Erfolgreiche Menschen sind kreativ, flexibel und leben in Städten.So stand es gestern in einem Onlineartikel meiner Tageszeitung.
Aha, habe ich gedacht, ein bisschen gelacht und dann weitergeklickt. Hängen geblieben ist der Satz trotzdem. Nicht wegen des Wohneigentums, um das es in dem Artikel ging, auch nicht wegen der Stadt (ich bin bekennendes Landei), nicht einmal wegen des schon fast schmerzhaften Snobismus', der in diesem Satz mitschwingt, nein, das Wort Erfolg hallte in mir nach. Ich bin dem Echo gefolgt und fand in der gedruckten Ausgabe derselben Tageszeitung die Geschichte eines Bergsteigers, der den Erfolg um alles Verrecken wollte, so sehr, dass er beschissen hat. Er hat behauptet, den Gipfel des K2 bezwungen zu haben, hat das auch mit einem Foto belegt (wie übrigens auch die angeblich erste Frau, die alles Achttausender bestiegen hat). Bestiegen hat der "Skyrunner" den Berg als "Tagesausflug", denn heute zählt ja nur noch die Superlative. Blöd nur, dass man ihm nun nachweisen konnte, dass er gar nie auf dem Gipfel des K2 gestanden hat. Und was meint der Mann dazu? Er berichtet von
der extrem schlechten Stimmung im Basislager, von Neid, Drohungen und Erpressungsversuchenund kommt zum Fazit
der Alpinismus sei halt ein Spiegelbild der Gesellschaft.Wer will, kann es sich so einfach machen. Man kann sich aber auch ausklinken, auf sich selbst zurückbesinnen und sich überlegen, was denn Erfolg ist. Ja, vielleicht ist in der heutigen Zeit Erfolg nur das, was man sieht, der Schein, das glitzernde Gewand, das man anzieht (notfalls mit Bescheissen), oder das einen von den Medien für einen kurzfristigen Hype angezogen wird. Für mich ist Erfolg etwas anderes.
Nein, hier kommt nichts mehr. Ausser vielleicht: Nimm den Ball auf. Was ist Erfolg für dich? Einen guten Denkanstoss findest du hier.