Sonntag, 14. Oktober 2012

Und so war sie für mich, die Buchmesse

Die Buchmesse ist ja für jeden anders. Deshalb ein ganz persönlicher - wahrscheinlich total unvollständiger - Rückblick auf die Messe.

Ich habe es - Schirm sei Dank - zur Bushaltestelle geschafft und bin auf dem Weg nach Zürich an übervollen Kanälen und überschwemmten Felder, in denen Enten und Traktore schwammen, vorbeigefahren. In einem SBB Wagen, der ... Nein, ich sage nichts dazu, ich lasse mal das Bild sprechen:


In Basel stieg ich in den  ICE und guckte dann aber erst einmal sicherheitshalber zwei Mal nach, ob ich nicht aus Versehen in der ersten Klasse gelandet war. War ich nicht. Auch in der zweiten Klasse sah es total sauber und schniek aus! Das Beste: Ich konnte von Basel direkt nach Hanau fahren, wo mich Autorenkollegin Jutta Wilke am Bahnhof abholte. Sie hat ihr Haus für die Zeit der Messe in eine Herberge für Büchermenschen umgewandelt - was für eine tolle Idee!

An der Messe habe ich hauptsächlich Leute getroffen. Ich habe mich von den Büchern und den RIESIGEN Hallen gar nicht erst überfordern lassen, sondern habe eigentlich kaum Bücher angeschaut (es waren einfach viel zu viele) und von den Hallen habe ich nur einen kleinen Bruchteil besucht. Unter anderem den Stand des Schweizer Buchhändler- und Verlegerverbands, an dem ich in den ganzen 30 Minuten, in denen ich mich interessiert umgesehen und auch das eine oder andere Buch in die Hand genommen und reingelesen habe, von keinem der zeitungslesenden Standbetreuer auch nur angeguckt wurde - geschweige denn mit einem freundlichen "Grüezi" bedacht wurde.  Passt irgendwie zum SBB Wagen, in dem ich nach Basel gefahren bin. Witziger war's nur noch bei den Liechtensteinern. Die wussten auf mein fröhliches "Grüezi, ich komme gleich von der anderen Seite des Rheins" gar nichts zu sagen, sondern widmeten sich nach einer etwas irritierten Antwort wieder ihrem Computer. Auf so viel Sprachlosigkeit wusste auch ich keine Antwort und verzog mich wieder.

Zum Glück bin ich ein paar Meter weiter beim Liechtensteiner Stand meiner stets wunderbar witzigen Kollegin Inge Lütt über die Füsse gestolpert. Wir entschieden uns statt für Bücher für Spaghetti und einen herzhaften Schwatz! Die Schweizer Landesehre (sozusagen) gerettet haben Kollege Stephan Sigg und Elena Rutman vom Radio sfr, für die ich die Villa Wahnsinn machen durfte. Mit Stephan habe ich Kaffee getrunken und mit Elena war ich an der Verleihung zum deutschen Jugendliteraturpreis (war das schöööööön - so feierlich, und trotzdem witzig und unterhaltsam).

Beim Autorenessen unseres Schreibforums waren 30 Autorinnen und Autoren vertreten. Ich war überwältigt von der schieren Grösse der Gruppe und konnte mich nicht einmal mehr an einzelne Namen erinnern. Nächstes Jahr bastle ich mir deshalb ein Memory aus den Avataren und Bildern der Forenmitgliedern und übe damit vor der Messe. Es war einfach unglaublich, all diese Kollegen aus ganz Deutschland zu treffen und mich mit ihnen zu unterhalten. Ein weiteres Treffen, eins mit Menschen, die mit Kinder- und Jugendbüchern arbeiten, hat Stefanie Leo von den Bücherkindern organsisiert. Auch da kam es zu weiteren Begegnungen mit Autoren und Buchschaffenden. Aus nicht wenigen virtuellen Bekanntschaften sind nun Echt-Bekanntschaften geworden.

