Montag, 7. April 2008

Beziehungskisten

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Ich weiss nicht, ob man sich das als "Nichtschreiber" vorstellen kann, aber: Als Autorin gehe ich mit meinem Buchpersonal durch regelrechte Beziehungskrisen.

Wenn ich mit Schreiben beginne, kenne ich meine Figuren, die ich mir doch so liebevoll ausgedacht habe, oft noch zu wenig. Es kann sein, dass sie empört aufschreien: "Hey, so bin ich gar nicht! So was würde ich nie sagen." Oder sie verweigern sich schlicht und einfach meiner ausgeheckten Geschichte. "Ich mach das nicht", erklären sie dann bestimmt. "Und wenn du es trotzdem versuchst, wird dein Text dann so richtig Sch..., wirst schon sehen."

Wo sie recht haben, haben sie recht. Wenn die Szene, die ich geschrieben habe, nicht zu meinen Figuren passt, ist sie meistens Sch... Weil ich mich aber von einmal Geschriebenen nicht einfach so trennen kann, habe ich auf meinem Computer eine spezielle Datei eingerichtet ("Textfragmente"), in die ich alles ablade, was sich einfach nicht so richtig in den Text fügen will. Eigentlich habe ich diese Datei, damit ich die gelagerten Textpassagen bei Bedarf wieder in die Geschichte zurückholen kann, aber ehrlich gesagt, passiert das praktisch nie.

Irgendwann verschmelze ich mit meinen Figuren; ich kenne sie, schreibe die "richtigen" Dinge über und für sie. Natürlich kann ich meinen Figuren immer noch übel mitspielen (ich schreibe schliesslich Krimis), aber ich weiss jetzt genau, wie sie reagieren. Das sind dann die besonders guten Beziehungsmomente, jene, in denen alles stimmt.

Ganz am Ende wird es schmerzhaft, weil ich meine Figuren im Laufe eines Projekts so sehr liebgewinne, dass ich sie nicht loslassen kann. Ich sollte an einem neuen Buch schreiben, aber die "alten" Figuren sitzen in meinem Kopf, lassen mich nicht los. Dann kann es passieren, dass ich Figuren, die ich mir so liebevoll für meine neue Geschichte ausgedacht habe, noch zu wenig kenne. Es kann sein, dass sie empört aufschreien: "Hey, so bin ich gar nicht! So was würde ich nie sagen." Oder sie verweigern sich schlicht und einfach ....

Es ist ein ewiger Kreislauf. Im Moment stecke ich in einem Beziehungshoch. Schönes Gefühl :-)

Sonntag, 6. April 2008

Mit Ferien in den April gerutscht

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So. Die Liste rechts der Blogeinträge ist wieder auf dem neusten Stand. Wenn Ihr jetzt sagt: Die sieht ja beinahe aus wie die alte, habt Ihr recht. Das hat seine Gründe:

Ich war in den Ferien. Dort habe ich vor allem Springsteen und Gotthard gehört und im Ferienhaus einen Musikkanal entdeckt, der es in sich hatte: SCUZZ bringt nonstop Rock und Hardrock-Videoclips. Den gibt's zu meinem Glück (oder auch zu meinem Unglück) auch online.

Ausserdem habe ich in Petra Ivanovs Buch gelesen. Fertig geworden bin ich nicht, weil ich zwischen den verschiedensten Familienaktivitäten vor allem eins gemacht habe: geschrieben, geschrieben und nochmals geschrieben! Dabei habe ich mich gleich in zwei Projekte vertieft. In den angefangenen Krimi, der Anfang Juni fertig sein muss, und in die Ideensuche nach einem neuen Krimithema. Ich wurde fündig und hoffe, dass die Geschichte dem Verlag zusagt. Ich selbst bin begeistert und würde am liebsten gleich mit dem Schreiben anfangen :-)

Und "24" läuft auch immer noch. Wobei mich die sechste Staffel bis jetzt enttäuscht. Um die anderen fünf toppen zu können, haben sich die Drehbuchschreiber ein paar haarsträubende Twists einfallen lassen, die einem dann vor Plotlöchern so gross wie Vulkankrater stehen (respektive auf dem Sofa sitzen) lassen.

Die dritte Staffel von Dr. House muss ich mir aufheben, bis der Krimi fertig geschrieben ist. Bis dann ist sie hoffentlich auf DVD erhältlich.

Dienstag, 25. März 2008

Lesung in Balzers II

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Zum Schluss eines lesungsintensiven Monats durfte ich am Mittwochabend in der Bibliothek Balzers lesen.

Eröffnet wurde der Anlass von den Schülern, die ich am Freitag zuvor besucht hatte. Sie spielten zur Einstimmung nochmals Szenen aus dem Blackout. Ich habe vom Schreiben erzählt, aus dem Blackout vorgelesen und ein auf "Schlechte Karten" gluschtig gemacht.

Ich gestehe: Ich war nervöser als auch schon. Zu meiner grossen Freude sassen meine Eltern im Publikum - und da wollte ich es natürlich besonders "gut" machen :-). Ebenfalls im Publikum sass die nette Buchhändlerin, deren Laden Vorbild war für Susannas Buchladen.

Am Schluss gab's ein Gruppenfoto mit den Schauspielern (der mit dem Hut ist der Caduff - aber das hättet ihr bestimmt auch erraten, wenn ich es nicht gesagt hätte).