Posts mit dem Label Leseförderung. werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Leseförderung. werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 3. Januar 2025

Lesungen: Leseförderung oder Showakt?

Wichtige Info vorab: Im folgenden Blogpost geht es um Schullesungen für Jugendliche, also jene Altersgruppe, in der viele in ihrer Freizeit nur noch selten oder gar nie freiwillig zu einem Buch greifen.

Wenn jeweils die Resultate der Pisastudie veröffentlicht werden, schreien die Politik- und die Medienlandschaft kollektiv auf, fragen sich, was schief läuft und delegieren das Problem - wie so vieles - an die Schule. Was dabei gerne übersehen wird und worüber leider auch nicht oft berichtet wird: Unzählige Schulen und Lehrpersonen im ganzen Land arbeiten seit langem an einer nachhaltigen Leseförderung.

Ein Teil dieser Leseförderung können Autorenlesungen sein. Ich erlebe sehr viele tolle Lesungen mit engagierten Lehrpersonen und neugierigen Jugendlichen. Die meisten dieser Lesungen sind in längerfristige Lese- und oder Schreibprojekte eingebettet, die Autorenlesung ist ein Teil davon. Das ist für mich Leseförderung pur. Mehr dazu weiter unten, denn es gibt auch die anderen Lesungen.

Jene, wo die Sportlehrerin oder der Mathelehrer die Klasse begleiten und mir oft begeistert rückmelden, dass sie die Lesung genossen haben. Das ist schön für sie - aber ich frage mich dann immer, ob und wie die Jugendlichen die Lesung im Deutschunterricht nachbesprechen, wenn die zuständige Lehrperson gar nicht an der Lesung war. Manchmal wissen die Jugendlichen nur, dass sie jetzt "Lesung" haben, wo wohl irgendjemand vorliest, aber wer und warum, entzieht sich ihrer Kenntnis. Es gibt diese Momente, in denen bis zu 60 Jugendliche in einen Saal stürmen und sich unter lauten Zurufen und geräuschvollen Stühlerücken hinsetzen; Lehrpersonen kommen irgendwann auch dazu, setzen sich ebenfalls hin, ohne mich auch nur anzuschauen, geschweige denn, mir kurz "Grüezi" zu sagen. Mit etwas Glück nicken sie mir zu, wenn sie denken, dass alle da sind und erwarten dann von mir, dass ich die nötige Ruhe im Raum schon hinbekomme. Es kommt auch immer noch gelegentlich vor, dass Lehrpersonen während der Lesung am Handy rumdaddeln oder sich in etwas anderes vertiefen. Damit signalisieren sie mit jeder Faser ihres Körpers: Was da läuft, ist nicht wichtig. Ich frage mich dann jeweils, ob da wohl irgendwo noch das Häklein hinter "Leseförderung" gefehlt hat und denke mir, dass man als Schule sein Geld auch einfach zum Fenster hinauswerfen kann. Denn ganz ehrlich: Eine solche Lesung ist eine (teure) Alibiübung ohne tieferen Sinn und Zweck, ein reiner Showakt mit Erzählungen über das Schreiben, über die Entstehung von Büchern mit fesselndem Vorlesen. Das kann lustig und / oder spannend sein, Nachhallen tut da jedoch meistens nicht viel. Versteht mich nicht falsch: Lesungen sollen unterhalten und Freude und Spass machen, aber kein Autor und keine Autorin sollten zum programmfüllenden Pausenclown (gemacht) werden.

Nachfolgend ein paar Tipps, wie eine Lesung Teil einer guten Leseförderung werden kann:

Eine gute Vorbereitung

Zur Vorbereitung kann man ein Klassenprojekt rund um das Buch starten. Wenn man sich dazu entscheidet, eine Autorin oder einen Autor einzuladen, liest die Klasse ein Buch oder zumindest Textpassagen aus Büchern des Gastes, macht sich schlau, wer er/sie ist, versucht sich vielleicht sogar selber am Schreiben. Der Austausch mit dem Autor/der Autorin ist dann mehr ein Werkstattgespräch, das einer echten Neugier entspringt. Die Lesung wird zum Erlebnis, aus dem man etwas mitnehmen kann. (Mehr zur Lese- und Schreibprojekten in einem separaten Blogpost.)

