Oh, wie habe ich auf diesen Monat gewartet! Schon soooo lange. Juni ist
Nathan-Land Monat. Übermorgen geht's los. Im Gepäck ist auch "Black
Rain". Ich werde das Buch im Ferienhaus lassen (siehe Bild ein paar
Posts weiter unten). Dann ist es dort, wo es hingehört.
Mittwoch, 1. Juni 2016
Montag, 30. Mai 2016
Wenn das Herz stillsteht und dann überquillt
Manchmal steht das Herz ein paar Schläge lang still und quillt dann
über, weil das Schicksal / der Zufall / irgendeine höhere Macht auf
eine wundersame Art ins Leben eingreift. So geschehen am letzten
Freitag. Meine Lieblingsband und grosse Inspiration The Beauty of Gemina
hat an diesem Tag ihre neue Single veröffentlicht - nicht irgendeinen
Song, sondern genau den Song, aus dem ich in meinem dritten Buch "Das
Projekt" acht genial schöne und genial gute Zeilen zitieren durfte. Die
Geschichte, wie es dazu gekommen ist, möchte ich euch gerne erzählen.
Ich habe sie vor ein paar Jahren auf der Spezialseite zum Buch aufgeschrieben. Anlass war
die Frage, welche Bedeutung das zitierte Lied vorne im Buch für mich
hat. Hier ist meine Antwort:
Eine große. Und es steckt eine lange Geschichte dahinter.
Aber von Anfang an: Ich wusste schon sehr früh, dass ich dieses Zitat vorne im Buch wollte, weil es sowohl die Geschichte wie auch die Aussage des Buches auf sechs Zeilen perfekt zusammenfasst.
Calvin Russell ist ein ziemlich wilder Kerl, gegen den Alex wie ein Sonntagsschüler daherkommt. Man erzählt sich von ihm, dass er auf der Strasse gelebt hat, öfters im Knast gewesen ist und gesoffen hat. So sieht er auch aus. Und so singt er auch. Die Szene im Buch, wo Michael den Russell in einem Plattenladen entdeckt, entspricht mehr oder weniger meiner Entdeckung von Calvin Russell. Ich habe dieses Gesicht gesehen und wollte die Musik dazu hören. Der erste Song auf der ersten CD, die ich von Russell hatte, war „Crack in Time“. Nach den ersten paar gesungenen Worten war ich sein Fan.
Später habe ich ihn in Zürich live gesehen, in einem Konzert in der Roten Fabrik, hochschwanger mit meinem Sohn. Sentimental, wie ich bin, sind mir die Tränen in die Augen geschossen, als er die Bühne betrat. Nach dem Konzert stand er an die Wand gelehnt hinter der Bar. Beinahe zum Greifen nah. Mit diesem Hut auf dem Kopf, den verwaschenen Augen, diesem pockennarbigen Gesicht, all diesen Tattoos auf seinen Armen. Ich wollte ihn ansprechen und habe mich nicht getraut. Das Bild, wie er so dastand, hat sich in mein Gehirn eingebrannt und ich habe oft an ihn gedacht. Trotz dieser ganzen Wildheit hat er irgendwie zerbrechlich ausgesehen.
Zurück zum Buch: Es war einfach klar, dass die Crossroad-Zeilen in dieses Buch gehörten. Gehören mussten. Ich gab das Manuskript ab, meine Lektorin war vom Zitat ebenfalls begeistert, wir überarbeiteten, irgendwann kamen die Druckfahnen (das ist der Probeabzug des gesetzten Textes bevor das Buch in Druck geht) … und mir fiel mit Entsetzen das Copyright ein. Wussten die Verlagsleute eigentlich, dass der Russell keine Erfindung von mir ist und dass es diese Zeilen wirklich gibt (ich meine, so bekannt, dass man ihn kennen MUSS, ist er nun wirklich nicht)? Ich schrieb eine Mail an den Verlag – und fand meine Befürchtung bestätigt: es gab keine Einwilligung für die Abdruckrechte. Ohne diese Rechte kein Zitat! Und es blieb beinahe keine Zeit.
