Donnerstag, 10. November 2011

Sie sind Passagierin? Sie wollen Mitfahren? Na, da lachen wir uns aber kaputt.

Als Autorin bin ich viel unterwegs. Seit zwei Jahren nun vorwiegend mit dem öffentlichen Verkehr und einmal abgesehen von den obergrottigen Verbindungen bei mir in der Ostschweiz, ist das eine wirklich prima Sache.

Dachte ich. Bis gestern.

Seit gestern weiss ich, dass ich nicht in den Railjet steigen darf, der um 21.37 nach Buchs SG fährt. Auch nicht, wenn ich ein gültiges Ticket habe. Auch nicht, wenn ich in den SBB Wagen (den Wagen der Schweizerischen Bundesbahn) steige. Auch nicht, wenn die Haltestellen ganz offiziell im Online Fahrplan aufscheinen. Auch nicht, wenn auf der Webseite des Ostwind Tarifverbunds ganz offiziell steht: Innerhalb der gelösten Zonen und der zeitlichen Gültigkeit des Billettes können Sie das gesamte Angebot von Bahn und Bus benützen ...

Kann ich eben nicht. Weil die Oebb das so bestimmt (Antwort der SBB-Stelle in Buchs).

Der Railjet 20.40h ab Zürich ist ein Euronight Nachtzug der Oebb. Dieser Nachtzug erscheint nicht im Fahrplan (www.sbb.ch) sofern sie im Fahrplan Bestimmungsort bis Sargans oder Buchs eingeben. Dieser Nachtzug der Oebb ist nur für Reisende Richtung Österreich und Kroatien.

Reisende Richtung Sargans und/oder Buchs benützen die Züge gemäss Fahrplan (www.sbb.ch), z.B. ab Zürich 20.37h, mit Anschluss in Sargans Richtung Buchs.

Ebenfalls kann man somit auch nicht in Sargans einsteigen in den Railjet mit Abfahrt 21.37h nach Buchs. Reisende nach Buchs benützen wie im Fahrplan (www.sbb.ch) angegeben den Zug 21.44h.
Die Oebb bestimmt, welche Personenbeförderungsbestimmungen in ihrem Euronight Nachtzug gelten.

Nur: Diese Oebb, die so bestimmt darüber bestimmt, wer in ihren Zügen mitfährt, fährt damit über das Schweizer Schienennetz, das ich mit meinen Steuergeldern mitfinanziere, sie führt einen Schweizer Waggon in der Zugskomination, den ich mit meinen Steuergeldern mitfinanziere, sie beansprucht Personal, das ich mit meinen Steuergeldern mitfinanziere. Aber wenn ich mitfahren will, lacht die Oebb sich kaputt. Und statt dass die SBB mit Klauen und Krallen für mich kämpft, bescheidet man mir am Ende der Antwort auf meine Frage:

Leider passiert es immer wieder, dass  Personen Richtung Sargans/Buchs  den Euronight der Oebb benützen.

Sind aber auch wirklich lästig, wir Passagiere. Wollen tatsächlich in Züge einsteigen, die an unseren Bahnstationen anhalten. Also bitte, wo kämen wir denn da hin, wenn das jeder machen würde?

PS:  Witziges Detail am Rande: Der Slogan des Ostwind-Tarifverbundes lautet: Der Ostwind bläst für alle. Vielleicht müsste man den Slogan ändern in "Der Ostwind bläst für fast alle."

PPS: Ich denke, es ist so, wie eine Mitreisende mir gestern sagte: Es ist Zeit für ein bisschen zivilen Ungehorsam. Oder zumindest für einen kleinen persönlichen Aufstand. Weshalb ich jetzt mal ein paar offizielle Stellen anschreiben werde.

Montag, 7. November 2011

Schweizer Kinder- und Jugendbuchschaffende

Die Schweizer Kinder- und Jugendbuchschaffenden haben sich mit AUTILLUS eine Plattform gegeben. Nachdem es eine Weile lang eher etwas ruhig geworden war in und um den Verein, ist er jetzt wieder sehr aktiv. Gerade eben, habe ich Neuerscheinungen und Veranstaltungen auf die Autillus-Webseite aufgeladen. Womit so nebenbei auch gesagt ist, dass ich Vereinsmitglied bin. Eigentlich sogar ein bisschen mehr. Ich bin im Vorstand.

Im Moment sieht das so aus: Wir haben ungefähr eine Zillion Ideen mehr als wir Arbeitskapazität haben. Wir sind in Aufbruchstimmung. Dabei gehen wir so schnell, wie wir nur können. Schneller geht nicht. Weshalb wir immer noch eine Webseite haben, die ... na ja ... selber gucken ... Und weshalb wir immer immer wieder Dinge auf Eis legen müssen, so weh es auch tut. Was aber für alles entschädigt: Die Mitglieder werden von Monat zu Monat aktiver.

Das wird. Das wird. Halt einfach nicht grad jetzt, sondern so "noodisnoo". Wer uns dabei zusehen und / oder mitmachen möchte: www.autillus.ch

Mittwoch, 2. November 2011

Maulwurfsleben

Vor Abgabeterminen werde ich zum Maulwurf. Da tauche ich ab in meine Schreibhöhle und widme mich nochmals sehr intensiv meinem jeweiligen Projekt. Seit etwas mehr als einem Jahr geht das noch besser als vorher: Das Haus in den Bergen ist internetfrei, die Telefonnummer haben nur engste Familienangehörige.

Gestern kam ich aus den Bergen zurück, schickte das Manuskript an den Verlag und steckte dann meinen Kopf aus dem Maulwurfshügel. Die Weltlage habe ich nur kurz angeschaut und beschlossen, dass ich da lieber nicht genauer hingucke. Dafür habe ich umso lieber meine Mails gelesen ... und schon ganz viele beantwortet. Für alle hat es nicht gereicht.

Heute müssen sie nochmals warten. Ich bin den ganzen Tag unterwegs, erst bei Lesungen in Pfäfers, dann in Sargans, wo ich Lektionen vorbereite und dann für eine operierte Kollegin Stellvertretung mache.

Es ist prall und voll, das Leben ausserhalb der Maulwurfshöhle. Ich freue mich darauf!