Gruppengrösse bei Lesungen: 

Am tollsten sind Lesungen in einzelnen Klassen, denn da wird der Austausch persönlicher, gehen die Gespräche tiefer. Das ist - je nach Budget oder Anzahl Schülerinnen und Schüler einer Schule - nicht immer möglich. Nehmen mehrere Klassen an einer Lesung teil, spielt die Gruppendynamik eine Rolle. Ich kann mich an eine Lesung erinnern, in der mir die Lehrperson vor der Lesung geschrieben hat, wie gut die Klasse vorbereitet ist, wie viele Fragen sie hat. An der Lesung waren dann mehrere Klassen, Fragen kamen fast keine. Als ich nach der Lesung zu den Jugendlichen sagte, ich hätte mich so sehr auf ihre Fragen gefreut und sie dann vermisst, meinten sie, da seien halt auch solche in der Lesung gewesen, vor denen sie sich diese Fragen nicht zu stellen wagten. Wer also mit seiner Schule Lesungen plant, tut gut daran, sich zu überlegen, ob und welche Klassen man zusammen in die Lesung schickt.

Es gibt Schulen, an denen auch grosse Gruppen kein Problem sind. Kürzlich sassen mehr als 60 Jugendliche in einer Lesung. Alle hatten ein Buch von mir gelesen, nicht alle dasselbe. Alle hatten Fragen zu den verschiedenen Büchern. Spannende und auch kritische Fragen (ich liebe das!). Es waren total erfüllende Minuten, in denen ich den Abschluss eines langen und intensiven Leseprojekts bilden durfte. Es gibt eine Schule, an der ich immer mal wieder lese, wo die Schule gleich die ganze Aula mit weit mehr als hundert Jugendlichen füllt - und es ist jedes Mal ein tolles Erlebnis. Viel Showakt mit Einblicken ins Schreiben und Vorlesen (der grösse der Gruppe geschuldet), aber auch immer ein witzig-interessanter Austausch mit den Jugendlichen. 

Lesungsort:

Toll ist es natürlich, wenn die Lesung in der Schulbibliothek oder der lokalen Bibliothek stattfinden kann, umgeben von Büchern. Das geht jedoch nicht immer. Bei einzelnen Klassen findet die Lesung oft im Schulzimmer statt, wenn es mehrere Klassen sind, in der Aula. In beiden Fällen ist es gut, wenn Bücher der eingeladenen Autor:innen ausgestellt werden, wenn Resultate von Klassenprojekten ausgestellt werden usw. Auch immer eine gute Idee: die lokale Bibliothekarin zur Lesung einladen. Ein absolutes No-Go ist die Turnhalle, auf der alle auf dem Boden sitzen. Das wird zu fast 100% NICHT funktionieren.

Autor:innen finden:

Kantonale Stellen organisieren Lesetouren wie Schule und Kultur, ein tolles Angebot für Schulen und Bibliotheken. Vielleicht passt aber der Zeitraum nicht? Oder der Autor/die Autorin, die man gerne einladen würde, steht nicht auf der Liste? Dann kann man sich jederzeit direkt an den Autor/die Autorin wenden oder beim Verlag nachfragen.

Dieser Post ist der Auftakt zu einer Reihe über das Thema Lesungen. Wenn ihr also eine Frage zu Lesungen habt oder einen Aspekt vertiefen wollt, meldet euch bitte in den Kommentaren.

