Donnerstag, 23. März 2023

Good News - Blackout ist wieder erhältlich


In den letzten Wochen habe ich jeden Tag ein wenig am Buchsatz von Blackout gearbeitet und zum ersten Mal im Leben mithilfe von Shutterstock (Bilddatei), Canva (Kreativwebseite mit Vorlagen für fast alles) und dem BoD Vorlagendesigner ein Buchcover selber gestaltet. Zusätzlich motiviert und angetrieben hat mich die Bestellung einer Schule, die das Buch ab Mitte April als Klassenleküre einsetzen will. So bin ich in meinem ziemlich eng gesetzten Ablaufplan noch schneller vorangekommen. Letzte Woche habe ich das Buch bei BoD hochgeladen, gestern kam der Bescheid, dass die Printausgabe ab sofort wieder erhältlich ist. Das eBook wird noch eine oder zwei Wochen brauchen. Und es wird ein Hörbuch geben. So viele Jahre lang haben sich das unzählige Jugendliche und Lehrpersonen gewünscht, nun kann ich mit Hilfe von Josia Jourdan diesen Wunsch bald erfüllen. 

Ich habe beim Setzen des Texts so wenig wie möglich ins Original eingegriffen. Die meisten Änderungen sind dem Buchsatz geschuldet, der seine eigenen Regeln hat. Nur ab und zu habe ich Stellen ein wenig entrümpelt oder aufpoliert. Wichtig war mir, dass die Seitenzahlen mit jenen des Vorläuferbuches übereinstimmen, damit Schulen problemlos Bücher aus bestehenden Klassensätzen ersetzen können.

Was mich besonders berührt hat: Im Februar hatte ich ziemlich viele Lesungen. Fast in jeder Schule hat man mich - leicht entsetzt - mit den Worten begrüsst: "Alice, dein Blackout ist vergriffen. Warum?" Ich habe mich darüber gefreut, dass das Buch so sehr in den Schulen verankert ist. Gleich in zwei Oberstufenschulen haben ich zudem Lehrerinnen getroffen, die mir erzählt haben, dass sie das Buch als Schülerinnen in der Oberstufe gelesen haben und es jetzt mit ihren Klassen lesen. Schönere Rückmeldungen kann man gar nicht bekommen.

Nun ist das Buch wieder da - und es ist gekommen, um zu bleiben. Das ist der Vorteil am Self Publishing: Die Bücher bleiben im Handel.

Freitag, 3. März 2023

Story-Tausch: Schreiben mit Jugendlichen


Am 22. Oktober 2022 erhielt ich eine Mail von vier Frauen, die den Zertifikatskurs zur Bibliothekarin besuchen und für ihre Facharbeit, die sich mit der Leseförderung von Jugendlichen befasst, Autorinnen und Autoren suchten. Ob ich Lust hätte, abwechselnd mit Schülerinnen und Schülern einer Oberstufenklasse eine Geschichte zu schreiben. Und wie ich Lust hatte! Ich schrieb sofort zurück und freute mich sehr, als ich Bescheid bekam, dass das Projekt zustande kommt und ich dabei sein durfte.

Dieses abwechselnde Schreiben nennt sich Story-Tausch geht so: Die Jugendlichen entwickeln in Gruppen Ideen und Figuren für eine Grundidee zu einer Geschichte. Das Genre können sie frei wählen. Ihre Aufgabe ist es dann, auf einer A4-Seite ihre Figuren auf die Geschichtenreise zu schicken. Danach bekommt der Autor/die Autorin den Auftrag, Seite 2 zu schreiben (ohne weitere Informationen; wir haben nur diese eine erste Seite). So geht das fünf Seiten lang hin und her: Die Jugendlichen schreiben die Seiten 1, 3 und 5, die Autorin/der Autor die Seiten 2 und 4. Für jede Seite haben die Schreibenden eine Woche Zeit.

Die Vorgaben sind strikt: Nebst einem klaren Zeitplan sind Schriftgrösse, Schriftart, Zeilenabstand und Umfang genau definiert. Keine Änderungen an den schon geschriebenen Seiten. Dafür sind wir beim Schreiben frei. 

