Dienstag, 14. Juni 2011

Machismo oder "Woher nehmen Sie Ihre Ideen?"

Eine Frage, die bei (fast) jeder Lesung auftaucht (und bei den 81 Fragen an mich Frage 1 war): "Woher nehmen Sie Ihre Ideen?" Als eine mögliche Inspirationsquelle nenne ich jeweils die Menschen um mich herum. Gestern Abend lief, respektive fuhr mir eine ziemlich schräge Idee über den Weg und parkte sogar neben mir!

Der Reihe nach: Gestern stand ich mit meinem Auto auf dem Postparkplatz, direkt gegenüber vom Bahnhof und wartete auf jemanden. Während ich so da sass, hörte ich tiefe Motorgeräusche - Geräusche, wie sie ein Wagen macht, der pro Sekunde einen Deziliter Benzin schluckt. Dazu kam das Wummern von Bässen. Ich schaute mich um und entdeckte einen knallblauen Wagen der Sorte aufgepimte Machokiste. Der Zufall wollte es, dass der Fahrer dieser Machokiste direkt neben mir einparkte. Ich guckte mir das Vehikel an. Gewaschen und poliert. Mit vier sehr jungen Insassen.

Direkt vor mir hingen zwei Typen samt Bierflaschen herum. Die waren auch interessant, weshalb ich die vier Autoinsassen für einen Moment aus dem Blickfeld verlor. Bis der eine Bierflaschentyp dem Fahrer der Machokiste etwas zurief, das nach "abschliessen" klang. Ich drehte mich also wieder der blauen Kiste zu. Da sass jetzt keiner mehr drin. Der Motor gurgelte und brummte immer noch, die Bässe wummerten mit, während die vier sehr jungen Autoinsassen in coolster Machomanier über den Parkplatz stolzierten.

Ich glaube ja nicht, dass diese Jungs Blogs lesen. Trotzdem: Liebe Jungs, ihr wart bestes Ideenfutter. Bis demnächst, in einem meiner Bücher.

Montag, 13. Juni 2011

81 Fragen an ... Frage 2


Die Liste der Menschen, die mich beim Schreiben unterstützt, ist sehr lang:

- meine Familie, indem sie mich nimmt, wie ich bin ... und mir die Zeit zum Schreiben lässt, den Haushalt auch mal ohne mich schmeisst, mich versteht, wenn ich ziemlich weggetreten am Tisch sitze, weil ich in Gedanken anderswo bin usw.
- gute (Schreib)Freunde, die mich motivieren, anspornen und für mich da sind
- Menschen, die mir bei der Recherche helfen (Fachpersonen, Betroffene usw.)
- meine Testleserin, die als Allererste meine Texte zu lesen bekommt (DANKE, Karin!)
- Leute aus dem Schreibforum "Schreibwelt", die immer ein offenes Ohr für meine Freuden und Leiden haben und mir mit Rat und Tat und vor allem auch Humor über Hürden helfen oder bei Freudensprüngen mithüpfen
- all die vielen Jugendlichen bei Lesungen, die mir ihre Namen für die Bücher leihen, mir Rückmeldungen geben, mir sagen "Schreiben Sie doch mal über ..."
- später, wenn ich den Text fertig habe, das Verlagslektorat, das den Text mit mir noch einmal gründlich durchgeht

Auch diese Liste ist - wie die Liste in Frage 1 - nicht vollständig. Es ist das, was mir spontan einfällt.

Und dennoch: Schreiben tue ich ganz alleine. Ich bin eine "Stille-Kammer-Schreiberin". Solange ich an einem Text arbeite, bekommt ihn niemand zu sehen. Meine Kinder haben es aufgegeben, mir beim Schreiben über die Schulter auf den Bildschirm zu schauen, denn sie wissen, wie sehr ich das NICHT mag. Beim Bahnfahren schreibe ich nur, wenn niemand neben mir sitzt. Der Gedanke, dass mein Sitznachbar mitliest, blockiert mich total. Die grosse Ausnahme ist meine Testleserin Karin Grüning (das ist die Frau, der ich in "Schlechte Karten" danke). Sie darf als Einzige meinen Text lesen und kommentieren, bevor er an den Verlag geht. Mein Vertrauen in sie ist grenzenlos. Ich schicke meine Texte erst an den Verlag, wenn sie für mich stimmen. Erst ab dem Moment sind sie nicht mehr privat.

Donnerstag, 9. Juni 2011

81 Fragen an ...

Eine meiner Lesestationen der Ostschweizer Lesetour war das Oberstufenzentrum Seidenbaum in der Gemeinde Wartau (meine Heimatgemeinde!). Ein paar Tage vor der Lesung schickte mir einer der Lehrer, Karl Grob, eine Mail mit einer Frageliste. Sie hätten sich auf meinen Besuch vorbereitet, teilte er mir mit, und dabei hätten die Jugendlichen Fragen an mich zusammengestellt. Ich öffnete den Mailanhang und kippte beinahe vom Stuhl. 81 Fragen waren es! Natürlich freute mich das Interesse, aber ich war nur für einen Morgen gebucht, nicht für eine ganze Woche :-) Also versprach ich, während der Lesungen ein paar der Fragen zu beantworten - und den Rest dann in meinem Blog nachzuholen.