Sonntag, 23. Juli 2023

Darf ich vorstellen - Edition 8

 
Als Verlegerin begleite ich Autorinnen und Autoren auf dem Weg zum fertigen Buch. Es sind intensive Monate, gefüllt mit viel Knochenarbeit, in denen wir alle - Verleger und Autor*innen - unser Bestes für unsere Bücher geben. Der Moment, in dem man die Bücher zum ersten Mal vorstellen kann, ist immer ein ganz besonderer. Deshalb ein dröhnendes Trara, ein fröhlicher Jodel und ein stolzes Voilà: Hier sind sie, die vier Bücher unserer Edition 8. Es sind drei für die Oberstufe und eines für die Mittelstufe, geschrieben von Monica Cantieni, Stephan Sigg, Tom Zai und Melanie Gerber. Mehr dazu auf unserer da bux Verlagsseite.

Donnerstag, 5. August 2021

da bux Verlegertreffen - ein Einblick

Den 4. August hatte ich in meiner Agenda dick und fett eingetragen. Es sollte nämlich seit langem das erste reale Treffen von uns drei da bux Verlegern werden, natürlich im Verlagssitz (also dem Haus, in dem Herr Ehemann und ich wohnen), aber auch in unserem "Aussenbüro", dem Restaurant Galerie am See beim Werdenbergersee.

Als Kleinstverlag leisten wir uns kein Verlagsbüro, schon gar kein Verlagsgebäude (könnten wir selbst dann nicht, wenn wir wollten). Wir arbeiten alle drei im Home Office. Der Verlagssitz ist bei mir, hier mache ich das Lektorat und erledige administrative Arbeiten wie zum Beispiel das Aufsetzen der Verträge für unsere Autor*innen, das (aufwändige) Schreiben von Gesuchen um Projektbeiträge oder das Einreichen unserer Bücher für diverse Buchpreise. Das IT-Headquarter mit allem Drum und Dran von der Webseite, über virtuelle Security bis hin zum Buchsatz, das Lager und der Online-Vertrieb sind bei Tom Zai zu Hause (er hat sich gerade ein neues Regal verkauft, damit es auch für die neue Edition Platz hat) und wo Toms Ehefrau Esther sehr tatkräftig mithilft. Marketing und PR Ideen und Konzepte samt Ausführung entstehen bei Stephan Sigg zu Hause in St. Gallen. Wir kommunizieren virtuell, meistens per Mail, wenn es komplexer wird per Telefon.

Und so sind unsere Treffen zu dritt immer wahre Highlights, verbunden mit viel Vorfreude. An unseren Jahrestreffen schauen wir auf das vergangene Verlagsjahr zurück, meistens irgendwann Anfang Jahr. Coronabedingt haben wir den Termin in diesem Jahr nach hinten geschoben. Wir analysieren, was gut gelaufen ist, aber auch, wo es gehakt hat und wir noch Luft nach oben haben in den Abläufen. Und wir planen das neue Verlagsjahr.

Einen Löwenanteil der Verlagsarbeit stemmen wir selber, aber ohne Unterstützung unserer Lebenspartner*innen ginge es nicht (Toms Frau Esther arbeitet im Vertrieb, Herr Ehemann erledigt die Verlagsbuchhaltung). Zudem gibt es Arbeiten, die wir uns selber nicht zutrauen und für die wir die Arbeiten extern vergeben. Unsere Cover hat von Anfang an Tabea Hüberli gestaltet, sie hat auch unser Logo entworfen und für die neue Edition ergänzt. Korrekturleserin ist ebenfalls seit der ersten Stunde an Heike Brillmann-Ede. Unsere früheren Editionen haben wir in Deutschland drucken lassen, dort werden sie auch immer noch gedruckt. Unsere neueren Editionen drucken wir in der Schweiz bei der Druckerei Cavelti.  (Wir hätten nie gedacht, dass wir es uns finanziell leisten können, unsere Bücher in der Schweiz zu drucken, doch Cavelti hat das Unmögliche scheinende möglich gemacht.)