Was mir an diesem Projekt besonders gefällt: Die Jugendlichen haben die Hohheit über die Geschichte - es sind ihre Figuren, ihr Setting, ihre Ausgangslage, ihr Ende, und die Erzählsprache richtet sich nach dem Genre, für das sie sich entschieden haben. "Meine" Gruppe entschied sich für ein sehr junges Paar gegen den Rest der Welt. Ich habe die Bonnie & Clyde Idee gerne aufgenommen, mich in der Sprache ganz der ersten Seite angepasst und auch die Geschichte vorangetrieben. Dabei habe ich darauf geachtet, dass ich genau an jenem Punkt am Ende der Seite bin, an dem sich die beiden entschieden müssen, was sie jetzt tun.

Das war ein Banküberfall, mit allem, was dazu gehört. Ich habe begeistert die dritte Seite gelesen und bin noch viel begeisterter in den Überfall eingestiegen. Dabei hatte ich eine derart gute Vorlage, dass ich aus dem Vollen schöpfen konnte. Das Ende der Geschichte schrieben dann die Jugendlichen.

Vier Gruppen haben eine Geschichte geschrieben. Eine Gruppe mit mir, eine mit Franco Supino und zwei mit Sunil Mann. Auch sie haben Genre und Erzählsprache aufgenommen; jede Geschichte kommt aus einem Guss daher; da gibt es keine Brüche in der Art des Erzählens.

Am 18. Januar 2023 fand die Vernissage statt. Ein wunderbarer Anlass, in dem die Texte einen würdigen Rahmen erhielten. Die Jungautoren haben ALLE eine Passage vorgelesen. Ich durfte die Texte der Autoren lesen. Im Publikum sassen Lehrpersonen, Eltern, Mitschüler*innen, die vier Bibliothekarinnen, und die Lehrerin der Schüler*innen.

Nun ist die Facharbeit der Bibliothekarinnen beinahe fertig. Teil davon ist eine Webseite, in der das Projekt vorgestellt ist. Ich empfehle auf jeden Fall ein Reingucken und auch sehr gerne ein Ausprobieren der Idee. Ich stelle zudem das Projekt in einem YouTube Video ausführlich vor. Wenn ihr also Lust und Zeit habt, lade ich euch ein auf eine Reise durch die Webseite und meinen Clip (Link unter dem Post). Viel Spass.

Für mich war es definitiv ein Vergnügen. Von A bis Z. Das liegt an den schreibenden Jugendlichen, die für uns Autoren herrliche Steilvorlagen geliefert haben, und an den vier Bibliothekarinnen Gabriela Frick, Annika Görden, Esther Jufer und Daniela Studach, welche das ganze Projekt sehr gut vorbereitet, organisiert und begleitet haben. 


Sonntag, 19. Februar 2023

Wenn Lesungen beflügeln

 

Hinter mir liegen zwei anstrengende, aber auch wunderbare Wochen mit Lesungen an verschiedenen Oberstufenschulen. Auf jede einzelne habe ich mich gefreut, denn schon die Kontaktaufnahme und der Mailaustausch verliefen unkompliziert und herzlich. Wir einigten uns auf ein Datum - manchmal weit im Voraus, manchmal eher kurzfristig - und klärten dann spätestens eine Woche vor den Lesungen noch die letzten Details. Überall waren die Jugendlichen auf die Lesung vorbereitet, zum Teil wurde ich mit wunderschönen Plakaten empfangen, letzten Freitag in Marthalen holte mich eine ganze Schulklasse vom Bahnhof ab. Das sind Momente, in denen ich Begeisterung und Wertschätzung spüre und ich gestehe: Beides tut mir unendlich gut.

Lesungen mit gut vorbereiteten Klassen bereiten besonders viel Freude. Oft gibt es für mich schon vor der Lesung ganz viel zu sehen. An Stellwänden und Wandtafeln hängen kleine Plakate mit Portraits von mir oder verschiedenen Arbeiten zu meinen Büchern und dieses Mal auch Fotostorys zum Blackout. 








 

 

 

Sind sie nicht toll?

Zu den Fotostorys und Autorenportraits geht es hier:



Mittwoch, 1. Februar 2023

Mit Zuversicht voran - Blackout wird zurückkommen

Foto: 2009 / Fotografin: Kay

 Die Melancholie über die vergriffenen Bücher ist verflogen, die Zuversicht ist wieder da und mit ihr auch ganz viel Motivation und Energie. Ich habe die Rechte für beide Bücher - no_way_out und Blackout zurück und schon mit dem Buchsatz vom Blackout angefangen. 