Also suchte ich im Internet die Russell Webseite und schickte den Link an den Verlag. Die kontaktierten die angegebene Mailadresse. Nichts. Wie auch? Der Russell ist ein Wandervogel, die Webseite unter Umständen uralt. Die Lektorin mailte: „Kein Zitat im Buch.“ Ich wollte und konnte das einfach nicht akzeptieren und schrieb an jede einzelne Mailadresse, die ich auf der Webseite finden konnte: „If you know, where Mr Russell is, please tell him to contact me.“
Ein paar Tage später öffnete ich meinen virtuellen Briefkasten – und da war sie! Die Mail von Russell. DEM Russell. Meine Finger zitterten, mein Herz hämmerte wie wild. Der Mann, dessen Songs ich zum Teil in- und auswendig kenne, schreibt mir eine Mail! Tief durchatmen. Öffnen. Und was steht da? „I understand you have written a book and would like to quote me. Sure. No problem. Go ahead.”
Ich saß mehrere Minuten still und ehrfürchtig vor meinem Maschinchen und starrte die Wörter an. Dann rannte ich wie von einer Biene gestochen durch das Haus und schrie: „Calvin Russell hat mir geschrieben! Ich darf! Ich darf!“ Und dann schrieb ich der Lektorin. Das Buch konnte mit Zitat in den Druck.
Um auf die Frage zurückzukommen: Eine riesen-, riesengroße Bedeutung. Für das Buch und für mich persönlich.
Eine genauso grosse Bedeutung in meinem Leben hat die Musik von The Beauty of Gemina. Als ich erfuhr, dass die Band genau diesen Song gecovert hat, hat mein Herz ein paar Sekunden zu schlagen aufgehört und ist dann übergequollen :-)
Hier ist es, Crossraods von The Beauty of Gemina:
Und hier ist das Original von Calvin Russel:
Eine große. Und es steckt eine lange Geschichte dahinter.
Aber von Anfang an: Ich wusste schon sehr früh, dass ich dieses Zitat vorne im Buch wollte, weil es sowohl die Geschichte wie auch die Aussage des Buches auf sechs Zeilen perfekt zusammenfasst.
Calvin Russell ist ein ziemlich wilder Kerl, gegen den Alex wie ein Sonntagsschüler daherkommt. Man erzählt sich von ihm, dass er auf der Strasse gelebt hat, öfters im Knast gewesen ist und gesoffen hat. So sieht er auch aus. Und so singt er auch. Die Szene im Buch, wo Michael den Russell in einem Plattenladen entdeckt, entspricht mehr oder weniger meiner Entdeckung von Calvin Russell. Ich habe dieses Gesicht gesehen und wollte die Musik dazu hören. Der erste Song auf der ersten CD, die ich von Russell hatte, war „Crack in Time“. Nach den ersten paar gesungenen Worten war ich sein Fan.
Später habe ich ihn in Zürich live gesehen, in einem Konzert in der Roten Fabrik, hochschwanger mit meinem Sohn. Sentimental, wie ich bin, sind mir die Tränen in die Augen geschossen, als er die Bühne betrat. Nach dem Konzert stand er an die Wand gelehnt hinter der Bar. Beinahe zum Greifen nah. Mit diesem Hut auf dem Kopf, den verwaschenen Augen, diesem pockennarbigen Gesicht, all diesen Tattoos auf seinen Armen. Ich wollte ihn ansprechen und habe mich nicht getraut. Das Bild, wie er so dastand, hat sich in mein Gehirn eingebrannt und ich habe oft an ihn gedacht. Trotz dieser ganzen Wildheit hat er irgendwie zerbrechlich ausgesehen.