Zu unserer grossen Freude war 2020 trotz Corona ein sehr gutes Jahr für unseren Verlag, und auch 2021 sind wir sehr gut unterwegs. Edition 6 hat die Druckfreigabe und wird offiziell anfang September erscheinen, diesmal zum ersten Mal mit einem Buch für die Mittelstufe, vor allem aber wieder mit vier tollen Geschichten, von denen keine ist wie die andere, jede mit einem spannenden Thema, jede in ihrer ureigenen Erzählsprache.

Für die Edition 7, die 2022 erscheint, haben wir die zeitlichen Abläufe und die Zuständigkeitsbereiche leicht modifiziert. Wir sind überzeugt, dass wir so noch professioneller und effizienter arbeiten können. All das beflügelt. Wir sind motiviert und voller Energie und Tatendrang.

Für mich war die Gründung von da bux eine der besten Entscheidungen meines beruflichen Lebens. Als Autorin wanke ich immer mal wieder, stelle mir die Richtungs- und Sinnfrage. Das passiert mir als Verlegerin nie, weil ein Team besser trägt und bei keineren Krisen auch viel besser auffängt als das Leben als schreibende Einzelkämpferin. Ich stehe mit beiden Beinen fest auf dem Boden zwischen meinen Verlagskollegen Stephan Sigg und Tom Zai und bin erfüllt von tiefer innerer Zufriedenheit. Besser geht es nicht.

Sonntag, 18. Juli 2021

Wenn Form und Inhalt perfekt übereinstimmen - von der Kunst des einfachen Schreibens

Endlich kann ich sie zeigen, die Bücher, an denen unsere Autor*innen und wir vom da bux Verlag in den vergangenen Monaten gearbeitet haben.

Es sind vier völlig verschiedene Texte, inhaltlich und sprachlich, was nicht nur das Verleger*innenherz begeistert, sondern auch die Lektorin (mich). Ich bin voller Neugier und Freude in diese Welten eingetaucht und habe einmal mehr darüber gestaunt, wie sehr Erzählform und Inhalt übereinstimmen. 

Die schon fast magische Geschichte von Katja Alves hat ihren ureigenen Wortklang, der beim Lesen verzaubert. Einfach, schlicht, schnörkellos und gerade deswegen wunderschön.

Genau das Gegenteil bietet der Text von Severin Schwendener, der mit den Elementen des Horrorgenres spielt und jongliert, als hätte er nie etwas anderes getan. Kopfkino vom feinsten mit einem Slow Motion Moment, der es in sich hat.

Franco Supinos Text ist beklemmend real, zuweilen in seiner erbarmungs- und schonungslosen Ehrlichkeit und Offenheit nur schwer zu ertragen. Inhaltlich und sprachlich eine Wucht.

Karin Bachmann stellt schon auf der ersten Seite Geschlechterrollen so locker und cool auf den Kopf, dass es eine Freude ist. Das macht sie mit viel Wortwitz und noch mehr Spannung.

Mit solch guten, professionell arbeitenden Autor*innen zusammenarbeiten zu dürfen und zu können, ist eine richtig tolle Sache. Da geht es nicht um Egos, sondern um die Arbeit am Text, um das gemeinsame Suchen und Finden der perfekten sprachlichen Version. Wir haben ein Grob- und ein Feinlektorat gemacht und dann an Details geschliffen, so lange, bis wir alle zufrieden waren. Das ist verbunden mit einem intensiven Austausch über den passenden Ausdruck, die besten Worte für etwas. Für mich als Lektorin gilt dabei: Ich muss (und darf) mich auf jede Erzählsprache einlassen und darin eintauchen; ich muss sie fühlen und verstehen. Nie, gar nie, darf ich einer Autorin oder einem Autor meine Sprache aufdrängen. Und: Im Zweifelsfall hat der Autor / die Autorin das letzte Wort, denn es ist sein / ihr Text.

