Mittwoch, 11. November 2009

Eine Million Dinge - Teil I

So viel. So viel habe ich zu erzählen. Mir platzt beinahe der Kopf, weil ich nicht weiss, wo ich anfangen soll.

Da ich immer noch keine Fotos vom ABRAXAS Kinder- und Jugendliteraturfestival habe, verschiebe ich diesen Bericht noch ein Weilchen. Also dann Deutschland ...

Am Montagmorgen ganz früh fuhr ich mit der Bahn los. Im Gepäck alle meine Bücher (so langsam läppert sich das zu einem ganz schönen Gewicht zusammen), meine Lesesachen, die ich immer mitnehme (nochmals ziemlich viel Papier also, darunter ein lektoriertes Originalmanuskript), ein paar Sachen zum Anziehen und meine Toilettensachen (das wird ja mit dem Alter auch immer mehr *hüstel*). Im Rucksack mein Notizbuch und mein Handtaschenmaschinchen mit 10-Stunden-Akku.

Aus Gründen, die ich nicht kenne, bin ich auf Bahnfahrten am produktivsten. Also packte ich mein Maschinchen aus und begann zu tippen. So ganz Kevin-Brooks-mässig. Ha! Das flutschte nur so. Ich war Julian, meine Hauptfigur, und litt bis nach Zürich wie ein Schwein (während sich die Autorin in mir freute wie sonst was). In Zürich musste ich umsteigen. Die Wartezeit vertrieb ich mir mit Kaffee und dem Notizbuch. Ich strukturierte die nächsten drei Kapitel und nahm sie gleich nach dem Einsteigen in Angriff. Diesmal litt ich mit meinem Ermittler Marek wie ein Schwein (während ... blablabla => siehe Klammern weiter oben).

Also, wenn sich das jetzt nach einer ganz dramatischen Sache anhört: Ist es schon auch, aber nicht nur. Es war einfach eine Passage des Buchs, wo beide grad ganz arg gebeutelt werden. Das ist ja das Schöne am Autorenleben: Man sitzt gesund und absolut gefahrlos in einem fahrenden Zug, während man seine Figuren körperlich und seelisch durch die Hölle schickt. Schreiben ist Eintauchen in eine andere Welt, das Leben anderer leben. Eine wirklich gute Sache. Vor allem, wenn es mal nicht klemmt und knorzt.

Nach fünf Stunden in Stuttgart hatte ich schon eine ganze Menge erlebt - dabei war ich nur reglos auf einem Sessel gesessen ....

In Teil II berichte ich dann von meinem Besuch im Thienemann-Verlag. Kleine Vorschau: Der Aufzug funktionierte nicht, der rote Teppich ins Untergeschoss ist neu und unterm Dach ist es einfach total wahnsinnig schön.

Bis dann.

Sonntag, 8. November 2009

Ab nach Deutschland ...

Zur ABRAXAS-Lesung so viel: Die Schüler waren absolute Klasse. Die szenische Lesung dauerte genau eine Stunde - als hätten wir das 100 Mal geübt; dabei war die Vorstellung gleichzeitig auch die Hauptprobe, oder umgekehrt :-)

Ich hatte die Digicam dabei, aber wie immer, wenn ich total selbstvergessen etwas tue, kommt mir das Fotografieren nicht in den Sinn. Erst hinterher. Und dann könnte ich mir jedesmal in den eigenen Hintern beissen.

Morgen fahre ich nach Deutschland. Am Dienstagmorgen lese ich in Marbach und weil die Anreise fast ewig dauert (5 Stunden), reise ich am Vortag an. Was für einmal wirklich eine gute Sache ist. So kann ich nämlich in Stuttgart einen Halt machen und ENDLICH einmal beim Thienemann-Verlag vorbeischauen. Und mit meiner Lektorin essen gehen. Auf beides freue ich mich total.

PS: An unserer szenischen Lesung wurde fotografiert. Bis ich zurück bin, sollte ich Bilder haben. Und nach Deutschland nehme ich die Digicam wieder mit. Voller guter Vorsätze. Hach.

Bis dann.

Samstag, 7. November 2009

ABRAXAS! HEUTE und morgen

Dieses Wochenende findet in Zug das Kinder- und Jugendliteraturfestival ABRAXAS statt. Hinkommen! Gucken! Zuhören!

Die zwei Oberstufenklassen aus Steinhausen und ich sind von 14.30 - 15.30 Uhr dran. Zum ganzen Programm geht es hier.

Ich fahre in 50 Minuten los. Furchtbar aufgeregt und nervös. Aber auch mit viel Vorfreude.

Sonntag, 1. November 2009

Geknorze und Gewürge - but I'm not quitting!

Heute Nachmittag habe ich mich durch ein Kapitel meines neuen Buches gekämpft. Es war einer dieser Geknorze- und Gewürge-Nachmittage.

Zur Belohnung surfte ich danach eine Weile im Internet ... und fand in einem Twitterbeitrag von Petra van Cronenburg einen Link, der auf einen Blogeintrag eines Autores hinwies, der dieses Geknorze und Gewürge wohl auch in- und auswendig kennt.

Here's the truth. Sometimes I hate writing this fucking book.

I know this isn't something most of you want to hear. You want to hear that it's going well. (Which is it.) You also want to hear that I love every moment of writing it. It's my baby, right? You have to love your baby...


Zum ganzen Blogartikel von Patrick Rothfuss geht es hier. Lesen. Unbedingt lesen. Damit ihr wisst, wovon ich spreche, wenn ich das nächste Mal schreibe, mein Schreiben hänge gerade ziemlich fest und meine Zweifel hätten die Gelegenheit ergriffen, mich zu umzingeln. Und immer daran denken:

The truth is, sometimes I'm so sick of sitting in front of this computer I could shit bile. There. That's all. I'm not quitting. I'm not even taking the night off. I just needed to vent.

Von wegen die Polizei hat keinen Humor

Zwecks Ideensammlung und Recherche habe ich den Newsletter "meiner" Kantonalpolizei abonniert und erhalte so alle Pressemeldungen frei Haus - ungefiltert und sozusagen im Rohzustand, wie sie an die Medien weitergegeben werden.

Heute kam unter anderem folgende Meldung rein:

Fehlalarm während des Gottesdienstes

Am Sonntagvormittag (01.11.2009) ging bei der kantonalen Notrufzentrale die Meldung einer automatischen Brandmeldung der Kirche Kobelwald ein. Die sofort alarmierte Feuerwehr Oberriet rückte aus. In Kirche war der Gottesdienst in Gang. Die Feuerwehrmänner stellten fest, dass in der Sakristei der Weihrauch die Brandmeldeanlage aktiviert hatte. Die Kirchgänger konnten ihre Messe ohne Unterbruch weiterfeiern, Gott sei Dank?

Besonders angetan hat es mir der letzte Satz :-) Und da sag noch mal einer, die Polizei hätte keinen Humor.