Sonntag, 22. März 2020

Alltagsleben in Zeiten wie diesen - Haare schneiden

Sonntagmorgen

Besondere Zeiten, besondere Massnahmen. Mein Friseurtermin war an dem Tag, als die Friseursalone geschlossen wurden. Nun führt kein Weg mehr am Schneiden vorbei, weder bei mir noch bei Herrn Ehemann. Ich habe mir jetzt ein paar Tutorials übers Haareschneiden angeschaut. Heute Nachmittag werde ich zur Privatfriseuse von Herrn Ehemann. Und er zum Privatfriseur von mir. Danach sehen wir beide dann aus wie geschorene Schafe oder gerupfte Enten. Und wahrscheinlich wird der eine die andere und die andere den einen feuern. Ich bin mir aber sicher, dass unsere Liebe weiterleben wird.

Sonntagnachmittag

Heute nach dem Mittag wurde unser Badezimmer umfunktioniert zum Haarsalon. Ausrüstung: ein Rasierer, 4 schlecht schneidende Scheren, 2 Nagelscheren, 1 Kamm.
Leider ist Herr Ehemann nicht für Social Media zu haben, auch in diesen Zeiten nicht. Ich kann euch aber versichern, dass er und seine Frisur (bis auf einen kleinen Schnitzer über den Ohren) sehr gut aussehen. Was er aus mir gemacht hat? Guckt selber. Vorher und nachher.


Freitag, 20. März 2020

An die Doofdödel dieser Welt - #stayverdammtnochmalathome

Mit Frau Tochter telefoniert. Ihr erster freier Tag nach sechs Tagen Dienst in einer sozialen Einrichtung. Sie geht den langen Weg zu Fuss zur Arbeit, damit sie sich nicht in einen Bus setzen muss. Ihre Hände sind wund vom Waschen und Desinfizieren. Ihre Klienten können nicht alle verstehen, was da grad mit der Welt passiert. Ihr Aufruf in der Waschküche ihres Wohnblocks, dass sie mehr Zeit zum Waschen braucht, weil sie ihre Kleider häufiger wechseln muss als sie sie waschen kann, wurde von vielen Seiten sofort warmherzig beantwortet - die Waschmaschinenfrage ist somit gelöst. Es gibt sie also, die Solidarität im Kleinen.

Und für alle, die das Wort Solidarität weder buchstabieren noch aussprechen können geschweige denn leben wollen:

Liebe Doofdödel, die ihr denkt, es sei alles nicht so schlimm und ihr hättet ein Menschenrecht darauf, euch in Gruppen zu treffen. Ihr gefährdet Leute wie meine Tochter. Ihr gefährdet die KlientInnen meiner Tochter. Ihr gefährdet die Grosseltern meiner Tochter. Ihr gefährdet Leben. Und ihr verhöhnt mit eurem Verhalten Menschen wie meine Tochter. Ihr gefährdet und verhöhnt das Leben der Menschen, die jetzt noch arbeiten - und zwar mehr denn je in ihrem Leben, weil es sie braucht (unter anderem, damit ihr Klopapier horten könnt - oder damit sie euch dann pflegen können, wenn es eucht trifft).

#stayathome

Dienstag, 17. März 2020

Schlechtes Timing - oder - Blogtour Blue Blue Eyes

Es gibt schlechtes Timing und es gibt sehr schlechtes Timing. In diesem Fall war es sehr schlechtes Timing, und bin ich schuld daran! Als mich Josia fragte, ob mir die Woche vom 9. März für eine Blogtour passe, meinte ich locker-flockig: "Ja, klar." Ich wusste zwar, dass ich auf Lesetour sein würde, aber genau deswegen war ich überzeugt, dass es die richtige Woche für eine Blogtour sei.

Irren ist menschlich, und manchmal ist Irren auch ein Synonym für Gabathuler. Es war nämlich so: Noch nie hat mich eine Lesetour so gefordert wie diese - und noch nie waren die Umstände schlechter. Auf dem Weg zu den Lesungen las ich alles, was ich übers Virus erfahren konnte, und nach den Lesungen schlief ich immer ziemlich schnell ein. Einmal habe ich deswegen sogar beinahe das Aussteigen verpasst.

Und so habe ich viel zu wenig auf die Blogtour verlinkt, viel zu wenig darauf aufmerksam gemacht und mich viel zu wenig bedankt. All das hole ich jetzt in diesem Post nach.

HERZICHEN DANK AN DIE BUCHBLOGGERINNEN

Franziska - Lesemädchen (@lesemaedchen auf Insta)
Gina - Zeilenfluch (@about.ginalouise auf Insta)
Daniel - Lesemagier (@lesemagier auf Insta)
Andrea - EasyPeasyBooks @easypeasybooks auf Insta)
Josia (@josiajourdan auf Insta)

Sie alle haben das Buch gelesen und sich dann für ein Thema entschieden, dass sie vertiefen wollten:

Franziska hat über die Organisation "Lost Souls" geschrieben
Gina hat sich mit dem Thema "Mental Health" auseinandergesetzt
Daniel hat die Schauplätze vorgestellt.
Andrea hat ein Interview mit mir gemacht.
Josia hat sich gefragt, was wir verbergen und warum.

Und natürlich habe ich auch das Lesen der Blogposts nachgeholt und mich riesig über die einzelnen Posts gefreut - auch über die Rezensionen. Leute, ihr seid einfach klasse.