Heute habe ich für die 81 Fragen eine Spezialseite eingerichtet (siehe Leiste oben) und mich an die erste der 81 Fragen gemacht. Ich werde mich in den folgenden Wochen durch alle Fragen hindurcharbeiten ... Wie weit ich komme, teile ich jeweils an der Pinnwand mit.

Zum Oberstufenzentrum Seidenbaum fällt mir noch eine andere Geschichte ein. Sie hat mit Blumen zu tun. Aber das ist eine Geschichte für sich. Darüber berichte ich ein anderes Mal.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Recherche oder Die "Töffli" gibt es noch - und wie!

Gestern, am Telefon, da fragte mich jemand aus der Stadt (und vor allem jemand, für den ich, wenn nichts mehr schief geht, ein ganz tolles Projekt verwirklichen kann): "Töffli? Gibt's die wirklich noch? Oder meinst du den Roller oder die Vespa?"

Nein, ich meinte nicht den Roller und die Vespa. Bei uns auf dem Land fahren die ganz Coolen Töffli, wie schon ihre Väter und Grossväter. Und wie schon ihren Vätern und Grossvätern ist es ihnen wichtig, wie ihr Töff aussieht, und wie schon ihre Väter und Grossväter frisieren sie die Dinger auf zum Teil gefährlich hohe Geschwindigkeiten. Glaubte ich. Aber die Frage verunsicherte mich. Schliesslich bin ich etwas in die Jahre gekommen (will heissen: möglicherweise nicht auf dem neusten Stand), und vielleicht hatte ich mich ja geirrt. Also beschloss ich, jene zu fragen, die es wissen müssen: Die Jugendlichen. Und weil ich seit einem guten Monat auf Facebook bin, dachte ich, ich teste das Ding (FB) mal auf seine Tauglichkeit.Was dann passiert ist, hat mich überwältigt.

Ein Rattenschwanz Kommentare innerhalb kurzer Zeit und die Frage ist mehr als beantwortet. Für jene von euch ohne Facebook die Kurzversion: Ja, man fährt (immer) noch Töff, ja, es gibt sie noch, die mit der Gangschaltung, ja, man frisiert sie noch. Und das Wichtigste: "naja genger oder nicht genger egal er(also das töffli) mos eifach geil us gseh und gut laufe das isch d habtsach:D"

Alles klar. Herzlichen Dank, Jungs und Mädels! Jetzt kann ich in die Tasten hauen :-)

Sonntag, 5. Juni 2011

dead.end.com


So sieht es aus, das Neue. Wenn du jetzt schon - vor allen anderen - reinlesen willst, schick mir eine Mail (Meine Mailadresse findest du unter "Kontakt" rechts oben). Ab 15. Juli in den Buchläden.

Mittwoch, 1. Juni 2011

Das Buch aus der Mai-Verlosung geht an ...

... Ach nein, machen wir es doch ein wenig spannend :-)

Erst einmal: Herzlichen Dank an alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Es waren so viele wie noch nie zuvor, was meinen Verlosungshut an seine Grenzen gebracht hat. An ihre Grenzen gerieten auch einzelne Teilnehmer. Bis auf zwei haben alle daran gedacht, die eBook-Frage zu beantworten. Die Anzahl jener, die vor lauter eBook-Frage vergessen haben, das Buch anzugeben, das sie gerne gewinnen würden, war ungleich höher. Aber keine Bange: Sind trotzdem alle im Hut gelandet.

Zur Statistik:

Ja, ich habe schon einmal ein eBook gelesen: 17 % (worunter es einige: ja, aber ... gab)
Nein, ich habe (noch) nie ein eBook gelesen: 83 % (worunter es einige: nein, aber ... gab)

Wer sich genauer für die Antworten interessiert, findet jene der TeilnehmerInnen via Facebook hier.
Auch unter den TeilnehmerInnen via Blog finden sich - nebst knappen Ja oder Nein - ein paar spannende Antworten (hier eine Auswahl):
Ja habe ich … aber mir fehlt was, ein Buch ist ein Buch und bleibt ein Buch. Das Papierrascheln, der Geruch, das Lesezeichen, das Auf- und wenn man will das zuklappen…
Nein, ein Ebook habe ich noch nie gelesen. Ich kann mir nicht vorstellen, das man dabei das gleiche Leseerlebnis haben kann, wie mit bedrucktem Papier!

Bisher hab ich noch kein ebook gelesen. Ich stell mir das auch nicht so prickelnd vor.

Nein, ich habe noch nie aus einem eBook gelesen und ich finde ein richtiges Buch in den Händen zu halten ist viel besser und spannender =)
Jetzt aber zur Gewinnerin. Ich habe den Hut geschüttelt, bis ihm schlecht war, und dann hat die Glücksfee einen Namenszettel gezogen. Herzliche Gratulation, Stefanie!


PS: Schon startet die Juni-Verlosung. Diesmal interessiert mich, ob ihr JEDES Buch, das ihr anfangt zu lesen, auch zu Ende liest. Was nicht fehlen darf: Welches meiner Bücher ihr gewinnen wollt.