Zurück zum Buch: Es war einfach klar, dass die Crossroad-Zeilen in dieses Buch gehörten. Gehören mussten. Ich gab das Manuskript ab, meine Lektorin war vom Zitat ebenfalls begeistert, wir überarbeiteten, irgendwann kamen die Druckfahnen (das ist der Probeabzug des gesetzten Textes bevor das Buch in Druck geht) … und mir fiel mit Entsetzen das Copyright ein. Wussten die Verlagsleute eigentlich, dass der Russell keine Erfindung von mir ist und dass es diese Zeilen wirklich gibt (ich meine, so bekannt, dass man ihn kennen MUSS, ist er nun wirklich nicht)? Ich schrieb eine Mail an den Verlag – und fand meine Befürchtung bestätigt: es gab keine Einwilligung für die Abdruckrechte. Ohne diese Rechte kein Zitat! Und es blieb beinahe keine Zeit.
Also suchte ich im Internet die Russell Webseite und schickte den Link an den Verlag. Die kontaktierten die angegebene Mailadresse. Nichts. Wie auch? Der Russell ist ein Wandervogel, die Webseite unter Umständen uralt. Die Lektorin mailte: „Kein Zitat im Buch.“ Ich wollte und konnte das einfach nicht akzeptieren und schrieb an jede einzelne Mailadresse, die ich auf der Webseite finden konnte: „If you know, where Mr Russell is, please tell him to contact me.“
Ein paar Tage später öffnete ich meinen virtuellen Briefkasten – und da war sie! Die Mail von Russell. DEM Russell. Meine Finger zitterten, mein Herz hämmerte wie wild. Der Mann, dessen Songs ich zum Teil in- und auswendig kenne, schreibt mir eine Mail! Tief durchatmen. Öffnen. Und was steht da? „I understand you have written a book and would like to quote me. Sure. No problem. Go ahead.”
Ich saß mehrere Minuten still und ehrfürchtig vor meinem Maschinchen und starrte die Wörter an. Dann rannte ich wie von einer Biene gestochen durch das Haus und schrie: „Calvin Russell hat mir geschrieben! Ich darf! Ich darf!“ Und dann schrieb ich der Lektorin. Das Buch konnte mit Zitat in den Druck.
Um auf die Frage zurückzukommen: Eine riesen-, riesengroße Bedeutung. Für das Buch und für mich persönlich.
Eine genauso grosse Bedeutung in meinem Leben hat die Musik von The Beauty of Gemina. Als ich erfuhr, dass die Band genau diesen Song gecovert hat, hat mein Herz ein paar Sekunden zu schlagen aufgehört und ist dann übergequollen :-)
Hier ist es, Crossraods von The Beauty of Gemina:
Und hier ist das Original von Calvin Russel:
Donnerstag, 26. Mai 2016
Mittwoch, 25. Mai 2016
Gemeinsame Lesung mit Gina Mayer
Mein Leben hat ein weiteres Kapitel zu "Ich und meine Digicam" geschrieben. Da hatte ich gestern zusammen mit Gina Mayer eine wunderbare, witzige, unterhaltsame Lesung vor einzigartigem Publikum in der gmg Buchhandlung in Buchs - und kann euch kein Bild zeigen, weil ich vor lauter Freude, mit Gina
zusammen lesen zu können, einfach nicht an die Fotos gedacht habe. Ich
grummle dann mal eine Runde über mein hühnerhaftes Chaotentum und nehme
mir einmal mehr vor, das Leben etwas organisierter anzugehen. (Meine
Familie würde sich ob dieses Vorsatzes kringeln vor Lachen ...). Als
Ersatz zeige ich euch ein Bild der Bücher, aufgenommen in meinem Garten.
Weil es in Ginas Buch um Blumen und in meinem um die wilde Natur geht
und weil wir beide Gärten lieben.
Dienstag, 24. Mai 2016
Der Verlag da bux - Vom Verwirklichen von Träumen
Gut, es hat gedauert vom ersten Traum bis zur Umsetzung. Aber wer sagt denn, dass es mit der Verwirklichung von Träumen eilt? In den beinahe fünf Jahren seit 2011 (so lange ist es her seit jenem Blogeintrag im vorangehenden Link) hat sich in der Verlagsbranche sehr viel getan. Sie ist noch härter geworden. Noch schwieriger. Noch unrentabler. Wer sich darin bewegt, weiss das. Wer sich darin bewegt, weiss aber auch, dass die Branche in einem Umbruch steckt, in dem neue Ideen gefragt sind. Mit diesem Umbruch entstehen Freiräume. Und in genau diesen Freiräumen hat das Träumen seinen Platz.