Ihr seht: Hinter jeder dieser vier kurzen da bux Geschichten steckt sehr viel Arbeit. Einfaches Schreiben ist etwas vom Schwierigsten, eine Kunst für sich. Oder, wie Tom Zai das einmal definiert hat: da bux Geschichten sind einfach, aber nicht einfach einfach. Das erlebe ich bei jedem Lektorat aufs Neue.  Deshalb möchte ich an dieser Stelle die Arbeit unserer Autor*innen würdigen: Danke für eure Texte. Es sind richtige da bux Texte geworden, Geschichten, die perfekt in unser Programm passen. Inhaltlich und sprachlich.

PS: Worum es in den Geschichten geht, verrate ich in einem speparaten Blogpost.

Sonntag, 16. Mai 2021

Wie man als Jugendbuchverlag mit einem Kinderbuch fremdgeht und sich dabei treu bleibt

Gerne hätte ich während der letzten Wochen und Monate öfters laut und begeistert herausgerufen, was ich denn da genau in meiner da bux Lektoratsstube mache, aber wir haben in unserem Verlag einen klaren Zeitplan, was ab wann verraten wird. Und so blieb ich in den Social Media vage. Schrieb, wie sehr mir die neuen vier Geschichten der Edition 6 gefallen, und wie toll die Zusammenarbeit mit unseren Autor*innen ist. Beides ist keine Übertreibung. Es war eine Freude, gemeinsam an den vier völlig verschiedenen, allesamt sehr starken Texten zu arbeiten.

Einmal mehr ist die Bandbreite der Geschichten und Texte und ihren Erzählsprachen sehr weit. Genau das gefällt mir so an unserem Verlag. Wir haben zwar ein glasklares Konzept, aber innerhalb dieses Konzeptes gibt es unzählige Möglichkeiten, eine Geschichte zu erzählen. Auf der diesjährigen Ostschweizer Lesetour durch Oberstufenschulen in verschiedenen Kantonen durfte ich dafür massenweise Komplimente einheimsen (die ich hiermit direkt an unsere Autor*innen weitergebe). Gelobt werden die Vielfalt an Themen und Genres, die individuellen Erzählsprachen unserer Autor*innen, die leichte Lesbarkeit und die vielfältige Möglichkeit, wie unsere Bücher im und neben dem Unterricht eingesetzt werden können. Vor allem aber, dass wir die Jugendlichen mit unseren Büchern begeistern. Schönere Komplimente kann man nicht bekommen!

Was mir an da bux ebenfalls gefällt: Dass wir innerhalb unseres Konzeptes Experimente wagen. In Edition 2 war das mit Voll Risiko ein Buch, das sich auch im heilpädagogischen Bereich und im DaZ einsetzen lässt. In Edition 5 haben wir mit Hochdruck das Buch einer sehr jungen Autorin veröffentlicht (Maxima Hampel war siebzehn, als sie das Buch geschrieben hat). Und in Edition 6 wagen wir noch einmal etwas Neues. Wir gehen sozusagen fremd. Nämlich in den Kinderbuchbereich. Nicht mit der gesamten Edition; da bux ist und bleibt ein Jugendbuchverlag. Aber auf vielfachen Wunsch veröffentlichen wir im Herbst 2021 ein Kinderbuch, eins, in dem wir unserem Konzept der einfachen Erzählsprache treu bleiben.

Ich gestehe, als Lektorin bin ich mit sehr viel Respekt an diese Aufgabe herangegangen, bewege ich mich doch ansonsten eher im Bereich des Jugendbuchs. Was enorm geholfen hat: Als Autorin konnten wir die erfahrene Kinderbuchautorin Katja Alves gewinnen. Sie hat eine derart wunderschöne und packende Geschichte geschrieben, in einer Erzählsprache, die das Herz berührt und an den richtigen Stellen auch schneller schlagen lässt, dass das Lektorat zu einer riesigen Freude wurde.

