Donnerstag, 12. März 2015

Auf einen Zwischenhüpfer zuhause

Heute Nachmittag kamen Herr Ehemann und ich von der Lesereise durch Tübingen zurück. Wir haben die Zeit genossen; die Landschaft, die Leute, die Treffen mit Autorenkolleginnen, die ruhigen Momente zwischendurch. Und ich einmal mehr die Lesungen bei wunderbaren Jugendlichen in teilweise unschlagbar schönen Bibliotheken, bei netten Menschen.

Zuhause dann das Übliche: Auspacken, Wäsche in die Waschmaschine, Administration erledigen, Mails beantworten. Alles ein wenig im Zeitraffer, weil es morgen früh schon wieder losgeht. Weg von zuhause, ab nach Leipzig. Mein Flug sollte um 11 Uhr in Leipzig eintreffen. Um 13 Uhr ist meine Lesung. Es wird knapp. Hoffentlich nicht zu knapp. Viel Verspätung liegt nicht drin.

Am Samstagabend bin ich dann schon wieder zuhause. Es warten Texte zur Überarbeitung auf mich. Einer dringend. Zudem höllischer Papierkram (Lesungen im Südtirol sind eine Sache für sich, über die ich berichte, wenn ich den Papierkram einigermassen geistig gesund durch habe - das glaubt mir sonst keiner.) Ein Video, das ich für die Vertreterkonferenz meines Verlags machen möchte. Und dann Band 4 der Lost Souls. Er geht in die ulitmative Schleif- und Feilrunde. Ich glaube, mir wird auch ohne viele Lesungen für den Rest des Monats nicht langweilig.

Hier ein paar Eindrücke der Lesetour:






Fundstück Nr. 4


Sonntag, 8. März 2015

Sehen wir uns? - Und sonst?

Sehen wir uns? Vielleicht in Leipzig, wo ich eine Lesung habe. Am Freitag, 13. März, 13.00 Uhr in der Halle 2, Lesebude 1. Oder an der "Buch am Bach" im Juni. Oder sonst an einer Lesung.

Falls wir uns verpassen: Mich gibt's auch virtuell. Zum Beispiel hier im Blog. Oder in den Social Media (siehe Blogroll auf der rechten Seite). Oder ganz neu auf einer Facebookseite, die ich für die Lost Souls eingerichtet habe. Die Seite ist öffentlich und kann auch ohne FB-Account gelesen und angeguckt werden.

Und sonst? War eine Menge los letzte Woche. Ich war auf Lesetour im Kanton Aargau. Einmal mehr mit total netten Lehrern und aufgestellten, motivierten Jugendlichen. Und einmal mehr kann ich sagen: Schöner und besser geht nicht. Ein herzlicher Dank deshalb an alle, bei denen ich letzte Woche lesen und erzählen durfte.

Dann war da noch diese eine, wunderbare Begegnung. Ein SEHR langes Gespräch, gutes Essen, ein Spaziergang an der Frühlingssonne und reden, reden, reden. Drei oder vier Jahre im Schnellraffer nachholen und sich trotzdem fühlen, als wäre man erst gerade zusammengesessen. Das war schön. Und gut. Ich winke dann mal fröhlich in Richtung Wettingen!

Und nicht zuletzt: Am Abend im Hotel ankommen. Einchecken via Codewort und Schlüsselbox und am nächsten Morgen direkt am See erwachen. Ein leckeres Frühstück geniessen und wissen, dass man einen Platz gefunden hat, an dem man nicht zum letzten Mal gewesen ist.

Nicht fehlen darf das PS: Heute den ganzen Tag geschrieben. An der Leseprobe zum Projekt, an dem Michael Hamannt und ich gemeinsam arbeiten. Schreibfreude und Schreibspass pur. Dazwischen ein Spaziergang und Zeitung lesen auf dem Balkon an der Sonne.

Morgen früh brechen mein Mann und ich gemeinsam zur Lesetour nach Deutschland auf. Das Haus samt vierbeinigen Bewohnern überlassen wir der nächsten Generation. Den Kindern und deren Freunden.

Manchmal ist das Leben schon fast perfekt!




Sonntag, 1. März 2015

1. Jugendliteraturtag Baden

Bei Anfragen für öffentliche Lesungen weise ich jeweils darauf hin, wie schwierig es ist, ein Publikum im Jugendliteraturbereich zu erreichen, nicht, um jemanden zu ver- oder gar abzuschrecken, aber es macht niemanden wirklich glücklich, wenn dann bei der Lesung 5 bis 10 Menschen (die Autorin, die Veranstalter und ein oder zwei Familienmitglieder mit eingerechnet) knapp die erste Reihe füllen. Für mich ist das weniger ein Problem, da ich keinen Grossaufmarsch erwarte; mir tun jeweils die Veranstalter leid, die viel Herzblut, Zeit und auch Geld in die Lesung investiert haben. Warum das so ist? Beim Wort "Jugendliteratur" fühlen sich Erwachsene (leider) nicht angesprochen, zumindest nicht in der Schweiz, wo die Jugendliteratur generell einen schweren Stand hat. Und Hand aufs Herz: Bei Jugendlichen steht so eine Lesung in der Freizeit nicht zuoberst auf der Prioritätenliste. (Bei Kindern sieht es etwas anders aus: Da kommen die Eltern mit den Kindern zusammen zur Lesung.)

Ich bin deshalb gestern zwar mit viel Vorfreude nach Baden an den 1. Jugendliteraturtag gefahren, aber nicht wirklich mit der Erwartung, ein grosses Publikum zu finden. Nicht an einem Samstag, nicht in der Freizeit der Jugendlichen, nicht ohne eine Klasse, die man bewusst eingeladen hat, damit die Ränge nicht leer bleiben. Mit etwas Glück, so habe ich gedacht, finde ich eine nette kleine Runde, mit der ich während der Lesung zusammensitze. Und dann trat ich in diesen wunderschönen Raum - mitten hinein in ein Gewusel. Traf auf engagierte Veranstalterinnen, auf freiwillige jugendliche Helfer hinter der Theke, auf Jungen und Mädchen, die einen ganzen Samstag in der Stanzerei Baden verbrachten, um mit den Icon Poets Geschichten zu würfeln, mit Juliane Blech Worte zu finden und zu verlieren, mir beim Erzählen und Lesen zuzuhören und am Ende von Michael Stauffer und Hans-Peter Pfammatter auf einen sprachlich-musikalischen Flug in eine verrückt-schräge Wortwelt mitgenommen zu werden. In den Pausen konnte man sich an einer Theke verpflegen, auf Sofas herumhängen und in Büchern schmökern, beim Buchstand vorbeigucken oder einfach zusammensitzen und reden und lachen.

Das Schönste: Rund herum glückliche Gesichter. Und ich dachte, was für eine wunderbare Belohnung das für den Mut der Veranstalterinnen ist, die es - schon beinahe wider die Vernunft - mit einem Jugendliteraturtag versuchten. Im Bewusstsein darum, vielleicht nur ein kleines Publikum zu finden. Ich bin sicher, es wird einen 2. Jugendliteraturtag Baden geben. Und ich hoffe, dass sich andere von diesem Mut anstecken lassen, und es ebenfalls versuchen. Nein, es ist nicht einfach, Jugendliche freiwillig für so etwas zu begeistern. Aber es kann funktionieren. Sehr gut sogar.