Es ist jedoch nicht beim Träumen geblieben. Ich habe wunderbare Menschen gefunden, die meinen Traum vom eigenen Verlag teilen - und nun mit im Boot sind. Und so bin ich plötzlich Teil eines Ganzen, Mitglied einer Band sozusagen (einer meiner ganz grossen Träume!). Sie macht zwar keine Musik, aber sie macht Geschichten. Unterstützt wird sie dabei von Menschen, die an diesen neuen Verlag glauben. Menschen, die sich angeboten haben, ihren Teil beizusteuern. Wir haben sie überall angetroffen, sind mit unserer Idee eines Jugendbuchverlags für die Schweiz auf offene Ohren und Interesse gestossen. Die Begeisterung jener, die an diese Sache glauben, hat uns getragen und trägt uns noch.
Die Suche nach einem Namen für den Verlag hat gedauert. Monatelang war er einfach "unser Verlag". Wir haben unzählige Listen mit Namen erstellt, alle verworfen, einige halbherzig weiterverfolgt. Den zweitletzten, der im Rennen war, haben uns Petra Ivanov und Jutta Wilke - zum Glück - ausgeredet. Am Ende haben wir uns gefragt, warum wir nicht von Anfang an auf unseren Namen gekommen sind: da bux.
da bux steht für den Slangausdruck "die Bücher"
da bux steht aber auch für Buchs, den Ort, wo sich der Verlagssitz befindet (zumindest postleitzahlenmässig - denn streng genommen liegt er in Werdenberg, gleich bei Buchs).
Natürlich ist der Verlag nicht über Nacht entstanden. Wir arbeiten seit beinahe einem Jahr daran. Nun sind wir soweit: Diese Woche machen wir ihn öffentlich und offiziell. Wir sind mit unserer Webseite online und haben seit gestern eine Facebookseite.
Darf ich euch unsere Buchband vorstellen? Tom Zai, Stephan Sigg und ich (mehr zu uns auf unserer Webseite)
Es ist jedoch nicht beim Träumen geblieben. Ich habe wunderbare Menschen gefunden, die meinen Traum vom eigenen Verlag teilen - und nun mit im Boot sind. Und so bin ich plötzlich Teil eines Ganzen, Mitglied einer Band sozusagen (einer meiner ganz grossen Träume!). Sie macht zwar keine Musik, aber sie macht Geschichten. Unterstützt wird sie dabei von Menschen, die an diesen neuen Verlag glauben. Menschen, die sich angeboten haben, ihren Teil beizusteuern. Wir haben sie überall angetroffen, sind mit unserer Idee eines Jugendbuchverlags für die Schweiz auf offene Ohren und Interesse gestossen. Die Begeisterung jener, die an diese Sache glauben, hat uns getragen und trägt uns noch.
Die Suche nach einem Namen für den Verlag hat gedauert. Monatelang war er einfach "unser Verlag". Wir haben unzählige Listen mit Namen erstellt, alle verworfen, einige halbherzig weiterverfolgt. Den zweitletzten, der im Rennen war, haben uns Petra Ivanov und Jutta Wilke - zum Glück - ausgeredet. Am Ende haben wir uns gefragt, warum wir nicht von Anfang an auf unseren Namen gekommen sind: da bux.
da bux steht für den Slangausdruck "die Bücher"
da bux steht aber auch für Buchs, den Ort, wo sich der Verlagssitz befindet (zumindest postleitzahlenmässig - denn streng genommen liegt er in Werdenberg, gleich bei Buchs).
Natürlich ist der Verlag nicht über Nacht entstanden. Wir arbeiten seit beinahe einem Jahr daran. Nun sind wir soweit: Diese Woche machen wir ihn öffentlich und offiziell. Wir sind mit unserer Webseite online und haben seit gestern eine Facebookseite.
Darf ich euch unsere Buchband vorstellen? Tom Zai, Stephan Sigg und ich (mehr zu uns auf unserer Webseite)
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