Sonntag, 7. Oktober 2012

Vom täglichen Schreiben, vom Lesen und warum der Beruf Autorin nichts mit Zuckerwatte zu tun hat

Gestern versprochen, heute das Einlösen des Versprechens. Weiter geht es in der Rubrik 81 Fragen an ...


Ich habe keine fixe Schreibstundenzahl, genauso wie ich keine fixen Schreibzeiten habe. Das gehört für mich zur Freiheit meines Berufs. Wer nun denkt "Coole Sache" hat recht und auch nicht. Denn am Ende wartet immer ein Abgabetermin auf mich, der eingehalten werden will - und wenn ich am Anfang eines Projekts zu wenig schreibe, dann muss ich halt gegen Ende mehr schreiben (meine Familie kann ganze Lieder zu diesem Thema singen). Ich lerne mit jedem Buchprojekt dazu. Mittlerweile setze ich mir eine Wochenseitenzahl als Ziel. Aber auch diese Seitenzahl ist nicht jede Woche gleich. Wenn ich Lesungen habe und kaum zum Schreiben komme, ist sie tiefer, wenn ich wenig oder keine Termine habe, ist sie höher. Weil Schreiben aber keine automatisierte Maschinenarbeit ist, sind auch die Seitzenzahlen nur Hilfsrichtlinien, an denen ich mich entlanghangle.



JA. Ein grosses, überzeugtes, definitives JA!


Nein. Ich bin auch nicht bewusst Autorin geworden. Ich wollte Geschichten schreiben, irgendwann war es eine lange Geschichte und weil sie fertig geworden war (es ist gar nicht so einfach, eine lange Geschichte fertig zu schreiben) und ich schon immer ein sehr neugieriger Mensch gewesen bin, versuchte ich, einen Verlag für diese Geschichte zu finden. Ich wusste, wie schwierig das war, denn zu dem Zeitpunkt, an dem ich einen Verlag suchte, schrieb ich schon seit fünf Jahren und hatte in Schreibforen viel über das Verlagswesen gelernt. Nach dem Motto: Du hast keine Chance, nutze sie, bin ich auf Verlagssuche gegangen. Ich hatte das grosse Glück, einen Verlag zu finden ... tja, und dann gabs ein Buch von mir (Blackout) und ich war Autorin. Das bedeutete aber noch lange nicht, dass ich von meinem Beruf auch leben konnte. Bis es so weit war, dauerte es noch einmal eine Weile. Und heute? Heute ist Autorin wirklich ein Wunschberuf. Ich nenne es nicht gerne Traumberuf, denn Autorin zu sein bedeutet, ein Leben auf einer Achterbahn zu führen, ohne Sicherheiten. Wer da nicht pragmatisch und realistisch ist und mit beiden Beinen auf dem Boden steht, hat es nicht ganz einfach. Traumberuf klingt für mich zu locker-flockig-zuckerwattig für das, was ich mache.

Samstag, 6. Oktober 2012

Virtuelles Aufräumen

Ich räume auf. Virtuell. Weil nicht wenige Dinge liegen geblieben oder gar vergessen worden sind. Deshalb werde ich die nächsten paar Tage nutzen, an meinen Webseiten zu feilen.

Mit den Leseterminen bin ich auf dem neusten Stand (mit Ausnahme einer Lesung nächsten Juli in Bozen). Die Rubrik 81 Fragen habe ich ebenfalls auf den neusten Stand gebracht, habe aber festgestellt, dass da noch eine ganze Menge Antworten fehlen. Da muss ich wieder ran.

Dann möchte ich im Blog ein paar Dinge ändern / ergänzen. Dazu muss ich mir aber noch Gedanken machen.

Meine Webseite ist immer noch meine Webseite. Total veraltet, total unpraktisch ... aber ich mag sie immer noch. Also gucke ich mal, was dort alles noch fehlt und überlege mir zum umpften Mal, ob ich sie nicht doch löschen / ersetzen soll. Ich selber bin nur noch dort, wenn ich Termine eintrage und neue Bücher hochlade, aber ich sehe an den Statistiken, dass sehr viele Blogbesucher über die Webseite kommen.

Donnerstag, 27. September 2012

So sieht das aus ...

... wenn ich in den Bergen überarbeite.


PS: Die Zettelchen kleben in der Schale, weil ich ab und zu den Arbeitsplatz wechsle - samt Zettelchen.
PPS: Die Keksdose ist blöderweise leer.

Dienstag, 25. September 2012

Mit dem Überarbeiten ...

... ist es wie mit diesen Beeren. Wenn man beginnt, findet man reife Stellen, an denen man sich freut. Solche, die noch reifen müssen. Und dazwischen immer wieder Stacheln, an denen man sich ritzt. Ich fahre jetzt in die Berge. Zu den Beeren. Und zur allerletzten Feinschleifrunde, bevor ich den Text abgebe.


Montag, 24. September 2012

good news, bad news ... und schreiben

Ich kann nicht sagen, dass mein Leben im Moment nicht aufregend ist. Ich kann auch nicht sagen, dass ich mich grad nicht aufrege :-)

Aufregend ist das Leben aus vielen Gründen: Ich bin im End-Endspurt meines neuen Mauskripts, diese Woche erscheint mein neues Buch, mein Buchtrailer ist auf der Zielgerade, eine gute Freundin hat gerade tolle Neuigkeiten gemailt, morgen kann ich endlich wieder in die Berge und vielleicht schaffe ich es sogar, mich endlich um die Frankfurter Buchmesse zu kümmern - ein Plätzchen zum Schlafen habe ich, der tollen Freundin sei Dank.

Aufgeregt habe ich mich auch. Und ich rege mich immer noch auf. Dabei wollte ich mich doch in Gelassenheit üben. Aber eben, wollen und können sind manchmal zwei verschiedene Paar Schuhe. Auf jeden Fall habe ich letzte Woche wieder einmal einen etwas härteren beruflichen Lernprozess hinter mich gebracht (es ging um Veranstaltungshonorare). Mitten in diesem Ärger fiel mir ein Berufsschüler aus Luzern ein, der mir bei einer meiner ungewöhnlichsten und gleichzeitig spannendsten Lesungen eingeschärft hatte, meine Verträge immer GENAU zu studieren. Normalerweise mache ich das auch. Diesmal nicht. Ich füge an: Diesmal das allerletzte Mal nicht.

So, und jetzt gehe ich Feinschleifen. Am Donnerstagabend will ich mein Manuskript abschicken - mit einer kleinen Hintertür: Sonntagabend ginge auch noch.