Montag, 26. Juli 2010

Als erdete der Himmel

Heute, beim Einkaufen, habe ich Elsbeth Maag getroffen. Elsbeth Maag ist Lyrikerin und wohnt, wie ich, ganz in der Nähe vom Schloss Werdenberg. Der "schnelle Einkauf" dauerte dann wesentlich länger als geplant. Das heisst: Eingekauft habe ich sehr schnell. Das Gespräch mit Elsbeth dauerte dafür ziemlich lange. Es hat mir gut getan. Und mich daran erinnert, dass ich unbedingt ihre Ausstellung "als erdete der Himmel" anschauen muss. Ist ja ein Katzensprung zum Schloss.

Drops of Jupiter

Oh, wie ich diesen Song liebe. Lange nicht mehr gehört. Und heute begleitet er mich in Gedanken schon den ganzen Tag. Ich möchte Songtexte schreiben können wie diesen.

Tell me did the wind sweep you off your feet
Did you finally get the chance to dance along the light of day
And head back toward the milky way

Tell me did you sail across the sun
Did you make it to the milky way to see the lights all faded
And that heaven is overrated

Samstag, 24. Juli 2010

The Fall

Mein Sohn ist ein Musik-, Bücher- und Filmfreak. Manchmal denke ich, er hält diese drei Branchen im Alleingang am Leben, sprich, finanziell über Wasser. Denn: Er lädt sich sein Unterhaltungsfutter nicht vom Internet runter, sondern will es besitzen (ähm, da kommt er ganz nach mir). Die Bücher sowieso, die CDs wegen der Cover, der Booklets und den schön gestalteten Scheiben - und Filme sammelt er auf DVD wie andere Leute Bücher.

Während wir unsere Bücher nicht austauschen können - was er liest, lese ich nicht und was ich lese, liest er nicht - sieht es bei der Musik und den Filmen anders aus. Dank ihm entdecke ich Perlen, die mir sonst entgangen wären. Zum Beispiel den Film The Fall. WUNDERSCHÖN.

Freitag, 23. Juli 2010

Suzy und ich

Zum Haus in den Bergen gehört steiniges, von der Sonne erhitztes Land. Eigentlich ist es klar, dass auf so was ... Schlangen leben. Nun ist es so. Ich habe keine Angst vor Spinnen oder anderem Insektengetier, auch nicht vor dem Dunkeln oder dem Bösen Mann. Aber ich habe seit ich denken kann eine ausgewachsene Schlangenphobie.

Weil auf meinem Hals ein Kopf mit einem einigermassen intakten Hirn sitzt, habe ich versucht, das Problem rational anzugehen. Ich habe also ganz viel Fachliteratur über Schlangen gelesen. Habe im Zoo die Schlangenabteilung nie ausgelassen. Habe mir Schlangenshows angesehen und die Viecher auch gestreichelt. So richtig zur Schlangenexpertin wurde ich in Australien, in dem ja alles kreucht und fleucht, was giftig ist - darunter auch jede Menge Schlangen. Sprich: Theoretisch weiss ich eine ganze Menge. Konfrontiert mich die freie Natur jedoch mit solchen Exemplaren, sterbe ich jeweils beinahe. Nicht an einem Schlangenbiss, sondern an meinem Schrecken.

Und jetzt lebe ich also in engster Nachbarschaft mit diesen Tieren. Mir ist zwar trotz stundenlangem Aufenthalt in der steinigen Halde noch kein Exemplar dieser Gattung über den Weg gekrochen, aber als Frau Tochter zu Besuch war, bestätigte sie ganz trocken, was ich geahnt, aber erfolgreich verdrängt hatte.

"Ihr habt entweder Blindschleichen oder Schlangen auf dem Grundstück", sagte sie.
"Wie schnell ist das Kriechtier denn verschwunden?", fragte ich.
"Sehr schnell", meinte sie.
Blindschleichen verschwinden nicht "sehr schnell." Der Fall ist also klar.

Nun suche ich nach einer Taktik, mich an meine neuen Mitbewohner zu gewöhnen. Weil sämtliche Spinnen, die in unserem Haus gefunden werden, "Fridolin" heissen (das macht es viel persönlicher, oder so), werde ich die Schlangen auf unserem Gelände "Suzy" taufen. Denn: Wer hat schon vor einer Suzy Angst?

Freitag, 16. Juli 2010

Die Ich-Perspektive und ihre Tücken

Ich habe immer gerne in der Ich-Perspektive geschrieben (muss am Ego liegen *grins* ). Und immer extrem ungerne Texte gelesen, die in der Ich-Perspektive geschrieben sind. Weshalb ich meine Finger beim Schreiben meiner Bücher schön brav von der Ich-Perspektive fernhielt. Schliesslich schrieb ich genau das, was ich selber gerne lesen würde. Aber dann kamen Autorinnen und Autoren, denen meine Lesevorlieben egal waren. Sie loteten die Ich-Perspektive in Tiefen aus, die mir den Atem nahmen und mir neue Welten eröffneten.

(Zwischenbemerkung: Eines der gewagtesten und faszinierendsten Perspektivenexperimente findet sich in The Road of the Dead).

In mir wuchs der Wunsch, es auch zu versuchen. Bei meinem neuen Buch, an dem ich gerade schreibe, ist dieser Wunsch geradezu explodiert. Begeistert und leidenschaftlich stürzte ich mich ins Ich-Abenteuer. Gleich dreifach. Was bedeutet: Ich sitze in den Köpfen von drei Leuten, erzähle ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive und geniesse das Schreiben so richtig.

Meistens. Denn im Moment bin ich dabei, die erste Hälfte des Buches aufzuräumen, will heissen, durchzukämmen und zu überarbeiten. Dabei stelle ich fest: Zwei meiner drei Erzählstimmen sind sich noch zu nahe, noch nicht eigenständig genug. Das alleine ist eine Herausforderung. Ich habe aber noch eine zweite gefunden, eine, die mich wirklich beschäftigt.

Ich liebe Dialoge. Meine Bücher sind voll davon. Dummerweise funktionieren diese dialoglastige Szenen in der Ich-Perspektive nicht. Nun bin ich dabei, der Sache auf den Grund zu gehen. So ganz habe ich noch nicht raus, was warum nicht passt. Ich arbeite daran ...

Freitag, 9. Juli 2010

Neuanfänge

Mitten in der lähmenden Hitze hat's mich gepackt. Nach tagelangem Durchhängen, wochenlangem Warten, monatelangem Nicht-so-richtig-wissen-wie-es-weitergehen-soll, hat mich heute die Erleuchtung getroffen. Oder so ähnlich. Halt einfach nicht so dramatisch. Eigentlich überhaupt nicht dramatisch. Ich habe nämlich schon fast butterleicht eine Blockade durchbrochen und freue mich nun riesig über einen neuen Schub Schreibenergie.

Weshalb ich jetzt das Maschinchen hier abstelle, schnell ins Dorf düse, um das zu erledigen, was ich schon heute Morgen erledigen wollte ... und dann schreibe und plotte. Mitten ins Ungewisse hinein, das nicht mehr lähmend ist, sondern befreiend.