Dienstag, 24. Juli 2012

Irland

Zurück. So. Und nun sollte ich wohl schreiben, wie es mir gefallen hat. Kann ich nicht. Weil ich es nicht weiss. Was ich weiss: Es hat mich nicht gepackt. Woran es liegt, daran rätsle ich noch. Denn: Die Landschaft ist wirklich atemberaubend schön und die Leute sind sehr, sehr nett.

Vielleicht habe ich zu viel erwartet, vielleicht das Falsche. Vielleicht lag es zum Teil am erbärmlich schlechten Wetter, doch alles auf das Wetter zu schieben, funktioniert nicht, denn wenn ich etwas von Irland nicht erwartet habe, dann das gute Wetter. Es liegt auch nicht an den Geschichten, die mir nicht über den Weg gelaufen sind - denn davon gab es genügend. Aber eben: Vielleicht die falschen. Zum Beispiel die:

Ein verbautes, zersiedeltes, entstelltes Donegal mit pseudoamerikanischen Riesenvillen, billig gebaut, aber riesig, mit Auffahrten, die jedes billige Klisché erfüllen. Die Dinger stehen einfach überall. Als hätte ein ganzes Volk den Hals nicht vollbekommen können. An schönsten, wildesten Küstenstreifen hatte ich das Gefühl, durch eine einzige, riesige amerikanische Vorstadt zu fahren. Kurz: Nach drei Tagen Donegal war ich so schlecht drauf, dass ich nach Hause fliegen wollte. Stattdessen sind wir weiter südwärts gefahren und von Sligo abwärts nahm zumindest die Anzahl dieser absolut würdelosen Häuser ab. Zersiedelt bleibt es aber (nur: das war schon immer so; vielleicht fällt es einfach mehr auf, jetzt, wo ein gefühlt zigfaches an Häusern in der Landschaft steht).

Oder die hier, gefunden in der Lokalzeitung:  In Mayo hat die Selbstmordrate innerhalb eines Jahres um 300 Prozent zugenommen. Dazu passt, dass ich beim ersten Halt auf der gewaltig schönen Achill Island als erstes einen Gedenkstein für einen 23-jährigen jungen Mann gesehen habe. Eingemeisselt waren der Anfang von "Knocking on Heaven's Door."

Natürlich gab es auch die guten Geschichten. Und vor allem viel überwältigende Natur. Vielleicht muss ich alles erst verdauen.

* * *

Diesen Eintrag habe ich gleich nach der Rückkehr geschrieben, aber nicht veröffentlicht. In der Zwischenzeit war ich in den Bergen. Dabei habe ich ein anderes, grosses "Vielleicht" gefunden. Vielleicht hätte ich den Sommer einfach viel lieber in den Bergen verbracht. Weil es nicht wirklich eine Antwort zu geben scheint, drücke ich jetzt den "Veröffentlichen" Knopf.

Sonntag, 1. Juli 2012

Träume

Als ich jung war, hatte ich einen grossen Traum: Irgendwann einmal in einem dieser wunderschönen weissen Häuser (mit bunten Türen und Fensterrahmen) auf einer irischen Klippe ein Buch zu schreiben. Letztes Jahr war ich in Nordschottland und habe - nebst vielen anderen Dingen - geschrieben. An schlicht und einfach atemberaubend schönen Orten. Einer dieser Orte war die Isle of Skye. Dort wird ein Teil der Serie spielen, die seit Jahren in meinem Kopf wohnt und irgendwann zu Buchstaben, Wörtern und Sätzen wird.

Am Dienstag fliege ich nach Irland. Mit viel Sehnsucht und - weil ich auch praktisch sein kann - einer wasserdichten Regenjacke. Im Gepäck den Laptop. Für den Fall, dass ich irgendwo auf einer Klippe ein weisses Haus mit bunten Türen und Fensterrahmen finde.


Mittwoch, 27. Juni 2012

Momentaufnahme

Nach 103 Lesungen in der ersten Jahreshälfte liegt jetzt eine - lesemässig - ruhige Zeit vor mir. Die nächsten Lesungen sind erst wieder im November. Das ist gut so. Denn jetzt kommt die Schreibzeit. Mit einem Abgabetermin Ende August (eine Geschichte für eine Anthologie) und einem Anfang Oktober (mein neuer Thriller).

Ich habe zudem grünes Licht für den einwöchigen Schreibworkshop im August bekommen und freue mich darauf, ihn vorzubereiten. Erst einmal steht jedoch noch die letzte MUS-E Stunde an. Nächsten Montag lassen die Fünftklässler von Sevelen und ich dieses Schreibwerkstatt-Projekt gemütlich ausklingen. Bis dahin sollte ich es auch schaffen, die MUS-E Webseite auf den neusten Stand gebracht zu haben.

Gute Nachrichten auch von der Radiofront: Meine Geschichte für das Kinderprogramm ZAMBO ist im Kasten und sollte im Herbst ausgestrahlt werden. Ich kann es kaum erwarten, die Vertonung der Geschichte zu hören!

Ferien gibt's auch! Anfang Juli fahren Herr Ehemann und ich für zwei Wochen nach Irland. Für die Katze ist gesorgt. Herr Sohn und Frau Tochter werden sich um sie kümmern.


Dienstag, 26. Juni 2012

Buchtrailer für Matchbox Boy

So, jetzt habe ich endlich Nägel mit Köpfen gemacht und bei Andreas Fritz einen Buchtrailer für den Matchbox Boy bestellt. Ich freue mich riesig auf die Zusammenarbeit.