Donnerstag, 19. November 2020

Eine Bratpfanne, ein kotzender Fisch, ein Video und Corona

Keine Bange, ich habe nicht den Verstand verloren. Mir geht es gut. Auch wenn der Titel dieses Posts wohl zu einem anderen Schluss führen könnte. 

Ich beginne mit der Bratpfanne und dem kotzenden Fisch. Beides gehört zum Inventar und Personal einer ganz speziellen Anthologie. Augenblicke heisst sie. Geschrieben haben die Texte Kinder und Jugendliche von der 4. bis zur 9. Klasse. Thema: Das Leben mit Corona. Ich hatte die grosse Freude und Ehre, Teil der Jury zu sein, welche die Texte ausgewählt und bewertet hat.

Entstanden sind die Geschichten während der ersten Coronawelle. Am nächsten Samstag hätte das Buch Premiere in einem Luzerner Kino. Ja, hätte. Konjunktiv. Denn die zweite Coronawelle hat den Anlass weggespült. Er findet aber trotzdem statt. Live auf YouTube. Am 21. November ab 14.00 Uhr.

Und damit komme ich - einen Tag zu spät - zur versprochenen Info über das Video, das mich 99 Trillionen Nerven gekostet hat: Ich habe einen kurzen Glückwunschclip für die Buchpremiere aufgenommen. Und dann tapfer gegen die Tücken meines neuen Filmbearbeitungsprogramms angekämpft. Das Resultat - samt Bratpfanne und Fisch - hänge ich euch ans Ende des Posts.

Vertiefte Einblicke in die Anthologie, meine Juryarbeit und ein Interview mit Carlo Meier, dem Herausgeber, findet ihr in meiner neusten YA-Kolumne auf Qultur. Hier der Link.

Wer die Buchpremiere am Samstag live verfolgen möchte und / oder den Jugendlichen beim Vorlesen ihrer Geschichten zuschauen und zuhören möchte, der folge bitte diesem Link.

Wenn ihr noch eine Lektüre für euch oder ein Weihnachtsgeschenk für eure Lieben sucht: Augenblicke, erschienen beim STORYPark Verlag, ist in allen online- und realen Buchläden erhältlich. Ich schlage euren lokalen Buchladen vor, ganz im Sinne von "Buy local". 


Montag, 16. November 2020

Corona, die Technik und ich

Die letzte Woche hat mich gleich mehrfach verschlungen:

Mich hat die Coronapolitik von Bund und Kanton in ein sehr tiefes Loch geworfen. Eins, das nur noch mit Zynismus und Sarkasmus auszuhalten gewesen ist. Aber es ist so: Wenn du zynisch und sarkastisch wirst, machst du dich und dein Seelenleben kaputt. Das wollte ich nicht. Deshalb habe ich heftig an meiner inneren Einstellung gearbeitet. Ich verhalte mich so, wie es für mich stimmt und vernünftig ist. Was andere entscheiden und tun, kann ich nicht beeinflussen, also lebe ich damit. Man könnte es gesunden Fatalismus nennen. Oder Gelassenheit. Ich ziehe die Gelassenheit vor, auch wenn ich mich nicht an die Meldungen der Todesfälle gewöhnen kann und mich das Verhalten der Menschen öfters grob irritiert (das ist jetzt sehr nett formuliert, aber ich will ja nicht mehr zynisch sein).

Dann hat mich die Technik bis in meine letzte Nervenzelle herausgefordert. Und das gleich an zwei Fronten. 

Mein altes Filmschneideprogramm ist gleichzeitig mit meinem alten PC gestorben. Ich fand das nicht tragisch, weil ich mir Photoshop sowieso neu kaufen musste und es gleich in der erweiterten Version tat, nämlich zusammen mit dem Filmbearbeitungsprogramm. Dass ich mich in dieses erst einmal einarbeiten muss, war mir klar. Dass ich dabei das eine oder andere Hindernis überwinden muss, war mir auch klar. Aber dass Film- und Tonspur meiner Videos NICHT übereinstimmten, das hätte ich nicht erwartet, weil sich die Filme auf allen anderen Portalen, auf denen ich sie geöffnet habe, völlig normal abspielen liessen. Ich brauchte rund acht Stunden und gefühlte 99 Trillionen Nerven, bis ich eine Lösung fand. Danach fühlte ich mich wie die Königin der Welt, weil ich a) durchgehalten und b) selber auf die Lösung gekommen war. Und dann schnitt ich das Video, das ich bis gestern Abend einsenden musste (mehr dazu am Mittwoch).

Das zweite Technikproblem hat mit meinen Online-Lesungen zu tun. Je nach Schule werden andere Programme verwendet, je nach Programm verläuft nicht alles reibungslos beim ersten Mal. Deswegen machen die Schulen und ich einen Testtermin aus. Dieses Mal findet die Lesung über Microsoft Teams statt. Ich hatte eine Einladung, konnte auch chatten, aber eine Videokonferenz? No way. Bis ich herausfand, dass Firefox und Microsoft sich wohl so spinnefeind sind, dass das mit Firefox gar nicht geht. Also wechselte ich auf Microsoft Edge, aber auch hier gab es Hürden zu nehmen. Als die Lehrerin und ich uns endlich sehen konnten, haben wir beide so was wie ein kleines Hallejuja gerufen. Nun sind wir parat. Die Lesung wird morgen stattfinden.

Was mir in dieser Zeit sehr geholfen hat: Die Spaziergänge in der Natur, zusammen mit mir sehr lieben Menschen.

Extrem gut läuft es an einer anderen Baustelle. Ich habe mir Ende Oktober vorgenommen, jeden Wochentag 60 bis 90 Minuten mit dem Buchsatz von deadendcom zu verbringen. Was soll ich sagen? Es funktioniert prima. Ich komme voran. Heute bin ich bei Seite 220 von 288 angelangt. Während ich also fast täglich ein Stück weiterkam, hat die Agentur bürosüd das Buchcover fürs Self Publishing parat gemacht. Ich verwende auch in diesem Fall - wie bei den Lost Souls - das Originalcover. Für die Self Publishing Ausgabe muss es überarbeitet werden (altes Verlagslogo und alte ISBN raus, CARGO44 Logo und neue ISBN Nummer rein). Einmal mehr war die Zusammenarbeit mit bürosüd eine Freude: schnell, freundlich, unkompliziert.

Fazit: Mir geht es gut, ich habe eine Menge gelernt und ich komme voran. Ich finde, das sind gute Nachrichten :-)