Freitag, 29. April 2011

ErRic is Blue - It's broken

Wo fange ich an?
Früher, als ich jung war und Ernst Eggenberger das erste Mal traf? Damals, als wir beide Radio machten - und er auch Musik? Musik, die von vielen belächelt wurde. Was meint denn dieser Churer, nach New York gehen zu müssen, um eine CD aufzunehmen? HA!
Ein wenig später, als Ernst immer noch in die Staaten fuhr, um in Nashville Musik aufzunehmen mit absoluten Musikergrössen? Musik übrigens, die Ernst selber geschrieben hat, Songs, von denen ich die allermeisten um Meilen besser fand als vieles von dem Schrott, der im Radio gespielt wurde - mit dem Unterschied, dass Ernst bei uns im Radio nicht (oder sehr selten) gespielt wurde. Er zog als einer von ganz wenigen Europäern in die US-Enzyklopädie über Songwriters "Modern Twang" ein. Nur bei uns in der Schweiz, das klappte es einfach nicht. Ich habe nie verstanden, weshalb. Vielleicht stimmte das mit dem Propheten im eigenen Land?
Noch später, als die sehr harten Zeiten kamen, in denen in Ernsts Leben vieles "broken" war? Wo es schwierig wurde, die Zuversicht zu behalten? Wo das Hadern einsetzte? Wo der Weg in die Zukunft kaum mehr sichtbar war?

Ich kann auch bei gestern anfangen. Gestern, als Ernst mit seiner neuen CD bei mir eintrudelte. Ein Ernst, der zufriedene Selbstsicherheit ausstrahlt. Ein Ernst, der seinen Platz gefunden hat. Ein Ernst, der allen Widerständen zum Trotz sein Leben als Musiker durchgezogen hat. Ein Ernst, der zum Musikproduzenten geworden ist. Ein Ernst, der in der Musikszene seinen Platz gefunden hat und mit Leuten zusammenarbeitet, mit denen es so richtig Spass macht. Ein Ernst, der gern und oft für Auftritte gebucht ist. Ein Ernst mit Plänen und Visionen. Dass ich die CD liebe, wusste ich schon vorher, hatte er mich doch schon mit ungeschnittenen (und später geschnittenen) Liveaufnahmen eines Auftritts versorgt. Jetzt aber, jetzt habe ich sie, die neue CD. Fixfertig. Okay, ich bin voreingenommen. Trotzdem: Sie ist genial gut.

ErRic is Blue heisst das Album. Es ist das Resultat des Projekts "Blues, Ballads and more", mit dem Ernst Eggenberger und Riccarda Vedana seit mehr als einem Jahr unterwegs sind. Was auch gesagt werden soll: Erschienen ist die CD auf dem Label Brambus Records (wo man es auch bestellen kann). Brambus Records gehört Paul Rostetter. Er war von Anfang an dabei, damals, als wir jung waren und Radio machten. Er hat Ernst all die Jahre als Freund begleitet. Immer.

Und bevor's zum Videogucken geht - und damit das auch schriftlich festgehalten sei: Ich hätte an meiner Beerdigung gerne den Song High Wire!. Und falls die SP noch einen Wahlsong braucht, empfehle ich: New Enemy (geschrieben vor der Wirtschaftskrise, klingt aber, als wäre es danach entstanden). Verliebte baden in Take your Time. Und Leute, die gute Musik mögen, kaufen sich das ganze Album.

Jetzt aber Musik ab:




Mittwoch, 27. April 2011

Lesung in Buchs AG

Im März war ich im Kanton Aargau unterwegs. Gestern schickte mir die Klasse von Lea Maire den Artikel, den sie über meinen Besuch geschrieben haben. Herzlichen Dank :-) Jederzeit gerne wieder. Bei euch ist es jedes Mal klasse!

Dienstag, 26. April 2011

Einladung zur Lesung

Am 2. Mai beginnen die 49. Ostschweizerischen Autorenlesungen. Mehr als 40 Autoren und Autorinnen besuchen während eines Monats die Ostschweizer Schulen und lesen in knapp 800 Lesungen aus ihren Werken vor. Der Eröffnungsanlass zu diesen Lesungen ist öffentlich. Er findet am Mittwoch, 4. Mai um 18.30 Uhr statt.
Dieses Jahr präsentieren folgende Autoren Ausschnitte aus ihrem Programm:

und ich :-)

Wenn ihr am 4. Mai Zeit habt, kommt doch nach St. Gallen in die Hauptpost, in den Raum für Literatur. Wir würden uns alle riesig freuen.

Donnerstag, 21. April 2011

10 gute Gründe für Gott

Zwei Vorbemerkungen: Wenn ich Stephan Sigg nicht kennen und für einen der tollsten Typen halten würde, denen ich je begegnet bin, hätte ich dieses Buch in 1000 Jahren nicht gelesen, ja nicht einmal in die Hand genommen. Denn - und damit bin ich bei Vorbemerkung Nummer 2 - der liebe Gott und ich haben uns nie gefunden. Will heissen: Ich habe keine Religion und ich glaube nicht an (irgendeinen) Gott. Büchern über Gott, Jesus und die Religion gehe ich also ansonsten eher aus dem Weg.

Aber ich kenne und mag Stephan. Nun ist es so: Wenn man jemanden mag, der schreibt, will man unbedingt wissen, was und vor allem wie er denn so schreibt. Dabei hat man immer ein wenig Angst, die Texte könnten einem nicht gefallen. Ich hatte deshalb schon ein bisschen einen Bammel, als ich meine erste Bekanntschaft mit seinen Texten machte. Das war bei einer Veranstaltung, an der er gelesen hat. Ich schmökerte in seinen Büchern und dachte: "Hey, der hat was drauf! Das ist wirklich GUT." Vor allem gefiel mir, wie er die religiösen Themen anpackte. Da waren Gleichnisse, in denen ganz normale Jugendliche in Alltagssituationen vorkamen. Da war die Geschichte über das im Internet gefundene Horoskop, das sich jeden Tag erfüllte. Da schrieb einer über Religion, ohne über Religion zu schreiben, sondern über Werte des Zusammenlebens.

In 10 gute Gründe für Gott nimmt sich Stephan Sigg der Zehn Gebote an und versetzt sie in die heutige Zeit, in den Alltag von Jugendlichen. Ein paar Beispiele:

Niklas will unbedingt in ein Schwimmlager, obwohl das genau zu der Zeit stattfindet, in der die Familie den Familienurlaub geplant hat, aber Niklas hat nur noch eins im Kopf: Das Schwimmen und vor allem die Ratschläge seines Trainers Richard. Richard sagt, Richard tut, Richard meint, Richard schlägt vor ... Und Niklas befolgt alles. Bis zur Selbstaufgabe. Dann will Richard mit ihm sprechen. Niklas hofft auf eine Empfehlung für das Trainingslager, damit er Argumente für seine Eltern hat. Aber es kommt anders ...

Andrea hat Tickets fürs Eminem-Konzert und freut sich wie sonst was, doch ihre Freunde reden ihr Eminem madig, machen ihn runter, ziehen sie auf mit ihrer "Schwärmerei" - bis sie wegläuft und Freundschaften zu zerbrechen drohen.

Rico plant DIE Geburtstagsparty des Jahres. Es läuft auch alles gut. Ein Raum wird gemietet, Freunde kommen und helfen, ihn einzurichten, eine Menge Gäste trudeln ein. Doch dann zündet sein Freund im geschlossenen Raum Feuerkörper ...

Stephan Sigg ist bei den zehn Geschichten thematisch und von der Erzählsprache her ganz nahe dran an den Jugendlichen. Jede einzelne Geschichte endet beklemmend offen und liefert damit den Lesern jede Menge Gedankenfutter. Wäre ich Religionslehrer, würde ich genau dieses Buch im Unterricht einsetzen, denn für Gesprächsstoff wäre gesorgt. Jede(r) Jugendliche kennt die von Stephan Sigg geschilderten Situationen aus eigener Erfahrung oder aus der Erfahrung von Freunden.

Stephan Sigg beschreibt es im Vorwort zum Buch so:
"Die 10 Gebote dienen als Grundlage für ein gelingendes Zusammenleben. Sie regeln die verschiedensten Bereiche des Alltags. ... Natürlich sind sie etwas anderes als die Verkehrsregeln oder die Benutzungsregeln in der Sporthalle. Die 10 Gebote sind grundlegende Verhaltensempfehlungen, die ein friedliches Zusammenleben mit anderen ermöglichen. Sie sollen die anderen, aber gleichzeitig auch dich selbst, vor Unheil und Ungerechtigkeit bewahren - egal, ob in der Schule, in der Familie oder in einer Clique. Die 10 Gebote helfen dabei, zu erkennen, was im Leben zählt, was einem langfristig guttut, und sie zeigen, wie wichtig der Respekt vor anderen Menschen ist."

Für mich bringt Stephan Sigg damit unser Zusammenleben auf den Punkt. Auch wenn ich ohne Religion bin. Die Werte, für die die 10 Gebote stehen, sind eine gute Basis für unser Zusammenleben. Vielleicht hat es für mich dieses Jugendbuch gebraucht, mir die Bedeutung der 10 Gebote so deutlich zu machen. Ich denke auf jeden Fall, dass es ein Buch ist, das in JEDEN Religionsunterricht auf der Mittel- und Oberstufe gehört.

Wer reinlesen will: Leseprobe.



Es ist ja immer so

Wenn man eigentlich gar keine Zeit für etwas hat, dann kitzelt genau dieses Etwas so lange, bis man ihm nachgibt. In meinem Fall war das mein Blogdesign, das mich seit Monaten gestört hat (unter anderem, weil es die Schrift immer wieder verhauen hat und weil ein paar wichtige Funktionen nicht möglich waren). Also schob ich die geplante Arbeit auf heute und machte mich ans Werk. Wer zwischendurch in den Blog geschaut hat, hat gemerkt, dass ich zwar das Design recht schnell hatte, mit den Farben aber noch nicht zufrieden bin. Es ist gut möglich, dass es nach etlichen Farbwechseln (Hintergrund und Schrift) noch weitere gibt.

Und weil ich internetbastelmässig grad so grauslig im Schuss war, habe ich mich gleich auch bei Facebook angemeldet - womit ich Kollegin Wilke heftig erschreckt und ein paar andere Kollegen milde erstaunt habe. Es war so: Ich bin einfach gesprungen ohne gross nachzudenken. Dann habe ich erst mal eine ganze Menge Sicherheitsknöpfe gedruckt (und dabei bestimmt ein paar übersehen). Vor allem hat mich gewundert, dass etwas dermassen Potthässliches und Unübersichtliches so viel Erfolg haben kann. Jetzt gucke ich mal, was passiert. Vielleicht kaufe ich mir sogar ein Smartphone (gell, Bugsierer).

Heute - VERSPROCHEN - erledige ich die Arbeit von gestern. Und noch ein paar Dinge mehr.