Beim Thienemann Verlag bin ich gleich ein paar Mal vorbeigegangen. Ich habe die tollen Bücher bewundert und mich mit Thienemännern- und Thienefrauen aus dem Vertrieb, dem Marketing und dem Lektorat unterhalten. Die Stimmung am Stand war fantastisch - genauso wie der Stand selber. Der Verlag ist in einer riesigen, optimistischen Aufbruchphase und ich freue mich, ein Teil davon zu sein. Das da, das sind meine Lektorin Carolin Böttler und ich:


Ein Higlight der Messe war das Treffen mit meinem absoluten Lieblingsautor Kevin Brooks. Ich traf ihn nach seinem Livechat bei der ARD (das heisst: eigentlich während des Online-Livechats - wir haben es geschafft, beim Begrüssungshug das Wasserglas umzukippen ...).


Was auch noch war: Die Besichtigung des kleinsten und schönsten Buchladens in Büdingen (den von Jutta Wilke und Reiner Brewersdorff), müde Füsse, grüner Likör, den man nicht trinken kann, der aber so schön giftig aussieht, Stefanie Leos verlorenes iPhone, nettes Bedienungspersonal im Cafe Aubergine bei der Jugendbuchhalle, die unter Wasser gesetzte Halle des Gastlands Neuseeland, die ich mir zwei Tage lang angucken wollte und die ich dann doch nicht gesehen habe, das spontan abgemachte Gespräch mit Vero Engelken vom Thalia Bahnhofsladen in Bern, spannende Podiumsdiskussionen und Lesungen, ein 10-jähriger Junge mit bestimmt 100 Schwimmedaillen an der Tür, der mir sein Zimmer zum Schlafen überlassen hat (DANKE) und ein Buch (mit Widmung) auf das und über das ich mich total freue.


Kurz und knapp zusammengefasst: Es war eine Messe der Begegnungen und Gespräche - und ich will da nächstes Jahr unbedingt wieder hin. Unbedingt!!!

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Frankfurter Buchmesse

In 1 1/2 Stunden geht's los. Wie ich zum Bahnhof komme, weiss ich noch nicht. Es schüttet immer mal wieder heftigst vom Himmel. Vielleicht schwimme ich :-)

Nach Frankfurt fahre ich in erster Linie, um Autorenkolleginnen zu treffen - und natürlich auch ein paar Autorenkollegen. Die Frauen sind jedoch deutlich in der Überzahl. Dann freue ich mich auf die Begegnungen mit den Thienefrauen und Thienemännern und ich habe noch - minim wenige - offizielle Termine abgemacht, zum Beispiel mit meiner tollen Agentin Michaela Hanauer. Für die Nächte untergekommen bin ich bei Autorenkollegin Jutta Wilke, die ihr Haus für die Zeit der Buchmesse zu einer Art Herberge für Büchermenschen umfunktioniert hat. Darauf freue ich mich ganz besonders.

Die riesigen Messehallen und die unendlich vielen Leute müsste ich eigentlich nicht haben. Das ist mir viel zu viel Trubel, Hektik und Gedränge. Und die unendlich vielen Bücher werden mich sowieso überfordern.

Jetzt noch packen ... und dann zum Bahnhof schwimmen.

Montag, 8. Oktober 2012

Chaotin mit Vorsatz zu sein ist gar nicht so einfach

So. Da sass also Frau Chaotin. Im Hinblick auf das neue, sehr intensive Projekt willig und bereit, dem Chaotentum den Kampf anzusagen und vorauszuplanen. Alle angestrebten Seitenzahlen schön aufgeschrieben (na ja, zumindest bis Ende Januar; weiter zu gehen hätte die Frau Chaotin schon fast als übermütig todesmutig angesehen). An die aufgeräumte Pinnwand über den aufgeräumten Schreibtisch gehängt. Kommt Herr Ehemann. Staunt ob der Ordnung. Guckt an die Pinnwand. Und fragt ... (ratet mal ...)