Montag, 22. November 2010

Siebte und letzte Lesewoche

So. Die letzte Lesewoche nonstop bricht an - die härteste bis jetzt, mit Lesungen an für mich ziemlich entlegenen Orten, sehr frühem Aufstehen, langen Anreisen. Trotzdem freue ich mich darauf, denn bis jetzt war der allergrösste Teil der Lesungen einfach nur gut, gut, gut. Wenn also jemand wissen möchte, was einen sieben Wochen lang "durchhalten" lässt:

Nette, aufmerksame Lehrkräfte (die mit gefüllten Kaffeetassen auf mich warten und mich auch mal zum Mittagessen einladen, manchmal sehr spontan, aber immer herzlich) und aufgeweckte, interessierte Jugendliche, für die zu lesen einfach eine Freude ist.

Eine Familie, die sich wunderbar selber organisiert, während ich weg bin. Einen Mann, der mich morgen zum dritten Mal an einem Dienstag um 5.10 Uhr 15 Kilometer zum Bahnhof in Sargans fährt, weil ich sonst den Bus um 4.50 Uhr ab Buchs nehmen müsste (der ÖV im Rheintal ist zwar besser geworden, aber irgendwie immer noch ... na ja ...).

Vorsatz für das neue Jahr: Zwischen den einzelnen Lesungen mehr Pausen einlegen. Weshalb der Januar, der März und der Mai 2011 schon ausgebucht sind.

Freitag, 19. November 2010

Ich bastle mir ein NEIN

Ich habe keine Kundenkarten. Die letzte habe ich vor zwei oder drei Jahren verschrottet. Das Problem: Ich werde im Supermarkt JEDES MAL gefragt, ob ich eine Kundenkarte habe. Ich sage jedes Mal freundlich NEIN, weil ich weiss, dass die arme Frau an der Kasse diese Frage stellen MUSS. Nur: Ich habe einen Punkt erreicht, an dem ich das NEIN nicht mehr freundlich über die Lippen bringe. Es geht nicht. Die Luft ist raus, der Schnauf weg, das letzte bisschen Freundlichkeit beim letzten Mal aufgebraucht. Nun bastle ich mir eine Kundenkarte. Mit einem einzigen Wort drauf. NEIN. Die halte ich dann hin, wenn ich das nächste Mal gefragt werde.

"Haben Sie eine Supercard?"

NEIN.

"Sammeln Sie unsere Aktionspünktli?"

NEIN.

"Dürfen wir Ihnen einen Benzingutschein für unsere OK-Tankstelle geben?"

NEIN.

"Kennen Sie schon unsere Kreditkarte?"

NEIN.

Leider fragt nie jemand: "Sind Sie eine glückliche Kundin?" Denn dann wäre die Antwort:

NEIN.

Montag, 15. November 2010

Kürzlich, im Buchladen

Letzten Mittwoch, nach der Morgenlesung, verschenkte ich spontan mein Exemplar von "Freerunning" - und dann fiel mir ein, dass ich am Nachmittag nochmals eine Lesung hatte. Also suchte ich den Buchladen "Stocker" in Luzern (und fand ihn im zweiten Anlauf), weil ich wusste, dass die meine Bücher haben.

Erste Überraschung am Eingang: Die Kinder- und Jugendbuchabteilung ist weder im Keller noch im obersten Stockwerk, sondern im Erdgeschoss ... und sie ist gross und geräumig und freundlich und heimelig. Zweite Überraschung: Ich habe mein Buch auf Anhieb gefunden, denn es steckte nicht im Regal mit dem Rücken nach vorne irgendwo zwischen vielen anderen, sondern stand gut sichtbar und in vielfacher Ausgabe da und winkte mich zu sich heran.

Nun ist es ja leicht peinlich, wenn man als Autorin die eigenen Bücher kaufen geht. Deshalb schnappte ich mir verschämt ein Exemplar und huschte zur nächsten Theke. Natürlich kann Frau Autorin (ich) lesen, aber ich starrte ziemlich lange auf die Texttafel ohne wirklich etwas zu sehen. Als ich den Text dann nicht nur sah, sondern auch wahrnahm ("Information"/"keine Kasse"), war es zu spät.
"Grüezi Frau Gabathuler", sagte die nette Nicht-Verkäuferin.
Ich war enttarnt. Weil ich es peinlich fand, mit meinem eigenen Buch dazustehen, erklärte ich die ganze "Hab's in meiner Euphorie verschenkt" Geschichte. Worauf die nette Dame enteilte, wieder zurückkam und mit mir zur Kasse ging (jetzt als Verkäuferin), wo sie einen speziellen Preis für mein Buch eintippte.

Ich verzog mich dann in das Buch-Café, wo ich wunderbar lecker gegessen und einen herrlichen Cappuccino getrunken habe ... um danach auf dem Weg nach draussen nochmals "meiner" netten Buchhändlerin zu begegnen. Danke an die junge Frau. Es hat sehr viel Spass gemacht! Und vor allem: Grosses Kompliment für diesen wunderschönen Buchladen!

Donnerstag, 11. November 2010

Aufsteller des Tages ...

... der Woche, des Monats, des Jahres ... ähm ... Bild nicht ganz deutlich, sorry. Es geht um den Verkaufstrend ... und da ist Freerunning auf dem Maximum. yabadabadoooooo ... und der Blackout im 4. Jahr nach Erscheinen immer (oder wieder) sehr gut im Rennen.

Montag, 8. November 2010

Nach dem Buch ist vor dem Buch

Heute Morgen ist meine neue Geschichte an den Verlag gegangen, eine Woche nach der Deadline. Es ärgert mich, dass ich sie verpasst habe, aber ich wollte einfach nicht zu Ende schludern.

Und nun? Habe ich erst einmal Zeit zum Lesen all der Bücher, die ich gekauft und noch nicht gelesen habe. Mache ich den Haushalt. Gehe ich total entspannt auf Lesetour. Wusle im Garten herum - sobald das Wetter etwas besser wird. Überlege ich mir, wie es weitergehen soll. Im Gegensatz zu früher, habe ich noch keinen Vertrag für ein neues Buch. Ich habe zwar zwei Projekte beim Verlag liegen, jedoch keine verbindliche Zusage und schon gar keinen Vertrag. Noch vor einer Weile hat mir das Angst gemacht. Jetzt nicht mehr. Um es mit Kris Kristofferson / Janis Joplin zu sagen: Freedom's just another word for nothing left to lose. Ich kann wirklich nichts verlieren. Nur gewinnen. Was genau, weiss ich noch nicht. Aber ich bin gespannt darauf, was es sein wird. Und was immer es sein wird - es wird gut sein, so wie es ist.

Und dann? Nach dieser Woche Pause mache ich mich an eines der oben erwähnten Projekte. Weil ich das Buch sowieso schreiben will und werde. Lasse meinen Gedanken Lauf für weitere Projekte. Lerne (Roman)Figuren kennen und beschäftige mich mit ihnen. Irgendwann kommt dann die Überarbeitung des eingereichten Textes. Auf jeden Fall wird mein Leben auch 2011 Schreiben sein.

Ist grad ein verdammt gutes Gefühl, das ich habe. Trotz tiefer Schneefallgrenze und einem ziemlichen Berg Wäsche, den es abzubügeln gibt.