Was wir bei diesem Buch als Verlag nebst dem Lektorat zusätzlich beachten mussten, erfahrt ihr in diesem Interview mit Tom Zai, das auf unserer Verlagsseite zu finden ist.

Mit den anderen drei Büchern bleiben wir auf der Oberstufe. Sie werden, genau wie das Kinderbuch, richtig toll. Mehr darf ich noch nicht verraten. Von wegen Zeitplan.

Donnerstag, 27. Februar 2020

Workshop "Easy" und ein paar Beobachtungen in Sachen Kinder- und Jugendliteratur

Gestern durften Stephan Sigg und ich an einer Tagung für Lehrpersonen einen Workshop zu leseleichter Lektüre leiten. Wir begannen mit einem Überblick über Easy Reader-Angebote aus Deutschland und der Schweiz und zeigten danach eine Vielfalt von Ideen für eine kreative Arbeit mit Büchern im Unterricht auf. Gleichzeitig boten die engagierten KursteilnehmerInnen Einblicke in ihre abwechslungsreiche Unterrichtstätigkeit. Ein inspirierender Nachmittag für alle.

Am Anfang dieses Nachmittag stand die Eröffnungsrunde, die in mehrfacher Hinsicht interessant war:

Erkenntnisse, die für Verlage interessant sein könnten und müssten: Es wurde sehr deutlich klar, dass Bücher, zu denen es Unterrichtsmaterialien gibt, eine sehr viel höhere Chance haben, als Klassenlektüre eingesetzt zu werden als Bücher ohne. Ebenfalls hilfreich sind Hörbücher.

Als Verlegerin, deren Verlag kostenlose Unterrichtsmaterialien anbietet, hat mich das sehr gefreut und mir gezeigt, dass wir mit unserem Verlag da bux auf dem richtigen Weg sind. Als Autorin, die für Verlage geschrieben hat, die für meine Bücher weder Unterrichtsmaterialien (mit einer Ausnahme) noch Hörbücher zur Verfügung gestellt haben, schaue ich mit leisem Bedauern auf diese Zeit zurück. Als Self Publisherin versuche ich gerade, den 48-Stunden-Tag zu finden, der es mir erlaubt, für meine selbst wieder aufgelegte Backlist Unterrichtsmaterialien zu erstellen.

Leider gab es (einmal mehr) auch noch die - frustierende - Erkenntnis, dass wir CH-AutorInnen im eigenen Land doch etwas arg verloren sind: Bücher von uns musste man mit der Lupe suchen in dieser Auswahl. Ich gestehe: Manchmal lässt mich das schier verzweifeln. Manchmal macht es mich wütend. Manchmal macht es mich grimmig. Machmal habe ich ob solcher Tatsachen Rückzugsgedanken. Und manchmal alles zusammen. Wenn ich trotzdem weitermache, dann nur, weil es auch die anderen gibt, jene, die sehen, was wir tun, jene, die uns zu Lesungen einladen, die mit ihren Klassen unsere Bücher lesen, jene, die uns rückmelden, wie sehr es das braucht. Gestern durften Stephan und ich das erleben. So etwas motiviert.

Freitag, 7. Januar 2011

Schreibwerkstatt

Heute möchte ich kein Buch, sondern ein Projekt vorstellen. Meine Autorenkollegin Annette Weber wurde eingeladen, mit freiwilligen und schreibwütigen Schülern der 5. und 6. Klasse eine Schreibwerkstatt durchzuführen. Sie sagte sofort zu und setzte sich auch gleich an die Planung. Gestern hat diese Schreibwerkstatt begonnen. Solche Projekte sind Lese- und Schreibförderung vom Allerfeinsten!

UPDATE: Heute ging's weiter mit der Schreibwerkstatt.