt CHF 3.00
Und nein, ich finde das alles überhaupt nicht witzig. Vor allem nicht, weil ein guter Kollege mir danach geschrieben hat, er sei einfach kurz über die Grenze und habe sein Buch für 1.50 verschickt.

Mittwoch, 22. Januar 2020

Höhenflug

2020 beginnt absolut irr: Heute, am 22. Januar, zeigt mir mein Self Publishing Anbieter BoD bei "Ihre Umsätze" eine vierstellige Zahl an - allein für den Januar 2020.

Ich habe mir diese Zahl jetzt ungefähr eine Viertelstunde lang angeschaut, weil ich es weder glauben noch fassen kann. Dazu kommen noch - ziemlich gute - Einnahmen aus selber verkauften Self Publishing Titeln im Januar. 

Und: "Mörderbruder" ist auf Platz 2 der BoD Charts im Kinder- und Jugendbuch.

Ich weiss, das ist eine Ausnahme. Egal.
Heute kann ich fliegen.

Samstag, 18. Januar 2020

Vorsätze mit Bart und ohne Bart

Es gibt Vorsätze, die sind so alt, dass ihnen ein Bart wächst. Einer davon war bei mir der Vorsatz, meinen YouTube Kanal zu reaktivieren. Das ganze Jahr 2019 über habe ich bei Lesungen versprochen: "Dieses Jahr steige ich wieder voll ein."

Es kam anders. Aus dem Bart wurde ein veritables Gestrüpp, das selbst den Alm-Öhi uralt aussehen liess (und mich dazu).

Aber jetzt ist er ab, der Bart. Der erste Clip im Jahr 2020 ist online. Es ist ein Video aus meiner Schreibstube. Ich erzähle darin von der Neuauflage von Freerunning.

Das soll aber erst der Anfang sein. Ich möchte den Kanal weiter auf- und ausbauen. Mit Hintergrundinfos, Autorenportraits, vielleicht auch Buchempfehlungen und Schreibtipps. Denn eigentlich macht das Herstellen von Vlogs ungeheuer Spass - auch wenn es ein ziemlicher Zeitfresser ist.

Spass haben am YouTuben ist aber nur die halbe Miete (wenn auch eine schöne Hälfte). Die andere Hälfte seid ihr. Weil die Sache einfach mehr Freude macht, wenn ich in meinen Clips über Dinge rede, die euch interessieren, und wenn diese Clips auch geschaut werden. Und hier kommt ihr nun ins Spiel:

Ich werde öfters nach einer Fortsetzung der Montagsbriefe gefragt. Weil die Jugendlichen, die mir damals die Briefe mit den Fragen geschrieben haben, wahrscheinlich längst in der Lehre oder am Gymi / der Kanti sind, bin ich dazu auf neue Fragen angewiesen. Wer also etwas fragen möchte, kann die Frage in den Kommentaren stellen - entweder hier oder auf meinem Kanal (sobald ich dort parat bin). Ich werde diese Frage(n) dann in einem neuen "Montagsbriefe"-Video beantworten.

Ebenfalls schon bald online: Ein Clip zum Relaunch der Lost Souls Serie.

Hier aber erst mal das Video aus der Freerunning-Schreibstube: