Dienstag, 13. Dezember 2011

Kleiner Nachtrag zum Bahnfahren

Meistens bekomme ich ganz gerne recht :-). Manchmal lieber nicht. Zum Beispiel in Sachen öffentlicher Verkehr, der mich die letzten paar Wochen auf Trab gehalten hat. Dass ich verkehrstechnisch in der Pampa wohne, weiss ich, auch wenn sich die Kleinstadt Buchs, an der mein Kleinstwohnort Werdenberg klebt, heftig dagegen stemmt. Jetzt hat das auch meine Lokalzeitung bestätigt. Ganz trocken:

"Im Werdenberg erreicht das Angebot des öffenlichen Verkehrs einzig im Umfeld des Bahnhofs Buchs die öV-Güteklasse C. Den Haltestellen auf der Linie Gams-Buchs (Anmerkung: an der mein Kleinstwohnort liegt), reicht es zur Klasse D. Der Rest liegt in der Grundangebotsklasse F."
(Quelle: Werdenberger & Obertoggenburger)

Interessant ist, dass es sogar Wattwil im Toggenburg (also das, was für viele wirklich die Pampa ist), in die Klasse B bringt. Womit unsere "südliche Hauptstadt des Kantons" so richtig abgewatscht dasteht. Ganz offiziell. Was folgende Frage aufwirft:

"Wenn man die Güteklassen der Bahnhöfe Sargans, Wattwil und Buchs mit ihrer Tagesfrequenz vergleicht, kommt man gleich zur Kernfrage: Bestimmt das Angebot die Frequenz oder umgekehrt? Jedenfalls erreichen die "höherklassigen" Sargans 9100 und Wattwil 5800 Ein-/Aussteiger pro Tag, während Buchs unter 5000 liegt."

So eine Überraschung aber auch! Dabei gucken wir so gerne leeren Zügen zu, wie sie leer ohne uns fahren, weil man uns nicht einsteigen lässt.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Das Hoch hält an

Gestern war Ideenwetter. Heute ist Gute-Nachrichten-Wetter. Und damit ich auf dem Teppich bleibe, hat mein Laptop beschlossen, mich zu veräppeln. Was bedeutet, dass ich den überarbeiteten Text noch einmal von vorne überarbeiten kann. Aber echt: Mich haut grad gar nichts um.

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Ideenwetter

Heute Morgen, beim Morgenspaziergang in winterlichem Regen-Schnee-Wetter, sprangen mir die Ideen von allen Seiten an. Das ist ungewöhnlich. Meistens leere ich auf diesen Spaziergängen den Kopf, laufe mehr oder weniger gedankenlos durch die Gegend und BIN einfach. Aber heute scheint Ideenwetter gewesen zu sein.

Seit Monaten richte ich mir im Stall in den Bergen einen Raum ein, setze mich immer wieder auf das einzige Möbelstück, das Sofa, und lasse ihn wirken (den Raum). Seit Monaten weiss ich, dass ich darin meine eigene Firma haben möchte, irgendeine Kleinstfirma, aber ich wusste nicht, was für eine Firma. Das Büchercafé, das ich gerne hätte, scheitert an zwei Dingen: Erstens ist der Raum zu klein und zweitens gibt es in dem kleinen Dorf schon ein sensationelles Restaurant, das nicht schöner sein könnte - und das nebst köstlichem Essen unschlagbaren Kaffee führt, zubereitet und serviert von zwei wunderbaren Personen. Auch für einen Buchladen mit allerlei tollen (Post)karten ist der Raum /(LEIDER!!!) zu klein. Eine Autorenagentur, in der ich für Autoren gerne das Marketing und mühsamen administrativen Krempel übernehmen würde, würde wohl daran scheitern, dass die meisten Autoren sich das nicht leisten könnten und jene, die es könnten, würden meine Dienste nicht brauchen. Reizen würde mich auch eine reale Version der virtuellen textbar.net von Stephan Sigg und mir, ein Treffpunkt für Schreib- und Lesebegeisterte mit Workshops und Lesungen, aber irgendwie fehlt mir da noch was (mögliche Einnahmen). So verwarf ich eine Idee nach der anderen.

Heute Morgen, heute Morgen sprang mir die Idee an. Es ist eine Kamikaze-Idee, aber sie gefällt mir (auch wenn sie nur Ausgaben und nicht wirklich viele Einnahmen mit sich bringt). Ich will einen Verlag gründen. Ich wüsste sogar schon die ersten drei Autorinnen, die ich veröffentlichen möchte. Und ein Name für den Verlag ist mir auch angehüpft.

So lief ich denn total zufrieden durch den Schiff und die Kälte ...und stolperte dabei über die fehlenden Puzzlestücke zu einer neuen Serienidee. Eines nach dem andern lag einfach vor mir, ich konnte die Stücke nur noch aufheben und mit nach Hause nehmen.

Die Idee für den Verlag lasse ich jetzt mal reifen und lese mich hier rein. Und an der Serie bin ich sowieso dran. Erst einmal ist jetzt aber Handwerk gefragt: Ich muss / darf lektorierte Texte überarbeiten.

Das da, das wäre dann mein Firmensitz:

Sonntag, 4. Dezember 2011

Lesungen in Baar

Die letzten zwei Lesetage der Zentralschweizer Lesetour war ich in Baar. Sie rundeten eine spannende, witzige, unterhaltsame, manchmal auch anstrengende (vier Lesungen pro Tag sind sogar für mich etwas viel) Tour mit vielen tollen Begegnungen ab. Müsste ich Sterne vergeben, gäbe ich der Lesetour 10 von 10 Sternen. Ach was! 11 von 10 Sternen. Es war einfach genial. Danke an alle. Vielen Dank!

Von Baar gibt's Fotos! Guckt mal hier :-)

Mittwoch, 30. November 2011

Unterwegs im Geisterzug

Um 7.04 Uhr bin ich in Luzern in den Zug eingestiegen. Ob uns eine Lautsprecherstimme begrüsst hat, kann ich nicht sagen. Was ich aber sagen kann: Keine einzige Station wurde ausgerufen, keine Anzeigetafel zeigte die nächste Haltestelle. Es war zappenduster draussen, der Zug lang, die Bahnhöfe so angeschrieben, wie halt Schweizer Pampabahnhöfe angeschrieben sind (knapp und nicht von jedem Waggon aus ersichtlich). Kurz: Ich fuhr im Blindf(z)lug nach Reiden.

Um 7.40 sollte ich theoretisch dort sein. Also begann ich sicherheitshalber ab 7.35 Uhr meinen Hals zu verrenken und nach Bahnhofsschildern Ausschau zu halten. Um 7.40 hielt der Zug an - aber nicht in Reiden. Zum Glück waren zwei sehr nette junge Frauen zugestiegen, die mir sagen konnten, dass ich noch eine Station warten musste.

Ich wartete und dachte: Oha, der Zug hält ja gar nicht an. Er hielt dann doch an. Etwas zu weit vorn, weshalb eine Lautsprecherstimme verkündete, wir sollen im letzten Wagen aussteigen. Der liess sich jedoch nicht auf Anhieb öffnen. Irgendwann stand ich dann aber doch noch auf dem Bahnsteig. Muss ich erwähnen, dass während der ganzen 40 Minuten kein Schaffner auftauchte? Ach, nein, lassen wir das ...

Die Lesungen waren klasse. Auf dem Weg zurück nahm ich bis Sursee die S-Bahn, in der sämtliche Haltestellen ausgerufen wurden und auch auf Anzeigetafeln angeschrieben waren. Vielleicht ... vielleicht sass ich am Morgen halt wirklich in einem Geisterzug.

Update: Heute Abend um 17.04 Uhr nochmals mit der gleichen Linie in die gleiche Richtung gefahren, diesmal etwas weiter bis Olten. Der gute Mann in der Lok hat's ehrlich versucht, aber die Lautsprecher haben nur gehustet und geröchelt. Dafür traf ich auf der Rückfahrt den Schaffner des Tages. Total nett!!!

PS: Im Zug geplottet und dabei so total Lust aufs Schreiben bekommen, dass ich gleich mit der Leseprobe begonnen habe :-). Coole Sache. So langsam wächst mein Stapel an coolen Sachen, die ich alle gerne schreiben würde. Mal sehen, welches Projekt dann wo Unterschlupf findet. Eigentlich spielt es keine Rolle. Sind lauter Geschichten, die ich sehr gerne schreiben würde.