Donnerstag, 17. September 2009

Gewürge und Geknorze

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Zwei Stunden an den ersten zehn Sätzen eines Kapitels herumgewürgt und geknorzt. Schlussendlich auch das letzte herausgepresste unnütze Textstück gelöscht. Auf den Bildschirm gestarrt. Analysiert: Zu viel Recherchewissen, zu viel auf einmal zu vermitteln versucht. Ja, ja, verdammt noch mal. Weiss ich doch. Funktioniert aber trotzdem nicht.

In die Küche gewuselt und dort Sohnemann (der nach einem Abendessen suchte, das ich weder eingekauft noch vorbereitet hatte) meinen Frust an den Kopf geworfen. Und während des Werfens die zündende Idee gehabt.

Ich brauche einen anderen Ermittler. Ja, ja, so was könnte einem auch früher einfallen, nicht wahr! Einen TOTAL anderen Ermittler. Die Lösung leuchtete vor mir auf wie das Feuerwerk, das der Fürst des Nachbarländles Liechtenstein jeweils am 15. August zündet.

Jetzt funktioniert alles. Auch das, was vorher nicht funktioniert hat. Kleiner (Untertreibung) Haken: Ich muss den schon geschriebenen Text anpassen. Und all das schöne Recherchewissen bleibt vorerst noch in einer Kiste und wird nur nach und nach hervorgeholt.

Hach.

Schachzüge

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Und gleich noch ein Buch, auf das ich mich freue.

Zum Labyrinthe-Autorenteam ist eine "Neue" gestossen. Gabriele Gfrerer heisst sie und ihr Erstling erscheint in diesen Tagen. Ich warte gespannt wie ein Pfeilbogen (CH-deutsch für Flitzebogen) auf ihre Schachzüge. Bestellt habe ich den Titel schon mal - in einem meiner zwei kleinen, lokalen Buchläden.
Zum Inhalt: Als Josch erzählt, dass sie jemanden im Internet kennengelernt hat, der ihr einen Job als Modell anbietet, reagiert ihre Freundin Charlie skeptisch. Wer ist der Mann? Und warum sucht er junge Frauen übers Netz? Doch Josch schlägt alle Warnungen in den Wind – und taucht nach ihrem Date nicht mehr auf. Die Polizei beginnt zu ermitteln, aber das genügt Charlie nicht. Zusammen mit ihrer Schwester Mel und ihrem Freund Matt macht sie sich auf die Suche – und dann verschwindet auch noch Mel ...
HIER gehts zur Leseprobe.
Auch der zweite Labyrinthe-Krimi, der diesen Herbst erscheint, klingt sehr spannend. Arne Sommer nimmt die Leser mit nach Honkong, wo sein Protagonist Jesper der einzige ist, der ein entführtes Mädchen retten kann.
Für einen spannenden Leseherbst ist also gesorgt!
Bis die Beiden bei mir im Buchhandel sind - in der Schweiz trudeln die Bücher leicht später in den Laden als in Deutschland - versorge ich mich heute Nachmittag mit zwei Büchern von Kevin Brooks.

Mittwoch, 16. September 2009

Reset

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Ich kenne nur wenige Schweizer Autoren persönlich; ehrlich gesagt sind es sind so wenige, dass ich sie an einer Hand abzählen kann. Woran das liegt, muss ich irgendwann in diesem Blog mal erörtern (ich kenne nämlich mehr deutsche Autoren als ich Finger an beiden Händen habe - komisch, nicht wahr?), aber nicht jetzt. Jetzt möchte ich euch eine Schweizer Autorin vorstellen, die ich an einer Lesung kennengelernt habe und mit der ich mich seither regelmässig austausche.

Petra Ivanov ist eine wahnsinnig spannende Frau, die sehr gute Bücher schreibt. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so genau recherchiert wie Petra. Das letzte Mal, als ich sie traf, machte sie gerade ein Praktium am Rechtsmedizinischen Institut in St. Gallen. Ich war tief beeindruckt und habe ihr ein grosses Loch in den Bauch gefragt. Buchstäblich. Wir sind nämlich vor lauter Reden fast nicht zum Essen gekommen :-)

Bisher hat Petra Krimis für Erwachsene geschrieben (absolut lesenswert!). Neu schreibt sie auch für Jugendliche. Und wie! Ihr Erstling im Jugendbuchbereich heisst Reset. Und darum geht es:

Nur langsam findet sich Nicole in ihrer neuen Umgebung in Zürich-Aussersihl zurecht. Zum Glück gibt es ihre kosovarische Klassenkameradin Julie, deren Bruder Leo und Chris Cavalli! Sie nehmen Nicole nicht nur zum Midnight-Basketball mit, sondern lassen sie auch an ihrem Familienleben teilhaben. Auch als bei Nicole eingebrochen wird, halten Julie und Leo zu ihr – obwohl sie nicht verstehen, warum Nicole nicht die Polizei ruft. Hat das Ganze mit den Recherchen zu tun, die Julie und Nicole für ein Schulprojekt bei der Firma «Staub Recycling» anstellen? Oder passt es jemandem nicht, dass Nicole, Tochter des wegen Betrugs angeklagten Investmentbankers Ritzi, dort einen Ferienjob ergattert hat?

Ein kleines Kostpröbchen: Ich war in der Mitte des Trägers angekommen, genau über der Schrottschere. Plötzlich schien die Halle zu explodieren. Der Lärm brachte mich aus dem Gleichgewicht, und ich ruderte verzweifelt mit den Armen. Dann machte ich einen riesigen Fehler. Ich sah nach unten, direkt in den Mund der Schrottschere. Wie ein Ungeheuer drehte sich die Walze und wartete auf Nahrung.

Ich wünsche euch viel Lesespass und Lesespannung. Und für mich, dass es mit dem geplanten Treffen (das gestern wegen eines Sporttages bachab ging) doch noch was wird.

Dienstag, 15. September 2009

Könnte ich bitte ein Body-Double haben?

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Dank eines Freundes gibt es doch noch ein Foto der Lesung auf Schloss Werdenberg. Ich sehe bescheuert wie immer aus.

Zwischenbemerkung: Ja, genau deshalb finden sich auf meiner Webseite all diese bedeppert witzigen Ausschussfotos - mich kann man sonst zu nichts gebrauchen, fotografisch, meine ich. Jetzt aber weiter im Text ... und zum Grund, weshalb ich das Foto trotz allem einstelle:

Ist sie nicht wunderbar, diese Leselampe? Und erst die Atmosphäre! (Und stellt euch mal vor, wie in dieser Kulisse ein "TNT" von AC/DC eingefahren ist :-)

PS: Das Mikro hängt, weil ich auch ohne laut genug bin. Hihi.

Montag, 14. September 2009