Normalerweise lasse ich mir Zeit mit vergriffenen Büchern; es kann schon mal eins, zwei oder gar drei Jahre gehen, bis ich ein vergriffenes Buch noch einmal im Self Publishing herausgebe. Aber bei Blackout pressiert es mir. Ich habe bis Ende Juni gut 30 Lesungen, die allermeisten bei Klassen, die Blackout gerade gelesen haben oder am Lesen sind oder das Buch nach der Lesung lesen werden. Die meinsten Schulen haben das Buch im Klassensatz schon an Lager und oft schon mit mehreren Klassen gelesen, andere bestellen es sich bei der Medienzentrale in Solothurn. Aber Bücher gehen beim vielen Lesen schon mal kaputt und müssen ersetzt werden. Deshalb möchte ich, dass das Buch so schnell wie möglich wieder erhältlich ist. Ich achte auch beim Buchsatz darauf, dass er mit der Originalversion übereinstimmt, sprich, dass die Seitenzahlen aufeinander abgestimmt sind.

Weil ich als Autorin und Verlegerin nicht einfach alles beiseite legen und mich nur dem Buchsatz für ein vergriffenes Buch widmen kann, muss ich mir die Arbeit einteilen. Ich möchte jedoch so schnell wie möglich vorankommen und spätestens Anfang April mit allen Arbeiten (Buchsatz, Covergestaltung, Klappentext schreiben, das Buch bei BoD hochladen ...) fertig sein. Haltet mir bitte die Daumen.

Und hier für alle, die sich das gerne ausführlicher anhören (oder anschauen) möchten:

Montag, 23. Januar 2023

Literaturkalender - Fehlkauf mit Happy End

Noch im alten Jahr stöberte ich mich durch die lokale Papeterie und stiess auf einen Literaturkalender. Ein tolles Cover, wunderschöne Musterbilder auf der Rückseite, 52 Seiten, für jede Woche eine. Ich kaufte ihn und freute mich aufs Auspacken und Aufhängen. Beim ersten Durchblättern dann die Ernüchterung: Bis auf zwei Volksweisheiten war jedes einzelne Zitat von einem Mann. Die eine Hälfte völlig ausgelutscht, weil schon umpfzig Mal gelesen, die andere Hälfte steifer als ein Brett. Bis auf extrem wenige Ausnahmen nichts , das das Herz berührte, nichts, das inspirierte, nichts, über das ich mich freuen könnte, wenn es an der Wand hing.

Ich setzte mich hin und schrieb einen Brief an den Verlag. Wie enttäuscht ich sei und wie man es im Jahr 2022 schaffen könne, einen Literaturkalender mit Zitaten nur von Männern herauszugeben. Die Antwort kam keine zwei Stunden später, aus Unachtsamkeit so verfasst, dass ich den vorherigen, internen Mailverkehr im Verlag mitlesen konnte. Ihr ahnt, was da drin stand. Am Ende bot man mir an, mir als kleine Entschädigung einen anderen Kalender zu schicken. Ich lehnte ab, weil ich von Kalendern erst einmal genug hatte. 

Der Literaturkalender lag auf dem Wohnzimmertisch. Bereit, um zum Laden zurückgebracht zu werden. Aber dann fiel mir unsere Schreibrunde ein. Seit November treffen sich schreibende Menschen in der Bibliothek Buchs/SG zum gemeinsamen Schreiben und vor allem auch zum Austausch über das Schreiben. Den Abend beginnen wir jeweils mit einem sogenannten Writing Promt, also einer kleinen Schreibaufgabe. Und wie ich so an die Schreibrunde dachte und auf den Kalender schaute, war alles klar. Wir würden unsere eigenen Zitate schreiben.

Die Aufgabe dazu:
1. Schaut euch die Kalenderbilder des Januars an.
2. Notiert zusammengesetzte Nomen, die euch zu den Bildern einfallen.
3. Teilt die Wörter in der Mitte und setzt sie neu zusammen.
4. Schreibt ein kurzes Gedicht, in dem diese Wörter vorkommen.

Herausgekommen sind wunderschöne Texte, die ich abgeschrieben und über die bestehenden Zitate geklebt habe.



Und so habe ich jetzt einen Literaturkalender mit schönen Bildern und Zitaten, die mir viel bedeuten. Herzlichen Dank an die Schreibgruppe!

PS: Im Februar klebe ich mir jede Woche ein Zitat aus dem Buch Kreativität von Melanie Raabe über die Zitate. Und das wäre dann auch gleich mein Buchtipp für Januar:

Melanie Raabe: Kreativität - Wie sie uns mutiger, glücklicher und stärker macht.